




Das
interdisziplinäre Atelierprogramm
bietet Künstler:innen, Architekt:innen, Designer:innen und Theoretiker:innen Ateliers für einen Zeitraum von bis zu drei Jahren. Bewerbungen für die Ateliers werden jährlich von einer Kommission bestehend aus Vorstand und Beirat begutachtet. Die Atelierstipendiat:innen erhalten einen eigenen Arbeitsraum mit Zugang zu einem großen Gemeinschaftsraum mit Küche in der dritten Etage sowie freien Zugang zu den verschiedenen Werkstätten und Verwaltungsräumen des Künstlerhauses Stuttgart. Die einzelnen Atelierräume sind ca. 25m² groß.
Stipendiat:innen
Lambert Mousseka (geb. in Katanga, Demokratische Republik Kongo) hinterfragt seit seiner Jugend die Entstehung, den Ursprung, den Geist und den Zustand von Materie. Diese Fragestellungen führten zu diversen Studien und Recherchen und beeinflussen bis heute sein künstlerisches Schaffen.
Im selben Rhythmus wie die Materie versucht Lambert Mousseka zu schwingen, um nicht nur eine Form zu finden, sondern auch einen Ausdruck, eine Sprache hervorzubringen und so einen Dialog zwischen dem Schöpfer, dem Publikum und dem Kunstwerk herzustellen.
Nach dem Kunststudium setzte er sich zum Ziel, mit verschiedenen Materialien und deren Anwendung in der künstlerischen Praxis zu experimentieren. Material bedeutet hierbei eine globale Vision. Die gesagten und ungesagten Gedanken, der Text und der Geist sind das Bindeglied zur Vision. So kann nicht entschieden werden, ob das Material dem Konzept vorausgeht oder umgekehrt. Um in einen Dialog mit den Kunstwerken treten zu können, hilft Offenheit und Humor.






Theo Ferreira Gomes (*1993, Niterói/Brasilien) ist post-disziplinärer Kurator, Designer und DJ. Sein besonderes Interesse gilt informellen, sozialen Ökonomien und wie durch verschiedene Währungen persönliche oder unpersönliche Gemeinschaften hergestellt werden können.
Seit Juni 2022 ist er Curatorial Fellow bei der ORNAMENTA, einem reaktivierten Kulturprogramm in der Region Nord Schwarzwald, das aktualisierten Regionalismus erforscht und seit 1989 zum zweiten Mal von Juli bis Oktober 2024 stattfindet. In einer Reihe transdisziplinärer Ausstellungs- und Veranstaltungsformate werden bis zum Sommer 2024, in Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen, künstlerischen und unternehmerischen Akteur:innen, die Themengemeinden Bad Databrunn, Zum Eros, Schmutzige Ecke, Inhalatorium und Solartal prototypisch entwickelt und der Öffentlichkeit präsentiert.
Von April 2022 bis Mai 2023 war er Koordinationsstipendiat für art, science & business an der Akademie Schloss Solitude. Unter anderem betreute er die Field Trip Residency, ein fortlaufendes Kollaborationsprojekt mit der Abteilung für Ökologie der Tiergesellschaften des Max Planck Instituts für Tierverhalten in Konstanz und dem Programm art, science & business der Akademie Schloss Solitude. Außerdem begleitete er das Namibia Austauschprogramm und das Under Utopia Stipendium, einem Kollaborationsprojekt mit dem Künstlerduo Thomas Drescher und Maren Geers.
Von November 2019 bis Februar 2023 war er Vorstandsmitglied im Leerstand als Freiraum e.V. (LAF), einem kollektiv-geführten Verein mit Projektraum in der Innenstadt Pforzheims. Der LAF e.V. setzt sich für kulturelle (Lebens-)räume in Pforzheim ein und realisiert Projekte an der Schnittstelle zwischen Gesellschaft, Kunst und Urbanität. In dieser Zeit setzte er mit einem losen Netzwerk an Kollaborateur:innen aus dem Verein wie aus der Stadt eine Vielzahl an Ausstellungs- und Diskursformaten, wie auch Community Projekten oder Musikveranstaltungen um.
2018 absolvierte er ein Studium in Modedesign an der Hochschule Pforzheim. Im Rahmen dessen erhielt er ein Arbeitsstipendium von AsaPreneurs, um in Zusammenarbeit mit Arbeiter*innen einer Fabrik in Tirrupur (Südindien) Designmethoden zu entwickeln, die Textilverschnitte nutzen und verringern.






Irem Gunaydin untersucht die Beziehung zwischen Text und Bild und wie Worte und Bilder zwischen dem diskursiven und dem bildlichen Bereich zirkulieren, indem sie die Objekthaftigkeit von Sprache und die Grammatik von Bildern betrachtet. Ihre Arbeiten entstehen oft aus dem Schreiben heraus und entfalten sich als Installationen, die gedruckte und skulpturale Elemente enthalten, wobei das Schreiben als Dreh- und Angelpunkt fungiert.
Ihre Inspiration kommt aus der Philosophie, der Literatur, der Kulinarik und dem Rand eines Apfels. In und um ihre Arbeit herum ist sie daran interessiert, die engmaschigen Texturen der Kunstgeschichte, die Gesamttextur des Selbst und den Fetisch der Authentizität und Originalität zu durchlöchern. Diese Haltung erlaubt es ihr, zu denken, ohne ein neues Zentrum, einen Ursprung oder eine Wahrheit zu etablieren. Gunaydin sagt selbst, sie kümmere sich nicht um den Zweck eines Mediums, stattdessen benutze sie das, was da ist (wofür es ursprünglich nicht gedacht sein könnte), um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Sie kümmert sich nicht um die Kohärenz ihrer Worte oder Ideen. In diesem Sinne verhält sie sich wie ein Bricoleur. Ihr schriftliches Material zeigt, wie das “Ich” als Porträt einer Künstlerin diagnostiziert wird und wie die die Symptome für leicht, mittelschwer oder schwer aussehen könnten. Daher ist das Schreiben eine Möglichkeit, ihre Symptome als Künstlerin zu feiern! Sie spaltet sich in mehrere Personen auf und wurde so zur Beobachterin der jeweils anderen. Die Schwierigkeit, das Kunstmachen als Arbeit zu erkennen, und die wirtschaftlichen Realitäten des Lebens als Künstlerin werden in ihrer schriftlichen Arbeit thematisiert.
Irem Gunaydin (*1989, Istanbul/Türkei) hat ein Foundation-Diplom vom Chelsea College of Art and Design (2011) und ihren BA in Fine Art vom Central Saint Martins, London (2014). Sie lebt und arbeitet in Istanbul.






Mona Zeilers Arbeiten spüren den Bedeutungsebenen der Dinge nach und stellen Verknüpfungen zwischen den eingesetzten Materialien und Formen hinsichtlich ihrer inhaltlichen und ästhetischen Zuschreibungen her. Metallkonstruktionen, Glas- und Holzelemente treffen auf Keramikobjekte, Abformungen aus Gips oder Elemente aus Stein.
Durch die Arbeit mit verschiedenen Materialien geht es auch darum, etwas entstehen zu lassen, das durch die materielle Erfahrung im Raum an und mit Dingen verhandelt wird und ein Wissen hervorbringt, das Sprache nicht formulieren kann. Der Mensch erscheint innerhalb dieser Anordnungen lediglich als ordnungsgebender (unsichtbarer) Bezugspunkt.
Das Atelier im Künstlerhaus ist dabei Ort für das Entwickeln weiterer Werkzeuge und Methoden – ein räumlicher Behälter sozusagen für den künstlerischen Prozess, für ein Hinzufügen und Wegnehmen, indem Bezugspunkte innerhalb dieses Systems sich immer wieder auflösen und neu bilden.
Die Arbeit rue de figuier / extérieur (2021/22), deren erste Teile während ihres Stipendienaufenthaltes an der Cité Internationale des Arts, Paris 2021 entstanden sind, nimmt anhand abgeformter Baumrindenstücke Schnittstellen zwischen Innen und Außen als trennende bzw. verbindende Elemente und Momente des Übergangs in den Blick und geht Begriffen wie Durchlässigkeit, Hülle, Schutz und Abgrenzung nach.
Die für landscape of support, four fragments (2022) entwickelten Formen gehen aus Gegenständen hervor, die für Körperteile unterstützend wirken sollen. Ergonomische Handgelenkauflagen beispielsweise werden bei ihrer Benutzung kurzfristig zu einer Art Stütze, einer ‚supporting structure‘ für eine bestimmte Position. Losgelöst von ihrem ursprünglichen Kontext werden die Objekte zu fragmentartigen Verbindungsgliedern, die unterschiedliche Haltungen vorschlagen und wie Artefakte ihre Funktion noch erahnen lassen.




Lena Meinhardt und Eva Dörr arbeiten seit 2019 als Künstlerinnenduo zusammen. Ihre Arbeiten begegnen sich im Feld der Soundinstallation.
In Lena Meinhardts Kompositionen verselbstständigen sich Aufnahmen von Orten, Objekten oder Texten durch dichte Klangsynthesen. Zusammen mit Eva Dörr, deren Schwerpunkte Installation und neue Medien sind, entstehen interdisziplinäre und kontextbezogene Arbeiten.
„Good morning midnight — “ ist eine 4-Kanal-Komposition für Elektronik, Schlagzeug und Bass-Bariton.
Sie wurde 2022 mit Pascal Zurek (Gesang) zur Ausstellungseröffnung von „Nachtstücke – unterwegs in der Dunkelheit“ uraufgeführt. Die Komposition verzahnt Muster von Maschinen-Aufnahmen, einem maschinellen Schlagzeugspiel und sich polyphon und disharmonisch überlagernden Stimmloops.
„Ralentir“ ist eine Video-Sound-Arbeit, die während des Stipendiums im Künstlerhaus entstanden ist. Sie besteht aus Bild- und Tonmaterial, das das Duo in der Pariser Metro aufgenommen hat. Die Kamera wurde ans Fenster der Stadtbahn gehalten. Stadtansichten, Tunnel, Bahnsteige und wartende Passagiere ziehen vorbei. Bild- und Klangmaterial wurden stark montiert.
Durch die Transformation des Klangmaterials und extreme Montage im Bild verschränken sich diese Ebenen und die darin befindlichen Zeitgefüge.





Marcela Majchrzak (*1993) ist Künstlerin, Kunstvermittlerin und Mutter. Sie interessiert sich in ihren Projekten für die (Dis-) Funktionalität von Strukturen und ihren Rechtfertigungsmechanismen rund um die Themen Identität, Arbeit und Kultur. Ihre Arbeiten haben oft einen forschenden, performativen Charakter und verwirklichen sich gerne in verschiedenen Formaten des Zusammenkommens.
Derzeit erforscht sie ein Monument in dem Ort, in dem sie Teile ihrer Kindheit verbracht hat und legt dabei dessen gesellschaftliche und nationale Verstrickungen offen, aber auch ihre ganz persönlichen.
Als Gründungsmitglied der Matriarchalen Volksküche, welches ein Künstler:innen-Kollektiv ist, realisiert sie verschiedene Küchen-, Dinner- und Diskursveranstaltungen und stellt sich dabei immer wieder die Frage, wie eine künstlerisch/ aktivistische Gruppenstruktur offen und tragfähig sein kann.
Gemeinsam mit interdisziplinären Akteur:innen denkt sie über neue Perspektiven bezüglich der Zukunft von Kunstvermittlung nach.
Sie studierte Philosophie sowie Bildende Kunst in Stuttgart und Warschau und machte ihren Abschluss in der Klasse von Heba Y. Amin und Ülkü Süngün.




anima ona ist ein multidisziplinäres Studio, bestehend aus Freia Achenbach und June Fàbregas. Das Duo studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Einem transdisziplinären und kollaborativen Ansatz folgend, entwickeln sie seit 2018 selbst-initiierte Projekte und verwirklichen Auftragsarbeiten, wobei sie sich an der Grenze zwischen Design, Forschung und Kunst bewegen. Ihre vielfältigen Arbeiten eint die Suche nach bisher unausgeschöpften Ressourcen und Möglichkeiten der Wiederverwendung des Materials, der sie durch experimentelle Herangehensweisen und der Auseinandersetzung der kulturellen Bedeutung von Objekten nachkommen.
Ausstellungen/Vorträge/Auszeichnungen
2023 Solid Transitions, Gruppenausstellung, Rohbauhallen Stuttgart 21, Stuttgart
2022 Fachgespräch „nachhaltige und innovative Baustoffe“, Fraktion Die Grünen, Haus der Abgeordneten, Stuttgart
2022 Archaeology of a city mine, Solo Ausstellung, Projektraum Kunst()Klima, Stuttgart
2022 Zum Abgang eines Sonderlings, Gruppenausstellung, Akku Stuttgart
2022 Escapism, Ausstellung, Collectible Fair, Brüssel
2022 In Fülle…Transformation zum Geopolymere, Hospitalhof Stuttgart
2021 Outer Space, Gruppenausstellung, Galerie Kernweine, Stuttgart
2021 Atelier Ecru x Objects with Narratives, Gruppenausstellung, Aterlie Ecru, Ghent
2021 brahha, mit Ann-Kathrin Müller + Julia Schäfer, Weissenhofmuseum Stuttgart / Current Festival Stuttgart
2021 The Makers Show, Salone del Mobile, Milan
2020-2021 Places to be, Ausstellung mit anima ona, Fondation d ́entreprise Martell, Cognac









Mein Projekt ist eine groß angelegte Forschung, in der mit dem Leberwurstbaum so umgegangen wird, als ob er Kunst sei oder mit Kunst, als sei sie ein Leberwurstbaum. Dabei werden die Qualitäten des Baumes ausgewählt, die sich auf die Eigenschaften von Kunst umdenken lassen. Auf diesem Weg erdet sich Kunst und wir lernen den Leberwurstbaum kennen.
Ich arbeite an einem Format zwischen Atelier und Ausstellung, in dem ich als Künstlerin aktiv und anwesend bin mit Fotografie, Skulptur, Text, Textbildern, mit gesungenen und gesprochenen Zitaten, die mir im Laufe der Forschung begegnen, performativen Elementen, Lesungen und Vorträgen.
Eine der wichtigsten Fragen dieser Forschung lautet, wie nahe ich dem Baum anhand von gefundenem Material kommen kann.
Denn tatsächlich kann ich dank der vielfältigen Möglichkeiten der Internet-Recherche etwas untersuchen, das ich noch nie in Wirklichkeit gesehen habe. Was aber macht die virtuelle Erfahrung des Leberwurstbaumes mit mir?







Lena Meinhardt und Eva Dörr arbeiten seit 2019 als Künstlerinnenduo zusammen. Ihre Arbeiten begegnen sich im Feld der Soundinstallation.
In Lena Meinhardts Kompositionen verselbstständigen sich Aufnahmen von Orten, Objekten oder Texten durch kraftvolle Klangsynthesen. Zusammen mit Eva Dörr entstehen interdisziplinäre und kontextbezogene Arbeiten. Eva Dörrs künstlerische Schwerpunkte liegen im Bereich der (Sound-) Installation und dem Video. Sie konzentriert sich auf die akustische Wahrnehmung von zumeist marginalen Räumen und Orten.
Beide lernten sich an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart kennen. Dort war Lena Meinhardt Kontaktstudentin in Computermusik bei Prof. Piet Johan Meyer, während Eva Dörr nach ihrem Lehramtsstudium in Kunst und Mathematik Lehramtes Gasthörerin im Studio für elektronische Musik war.
Ralentir ist eine Video und Sound Arbeit, die während des Stipendiums im Künstlerhaus entstanden ist. Sie besteht aus Video- und Tonmaterial, das das Duo in der Pariser Metro aufgenommen hat. Die Kamera wurde ans Fenster der Stadtbahn gehalten. Stadtansichten, Tunnel, Bahnsteige und wartende Passagiere ziehen vorbei. Bild- und Klangmaterial wurden stark montiert.
Durch die Transformation des Klangmaterials und extreme Montage im Bild verschränken sich diese Ebenen und die darin befindlichen Zeitgefüge.
Die Arbeit ABELKA ist Teil des selbstorganisierten Ausstellungsprojektes „Kehrmaschine“. Gleich getaktet mit weiteren Arbeiten der Ausstellung vermischt die 8-Kanal-Sound Installation die Lüftungsanlage der Halle mit einer 60-minütigen Komposition, die das Raumgedächtnis zum Thema hat und die Halle mit Klängen und deren Reflexionen füllt.
Gleichermaßen entwickeln sich Bild und Ton in einem Loop, der Außen- und Innenansichten der Stadt ineinander verschränkt. Während die verschiednen Ebenen aneinander und ineinander vorbei rauschen, lösen sich die Muster von Zeit und Zeitgefühl kontinuierlich auf.

Lennart Cleemann (*1990) ist studierter Architekt (Hannover, Aarhus, Basel und Stuttgart). An der ABK Stuttgart war er Teil der Kunstklasse Reto Bollers und fand so seinen Weg in die künstlerische Praxis.
Am Künstlerhaus untersucht er Ideen und Vorstellungen von „Zuhause“. Er arbeitet mit Raum und Material. Durch die Konstruktion und Abstraktion von Zimmern, Möbeln und Spielgeräten erkundet er seine Umwelt und versucht ein Verständnis für dessen Prozesse zu erlangen. Das Atelier ist dabei ein Ort der Notwendigkeit geworden. Es wird physischer Schauplatz des Inneren, saugt Launen, Staub und Schweiß auf. Der tägliche Wandel dieses intimenRaums und dessen Beob achtung dient der Erkundung des Selbst. Zu seinem Prozess schreibt er:
Meine Arbeit findet im physischen Raum statt.
Ich agiere und reagiere.
Ich weiß nicht, was ich will.
Ich handle.
Material leitet mich.
Ich versuche nicht zu denken.
Funktioniert nicht.
Aufräumen, Ordnung machen, Zusammenhänge entdecken.
Zufrieden mit der dämlichen Einfachheit des Prozesses.
Spazieren gehen.
Dinge finden.
Ins Atelier schleppen.
Mich vollmüllen.
Loslassen.
Pissen.



Janis Eckhardts (*1994) Arbeitsweise verbindet ausgehend von Konstellationen und Objekten, persönliche Faszinationen mit gegenwärtigen sozialen Umständen. Arbeiten entstehen meist durch einen beiläufigen Moment, der aus den angesammelten Materialien hervorgeht. Performative Aspekte, das Wiederverwenden von eigenem und fremdem Material sowie dessen Historie, Distribution und Rekontextualisierung, ziehen sich als Mechanismen durch seine Arbeit. Dabei ist er stets auf der Suche nach nicht rein symbolischer Reproduktion und Darstellung, sondern einem Eingriff, der eine Ambivalenz produziert und aufrechterhält.

In Mona Zeilers Arbeiten begegnen uns gängige Materialien und Formen, die auf Bekanntes referieren. Sie sind Teil unserer Umgebung, aber selten im Fokus unserer Wahrnehmung. Unter der Verbindung von analogen und digitalen Arbeitstechniken entwickelt Zeiler skulpturale Installationen, die sich mit den dreidimensionalen Bestandteilen unserer Lebenswelt auseinandersetzen.
Zeiler kombiniert in ihren collageartigen sorgfältig angeordneten Konstellationen künstliche mit natürlichen Materialien und solchen, die natürliche Eigenschaften imitieren.
Sie löst Strukturen und Gegenstände aus ihrem ursprünglichen Kontext, bringt diese auf eine Ebene und setzt sie mit weiterverarbeiteten Oberflächen und Materialien neu in Beziehung. Metallkonstruktionen, Glas- und Holzelemente, digital bearbeitetes Bildmaterial, bedruckte Kunststoffplanen treffen auf Keramikobjekte, Abformungen aus Gips oder Elementen aus Stein. Die Grenzen zwischen industriell Gefertigtem und manuell Bearbeitetem gehen ineinander über und verschwimmen.
Ihre Arbeiten spüren den Bedeutungsebenen der Dinge nach und stellen Verknüpfungen zwischen den eingesetzten Materialien und Formen und Begriffen wie Innen und Außen, Stützung, Schutz, Durchlässigkeit und Abgrenzung nach. Der Mensch erscheint innerhalb dieser Anordnungen lediglich als ordnungsgebender (unsichtbarer) Bezugspunkt.
Mit diesen Gegenüberstellungen untersucht Mona Zeiler das Verhältnis zwischen den Formen und deren Beschaffenheiten auf ihre ästhetischen und inhaltlichen Zuschreibungen und fordert die Betrachter zu neuen Assoziationen und Kontextualisierungen heraus.
Mona Zeiler (*1989 in Ellwangen) studierte Bildende Kunst im Fachbereich Bildhauerei sowie Intermediales Gestalten an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und schloss dort 2017 mit Diplom ab. 2019 erhielt Zeiler den Peter-Hans-Hofschneider Preis der Kunststiftung Baden-Württemberg und 2021 das Residenzstipendium an der Cité internationale des arts in Paris des Ministeriums für Wissenschaft Forschung und Kunst, Baden-Württemberg. Sie stellte u.a. in der Kunsthalle Baden-Baden, im Kunstraum Riehen sowie im Kunstverein Freiburg aus.






Lambert Mousseka betrachtet sein Leben als eine Reise. Als Künstler begann er als Schauspieler, dann Figurenspieler. 2001 studierte er Marketing an der Wirtschaft Hochschule (Institut Supérieur de Commerce Kinshasa). 2013 schloss er sein Kunststudium an der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart ab.
Seitdem arbeitet er im Bereich Malerei und Keramik und gibt Workshops im Bereich Figurentheater und Keramik in Deutschland und im Kongo. Seine Arbeit basiert auf Malerei und Keramik.
In den vergangenen Jahren nahm er u.a. an folgenden Gruppenausstellungen teil: Gemeinschaft Jetzt (Stadtkirche Schorndorf), Disturbance Wich (Zitadelle Spandau Berlin), Es dauert, es ist Zerbrechlich, es bleibt womöglich für immer (Bahnhof Museum Rolands Eck), Prêt-à-Partager (Ifa, Stuttgart), Couture Commune (Künstlerhaus Stuttgart) und Kinoserie – Briller et s’envoler (Institut Français Kinshasa).
Er hat verschiedene Kunststipendien und Residenzen für Keramik und Recherche erhalten, unter anderen Schloss Balmoral, EKWC – Sunday Morning, und Institut Français Kinshasa.
Lambert Mousseka versucht eine Zusammensetzung von Konzepten, Texten und Formen, Mode, Politik und Religion, Ökonomie und Ritualen, Philosophie und Design etc. herzustellen.

Lena Meinhardt und Eva Dörr arbeiten seit 2019 als Künstlerinnenduo zusammen. Ihre Arbeiten begegnen sich im Feld der Soundinstallation.
Lena Meinhardt war Kontaktstudentin in Computermusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. In ihren Kompositionen verselbstständigen sich Aufnahmen von Orten, Objekten oder Texten durch kraftvolle Klangsynthesen. Zusammen mit Eva Dörr, die unter anderem am KIT Karlsruhe und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Bildende Kunst und Mathematik studierte, entstehen Orts- oder kontextbezogene Arbeiten. Eva Dörrs künstlerische Schwerpunkte liegen im Bereich der (Sound-) Installation und dem Video. Sie konzentriert sich auf die akustische Wahrnehmung von zumeist marginalen Räumen und Orten.
Die Arbeit ABELKA ist Teil des selbstorganisierten Ausstellungsprojektes „Kehrmaschine“. Gleich getaktet mit weiteren Arbeiten der Ausstellung vermischt die 8-Kanal-Sound Installation die Lüftungsanlage der Halle mit einer 60-minütigen Komposition, die das Raumgedächtnis zum Thema hat und die Halle mit Klängen und deren Reflexionen füllt.

Lennart Cleemann (*1990) kommt aus der Architektur. Er studierte in Hannover, Aarhus und Stuttgart. Bevor er zur Kunsthochschule in Stuttgart kam, machte er ein Praktikum bei Buchner Bründler Architekten in Basel (Schweiz). Diese Zeit prägte seine Denkweise und Arbeitshaltung bezüglich des von ihm so benannten „poetischen Pragmatismus“. In der Kunstklasse Reto Bollers hat er seine Affinität für den direkten Kontakt mit Material und dessen emotionale Potenz entdeckt.
In seiner Arbeit behandelt er vor allem Themen der Ein- und Zweisamkeit sowie Themen des sexuellen Begehrens und Konsums. Die Befreiung aus einer gefühlten Hilflosigkeit gegenüber gesellschaftlich und gedanklich festgefahrenen Strukturen ist dabei ein Ziel seiner Arbeit. Er hat eine Verbundenheit zu rohen, unbehandelten Materialen, welche häufig den Ausgangspunkt seiner Arbeit darstellen. Diese werden gerne mit Fundobjekten von der Straße und Baustellen kombiniert und in Kontext miteinander gesetzt.
Am Künstlerhaus Stuttgart hat er sich mit dem Bestreben beworben, das bereitgestellte Atelier als einen Testraum für Installationen, im Sinne einer dystopischen Wohnung, zu nutzen. Die Idee stammt vor allem aus der Auseinandersetzung mit dem Motiv des Bettes als Ort des Rückzugs, der Lethargie, aber auch der Intimität und Freude.
Er erkundet Gefühls- und Beziehungszusammenhänge, welche ihn in seinem Alltag beschäftigen. Der Testraum kann auch als eine Art Baustelle betrachtet werden, die sich in stetigem Wandel befindet. Leben und Tod, Schönheit, Zerstörung und Verfall haben hier gleichermaßen eine Daseinsberechtigung.




Janis Eckhardts (*1994) Arbeitsweise verbindet ausgehend von Konstellationen und Objekten, persönliche Faszinationen mit gegenwärtigen sozialen Umständen. Arbeiten entstehen meist durch einen beiläufigen Moment, der aus den angesammelten Materialien hervorgeht. Performative Aspekte, das Wiederverwenden von eigenem und fremdem Material sowie dessen Historie, Distribution und Rekontextualisierung, ziehen sich als Mechanismen durch seine Arbeit. Dabei ist er stets auf der Suche nach nicht rein symbolischer Reproduktion und Darstellung, sondern einem Eingriff, der eine Ambivalenz produziert und aufrechterhält.

Alba Frenzel studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Während ihres Studiums befasste sie sich mit Fotografie im Feld der zeitgenössischen Kunst. Nach ihrem Diplom im Sommer 2017 stellte sie ihre Arbeiten Fotopapier, Licht, Ei zusammen mit weiteren Preisträger:innen im Rahmen des Fotowettbewerbs gute aussichten – junge deutsche fotografie in den Deichtorhallen Hamburg aus. Im Frühjahr 2021 erscheint ihre erste Publikation Kreatur o.T. beim Vexer Verlag.
In ihrer künstlerisch-forschenden Arbeit interessiert sie sich dafür, wie „lebendige Kunst“ entsteht. Bei ihrer aktuellen Recherche stieß sie durch Zufall auf den „Leberwurstbaum“, der im Duden auf derselben Seite steht wie „Leben“. „Meine Arbeit ist eine groß angelegte Forschung, in der mit dem Leberwurstbaum so umgegangen wird als ob er Kunst sei oder mit Kunst als sei sie ein Leberwurstbaum. Die Qualitäten, die sich auf die Eigenschaften von Kunst umdenken lassen, werden dabei ausgewählt.
Das von mir gesammelte heterogene Material zu dem ursprünglich in Westafrika heimischen Baum stammt aus verschiedenen gefundenen Quellen: Bildern, Katalogtexten, Videos, Fachaufsätzen und Internet-Suchergebnissen.“

Marlon Lanziner und Valentino Berndt arbeiten seit 2014 als Künstlergruppe MAVA an der skulpturalen Ausarbeitung von Umweltphänomenen. In ihrem Projekt “the rain brings the color” zeigen sie, wie durch Verwitterungsprozesse von Kupfermaterialien in Reaktion mit Regenwasser Farbschlieren auf einer weißen Marmortreppe entstehen und wie diese das Aussehen der Treppe transformieren.
Marlon Lanziner (*1989) und Valentino Berndt (*1988) absolvierten das Studium der Bildenden Kunst an der ABK Stuttgart von 2010 bis 2018.
2019 entwarf Marlon Lanziner mit Eva-Marie Holzner die erste Edition von „Vadonna“-Kleinskulpturen. Die aus Bronze gefertigten und individuell gefärbten Unikate beziehen sich zum einen auf die klassische Mariendarstellung, der „Madonna“, zum anderen auf das weibliche Geschlecht, und verbinden beide Aspekte in den Skulpturen.
2020 publizierte Marlon Lanziner und Valentino Berndt das MAVA Kunstbuch Die Geschwindigkeit der Erde, welches die künstlerischen Projekte von 2014 – 2020 zusammenfasst. Im folgenden Jahr 2021 planen sie die Veröffentlichung des Buches im Rahmen einer Ausstellung.



n.n.n. collective wurde im Jahr 2014 von Jasmin Schädler, Julia Schäfer und Susanne Brendel gegründet. Schädler studierte Theaterregie an der Akademie für Darstellenden Künste Baden-Württemberg (2016) und Kunst Praxis am Dutch Art Institute (2019). Schäfer machte ihren Abschluss in Bildender Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (2020) und Brendel studierte Bühnen- und Kostümbild und Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (2021).
Gemeinsam entwickeln sie Formate, die sich sowohl im Bereich der Bildenden als auch der DarstellendenKunst bewegen. Inhaltlich beschäftigen sie sich gleichermaßen mit literarischen und theoretischen Texten und deren Potential, szenische Vorgänge auszulösen. Ihre Arbeiten waren u. a. im Projektraum des Kunstverein Wagenhalle, dem Schauspiel Stuttgart und dem Theater Rampe zu sehen.
Unterstützt durch die Publikationsförderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg erscheint 2021 ihre Publikation vom Aufgang der Sonne. Darin werden Texte und künstlerische Arbeiten präsentiert, die im Rahmen einer kritischen Auseinandersetzung mit Hegels Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte entstanden sind.


Helen Weber (*1994) studierte Bildende Kunst in Stuttgart und in Istanbul. Arbeitet individuell und kollektiv zwischen Innen- und Außenraum. Teil des Schwäbischen Online-Albvereins, des kollektiv_mitteperformance und ROSANNAWIDUKIND. Wirft sich mit feldforscherischem Anspruch in Kontexte, was Aktionen, Skulpturen, Texte, Videoinstallationen und diverse Formen der Dokumentation zur Folge hat. Seit Längerem gilt ihr Interesse den Widersprüchen des “Deutschen Waldes”, einer ideologischen Spielwiese zwischen Survival, Waldeinsamkeit*, Volkstum, Protest, Zecken, Natur- und Klimaschutz.
*Im Juli 2020 entwaffnet der “Schwarzwald- RAMBO“ Y. Rausch bei einer Kontrolle in seinem Gartenhüttchen 4 Polizeibeamte und findet anschließend auf sechstägiger Flucht vor Polizeihubschraubern Obdach im heimischen Schwarzwald. In einem Video schildert die Anwohnerin die Situation: „Ich war im Garten beschäftigt und auf dem Weg runter habe ich die Straße abgeguckt – weil man sich halt irgendwie umschaut momentan – und dann habe ich einen jungen Mann in Tarnanzug mit einem langen Wanderstock die Straße langlaufen sehen. Er lief wie ein Wanderer.“

Stadtlücken e.V. ist eine Gruppe von Gestalter:innen aus unterschiedlichen Disziplinen, die das Bewusstsein für öffentlichen Raum und Stadterfahrung schärfen und ein digital-analoges Netzwerk für das gemeinsame Entwickeln einer lebenswerten Stadt fördern. Eine lebenswerte Stadt bietet nichtkommerzielle öffentliche Räume, in denen sich unterschiedliche Akteur:innen begegnen und urbane Strukturen mitgestalten können. Der zu gestaltende urbane Raum ist dabei nicht nur städteplanerisch zu verstehen, sondern umfasst Rechts- und Wissensräume genauso wie Bauten und Infrastruktur, die für alle zugänglich sein müssen.
Regelmäßige Diskussionsveranstaltungen wie Einmal im Monat – Wem gehört die Stadt? fördern den Austausch und bieten Initiativen und interessierten Bürger*innen die Chance, sich weiter zu vernetzen. Gemeinsam diskutieren sie stadträumliche Fragen wie „Was ist Partizipation?“, „Wo wohnen eigentlich Obdachlose?“ oder „Wie geht Kooperation?“. Das Recht auf Stadt in Stuttgart wird über diese Vernetzung erprobt, experimentiert, weiterentwickelt und als Grundsatz implementiert. Daneben arbeitet Stadtlücken an der Entwicklung eines Kooperativen Stadtraums am Österreichischen Platz und an einem Konzept für eine Schnittstelle von Politik, Verwaltung und Bürger:innen in Form des Amtes für öffentlichen Raum, das im Sommer 2020 in der Architekturgalerie am Weißenhof startet.



Lennart Cleemann (*1990) hat Architektur an der Universität Hannover, der Arkitektskolen Aarhus (Dänemark) und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart studiert und mit Bachelor und Master abgeschlossen. Bevor er zur Kunsthochschule in Stuttgart kam, machte er ein Praktikum bei Buchner Bründler Architekten in Basel (Schweiz). Diese Zeit prägte seine Denkweise und Arbeitshaltung bezüglich des von ihm so benannten „poetischen Pragmatismus“.
In seiner Arbeit behandelt er vor allem Themen der Ein- und Zweisamkeit sowie Themen des sexuellen Begehrens und Konsums. Die Befreiung aus einer gefühlten Hilflosigkeit gegenüber gesellschaftlich und gedanklich festgefahrenen Strukturen ist dabei ein Ziel seiner Arbeit. Am Künstlerhaus Stuttgart hat er sich mit dem Bestreben beworben, das bereitgestellte Atelier als einen Testraum für Installationen, im Sinne eines dystopischen Schlafzimmers, zu nutzen. Die Idee stammt vor allem aus der Auseinandersetzung mit dem Motiv des Bettes als Ort des Rückzugs, der Lethargie, aber auch der Intimität und Freude.
Er erkundet an diesen Betonbetten Gefühls- und Beziehungszusammenhänge, welche ihn in seinem Alltag beschäftigen. Der Testraum kann auch als eine Art Baustelle betrachtet werden, die sich in stetigem Wandel befindet. Tod und Leben haben hier gleichermaßen eine Daseinsberechtigung.






Alba Frenzel (*1984) studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Während ihres Studiums befasste sie sich mit Fotografie im Feld der zeitgenössischen Kunst. Nach ihrem Diplom im Sommer 2017 stellte sie ihre Arbeiten Fotopapier, Licht, Ei zusammen mit weiteren Preisträger:innen im Rahmen des Fotowettbewerbs gute aussichten – junge deutsche fotografie in den Deichtorhallen Hamburg aus. Entstanden sind die Bilder ausschließlich in der Dunkelkammer auf Grundlage des Zusammenspiels von Fotopapier und Licht. Als Material dienten ihr Hühnereier in verschiedenen Aggregatzuständen, die so verschiedene Formen von unterschiedlicher Intensität erzeugen. 2019 trat sie ein Arbeitsstipendium im Künstlerhaus Salzwedel an.
In ihrer fotografischen Arbeit Aus erdgeschichtlicher Sicht fotografierte sie in Eisdielen die Theken mit Speiseeis, welche durch Aufnahmewinkel und Farbgebung wie Naturformationen von Gestein, Lava oder Schlamm erscheinen.
In ihrer aktuellen Arbeit geht sie der Frage nach der Entstehung einer lebendigen Kunst nach, welche sie anhand des Leberwurstbaums erforscht.




Ülkü Süngün studierte Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste. Mit unterschiedlichen Medien wie Fotografie, Installation, Bildhauerei und Lecture Performances setzt sie sich in ihrer Arbeit kritisch mit Migrations- und Identitäts(politiken) und Erinnerung auseinander und betreibt mit ihren prozessorientierten und kollaborativen Ansätzen künstlerische Forschung. Als Dozentin an der Merz Akademie und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart beschäftigte sie sich auch mit emanzipatorischen Fragen in der Lehre.
Im Künstlerhaus realisiert sie ihr Projekt Institut für Künstlerische Migrationsforschung (IKMF). Mit ihrem 2017 gegründeten Verein, macht sie ihre bisherige künstlerische und sozial- und gesellschaftskritische Praxis strukturell sichtbar und nutzt dabei Räume nomadisch. Im Frühjahr 2019 wurde im Rahmen dieses Projektes die Veranstaltungsreihe ACTIVIST ACADEMY. VISUAL STRATEGIES I mit mehreren offenen Workshops im Künstlerhaus realisiert. 2019 hatte sie mit dem IKMF einen Aufenthalt im zeitraumexit in Mannheim: GEMEINGUT JUNGBUSCH. Sie untersuchte im Viertel Jungbusch, Funktionen von Migration und Kultureinrichtungen im Kontext der Gentrifizierung. Stationen des Aufenthaltes waren die Kurzfilm-Kinoreihe KANAKINO mit Belit Sag und Cana Bilir-Meier.





Jasmin Schädler ist Regisseurin und bildende Künstlerin. Nach ihrem Bachelor in Physik und Kulturwissenschaften studierte sie Theaterregie bei Christof Nel an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und absolvierte einen Master in Kunst Praxis am Dutch Art Institute. Ihr künstlerischer Fokus liegt in der Sezierung von Zusammenhängen und Etymologien. Technologie und Wahrnehmung stehen aktuell im Zentrum ihrer Auseinandersetzung. Ein längerfristiges künstlerisches Forschungsprojekt ist ihre Arbeit zur Interaktion zwischen Mensch und Algorithmen. Zuletzt zeigte sie hierzu eine Lecture Performance am Silent Green (Berlin) im Mai 2019.
2020 realisiert sie gemeinsam mit Bongile Gorata Lecoge-Zulu eine Arbeit für das Festival Die irritierte Stadt, in der es um die performative Diversität der Wahrnehmung des Stadtraums geht. Als Teil des Kollektivs die apokalyptischen tänzer*innen (www.apocalyptic.dance) entwickelt sie Performances in enger Zusammenarbeit mit dem Theater Rampe und als Teil der Nachwuchsplattform Freischwimmen.




Marlon Lanziner und Valentino Berndt arbeiten seit 2014 als Künstlergruppe MAVA an der skulpturalen Ausarbeitung von Umweltphänomenen. In ihrem Projekt the rain brings the color zeigen sie, wie durch Verwitterungsprozesse von Kupfermaterialien in Reaktion mit Regenwasser Farbschlieren auf einer weißen Marmortreppe entstehen und wie diese das Aussehen der Treppe transformieren.
Marlon Lanziner (*1989) und Valentino Berndt (*1988) absolvierten das Studium der Bildenden Kunst an der ABK Stuttgart von 2010 bis 2018.
2019 entwarf Marlon Lanziner mit Eva-Marie Holzner die erste Edition von „Vadonna“-Kleinskulpturen. Die aus Bronze gefertigten und individuell gefärbten Unikate beziehen sich zum einen auf die klassische Mariendarstellung, der „Madonna“, zum anderen auf das weibliche Geschlecht, und verbinden beide Aspekte in den Skulpturen.



Amiko Li (*1993) ist ein bildender Künstler, der in den Bereichen Fotografie, Text und Video arbeitet. Seine Arbeiten erforschen das Paradoxon von Intimität und Distanz. Durch Strategien der Nachstellung, des Austauschs und der Fehlübersetzung erforscht er in seinen Arbeiten eine aleatorische Herangehensweise an Nuancen des kulturellen und sozialen Systems sowie der Ethik von Sprache und Repräsentation. Derzeit arbeitet er an einem textbasierten Projekt, in dem Quellen wie Akupunktur, Handlesen, Induktion psychogener Erkrankungen, Tetrochromie bei Vögeln, Evolution, Bewertungssystem und Körperautonomie herangezogen werden.
Aufgrund der Pandemie ist es Amiko Li aktuell nicht möglich, nach Deutschland einzureisen, sodass sein Stipendium entsprechend verschoben wird.



Nach einem Designstudium in Bozen zog Veronika Schneider (*1991 in Berlin) nach Stuttgart, um dort seit 2016 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Kunst und Kunstpädagogik zu studieren. Sie studierte bei Rainer Ganahl, discoteca flaming star und momentan absolviert sie ihr Bachelorstudium unter der Betreuung von Antonia Low. Mittels Workshops in Museen und eigens initiierten Kunstprogrammen hinterfragt sie den Moment, in dem Kunst entsteht. Veronika Schneider interessiert sich für den offenen Zustand der Ahnungslosigkeit. Es geht um den menschlichen Körper, der durch Architektur, Kunst oder andere Formen symbolischer Gewalt bestimmt wird und ständig in Kontakt mit kalten und glatten Oberflächen ist. Der Kontrast von harten Fakten zu intuitivem Wissen steht auch im Mittelpunkt ihrer skulpturalen Erforschung des Materials Glas.
Veronika Schneider nutzt aktuell das Atelier von Amiko Li, ist jedoch keine Stipendiatin des Künstlerhaus Stuttgart.

Juni 2019 bis August 2019
anorak ist ein kuratorisches Trio, bestehend aus Lukas Ludwig, Johanna Markert und Florian Model. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht der kollaborative Prozess und die Überzeugung, dass eine gemeinschaftliche Arbeitsweise Möglichkeiten eröffnet, die über ihre individuellen Herangehensweisen hinausgehen. Anoraks Projekte haben ihren Ausgangspunkt im Interesse an anderen künstlerischen Positionen und entstehen in enger Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen jungen Künstler_innen und Kulturschaffenden. Ausstellungsmachen bedeutet für anorak, Orte des ernsthaften, gegenseitigen Austauschs und Dialos junger Künstler:innen zu entwickeln. Seit 2016 leitet das Trio den gemeinnützigen Kunstverein Anorak e.V. mit dem Ziel eine institutionelle Infrastruktur zu schaffen, die es jungen Künstler:innen und Kulturschaffenden ermöglicht ihre Arbeiten zu realisieren und zur Diskussion zu stellen. Im ersten Jahr ihres Atelierstipendiums realisierten anorak das Ausstellungsprojekt Gemini (2018/19), welches in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart, der Akademie Schloss Solitude und dem Delphikino realisiert wurde. Ausgehend von der Figur des Doppels, als einem Anderen in sich selbst, stellte Gemini die Frage, inwiefern Formen vorgefasster Narrative – Mythen, Schicksal und Geschichte – Identifikationsprozesse anstoßen und darin gegenwärtige Subjektivitäten formen. Das mehrteilige Projekt, welches im Herbst mit der Filmpremiere A GRIN WITHOUT A CAT — THE VERY TALE von Katharina Jabs begann, umfasste ein Online- und Printmagazin, ein Veranstaltungsprogramm und zwei Ausstellungskapitel.
Das anorak Atelier im Künstlerhaus Stuttgart ist zugleich Arbeitsraum, Vereinssitz, Treffpunkt und Ausgangspunkt für neue Projekte. Zur Zeit arbeitet anorak an freien kuratorischen Projekten u.a. einer Ausstellung in der Villa Merkel, die 2020 im Rahmen des Bahnwärterstipendiums realisiert wird.
Mehr Informationen finden Sie unter: anorakanorak.com

Lowland bietet einen Möglichkeitsraum für den Austausch künstlerischer Positionen und Realitäten. Es vereint Magazin und wechselnde interdisziplinäre Künstlergruppe. Während jedes Zyklus des Austauschs erhalten die teilnehmenden Künstler:innen die Gelegenheit, ihre Positionen füreinander zu öffnen. Die Gründerinnen sind Anne Pflug, Christiana Teufel und Damaris Wurster.
Weitere Informationen zu Lowland und deren Gründerinnen finden Sie unter:

Mit unterschiedlichen Medien wie Fotografie, Installation, Bildhauerei und Lecture Performances setzt Ülkü Süngün (*1970) sich kritisch mit Migrations- und Identitäts(politiken) und Erinnerung auseinander und betreibt mit ihren prozessorientierten und kollaborativen Ansätzen künstlerische Forschung.
Sie realisiert im Künstlerhaus ihr Projekt „Institut für Künstlerische Migrationsforschung“ (IKMF). Mit ihrem 2017 gegründeten Verein macht sie ihre bisherige künstlerische und sozial- und gesellschaftskritische Praxis strukturell sichtbar und öffnet das Atelier als Zentrale des IKMF für laufende Projekte und Gäste.
Im Frühjahr 2019 findet die Workshopreihe Visual Strategies derAktivisten Akdemie des IKMF statt,die mit politischen Aktivisten aus Stuttgart konzipiert wurde. Hauptanliegen dieser Workshopreihe ist die Suche nach neuen visuellen Sprachen, sowie die Netzwerkbildung und Solidarisierung von lokalen (Protest-)Bewegungen.
Marlon Lanziner und Valentino Biagio arbeiten seit 2014 als Künstlergruppe MAVA an der skulpturalen Ausarbeitung von Umweltphänomenen. Im Künstlerhaus Stuttgart möchten sie sich ihrem Projekt Erosionsrinnen widmen.
Marlon Lanziner (*1989) und Valentino Biagio (*1988) absolvierten das Studium der Bildenden Kunst an der ABK Stuttgart von 2010 bis 2017.
Zuvor schloss Biagio ein Studium der Informatik und der Digitalen Musikproduktion sowie eine Ausbildung zum Steinbildhauer und Restaurator erfolgreich ab.

Jasmin Schädler (*1989) ist Regisseurin und Bildende Künstlerin. Ihr künstlerischer Fokus liegt in der Sezierung von Zusammenhängen und Etymologie. Technologie und Welthandel stehen aktuell im Zentrum ihrer Auseinandersetzung. Ein längerfristiges künstlerisches Forschungsprojekt ist ihre Arbeit Algorithmic Gaze, in der sie untersucht, wie sich der Blick auf den Körper durch Machine Vision verändert.
Als Teil des Kollektivs die apokalyptischen tänzer*innen (www.apocalyptic.dance) entwickelt sie gerade eine Performance über die Handelsgeschichte der Banane, welche Ende des Jahres im Theater Rampe in Stuttgart und an der Schwankhalle Bremen zu sehen sein wird.
Jasmin Schädler hat einen Bachelor in Physik und Kulturwissenschaften und studierte im Anschluss Theaterregie bei Christof Nel an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg.

„Stadtlücken” ist eine Gruppe von Gestalter*innen aus unterschiedlichen Disziplinen, die das Bewusstsein für öffentlichen Raum und Stadterfahrung schärfen und ein digital-analoges Netzwerk für das gemeinsame Entwickeln einer lebenswerten Stadt fördern wollen. Sie möchten Lücken im Stadtsystem finden, sichtbar machen, den ungenutzten Raum öffnen und für Menschen sowie deren Bedürfnisse zugänglich und gemeinsam nutzbar machen. Stadtlücken besteht aus derzeit 15 Mitgliedern aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Kunst, Produkt- und Kommunikationsdesign, Sozialgeographie, Handwerk, Soziale Arbeit, Filmdokumentation und Betriebswirtschaftslehre.

September 2018 bis Februar 2019
Sören Hiob studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Christian Jankowski und Mike Bouchet. Er arbeitet sozusagen über die Grenzen hinweg in den verschiedenen Bereichen zeitgenössischer bildender Kunst: Von Malerei, Skulptur über Installation bis hin zu seinen Schwerpunkten Performance und Video. Inhaltlich versucht er zunehmend außerinstitutionelle, ungebundene Perspektiven zu entwickeln. Mit seinen Arbeiten war Hiob bereits in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten – natürlich an verschiedenen Stellen in Stuttgart, aber auch bereits europaweit in Breslau, Warschau, Vaduz, London, Edinburgh, Basel oder Rom.
Anna Romanenko (Jahrgang 1983 und in Moskau geboren) studierte zunächst Schauspieltheaterregie an der Theaterakademie Hamburg und dann Architektur, Neue Medien und Skulptur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Sie „entwirft Gegenstände mit operativen Kapazitäten sowie Vorgänge, die sich anhand von Objekten ereignen“. Gemeinsam mit Björn Kühn war sie Mitbegründerin des Performancekollektivs Punch and Jude und des Verlages für Handbücher.
Björn Kühn (Jahrgang 1987) studierte Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart sowie am Goldsmiths College der University of London. Neben reger Ausstellungs-, Performance- und Vortragstätigkeit war Kühn außer bei den genannten Kollektiven mit Anna Romanenko auch Mitbegründer des Magazins Copter. In ihrer künstlerischen Praxis befassen sich Romanenko und Kühn damit, „neue Mechaniken zwischen Mensch, Objekt und Umwelt zu erfinden, sie zu beschreiben und Werkzeuge für diese Mechaniken zu entwerfen“.
Katharina Jabs, 1986 in Kasachstan geboren, ist Künstlerin und Filmemacherin. Sie studierte Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Dokumentarfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg und im Rahmen eines Auslandaufenthaltes Neue Medien an der Kyushu Sangyo University in Japan.
Von 2016 bis 2017 erhielt sie das Landesgraduiertenstipendium für das künstlerisch-wissenschaftliche Forschungsvorhaben Ein Grinsen ohne Katze, mit Bezug auf die Methodik der japanischen Dokumentarfilm Avantgarde der 60er-Jahre und auf zeitgenössische filmästhetische Theorien zum Thema „OFF“. Die Dreharbeiten zu ihrem aktuellen Film Ein Grinsen ohne Katze – THE VERY TALE wurden durch den DAAD in Japan gefördert.
Katharina Jabs arbeitet in ihren Filmen an verschiedenen Aggregatzuständen von Absenz. Ein wesentliches Kriterium ihrer filmischen Praxis ist die Beschäftigung mit der Materialität des OFF (hors-champ, off-screen space), jenem imaginären Raum des Filmes, der außerhalb des Bildfeldes potentiell existiert/insistiert und durch Kamera und Mise en Scène von ihr konzipiert und inszeniert wird.
2017 erhielt ihr Film TERRY JO WANTED den „Link 2 Future“-Preis der Psychoanalytischen Gesellschaft Zürich.

Anorak ist ein Trio, bestehend aus Lukas Ludwig, Johanna Markert und Florian Model. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der kollaborative Prozess. Wir sind davon überzeugt, dass eine gemeinschaftliche Arbeitsweise Möglichkeiten eröffnet, die über unsere individuelle Arbeit hinausgehen. Unsere Projekte haben ihren Ausgangspunkt im Interesse an anderen künstlerischen Positionen und entstehen in enger Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen jungen Künstler*innen und Kulturschaffenden. Im Experimentieren mit Formaten wie Ausstellungen, Dinner, Gesprächen und Film-Screenings versuchen wir Orte des ernsthaften, gegenseitigen Austauschs zu entwickeln.
Seit 2016 leiten wir den gemeinnützigen Kunstverein Anorak e.V., dessen Ziel es ist den Austausch und Dialog junger Künstler*innen zu fördern.
Zu unseren letzten Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekten zählen Mixed Feelings (2016), in Kollaboration mit dem Künstlerhaus Stuttgart und der Palermo Galerie sowie In a Room (2017) in der Leopoldstr. 2, Karlsruhe.

Ülkü Süngün, 1970 in Istanbul geboren, lebt und arbeitet in Stuttgart. Aufgewachsen in der Türkei und Deutschland übte sie zunächst ihren Erstberuf als Ingenieurin aus, bevor sie Bildende Kunst bei Werner Pokorny, Udo Koch und Felix Ensslin studierte. Mit unterschiedlichen Medien wie Fotografie, Installation, Bildhauerei und Lecture Performances setzt sie sich dabei kritisch mit Migrations- und Identitäts(politiken) und Erinnerung auseinander und betreibt mit ihren prozessorientierten und kollaborativen Ansätzen künstlerische Forschung. Als Dozentin an der Merz Akademie und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart beschäftigt sie sich auch mit emanzipatorischen Fragen in der Lehre.
Sie wird im Künstlerhaus ihr Projekt „Institut für Künstlerische Migrationsforschung“ (IKMF) realisieren. Mit ihrem 2017 gegründeten Verein macht sie ihre bisherige künstlerische und sozial- und gesellschaftskritische Praxis strukturell sichtbar und nutzt dabei Räume nomadisch. Süngün wird das Atelier als Zentrale des IKMF für laufende Projekte und Gäste öffnen und in regelmäßigen Abständen Workshops, Lecture Performances und Diskussionen veranstalten. Mit interdisziplinären Kooperationen und Kollaborationen gibt sie anderen Künstlerin*innen, Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Sozialarbeiter*innen eine Plattform.
Januar 2018 bis April 2018
August 2017 bis Oktober 2017
Februar bis April 2017
Die Südkoreanerin Minyoung Paik, Jahrgang 1983, studierte bis 2008 Textildesign an der Konkuk Universität in Seoul, Südkorea. Danach begann sie ihr Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München unter Magdalena Jetelová. 2015 wurde sie Meisterschülerin von Gregor Schneider und machte ihr Diplom, welches mit dem DAAD Preis ausgezeichnet wurde. Die Künstlerin lebt und arbeitet seit 2008 in München, Deutschland. Ihre Installationen, Objekte und Fotografien befassen sich mit den kulturellen und politischen Strukturen ihres Heimatlandes und den Mechanismen zeitgenössischer Kunst.
Vernissage Sonntag, 08. Oktober 2023 16 Uhr
im Restaurant Im Künstlerhaus
Oktober 2023 bis Januar 2024
Im Restaurant Im Künstlerhaus zeigen wir Arbeiten von sechs Künstlerinnen und Künstlern, die sich der Technik der Lithografie widmen.
Verschiedenste Materialien eignen sich, um grafische Spuren auf dem Stein zu hinterlassen. Die Lithosteine müssen zuvor auf einem Schleifbecken sorgfältig geschliffen werden. Die Künstlerinnen und Künstler zeigen Werke, die den vielfältigen und künstlerischen Einsatz der Steindruckplatte repräsentieren.
Für die Ausstellungen im Restaurant laden die Werkstattleiter*innen der zehn Künstlerhaus Werkstätten Mitglieder ein, ihre Arbeiten in einer Gruppenausstellung gemeinsam zu präsentieren. 2022 startete diese Reihe mit einer Ausstellung der Siebdruckwerkstatt mit dem Werkstattleiter Jochen Detscher, darauf folgte 2023 eine Ausstellung der Fotografiewerkstatt unter der Leitung von Manu HarmsSchlaf.
Die Künstlerinnen und Künstler werden anwesend sein.

Am 04. Oktober 2023 um 19 Uhr findet das nächste Vierte Organ statt. Bei diesem Treffen sind Mitglieder und Interessierte dazu eingeladen, gemeinsam mit dem Beirat des Künstlerhauses auf die bisherige Laufbahn des Vierten Organs zurückzublicken und über seine Zukunft zu sprechen.
Welche Wünsche und Erwartungen gibt es? Wie oft sollen die Treffen stattfinden? Gibt es Ideen für Reihen, die innerhalb des Vierten Organs stattfinden sollen, wie z.B. der sehr erfolgreiche Austausch mit anderen Kunstvereinen aus der Region?

Miteinander leben, gemeinsam produzieren, voneinander lernen – das sind nicht nur die Grundpfeiler des Künstlerhauses, sie bilden auch den Kern der Idee der OPEN SCHOOL Cannstatt.
Wir haben die Künstler*innen Valentin Hennig, Yara Richter, Lilith Becker & Liv Rahel Schwenk eingeladen, jeweils im Tandem mit Bad Cannstatter Gewerbetreibenden, Vereinen, Handwerker*innen, Institutionen oder Bürger*innen gemeinsam zu arbeiten, und ein öffentliches Angebot zu entwickeln.
Dieses kostenlose Angebot reicht von performativen Spaziergängen bis hin zu filmkünstlerischen Workshops. Ziel ist es, in einen Austausch zu kommen, Beziehungen aufzubauen, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen.
Das Künstlerhaus Stuttgart präsentiert die OPEN SCHOOL Cannstatt, die im Rahmen des Festivals CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM stattfindet.
Das „Klassenzimmer“, in dem für die Dauer der OPEN SCHOOL Cannstatt über die Angebote informiert wird, befindet sich in der ehem. Schwabenbräu-Passage in Bad Cannstatt.
Programm
Liv Rahel Schwenk und Lilith Becker „Wassergosch – Performing the Fountains”
19. September 2023, 10 bis 14:30 Uhr –Workshop
20. September 2023, 10 bis 14:30 Uhr – Workshop
Teilnehmer*innen: max. 10 Personen
Anmeldung bitte unter info@kuenstlerhaus.de bis 18.09.2023
Treffpunkt: Kellerbrunnen, Brunnenstr. 19, 70372 Stuttgart
Der Workshop „Wassergosch – Performing the Fountains” führt die Künstlerinnen Liv Rahel Schwenk und Lilith Becker gemeinsam mit den Workshopteilnehmer*innen entlang Bad Cannstatts Trinkwasserbrunnen,welche aus den lokalen Mineralquellen gespeist werden. Die Gruppe wird sich den Brunnen und ihren Eigenschaften an zwei Tagen auf verschiedene Weise nähern, und dafür nutzen, mit Performance zu experimentieren.
Die Teilnehmer*innen sammeln Eindrücke und Material in Form von Tonaufnahmen, Wasserproben, Zeichnungen, Worten, Klängen und Bewegung (input). Dieser Prozess des Sammelns wird ergänzt durch Begegnungen mit Menschen, die in Bad Cannstatt leben und arbeiten und die ihr Wissen teilen. Ein Cannstatter Stadtführer wird der Gruppe von einer Legende an einem der Altstadtbrunnen erzählen, siewerden über die Zusammensetzung und die Instandhaltung der Brunnen erfahren, und mit etwas Glück, wird eine Yogalehrerin sie in einer Wassermeditation anleiten.
In einem zweiten Schritt (output) wandelt die Gruppe ihre gewonnenen Eindrücke und das gesammelte Material in Mikro-Performances um, welche sie füreinander aufführen wird. Die Teilnehmer:innen des Workshops werden durch einfache Strukturen im Experimentieren unterstützt. Bei diesem Workshop geht es darum, in einem geschützten Raum Performance-Strategien auszuprobieren, egal ob Performance zur eigenen Praxis gehört oder neu für die Teilnehmer*innen ist. Alle sind willkommen.
Mitzubringen sind: Papier und Stift und gerne auch eine andere Möglichkeit, sich Dinge zu notieren, bequeme Kleidung, eine Wasserflasche und was man sonst noch mitbringen möchte.
Yara Richter „black noise x Bad Cannstatt – Community Walk für Schwarze Menschen“
Mittwoch, 20. September 2023, 17 Uhr (vorläufig) – Safer Space, Büro der Black Community Foundation in der ehemaligen Schwabenbräu-Passage, Bad Cannstatt
Teilnehmer*innen: max. 12 Personen, Voraussetzung: Schwarze/Afrodeutsche Identität
Anmeldung bitte unter info@kuenstlerhaus.de
Donnerstag, 21. September 2023, tagsüber – offene Bearbeitung im Tonstudio, Künstlerhaus Stuttgart, öffentlich, für alle zugänglich
Donnerstag, 21. September 2023, 19:30 Uhr – Audiovorführung mit anschließender Gesprächsrunde, Schwabenbräu-Passage Bad Cannstatt, öffentlich, für alle zugänglich
Diese Safer Space Veranstaltung richtet sich an Schwarze und Afrodeutsche Menschen.
Yara Richter tauscht sich zusammen mit den Teilnehmer*innen darüber aus und erkundet mit kreativen Methoden, was Schwarzsein im öffentlichen Raum mit Lärm und Stille zu tun hat. Dabei treffen sie sich zunächst in einem geschlossenen Raum, in dem die Künstlerin Yara Richter einen interaktiven Input zum kreativen Schreiben und der Arbeit mit Sound geben wird. Danach spaziert die Gruppe gemeinsam durch Bad Cannstatt und fertigt währenddessen eine Tonaufzeichnung an. Im Gespräch wollen sie voneinander lernen, wie man sich öffentliche Räume aneignen kann. Sie stellen sich Fragen wie: Wie findet man ein Gefühl von Sicherheit in öffentlichen Räumen? Welche öffentlichen Räume sucht/meidet man und warum? Wie beeinflusst Schwarzsein im öffentlichen Raum die Art, wie man self- und community care betreibt? Hierbei entscheiden die Teilnehmer*innen selbst, welche Texte, Sounds, Worte und Momente von Lärm oder Stille sie in die Aufnahme hineingeben wollen. Die Tonaufzeichnung steht im Anschluss an die Veranstaltung allen Teilnehmer*innen zur weiteren Nutzung zur Verfügung.
Am Folgetag wird Yara Richter die Aufnahme zu einem Podcast zusammenschneiden, wobei Teilnehmer*innen willkommen sind, dazuzukommen. Am Abend wird eine Vorführung des Podcasts mit einer offenen Gesprächsrunde stattfinden, zu der die Öffentlichkeit und alle Teilnehmer*innen herzlich eingeladen sind.
(Es werden Awareness-Personen anwesend sei.)
Valentin Hennig „business as usual”
Freitag, 22. September 2023, 19 Uhr – Screening, ehem. Schwabenbräu-Passage, Bad Cannstatt
Valentin Hennig wird in seiner OPEN SCHOOL „business as ususal“ mit dem Hutmachergeschäft H + M Schmid-Rupp, dem Asia-Imbiss Chan’s Kitchen sowie dem griechischen Friseursalon-Café Haarstudio Exis zusammenarbeiten, die als Treff- und Knotenpunkte das soziale Leben und die kulturelle Diversität Bad Cannstatts widerspiegeln. Dabei geht es um die Entwicklung und Umsetzung eines gemeinsamen Films, der als Ziel eine andere Kommunikation als die der Waren oder Dienstleistungen anstrebt: Es geht um die eigene Geschichte, die soziale und kulturelle Bedeutung des Standorts und die Ermöglichung für das Klientel dieses Ortes, die eigene Identität öffentlich zu leben.
Dabei wird Valentin Hennig lernen, was es bedeutet, ein „Geschäft“ zu führen, Waren herzustellen, zu vertreiben und eine starke Bindung zum Kunden aufzubauen. Im Gegenzug vermittelt der Filmemacher sein praktisches Wissen an seine Partner*innen, alle Bereiche der bildnerischen und insbesondere filmischen Gestaltung kennenzulernen und selbstständig Bilder und Bewegtbilder zu erstellen.
Zu einem öffentlichen gemeinsamen Screening mit allen Partner*innen laden sie anschließend ein, sodass ein kulturübergreifender Dialog der Partner*innen in Bad-Cannstatt entstehen kann. Die entstandenen Arbeiten werden zudem an den jeweiligen Entstehungsorten präsentiert.
Über die Künstler*innen
Lilith Becker macht Skulptur-, Installations-, Video- und Performancekunst. Als Musikerin spielt sie sowohl solo als auch in verschiedenen Band- und Theaterprojekten. Nach ihrem Abschluss am Berufskolleg für Design Schmuck und Gerät, Pforzheim im Jahr 2009, studierte sie Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart. 2018 erhielt sie den Meisterschülertitel des Weißenhof Programms. Ihr Handbuch zur spontanen Selbstentzündung ist 2019 beim Verlag für Handbücher erschienen. Das Musikvideo „Oh Ewigkeit“ (Regie: Martina Wegener) mit der Musik von Nero Feuerherdt alias Lilith Becker wurde 2023 mit dem Buggles Award ausgezeichnet.
Valentin Hennig ist bildender Künstler und Filmemacher. Neben seiner freischaffenden künstlerischen Arbeit, leitet er Workshops an der Staatsgalerie Stuttgart, dem Kunstmuseum Stuttgart, dem Künstlerhaus Stuttgart und für das LKJ Baden-Württemberg.
Seit dem Wintersemester 2022 Dozent für Videokunst und Experimentalfilm an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, wo er von 2007 bis 2013 bei Prof.in Silvia Bächli und Prof.in Corinne Wasmuth Kunsterziehung studierte. 2010 belegte er als Gaststudent ein Studiensemester an der HfbK Dresden bei Prof. Hans-Peter Adamski. Im Anschluss absolvierte er 2014 den Aufbaustudiengang „Intermediales Gestalten” bei Prof. Wolfgang Mayer und Prof.in Christina Gomez-Barrio (Discoteca Flaming Star) an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. 2016 erhielt er den Meisterschülertitel des Weißenhof- Programms der ABK Stuttgart. Er lebt und arbeitet in Stuttgart.
Yara Richter bewegt sich zwischen Kunst, Aktivismus, Kunstvermittlung und Mutterschaft. Aus einer Afrodeutschen, intersektional-ökofeministischen Perspektive erkundet sie aktuell black noise als einen Rahmen, um dekolonialisierte Kunst- und Kulturpraktiken zu imaginieren und kreieren. 2023 schloss Yara Richter mit „black noise” das Masterstudium „Körper, Theorie und Poetik des Performativen“ an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart ab. In den Jahren zuvor zeigte sie unter anderem die kollaborative Dauerperformance „seep“ (2022 mit Toni Böckle, Teil der Gruppenausstellung Conditions of a Necessity in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden) und „MFA (Master of Filthy Arts)“ (2021, Teil der TURN AROUND Rundgang Gruppenausstellung im Württembergischen Kunstverein Stuttgart). Sie lebt und arbeitet in Stuttgart.
Liv Rahel Schwenk ist eine deutsch-amerikanische Künstlerin und arbeitet mit Performance, Video, Zeichnung und choreographischen Methoden. Sie studierte am Bard College Berlin und an der Kunstakademie Düsseldorf, wo sie 2012 mit Meisterschüler-Brief abschloss. 2014 ging sie mit einem DAAD-Stipendium nach New York, um ihr Interesse an Tanz und Choreografie in Verbindung mit ihren algorithmischen Zeichnungen zu vertiefen. Zuletzt zeigte sie Projekte bei Simultanhalle in Köln und mhProject und Putty’s Coronation in New York. Dieses Jahr arbeitet sie mit dem Kollektiv „Unpleasant Affairs” an einer Performance im Rahmen des Spielart Festivals in München. Sie lebt und arbeitet in Stuttgart und NYC.
Orte:
Ehem. Schwabenbräu-Passage, Bahnhofstraße 14-18, 70372 Stuttgart
Kellerbrunnen, Brunnenstraße 19, 70372 Stuttgart
Künstlerhaus Stuttgart, Reuchlinstraße 4b, 70178 Stuttgart
In Kooperation mit dem Festival CURRENT – KUNST UND URBANER RAUM
Realisiert dank der großzügigen Unterstützung durch die Wüstenrot Stiftung.































In der 26. Dienstags-Werkstatt präsentiert Julia Wirsching ihren neuen Film „Es gibt noch einiges zu tun“ im Künstlerhaus Stuttgart.
Seit über zwei Jahren begleitet Julia Wirsching die Männerrunde ihres Onkels bei deren Diskussionen zum Thema „Mannsein“. Wie wurden sie zu Männern? Was heißt es heute ein Mann zu sein? Was gibt ihnen Orientierung? Einige von ihnen setzten sich in ihrem Prozess der Rollenfindung kritisch mit dem Glauben und dessen Institutionen auseinander. Themen wie gerechte Elternschaft, die Suche nach dem Vater oder die Abwendung alter Rollenmustern hin zu mehr Selbstbestimmung beschäftigen die Männer im Alter von 40 – 75 Jahren auf unterschiedlichste Art und Weise.
Im Video sind diese Reflexionsprozesse sowie die Bartpflegeritualen der Männer festgehalten. Die sieben Männer geben Einblicke in eine sinnliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und erzählen ihre persönlichen Geschichten zum Thema „Mannsein“.
Im Anschluss an das Screening laden wir gemeinsam mit der Künstlerin zum Gespräch ein.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Die Anwälte Nora Ebeling und Viktor Riad haben im Rahmen der Ausstellung Ex gratia von Niloufar Emamifar im Künstlerhaus Stuttgart einen Leitfaden erstellt, der Künstler*innen und Kunstinstitutionen helfen soll, sich im komplexen Feld des Migrationsrechts in Deutschland zurechtzufinden.
Wenn Künstler*innen, die mit Hindernissen für die grenzüberschreitende Migration konfrontiert sind, von Kunstinstitutionen unter Vertrag genommen werden, geschieht dies allzu oft auf einer individuellen Fall-zu-Fall-Basis, ohne den Künstler*innen transparente Leitlinien, gemeinsame Richtlinien oder schützende Standards zu bieten. Denn oftmals sind die rechtlich-wirtschaftlichen Ressourcen für Künstler*innen, die ein Visum benötigen, die Migrant*innen sind, die vertrieben wurden oder die einen Geflüchteten-Status innehaben, nicht ausreichend oder unzugänglich. Dieses neu veröffentlichte Leitliniendokument soll ein praktikables Hilfsmittel sein, das auf dieses allgegenwärtige Problemfeld reagiert.
Dieses zweisprachige Dokument mit dem Titel “Migrationsrechtlicher Leitfaden für die Zusammenarbeit von Künstlerinnen* und Kunstvereinen in Deutschland” ist jetzt hier als kostenloses und frei verwendbares PDF verfügbar.
Der Leitfaden wurde gemeinsam von Nora Ebeling und Viktor Riad verfasst, mit Unterstützung von Niloufar Emamifar. Das Dokument wurde von Kathleen Parker übersetzt und von Studio Terhedebrügge gestaltet.
Nora Ebeling arbeitet als selbständige Anwältin mit dem Schwerpunkt Migrationsrecht im Haus der Demokratie und Menschenrechte in Berlin. Sie vertritt nicht nur international tätige Künstler*innen sondern auch alle anderen Menschen, die Unterstützung bei ihren Aufenthaltsangelegenheiten oder beim Asylverfahren benötigen.
Viktor Riad, ist Rechtsanwalt in Berlin und hat eine Kanzlei mit den Schwerpunkten Migrationsrecht, Durchsetzung von Rechten für Flüchtlinge und aufenthaltsrechtliche Verfahren für international tätige Künstler*innen gegründet.
Realisiert mit großzügiger Förderung der Stiftung Kunstfonds NEUSTART KULTUR und des Institut für Auslandsbeziehungen. Darüberhinaus wurde dieses Projekt in Form eines Residenzstipendiums durch Callie’s, Berlin, unterstützt.


Am 1. Januar 2024 steht turnusgemäß ein Wechsel der Künstlerischen Leitung an. Eine Findungskommission, bestehend aus Vorstand, Beirat und Vertreter*innen des Kulturamtes sowie des Gemeinderates der Stadt Stuttgart, hat in einem dreistufigen Prozess aus 57 Einreichungen die Bewerbung von Tamarind Rossetti & Stephen Wright ausgewählt, die sich als Team vorgestellt haben, um das Ausstellungsprogramm bis Ende 2026 zu leiten.
Die Kommission hat mit ihrer Entscheidung gewürdigt, dass Rossetti & Wright ein Konzept vorgestellt haben, das nicht auf einem konventionellen Kurator*innenbild beruht, sondern eine experimentelle, „öko-systemische“ Form des Kuratierens entwickelt. Mit ihrem Selbstverständnis als ‘usership coordinators’ machen Rossetti & Wright deutlich, dass sie in ihrer Arbeit von den Nutzer*innen des Künstlerhauses ausgehen und Werkstätten wie Ateliers als zentrale Organe des Künstlerhauses verstehen.
Das Künstlerhaus Stuttgart Reuchlinstraße e. V. wurde 1978 von Künstler*innen für Künstler*innen gegründet. Es beherbergt sieben Ateliers, die zeitlich befristet an Künstler*innen aller Sparten vergeben werden und zehn Werkstätten, die von allen Mitgliedern und Gastkünstler*innen genutzt werden können.
Eine besondere Qualität liegt im Modell der Künstlerischen Leitung, die jeweils für drei bis vier Jahre verpflichtet wird und mit experimentellen Herangehensweisen an Ausstellung, Vertrieb und Wahrnehmung von Kunst am Künstlerhaus aktuellste Praktiken und Diskurse vermittelt. Die klare zeitliche Vorgabe fördert die Vielfalt künstlerischer Positionen und ermöglicht es, die Amtszeit als mehrjähriges Projekt anzugehen. Die sich fortschreibende Geschichte der Institution ist geprägt von den kritischen, interrelationalen und infrastrukturellen Veränderungen, die jede Künstlerische Leitung mit sich bringt.
Tamarind Rossetti, geboren 1976 in Ojai (Kalifornien, USA), ist ausgebildete Künstlerin und unterrichtet an der École supérieure d’art et de design TALM-Angers.
Stephen Wright wurde 1963 in Vancouver (British Columbia, Kanada) geboren und hat seit fast 30 Jahren seinen ständigen Wohnsitz in Frankreich, wo er an der European School of Visual Arts in Frankreich Theorie und Praxis lehrt. Von 2017 bis 2021 war er darüber hinaus Co-Direktor des postgraduierten Programms für künstlerische Forschung, namens Document & Contemporary Art.
2018 gründeten Rossetti und Wright ein agroökologisches Versuchsfeld im Maßstab 1:1 mit dem Namen Ferme au Sauvage für den Anbau von Bio-Obst und -Gemüse, wo sie Farm-to-Table-Mahlzeiten und Farm-to-Panel-Workshops (genannt „Ideaseeding“) anboten, einen Hofladen im Atelier betrieben und das Projekt künstlerisch dokumentierten. Aktuell betreiben sie einen Permakultur-Hof und ein damit verbundenes Forschungsprojekt in Corrèze, Frankreich.
Die neuen Künstlerischen Leiter*innen sehen in ihrer Aufgabe „die Möglichkeit, die im Laufe der Jahre gesammelten Ideen aus Permakultur, Kunstvermittlung, Verlagswesen und Ausstellungsgestaltung, in einem ‚extradisziplinären‘ Umfeld umzusetzen“.
Wir freuen uns, Tamarind und Stephen im kommenden Jahr bei uns begrüßen zu dürfen und mit ihnen das Künstlerhaus durch das Prisma der Permakultur zu betrachten und als künstlerischen Lebensraum fruchtbar zu machen.

Durch Fluss, Wiese, Schifffahrt, Gleisverkehr und umliegenden Stadtraum ergibt sich auf der Neckarinsel ein Knotenpunkt verschiedener Klangwelten. Rauschendes, schwappendes, plätscherndes Wasser durchquert von Gleisen, Stimmen, wehenden Blättern und Gräsern, Sirenen, Baustellen, Schiffsmotoren – zufällig ineinander und durcheinander choreografiert und reflektiert.
Drei unterschiedliche Positionen auf der Insel wurden von Lena Meinhardt und Eva Dörr ausgewählt, an denen sich die ortsspezifische Komposition „places04“ in diese Klangumgebung mit einmischt: unter der Eisenbahnbrücke Rosensteinbrücke, am unteren Schleusentor und unter der König-Karls-Brücke neben der Hall of Fame am oberen Schleusentor.
Wo: Auf der Neckarinsel (Haltestelle Mercedesstraße)
Wann: 30.07. 14-19 Uhr
Unterstützt durch den Neckarinsel e.V., gefördert durch die Stadt Stuttgart, die LBBW-Stiftung, das Künstlerhaus Stuttgart
Neckarinsel e.V.
Die Zukunft liegt am Neckar. Bis jetzt kaum entdeckt zwischen Stuttgart und Bad Cannstatt bietet die Neckarinsel den Anfang für einen Aufbruch zum Wasser. Als Experimentier- und Wissensraum öffnet die Insel einen Ort zum Entdecken, für gemeinsame Aktionen und radikal-positive Zukunftsideen.
Wir sind eine interdisziplinäre Initiative, die zum Ziel hat die Zukunft einer lebenswerten Stadt am Fluss mitzugestalten.
Das Projekt wird im Rahmen der „Nationalen Stadtentwicklungspolitik“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) / Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gefördert und wird
koordiniert durch die Agency Apéro GbR.
hallo@neckarinsel.eu
www.neckarinsel.eu
www.instagram.com/neckarinsel_stuttgart

Seit 2019 arbeitet das Künstlerhaus Stuttgart mit dem Hölderlin-Gymnasium zusammen. Nach dem erfolgreichen Modellprojekt im vergangenen Jahr hatten die Schüler*innen des Hölderlin-Gymnasium zum zweiten Mal die Möglichkeit, eigene Filmprojekte und -ideen zu realisieren.
Angeleitet wurde der dreitägige Workshop von dem Künstler und Kunstvermittler Valentin Hennig und fand sowohl im Hölderlin-Gymnasium als auch im Künstlerhaus statt.
Das Ziel des Workshops war es, ein tiefergehendes Verständnis der Mechanismen und Wirkweisen digitaler Narration zu schaffen und die Jugendlichen vom Konsum hin zur kreativen Produktion zu ermutigen.
Idee, Drehbuch, Filmen, Nachbereitung – Alle Schritte des Filme-machens wurden praktiziert.
So wurden den Schüler*innen Wege eröffnet, ungeahnte Talente zu entdecken und eine eigene Bildsprache zu entwickeln.
Die filmischen Ergebnisse werden im Herbst im Künstlerhaus sowie im Hölderlin-Gymnasium öffentlich präsentiert.
Gefördert durch das Programm “Entwicklungstreiber” des Kulturamts Stuttgart.







Am 23. Juli 2023 fand das erste vom Künstlerhaus Stuttgart organisierte Alumnitreffen aller ehemaliger und aktueller Stipendiat*innen der letzten 25 Jahre statt.
Ein Kennenlernen und Wiedersehen, begleitet von künstlerischen Beiträgen, und guten Gesprächen.
Vielen Dank an alle Stipendiat*innen für den wunderbaren Tag.
Fotos: Jochen Detscher






























In der 25. Dienstags-Werkstatt präsentiert Peter Hauer seine neue Publikation “Mannerism” im Künstlerhaus Stuttgart. Die Publikation beschäftigt sich mit menschlicher Bewegung als Medium, und dem, was damit ausgedrückt wird, welches Hauer in der Folge als ein kulturelles Produkt behandelt. Frei nach dem Motto “jeder Mensch ist ein Künstler” wird Kunstkritik an unüblichen Beispielen geübt, und im Gegenzug gezeigt, welchen Einfluss die Kunst auf den eigenen Leib hat.
Die Präsentation wird moderiert von Florian Model, der zusammen mit Peter Hauer eine kurze Einführung zum Thema geben und eine Diskussion eröffnen wird.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Eröffnung: Samstag, 8. Juli 2023, 19:30 Uhr
Sonntag, 9. Juli 2023, 14 – 19:00 Uhr.
In dieser Ausstellung wird Kateryna Surhutanova eine Reihe von Werken präsentieren, die sich mit dem Raum auseinandersetzen, und in denen sie folgende Fragen untersucht:
Gibt es einen Unterschied zwischen erzwungener und geplanter Emigration? Was bedeuten die Umstände?
Warum lassen sich Menschen darauf ein? An welchem Punkt wird man zum Transmigranten? Welcher Gedanke
würde helfen, auf dem Höhepunkt des Leidens, dankbar zu bleiben? Was würde es bedeuten, sich nicht selbst oder jene um sich herum zu verletzen?
Einwanderer würden zustimmen, dass man sein ganzes Leben mit einem Gefühl von ethnographischer Einsamkeit leben muss, unabhängig vom Alter oder aus welchem Grund man einwandert. Was passiert, wenn man nicht dorthin gehört, aber auch nicht hierher?
Aber der größte psychische Druck besteht darin, dass man nie wirklich dazugehören wird.
Man befindet sich ständig irgendwo in der Mitte. Wird der Moment kommen, in dem man frei wird von der Angst, etwas zu verlieren und die Erkenntnis einsetzt, dass alles, was man hat, bei einem bleibt, egal wo man ist?
Du “gehörst” nicht mehr irgendwohin. Du gehörst überall hin. Du hast keine Angst, ein Fremder zu sein.
Kateryna Surhutanova ist eine ukrainische Künstlerin, die vor dem Krieg in ihrem Land geflohen ist und sich in ihrer Arbeit kritisch mit sozialen und kulturellen Themen auseinandersetzt, und zwar durch die Brille der Psychologie, die sie durch die Visualisierung von Ereignissen auf der Leinwand oder an der Wand positioniert, wobei sie den Raum völlig umgestaltet.
Surhutanova war von Mai 2022 bis Juni 2023 Stipendiatin im Künstlerhaus Stuttgart.

Auf der Jahreshauptversammlung im Frühjahr 2022 wurde einem Antrag aus der Mitgliedschaft zugestimmt, eine Publikation des Künstlerhaus Stuttgart ins Leben zu rufen, die das Künstlerhaus in all seinen Facetten präsentiert. Eine Redaktion, bestehend aus den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern Alba Frenzel, Jochen Detscher und Ania Corcilius sowie den Mitarbeiterinnen Leonie Klöpfer und Romy Range, hat sich daraufhin gebildet, um dem Mitgliederwunsch zu entsprechen. Für das grafische Konzept und das Layout waren matter of verantwortlich, die bereits die Website des Künstlerhauses gestaltet hatten.
4B – so der Titel der Publikation, angelehnt an die Anschrift des Künstlerhauses in der Reuchlinstraße 4b – beschäftigt sich primär mit den künstlerischen Formaten außerhalb des kuratierten Ausstellungsprogramms, da dieses bereits selbst über eine Publikationsreihe verfügt.
In dieser Ausgabe des 4B-Magazins finden sich verschiedene Aktivitäten der Atelierstipendiat*innen, der Werkstätten und der Mitglieder-initiierten Veranstaltungen im und über das Künstlerhaus hinaus. Wir berichten über die Dienstags-Werkstätten im letzten Jahr, es gibt Interviews mit dem Werkstattleiter der Audiowerkstatt Niklas Menschik, und mit den zwei ukrainischen Stipendiatinnen Kateryna Surhutanova und Elena Trutieva. Darüberhinaus berichten wir über eine Reihe von Ausstellungen, die von den Atelierstipendiat*innen initiiert wurden. Fernando Munizaga und Matias Bocchio berichten über ihr Werkstattstipendium und Nutzer*innen der Lithografiewerkstatt verabschieden sich sehr persönlich von Michael Wackwitz, der über viele Jahre hinweg die Werkstattleitung der Lithografie innehatte und nun in seine Heimat Dresden zurückkehrt.
Zudem nimmt das Thema Vermittlung einen immer größeren Stellenwert im Künstlerhaus ein, so auch in dieser Publikation. Dieses Mal gewähren wir einen Einblick in die Kooperation mit dem Hölderlin-Gymnasium. Außerdem stellen sich zwei unserer Vermittlerinnen vor – Thora Gerstner und Lejla Dendic.
Abschließend verlassen wir auch noch mal das Künstlerhaus und zeigen Projekte der Künstlerinnen und Künstlerhaus-Mitglieder Helen Weber im Haus der Katholischen Kirche sowie Michelin Kober in der Städtischen Galerie Ostfildern, und wir stellen die Projekträume unserer Mitglieder Thora Gerstner und Jan Nicola Angermann vor.
Das künstlerische Supplement in diesem Heft hat die Grafikerin und Künstlerin Florentine Bofinger gestaltet, deren Entwurf von der Redaktion nach einem Open Call in der Mitgliedschaft aus einer Vielzahl von Einreichungen ausgewählt wurde.
Wir möchten uns herzlich bedanken bei allen beitragenden Autor*innen, und Fotograf*innen, bei dem fantastischen Grafikbüro matter of für die großartige Zusammenarbeit, bei Florentine Bofinger für die Gestaltung des Inlays (ein kleines Highlight) und natürlich bei der Redaktion, die ehrenamtlich mit sehr viel Engagement und noch mehr Arbeit diese Ausgabe ermöglicht hat. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt für die Künstlerhaus-Gemeinschaft.
Jetzt im Künstlerhaus Stuttgart zur Abholung erhältlich – Mitglieder: 3 € / Nicht-Mitglieder: 8 €







Nach dem Auftakt der Gesprächsreihe „Kunstverein(e) der Zukunft“ im Künstlerhaus und Besuchen im Böblinger Kunstverein und im Kunstraum34 in Stuttgart werden wir am 04. Juli bei Oberwelt e.V. in Stuttgart zu Gast sein. Wie bei den vorangegangenen Gelegenheiten werden wir wieder mit zahlreichen Gästen und Vertreter:innen verschiedener Kunstvereine über Probleme und Herausforderungen diskutieren, die sich einigen etablierten Kunstvereinen stellen. Strukturen, Prozesse, Ideen und Themen, die oft über Jahre und Jahrzehnte entstanden sind, müssen hinterfragt, weiterentwickelt und womöglich neu erfunden werden, um auch in Zukunft erfolgreich künstlerisch engagierte Vereinsarbeit machen zu können. Die Vertreter:innen der verschiedenen Kunstvereine berichten in der Runde von ihren eigenen konkreten Erfahrungen, Problemen und Lösungsansätzen. Anhand der unterschiedlichen Perspektiven und Kontexte ergibt sich so ein offenes, vielfältiges und für alle Beteiligten fruchtbares Gespräch.
Eingeladen zu dem Treffen sind auch der Kunstverein Neuhausen, der Kunstverein Böblingen, der Kunstraum34, das Künstlerhaus Stuttgart, anorak und der Kunstverein Nürtingen.
Oberwelt e.V.
Reinsburgstr. 93, 70197 Stuttgart
www.oberwelt.de

Mit der Veranstaltungsreihe „Mit Essen spielen“ wagen wir ein Experiment. An drei Abenden schlagen wir in diesem Jahr eine Brücke zwischen Küche und Kunst und sprechen von der ersten Idee bis zur Präsentation auf dem Teller. Zusammen mit einem Künstler, einer Künstlerin oder einem Kollektiv überlegen wir, wie sich dieser Prozess künstlerisch übersetzen lässt. Wie lassen sich Aromen, Ästhetik, Farbe und Geschmack kulinarisch und künstlerisch miteinander verbinden?
Im ersten Teil war der Künstler Lennart Cleemann unser Gast. Für den zweiten Teil der Reihe zum Thema “Material erkunden” laden wir das multidisziplinäre Studio anima ona, bestehend aus Freia Achenbach und June Fàbregas, ein, die seit Mai 2023 Stipendiat*innen des Künstlerhauses sind.
Hinter einem fertigen Produkt steht oft ein langer Prozess des Experimentierens mit verschiedenen Materialien und Werkzeugen. Experimente mit dem Material hinsichtlich ihrer Verformbarkeit, ihres Gebrauchs und der Herstellungs- und Verarbeitungsweise finden sowohl in der Küche des Restaurants ‚Im Künstlerhaus” als auch in der Arbeit von anima ona statt. Das Duo bewegt sich mit seiner Praxis an der Grenze zwischen Design, Forschung und Kunst und beschäftigt sich mit Möglichkeiten der Wiederverwendung des Materials, der sie durch experimentelle Herangehensweisen und der Auseinandersetzung der kulturellen Bedeutung von Objekten nachkommen. Wie sie diese Praxis an diesem Abend sicht- und erlebbar machen, wird sich erst zeigen.
Der Abend beginnt mit einem 3-Gänge-Menü (vegan), inkl. aller Getränke. Anschließend findet eine Diskussion zwischen Sebastian Werning, Konstantin Kuld und anima ona statt, bevor der Abend dann in lockerem Gespräch mit allen Gästen ausklingt.
Speisen und Getränke werden vom Restaurant zum Selbstkostenpreis angeboten. Die Teilnahmekosten belaufen sich auf
49,00 EUR für Mitglieder bzw.
69,00 EUR für Nicht-Mitglieder.
Um die weitere Planung vornehmen zu können, ist eine verbindliche Anmeldung bis zum 30. Juni 2023 unter rr@kuenstlerhaus.de notwendig.
Der dritte Teil dieser Serie wird sich im Oktober mit dem Thema Präsentation befassen. Genauere Informationen erhalten Sie dazu im September 2023.





Das erste Kapitel einer Ausstellungsreihe des Atelierstipendiaten Lambert Mousseka
Eröffnung: Freitag, 30. Juni 2023, 19 Uhr
auf der Atelieretage (3. OG) des Künstlerhaus Stuttgart
Lambert Mousseka wird auf der Atelieretage des Künstlerhauses eine Reihe Masken und Formen aus Keramik und Malereien präsentieren. Diese verweisen auf die Haltung und das Befreiungsgefühl der Kunst als einen Raum für Freiheit.
Dabei spielt das Datum der Eröffnung eine symbolische Rolle. Denn am 30. Juni 1960 wurde Lumumbas Unabhängigkeitserklärung für die Demokratische Republik Kongo beschlossen und damit das Ende der Diktatur eingeleitet.
Der Titel der Ausstellung spielt auf die Telefonvorwahl der D. R. Kongos an.
Die Ausstellungsreihe Kinoisserie, Briller et s’Envoler / Leuchten und Abheben fokussiert sich auf den Anfang der Sapologie.
Sapologie ist die Philosophie der SAPE, einer Société des Artistes et de personnes Elégantes (Gesellschaft für Künstler*innen und eleganter Personen).

Wir laden Sie herzlich ein, am zweitägigen öffentlichen Programm im Rahmen der Ausstellung Ex gratia von Niloufar Emamifar teilzunehmen.
Wenn Künstler*innen, die mit Schwierigkeiten bei der grenzüberschreitenden Migration konfrontiert sind, von Kunstinstitutionen unter Vertrag genommen werden, geschieht dies allzu oft auf einer individuellen Fall-zu-Fall-Basis. Den Künstler*innen werden dabei meist keine transparenten Richtlinien, einheitliche Strategien oder schützende Standards seitens der Institution geboten. Diese öffentliche Programmreihe im Künstlerhaus Stuttgart ist eine Antwort auf das allgegenwärtige Problem, dass die rechtlich-wirtschaftlichen Ressourcen für Künstler*innen mit Visum, Migrant*innen, Vertriebene, Asylsuchende und Flüchtlinge unzureichend und unzugänglich sind.
Das Programm findet auf der vierten Etage des Künstlerhauses Stuttgart statt.
Samstag, 24. Juni 2023 (15 – 17 Uhr)
Die Einwanderungsanwält*innen Nora Ebeling und Viktor Riad haben für das Künstlerhaus Stuttgart eine Reihe von praktikablen Richtlinien für die Projektarbeit mit Künstler*innen mit Visum, Migrant*innen, Vertriebenen, Asylsuchenden und Flüchtlingen ausgearbeitet. Der Rechtsbeistand wird diese konkreten, praktikablen Richtlinien vorstellen und anschließend eine offene Diskussion führen. Bitte beachten Sie, dass die Präsentation der Leitlinien in deutscher Sprache erfolgt, während die offene Diskussion sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch stattfinden wird.
Nora Ebeling ist Rechtsanwältin mit dem Schwerpunkt Migrationsrecht im Haus der Demokratie und Menschenrechte in Berlin.
Viktor Riad in Rechtsanwalt in Berlin und gründete eine Kanzlei mit den Schwerpunkten Migrationsrecht, Durchsetzung der Rechte von Flüchtlingen und aufenthaltsrechtliche Verfahren für international tätige Künstler*innen.
Sonntag, 25. Juni 2023 (13 – 15 Uhr)
Informationsveranstaltung und Workshop mit Vertreter*innen von Legal Café.
Das Legal Café Stuttgart ist ein selbstorganisiertes Projekt, das regelmäßig einen Raum zur Verfügung stellt, in dem Menschen Kaffee oder Tee trinken können, und gleichzeitig eine kostenlose Beratung für Einzelpersonen und Gruppen anbietet, die Rat in Bezug auf Racial Profiling, Asylverfahren und/oder Diskriminierung im Allgemeinen suchen. Die meisten Berater*innen im Legal Café kommen aus Gemeinschaften mit einer Flucht- und Migrationsgeschichte. Der Schwerpunkt liegt auf dem Empowerment und der Teilung der Macht von Gemeinschaften. Die Berater*innen von Legal Café werden in Workshops/Seminaren von juristischen und psychologischen Fachkräften sowie Expert*innen aus den Bereichen Sozialarbeit und diskriminierungskritische Arbeit geschult, wobei verschiedene Gruppen/Personen an der Organisation beteiligt sind, die unterschiedliche Perspektiven einbringen.
Sonntag, 25. Juni 2023 (15 – 16 Uhr)
Eric Golo Stone, künstlerischer Leiter, und Juliane Gebhardt, kuratorische Assistentin, führen in deutscher und englischer Sprache durch die Ausstellung Niloufar Emamifar: Ex gratia.
Samstag, 24. Juni 2023 (15 – 17 Uhr) und Sonntag, 25. Juni 2023 (13 – 16 Uhr)
Die Kunstvermittlerinnen des Künstlerhauses Stuttgart, Thora Gerstner und Ludgi Porto, sprechen im Rahmen des öffentlichen Programms mit den Mitwirkenden und dem Publikum.
Weitere Informationen finden Sie im Begleitheft zur Ausstellung.
Realisiert mit großzügiger Förderung der Stiftung Kunstfonds NEUSTART KULTUR und des Institut für Auslandsbeziehungen. Darüberhinaus wurde dieses Projekt in Form eines Residenzstipendiums durch Callie’s, Berlin, unterstützt.


Bei der 24. Dienstags-Werkstatt stellt sich der Projektraum kunst [ ] klima, stellvertretend durch Barbara Karsch-Chaïeb und Caro Krebietke, vor. Der Projektraum wurde 2021 von Barbara Karsch-Chaïeb gegründet und seit März 2023 ist Caro Krebietke daran beteiligt.
Der Projektraum kunst [ ] klima ist der erste Kunst-Raum in Stuttgart, der ausschließlich Ausstellungen zum Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit zeigt.
Die Klammer zwischen den Begriffen Kunst und Klima ist mit einer Leerstelle versehen, die einen möglichen Raum für Kommunikation eröffnet und eine Verbindung schafft. Die Leerstelle bewahrt Offenheit und Flexibilität.
Es werden Einzelausstellungen mit Werken von Künstler:innen aus unterschiedlichen Sparten gezeigt. Im Zentrum steht der Bezug zu vorwiegend wissenschaftlichen Themen wie Klima, Wetter, Klimawandel, Energiewende, Pflanzen, Wasser, Erde, Erdgeschichte, Biologie, Biochemie, Chemie, künstliche Intelligenz.
Der Schwerpunkt einer Ausstellung liegt weitgehend auf der inhaltlichen Ebene eines gezeigten Werks und seiner Vermittlung.
Außerdem werden ergänzend zu den ausgestellten Themen Vortragende eingeladen.
Barbara Karsch-Chaïeb wird bei der Dienstags-Werkstatt über die Entwicklung und die Ausstellungsprojekte von kunst [ ] klima seit der Gründung 2021 berichten. Außerdem wird sie einen Ausblick auf künftige Vorhaben und Ideen zur Nachhaltigkeit und zur Vernetzung mit anderen Stuttgarter Kulturinstitutionen geben.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!



In dem Treffen informiert der Beirat über den aktuellen Bewerbungsstand für die nächste Künstlerische Leitung sowie deren Auswahlprozess. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen, Ihr Feedback mit dem Beirat zu teilen
Wir bitten um Verständnis, dass keine Einzelheiten zu den Bewerbungen bekanntgegeben werden können.

Am 15. Mai um 20 Uhr findet die Lesung „Hinter der Scham versteckt“ mit Eva Müller und Slata Roschal im Rahmen des ersten Literaturfestival Stuttgart „Schreiben, währen die Welt geschieht“ im Künstlerhaus statt. Die Lesung wird moderiert von Carolin Callies.
Tickets erhalten Sie hier
Slata Roschal hat mit 153 formen des nichtseins ein schonungsloses Romandebüt in Form einer Prosa-Collage voll bissigem Humor und sezierenden Alltags- wie Selbstbeobachtungen vorgelegt. Darin erzählt sie von Identität, Migration, Weiblichkeit und dem Leben an den Rändern der Gesellschaft.
Sie trifft auf Eva Müller, die in ihrer autofiktionalen Graphic Novel Scheiblettenkind die Geschichte ihrer Familie mit originellem wie eigensinnigem Strich erzählt: das Aufwachsen in Armut, in einem Umfeld abseits akademischer Bildung, begleitet von sozialer Scham und schließlich in eine Emanzipation als Künstlerin mündend.
Zwei Autorinnen im Gespräch, die Lebensumstände beschreiben, die gerne versteckt und vergessen werden.
Alle weiteren Veranstaltungen und Infos zum Literaturfestival Stuttgart auf www.stuttgart.de/literaturfestival.
Vom 11. bis zum 21. Mai 2023 findet in Stuttgart erstmals das Literaturfestival Stuttgart statt. Es wird vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart in Kooperation mit dem Literaturhaus Stuttgart unter Einbeziehung der Stuttgarter Literatur‐ und Kulturakteur*innen ausgerichtet.
In der ersten Ausgabe präsentiert das Literatur Festival an elf Tagen Literatur in einer breiten Vielfalt von Prosa über Lyrik bis hin zu Graphic Novel. Kuratiert wird das Festival unter dem Titel „Schreiben, während die Welt geschieht“ von der Schriftstellerin Lena Gorelik.


Anna Gohmert interessiert es, eine Formsprache für Intimität zu finden, ohne dass das Persönliche theoretisiert wird und die Zärtlichkeit oder Rohheit des Privaten verloren geht.
In ihren Arbeiten geht es um soziale Gerechtigkeit, Herausforderungen gesundheitlicher Natur, Generationskonflikte und den Umgang mit Selbstwirksamkeit und Ohnmacht.
Sie ordnet ihre künstlerische Praxis der Gattung der Autofiktion zu und begibt sich in persönliche Gespräche, um tiefer in die Materie einzutauchen. Diese unterschiedlichen Aspekte, womit sowohl individuelle Erfahrungsräume als auch wissenschaftliche Erkenntnisse gemeint sind, bringt sie mit heterogenen Medien als Rauminstallation zusammen.
Trotz der verschiedenen Quellen, Materialien & Personen wird die Arbeit zusammengehalten von einem un-/sichtbaren Text, der aus ihrer Feder stammt.
Anna Gohmert wird in der Dienstags-Werkstatt die aktuellen Arbeiten vorstellen, die im Rahmen der Ausstellung Gescheite(rte) Familienplanung entstanden sind, wie auch einen Einblick in die kommende Ausstellung Das ist (ja) voll mein Ding geben.
In beiden Werkgruppen spielt Partizipation und Zugänglichkeit eine Rolle.
Der Fokus wird an diesem Abend auf Zugänglichkeit von Kunst und Kultur liegen. Gohmert berichtet von ihren Erfahrungen, wie kostspielig aber auch bereichernd es ist, dem eigenen Kunstwerk die Frage zu stellen, ob es barrierearm zugänglich ist und wie man es in ein barrierearmes Format übersetzen kann.
Mehr Informationen unter:
IG: @annagohmert
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

In ihrer ersten Ausstellung in Deutschland präsentiert Niloufar Emamifar in den beiden Hauptausstellungsräumen des Künstlerhaus Stuttgart neu produzierte Arbeiten. Ausgehend von ihrem Architekturstudium beschäftigt sich Emamifar kontinuierlich mit den psychosozialen Dynamiken des gebauten Raums. Auf dieser Basis legt ihre Ausstellung EX GRATIA den Fokus auf die ortsspezifische strukturelle Kapazität, die erforderlich ist, um den Bedürfnissen gelebter Beziehungen nachzukommen. Die Betonung materieller Bedingungen — das Insistieren auf operative Strukturen — bei der Betrachtung zwischenmenschlichen Erlebens ist ein zentraler Aspekt in Emamifars fortlaufender Auseinandersetzung mit dem Ausstellungswesen. Ihre Arbeit untersucht die ursächlichen (kausativen) Beziehungen zwischen Ort, Situation und Subjektivität. Emamifar geht davon aus, dass Lebewesen nicht festgelegt, sondern extrem durchlässig und dadurch anfällig für die konstruierten Systeme sind, die sie im Moment besetzen und verkörpern. Die Ausstellung der Künstlerin am Künstlerhaus Stuttgart ist auf diese Verletzlichkeit eingestimmt — die Künstlerin nimmt die Expositionsarbeit innerhalb der sie umgebenden Umstände auf sich und würdigt dabei gleichzeitig, dass individuelle Erfahrung letztlich nicht von den unterdrückenden strukturellen Realitäten getrennt werden kann, denen so viele Menschen ausgesetzt sind. Aufgrund der Produktionsbedingungen von EX GRATIA, mit denen Emamifar konfrontiert war, hat die Künstlerin die Anstrengung unternommen, dauerhafte Strukturen zu entwickeln, die von zukünftigen Künstler*innen bei deren Arbeit mit dem Künstlerhaus Stuttgart und anderen Institutionen im Kunstbereich in Deutschland angewendet werden können.
Als Emamifar mit der Produktion einer Ausstellung am Künstlerhaus Stuttgart (KHS) beauftragt wurde, wurde deutlich, dass das KHS nicht über die notwendige rechtliche und wirtschaftliche Infrastruktur verfügte, um für Künstler*innen, die ein Visum benötigen, die Migrant*innen sind, die vertrieben wurden oder die einen Geflüchteten-Status innehaben zugänglich zu sein. Unterstützung in Form von Rechtsberatung, jährlichen zweckgebundenen Geldern oder Weiterbildungsangeboten für Beschäftigte gab es an dieser fünfundvierzig Jahre alten Institution noch nicht. Wie viele Kunstinstitutionen in Deutschland und darüber hinaus, nimmt sich das KHS Künstler*innen, die bei der grenzüberschreitenden Migration mit Hürden konfrontiert sind, fallweise an — ohne institutionelle Richtlinien, Protokolle oder Verfahrensweisen, die entsprechend der Bundesgesetzgebung entwickelt und etabliert wurden. Als Reaktion auf die systemischen Unzulänglichkeiten und unzureichend ausgestattete Infrastruktur des KHS hat Emamifar einen Teil ihres Ausstellungsbudgets für eine Rechtsberatung aufgewendet. So konnten eine juristische Machbarkeitsstudie und praktikable Leitlinien für das KHS erarbeitet werden, um das KHS für die Arbeit mit Künstler*innen, die ein Visum benötigen, die Migrant*innen sind, die vertrieben wurden oder die einen Geflüchteten-Status innehaben auszustatten.
Anstatt einen individuellen Arbeitsvertrag zu entwerfen, beauftragte Emamifar die Rechtsberatung mit der Herstellung einer gemeinsamen Richtlinie, die innerhalb der gesamten Institution in allen zukünftigen Fällen angewandt und umgesetzt werden kann, in denen das KHS Künstler*innen mit der Arbeit an einer Ausstellung, einem Programm oder einer anderweitigen befristeten Beschäftigung in Stuttgart beauftragt. Die Rechtsberatung hat dieses nun vorgeschlagene Rahmenwerk in Modulen organisiert. Diese Module antizipieren bestimmte Fälle, in denen Künstler*innen vom KHS beauftragt werden, und fokussieren sich auf Projektarbeit eher denn auf Vollzeit-Anstellungsverhältnisse. Personen, die für die Wahrung von Rechtsansprüchen eintreten, erkennen sowohl an, dass bei der landesspezifischen Rechtsprechung jeder Fall situationsspezifisch argumentiert und entschieden werden muss als auch, dass gewisse Standards zur Regelung und zum Schutz notwendig sind. Es ist gemeinhin bekannt, dass und wie bestimmte Lehrmeinungen individuelle Rechte häufig zu Lasten kollektiver Kämpfe für systemischen Wandel kodifizieren, legitimieren und durchsetzen. Um Anstellungsverfahren gerecht zu gestalten, werden vermehrt transparente Standards gefordert, anstatt Verträge von Arbeitnehmer*innen fallweise zu bearbeiten. Denn das reduziert häufig Bemühungen gegen strukturelle Unterdrückung auf isolierte, individuelle Beschwerden und Wiedergutmachungen. Indem sie mit potenziellen Governance-Vereinbarungen und Rechtshilfe-Infrastrukturen arbeitet, beschäftigt sich Emamifar in ihrer Ausstellung mit dem Recht als einem größtenteils unzugänglichen System. Ein System , das durch die fortdauernden Geschichten des Einwanderungs-, Armuts- und Arbeitsrechts geprägt wurde genauso wie von weiteren Verfechter*innen, die für seine bessere Zugänglichkeit kämpfen, und durch die Durchsetzung von Rechten innerhalb einer Rechtsordnung, die allzu oft das kodifiziert, was die vorherrschende Wirtschaftsmacht als gerecht festgelegt hat. Und das Recht ist selbstverständlich kein neutraler Verhaltensrahmen. Es wird definiert.
Auch wenn Emamifar sich für eine effektive Neudefinition grundlegender und unterliegender Strukturen einsetzt, ist sie gegenüber der Rolle von Künstler*innen als Kurzzeit-Honorarkräfte, die sich für die Kapazitätsstärkung und damit langfristige Weiterentwicklung einer Kunstinstitution einsetzen, ambivalent. Es besteht eine reale Gefahr für Künstler*innen, wenn sie bei projektbezogener Arbeit auf die Governance-Strukturen einer Institution einwirken. Künstler*innen werden häufig die Finanzmittel gekürzt, sie werden ausgeschlossen oder fallen gelassen, wenn sie in dem Versuch, in die institutionellen Verwaltungsstrukturen einzugreifen, über die von ihnen erwartete Rolle hinausgehen. Dieses Risiko ist der Grund, weshalb Emamifar zentrale Kooperationspartner*innen — eine Rechtsberatung — hinzugezogen hat, die bei der Auseinandersetzung mit den strukturellen Gegebenheiten der Institution eine tragende Rolle hinter den Kulissen genauso wie öffentlicher Form eingenommen haben. Emamifars Ausstellung umfasst eine Bühnenkonstruktion, auf der die Rechtsberatungsvertreterin Nora Ebeling die rechtlichen und wirtschaftlichen Verfahrensrichtlinien, die das KHS bei der Beauftragung von Künstler*innen, die ein Visum benötigen, die Migrant*innen sind, die vertrieben wurden oder die einen Geflüchteten-Status innehaben anwenden kann, öffentlich präsentieren wird. Die Entscheidung von Emamifar, eine Plattform für die öffentliche Präsentation Ebelings dieser vorgeschlagenen rechtlichen und wirtschaftlichen Infrastruktur zu schaffen, beruht auf zentralen Fragen der Repräsentation, mit denen sich die Künstlerin befasst: Welche Risiken entstehen durch Sichtbarkeit und „platforming“ — die materielle Infrastruktur und Ressourcen, die für den Raum und Fokus auf marginalisierte Stimmen bereitgestellt werden –, wenn es um die wahrheitsgemäße Darstellung gelebter politischer Realitäten geht? Was bedeutet es für Emamifar, Ebeling mit der öffentlichen Expositions- und Weiterbildungsarbeit zu beauftragen, und dabei das Publikum mit den strukturellen Erfordernissen für Visumantragsteller*innen, Migrant*innen, Vertriebene und Personen mit Geflüchteten-Status zu konfrontieren? In welchem Maße wird dieses rechtliche und wirtschaftliche Rahmenwerk einer internen sowie gleichzeitig einer außenwirksamen Policy dienen und alltägliche Erwägungen anbieten, die sowohl KHS-spezifisch sind als auch reproduzierbare Modelle für institutionelle Verhaltensweisen nahelegen, die ungerechte, ausschließende und diskriminierende Einstellungsverfahren, wie sie im gesamten Kunstbereich verbreitet sind, herausfordern?
Der Titel von Emamifars Ausstellung, EX GRATIA, bezieht sich auf einen Begriff aus dem Rechtskontext und meint eine Zahlung, die nicht aus einer rechtlichen Pflicht, sondern aufgrund begründeter Umstände geleistet wird. Es ist eine Art rechtlich anerkanntes Standardverfahren, das nicht festgelegt oder vorgeschrieben ist. Im Deutschen auch als Kulanz bekannt, ist es ein außerhalb rechtlicher Kategorien relevantes Entgegenkommen.. Ex gratia-Zahlungen sind moralisch begründet und gesetzlich nicht erforderlich — das heißt sie sind oft ein Regressmittel, das strenger ist als das gesetzlich vorgeschriebene. Emamifars Ausstellung umfasst eine vollständig ausgefertigte Vereinbarung zwischen der Künstlerin und dem KHS zur Lagerung von Materialien, die der Künstlerin gehören, in mehreren Bankschließfächern im vierten Stock des KHS — und zwar solange das KHS seine aktuellen Räume in der Reuchlinstraße mietet. Eine zentrale Klausel dieser Vereinbarung ist, dass Emamifar eine Person bevollmächtigen kann, Zugang zu den Bankschließfächern zu erhalten, die die Künstlerin zur Verfügung gestellt hat. Sollte die Künstlerin einer Person die Vollmacht und damit Zugriff zu den Bankschließfächern erteilen, gelten alle Bedingungen der Vereinbarung genauso für die bevollmächtigte Person wie für die Künstlerin. Diese Vereinbarung ist im Ausstellungsbegleitheft enthalten.
Programm
06.05.2023 (19 Uhr)
Ausstellungseröffnung
24.06.2023 (15-17 Uhr)
Nora Ebeling, Rechtsanwältin, öffentlicher Vortrag und Workshop im Künstlerhaus Stuttgart
25.06.2023 (13-15 Uhr)
Informationsveranstaltung und Workshop mit Vertreter*innen von Legal Café
25.06.2023 (15-16 Uhr)
Öffentliche Führung durch die Ausstellung mit Eric Golo Stone, Künstlerischer Leiter des Künstlerhaus Stuttgart
Realisiert mit großzügiger Förderung der Stiftung Kunstfonds NEUSTART KULTUR und des Institut für Auslandsbeziehungen. Darüberhinaus wurde dieses Projekt in Form eines Residenzstipendiums durch Callie’s, Berlin, unterstützt.




























Am 4. Mai findet das nächste Treffen des Vierten Organs statt.
Bei diesem Treffen gibt es keinen dedizierten Themenschwerpunkt, sondern wir finden uns bei ein paar Getränken zu einem lockeren Austausch zusammen.
Treffpunkt ist im Künstlerhaus im 2. Stock um 19 Uhr.

“Afraid to own a body“ ist eine elektroakustische 8-Kanal-Komposition, die sich musikalisch mit Stimme im Kontext von Machine Learning auseinandersetzt.
Uraufführung im Kunstmuseum Stuttgart im Rahmen der Langen Nacht der Übergänge
I am afraid to own a Body—
I am afraid to own a Soul—
Profound—precarious Property—
Possession, not optional—
Double Estate—entailed at pleasure
Upon an unsuspecting Heir—
Duke in a moment of Deathlessness
And God, for a Frontier.
(Emily Dickinson, ca 1866)
Neue Welten
18.30 Uhr, Kunstmuseum Stuttgart
In der Spange:
Iannis Xenakis (1922 – 2001): Rebonds A für Percussion solo (1987 – 89)
Percussion Marc Strobel
Einführung in die Ausstellung SHIFT. KI und eine zukünftige Gemeinschaft
Afraid to own a body, Uraufführung
Elektroakustische Komposition von Lena Meinhardt und Eva Dörr
Besuch der Ausstellung SHIFT. KI und eine zukünftige Gemeinschaft

Gewalt erkunden
mit Mutti
Tutti Frutti
arriba di mare
en el coche
del norte
Olé!
Gewalt (von althochdeutsch waltan „stark sein, beherrschen“)
Wunde (von althochdeutsch wunte „Wunde“, „Schlag“, „Verletzung“, wie lateinisch vulnus von indogermanisch wen, „leiden“; auch altgriechisch τραῦμα „Trauma“)
Wilma (altniederdeutsch und althochdeutsch, weibliche Form von Wilhelm (willio/willo=der Wille; helm=der Helm, der Schutz))
Wunder (althochdeutsch wuntar)
Eröffnung: 26. April 2023, 18 Uhr
27. bis 29. April 2023, jeweils 17 bis 21 Uhr
Der 5. und letzte Teil der Sleep Over Reihe von Lennart Cleemann in seinem Atelier im Künstlerhaus. Dies ist zugleich der Abschied aus seinem Atelier im Künstlerhaus.

Im Duden sind 26 Einträge zur Bedeutung des Worts „Ziehen“ zu finden, wobei sich deren Summe und daher inhaltlichen Ambivalenz mit den verschiedenen Präfixen nochmal deutlich erhöht. Dem Ziehen ist aber eigentlich immer eigen, dass es eine Kraftübertragung zweier Punkte hin zur ausübenden Kraft beschreibt. Manche dieser Ambivalenzen, wie das *Durchziehen – Kontinuität*, *über etwas her- / runterziehen – Pessimismus*, sowie auch das *Entziehen – Fatalismus* bilden das Gerüst für die Arbeiten in der Ausstellung.
Freitag, 21.04.2023, ab 19 Uhr
Samstag, 22.04.2023, 14-20:00 Uhr
Ein Besuch ist auch und besonders gerne nach Vereinbarung möglich (4janiseckhardt@gmail.com).

Das Künstlerhaus Stuttgart freut sich, die neuen Atelierstipendiat:innen des Jahres 2023/24 bekanntzugeben, die am 01. Mai 2023 ihre Ateliers im Künstlerhaus beziehen. Auch in diesem Jahr kann das Künstlerhaus sieben herausragenden Künstlerinnen und Künstlern, und Kollektiven Arbeitsräume für ein Jahr zur Verfügung stellen.
Neu begrüßen dürfen wir Irem Gunaydin, Marcela Majchrzak, Theo Ferreira Gomes und das Künstler*innenkollektiv Anima Ona.
Die Stipendien von Mona Zeiler, Lambert Mousseka sowie Eva Dörr und Lena Meinhardt wurden um ein weiteres Jahr verlängert.
Irem Gunaydin
(*1989, Istanbul/Türkei) untersucht die Beziehung zwischen Text und Bild und wie Worte und Bilder zwischen dem diskursiven und dem bildlichen Bereich zirkulieren, indem sie die Objekthaftigkeit von Sprache und die Grammatik von Bildern betrachtet. Ihre Arbeiten entstehen oft aus dem Schreiben heraus und entfalten sich als Installationen, die gedruckte und skulpturale Elemente enthalten, wobei das Schreiben als Dreh- und Angelpunkt fungiert.
Irem Gunaydin hat ein Foundation-Diplom vom Chelsea College of Art and Design (2011) und ihren BA in Fine Art vom Central Saint Martins, London (2014). Sie lebt und arbeitet in Istanbul.
Marcela Majchrzak
(*1993) ist Künstlerin, Kunstvermittlerin und Mutter. Sie interessiert sich in ihren Projekten für die (Dis-) Funktionalität von Strukturen und ihren Rechtfertigungsmechanismen rund um die Themen Identität, Arbeit und Kultur. Ihre Arbeiten haben oft einen forschenden, performativen Charakter und verwirklichen sich gerne in verschiedenen Formaten des Zusammenkommens.
Sie studierte Philosophie sowie Bildende Kunst in Stuttgart und Warschau und machte ihren Abschluss in der Klasse von Heba Y. Amin und Ülkü Süngün.
Theo Ferreira Gomes
(*1993, Niterói/Brasilien) ist post-disziplinärer Kurator, Designer und DJ. Sein besonderes Interesse gilt informellen, sozialen Ökonomien und wie durch verschiedene Währungen persönliche oder unpersönliche Gemeinschaften hergestellt werden können.
Seit Juni 2022 ist er Curatorial Fellow bei der ORNAMENTA, einem reaktivierten Kulturprogramm in der Region Nord Schwarzwald, das aktualisierten Regionalismus erforscht und seit 1989 zum zweiten Mal von Juli bis Oktober 2024 stattfindet.
Theo Ferreira Gomes war Koordinationsstipendiat für art, science & business an der Akademie Schloss Solitude und Vorstandsmitglied im Leerstand als Freiraum e.V. (LAF), einem kollektiv-geführten Verein mit Projektraum in der Innenstadt Pforzheims. 2018 absolvierte er ein Studium in Modedesign an der Hochschule Pforzheim.
anima ona
ist ein multidisziplinäres Studio, bestehend aus Freia Achenbach und June Fàbregas. Das Duo studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Einem transdisziplinären und kollaborativen Ansatz folgend, entwickeln sie seit 2018 selbst-initiierte Projekte und verwirklichen Auftragsarbeiten, wobei sie sich an der Grenze zwischen Design, Forschung und Kunst bewegen. Ihre vielfältigen Arbeiten eint die Suche nach bisher unausgeschöpften Ressourcen und Möglichkeiten der Wiederverwendung des Materials, der sie durch experimentelle Herangehensweisen und der Auseinandersetzung der kulturellen Bedeutung von Objekten nachkommen.
Mona Zeilers
Arbeiten spüren den Bedeutungsebenen der Dinge nach und stellen Verknüpfungen zwischen den eingesetzten Materialien und Formen hinsichtlich ihrer inhaltlichen und ästhetischen Zuschreibungen her. Metallkonstruktionen, Glas- und Holzelemente, treffen auf Keramikobjekte, Abformungen aus Gips oder Elemente aus Stein.
Das Atelier im Künstlerhaus ist dabei Ort für das Entwickeln weiterer Werkzeuge und Methoden – ein räumlicher Behälter sozusagen für den künstlerischen Prozess, für ein Hinzufügen und Wegnehmen, indem Bezugspunkte innerhalb dieses Systems sich immer wieder auflösen und neu bilden.
Lambert Mousseka
(geb. in Katanga, Demokratische Republik Kongo) hinterfragt seit seiner Jugend die Entstehung, den Ursprung, den Geist und den Zustand von Materie. Diese Fragestellungen führten zu diversen Studien und Recherchen und beeinflussen bis heute sein künstlerisches Schaffen.
Nach dem Kunststudium setzte er sich zum Ziel, mit verschiedenen Materialien und deren Anwendung in der künstlerischen Praxis zu experimentieren. Material bedeutet hierbei eine globale Vision. Die gesagten und ungesagten Gedanken, der Text und der Geist sind das Bindeglied zur Vision. So kann nicht entschieden werden, ob das Material dem Konzept vorausgeht oder umgekehrt.
Lena Meinhardt und Eva Dörr
arbeiten seit 2019 als Künstlerinnenduo zusammen. Ihre Arbeiten begegnen sich im Feld der Soundinstallation.
In Lena Meinhardts Kompositionen verselbstständigen sich Aufnahmen von Orten, Objekten oder Texten durch dichte Klangsynthesen. Zusammen mit Eva Dörr, deren Schwerpunkte Installation und neue Medien sind, entstehen interdisziplinäre und kontextbezogene Arbeiten.
Im Rahmen des Atelierprogramms werden Arbeitsstipendien an herausragende Künstlerinnen und Künstler sowie Bewerber:innen aus den Bereichen Architektur und Theorie vergeben. Ihnen steht mietfrei ein Arbeitsraum im Künstlerhaus zur Verfügung. Zudem können die Werkstätten des Künstlerhauses kostenfrei genutzt werden. Die Arbeitsräume werden anhand der eingegangenen Bewerbungen jährlich vergeben. Die Entscheidung über die Vergabe trifft der Beirat des Künstlerhauses. Stipendienbeginn ist der 1. Mai 2023 . Die Jury bestand aus Vertretern des Vorstands und des Beirats des Künstlerhaus Stuttgart e.V.







Mit dem „Kulturpass Stuttgart“ erhalten alle Jugendlichen, die 2023 ihren 16. Geburtstag feiern und in Stuttgart leben, ein 100 Euro Guthaben für Kulturtickets und Kulturangebote in Stuttgart.
Im Künstlerhaus Stuttgart haben Jugendliche die Möglichkeit den Kulturpass für Ausstellungen, Workshops zu den Ausstellungen oder Nutzung der Werkstätten einzulösen.
Es stehen Werkstätten wie Keramik, Radierung, Siebdruck, Fotografie oder Audio zur Verfügung, in denen die Jugendlichen unter Anleitungen Techniken erlernen und eigene Projekte realisieren können.
Durch den Kulturpass haben Jugendliche die Chance, Künstler*innen, künstlerische Praktiken und Diskurse im Künstlerhaus Stuttgart zu erleben und kennenzulernen. Sie bekommen die Möglichkeit, sich einzubringen und ihre Bedürfnisse und Diskurse einzufordern.
Der Kulturpass ist verschiedensten Kultureinrichtungen einzulösen für Veranstaltungen auf Bühnen, in Museen, Kinos oder Kulturzentren oder für Workshops oder Sachmittel wie Bücher, Mal- oder Bastelmaterial, Schallplatten und vieles mehr und gilt vom 1. April 2023 bis zum 31.12.2023
Der Kulturpass ist ein Angebot der Landeshauptstadt Stuttgart.
Mehr Informationen unter stuttgart.de/kulturpass



33 Träume
Buchvorstellung und Gespräch mit Chris Mennel
Chris Mennel berichtet in der Dienstags-Werkstatt über Ereignisse, die sich rund um sein Buch „33 Träume“ ereignet haben – die Projektidee, die Zuneigung zur eigenen Homepage, die Ferne von Instagram und Facebook, der Buchhandel, die Marketing-Ziele und die vorsätzliche Naivität beim Buchverkauf.
„33 Träume“ ist ein Kunstbuch, das neben Texten und Gedichten des Künstlers auch von ihm geschaffene Fotomalereien umfasst und nun Anlass gibt, auf Werbetour zu gehen, denn die Bücher sind nicht auf Amazon, sondern nur beim Künstler selbst zu bestellen.
Anfang 2022 entdeckte Chris Mennel eine Kiste mit Dunkelkammer-Bildern der letzten 20 Jahre und präsentierte sie vor laufender Kamera. Auch diese Bilder sind im Buch zu finden, gemeinsam mit einem imaginären 33., einem Schwarzbild und Texten, die zu den Bildern entstanden sind.
Die kleine Auflage des Buches verbindet einerseits die Freude, ein Kunstbuch in kleiner Auflage zum fairen Preis drucken zu lassen, andererseits geht damit auch eine Ferne zu Museumsshops und Buchhandelsketten einher und damit auch weniger Aufmerksamkeit der Presse.
Um das zu umgehen, werden soziale Netzwerke von Mennel durch einen Chatbot bedient und mit Inhalten und dem Namen des Künstlers bestückt. Der Chatbot greift auf saisonal passende Fotos der letzten Jahre zurück und platziert so neu, was vor Jahren bereits gepostet wurde.
Zum Kunstbuch gibt es die Domain 33träume.de.
Moderiert wird die Dienstags-Werkstatt von Florian Model, Künstler, Beiratsmitglied und Leiter der Video-Werkstatt.

Das Thema für das nächste Treffen des Vierten Organs ist die Leitlinie zum Umgang mit Diskriminierung, Belästigung und Gewalt, die eine Arbeitsgemeinschaft aus Teilen des Vorstandes, Beirates und Mitarbeiter*innen des Künstlerhauses in den letzten zwei Jahren erarbeitet haben.
Am Dienstag, den 04. April 2023 um 19 Uhr, stellt der Beirat die Leitlinie den Mitgliedern und Interessierten im 2. Stock vor.

Teil 1: Von der Idee zur Umsetzung
Eine Kooperation zwischen dem Restaurant „Im Künstlerhaus“ und dem Künstlerhaus Stuttgart
Am 03. April haben das Künstlerhaus Stuttgart und das Restaurant „Im Künstlerhaus“ die Mitglieder zu einem gemeinsamen Abend eingeladen.
Mit der Veranstaltungsreihe „Mit Essen spielen“ wagen wir ein Experiment. An drei Abenden werden wir in diesem Jahr eine Brücke zwischen Küche und Kunst schlagen und von der ersten Inspiration bis zur Präsentation auf dem Teller sprechen. Zusammen mit einem Künstler oder einer Künstlerin überlegen wir, wie sich dieser Prozess künstlerisch übersetzen lässt. Wie lassen sich Aromen, Ästhetik, Farbe und Geschmack kulinarisch und künstlerisch miteinander verbinden?
Wir sehen viele Ähnlichkeiten zwischen den Prozessen in der Küche und im Atelier. Am ersten Abend hatten wir Lennart Cleemann, Künstler und Atelierstipendiat des Künstlerhauses, mit Konstantin Kuld, Chefkoch im Restaurant „Im Künstlerhaus“, und seinem Team zusammengebracht.
Lennart Cleemann hat mit einer künstlerischen Intervention im Raum auf das 3-Gänge-Menü reagiert und den Gastraum des Restaurants für den Abend gestaltet. Zuvor schaute er selbst als „Lehrling“ in die Küche, um die Abläufe kennenzulernen.
Der Abend begann mit einem veganen 3-Gänge-Menü, das von Konstantin Kuld erläutert und präsentiert wurde. Anschließend fand ein Gespräch zwischen Sebastian Werning, Konstantin Kuld und Lennart Cleemann statt, in das sich später auch die Gäste eingebracht und rege mitdiskutiert haben.
Weitere gemeinsame Abende sind in Planung!
Teil 2: Material erkunden, Juli 2023
Teil 3: Präsentation, Oktober 2023




Das Künstlerhaus Stuttgart organisiert gemeinsam mit dem Center for Native Arts and Cultures eine Programmreihe in deren Zentrum eine zweitägige, offene Arbeitsgruppe steht, um den Landrückgewinnungsprozess Revue passieren zu lassen, der zur Gründung des Center for Native Arts and Cultures geführt hat. Begleitet werden diese vor Ort stattfindenden Gruppendiskussionen von einem Reader, einer neuen Videoarbeit mit dem Titel „Never Settle: The Program“ von New Red Order, Performances von Tiokasin Ghosthorse und Allison Akootchook Warden und einer Präsentation von Dokumenten.
Das Programm findet in englischer Sprache statt. Bei Bedarf übersetzt Juliane Gebhardt, kuratorische Assistentin des Künstlerhaus Stuttgart, ins Deutsche.
Alle Veranstaltungen finden im zweiten Stock des Künstlerhaus Stuttgart statt.
Zeitplan des Programms:
Freitag, 31. März
19:00 – 21:00 Uhr
Reader Launch
Essen und Trinken
Screening von “Never Settle: The Program” von New Red Order
Begrüßungsworte von Eric Golo Stone (Künstlerhaus Stuttgart), Lulani Arquette und Reuben Tomás Roqueñi (The Center for Native Arts and Cultures)
Performance von Allison Akootchook Warden
Samstag, 1. April
13:00 – 14:30 Uhr
Einleitende Bemerkungen von Eric Golo Stone und Healoha Johnston, Direktorin für kulturelle Ressourcen und Kuratorin für Hawaiʻi und pazifische Kunst und Kultur am Bernice Pauahi Bishop Museum (Herausgeber*in des Readers und Organisator*in der Arbeitsgruppe)
Arbeitsgruppe Sitzung 1
14:30 – 14:45 Uhr
Pause
14:45 – 16:00 Uhr
Arbeitsgruppe Sitzung 2
Sonntag, 2. April
12:00 – 12:45 Uhr
Der Künstler Flint Jamison gibt eine öffentliche Führung durch seine Ausstellung “Masterworks on Loan, 2020, 2022”, im 4. Stock des Künstlerhaus Stuttgart
13:00 – 14:30 Uhr
Arbeitsgruppe Sitzung 3
14:30 – 14:45 Uhr
Pause
14:45 – 16:00 Uhr
Arbeitsgruppe Sitzung 4
17:00 Uhr
Performance von Tiokasin Ghosthorse (Musikstück und Arbeit zum Verlernen von Kolonisierung)
Gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie durch die Stadt Stuttgart.





Am Samstag 25. März 2023 von 18 – 1 Uhr gibt es die Möglichkeit, auf den vier Etagen des Künstlerhaus an verschiedenen Programmpunkten der Langen Nacht der Museen teilzunehmen:
1. Etage und Werkstätten im Erdgeschoss:
18 – 1 Uhr stündliche Schlagzeugperformance der Atelierstipendiatin Eva Dörr im Tonstudio
18 – 1 Uhr Offene Werkstätten (Keramik, Siebdruck, Radierung, Lithografie, Hochdruck)
2. Etage:
18 – 1 Uhr stündliche Videovorführung Never Settle: The Program von New Red Order in der Ausstellung Convenings on Land Reclamation von The Center of Native Arts and Cultures (Oregon, USA)
3. Etage:
18 – 1 Uhr Die Atelierstipiendat*innen Florian Glaubitz, Alba Frenzel, Lambert Mousseka, Mona Zeiler, Lennart Cleemann, Janis Eckhardt, Lena Meinhardt, Ekaterina Surgutanova und Elena Trutieva zeigen in den Ateliers, im Treppenhaus und im Gemeinschaftsraum der Atelieretage künstlerische Arbeiten und Performances
4. Etage:
20 Uhr und 22 Uhr Kuratorenführungen in deutscher und englischer Sprache durch die Ausstellung Masterworks on Loan, 2020, 2022 von Flint Jamison
Tickets kosten 22 €, ermäßigt (Azubis, Studierende, Schüler*innen) 16 €, Kinder bis 6 Jahren haben freien Eintritt
Vorverkauf für die Lange Nacht der Museen findet ab dem 24. Februar statt, unter
www.lange-nacht.de, unter der Ticket-Hotline 0711/601717 30 und bei allen Vorverkaufsstellen in Stuttgart und der Region.
Abendkasse gibt es bei allen beteiligten Häusern. Im Vorverkauf erworbene Tickets werden beim ersten Besuch eines Hauses an der dortigen Abendkasse in ein Ticket-Band umgebaut.
Das Lange-Nacht-Ticket berechtigt ab 12 Uhr zur kostenfreien Nutzung aller Stadtbahnen, S-Bahnen und Busse im VVS-Netz.
Mehr Infos unter www.lange-nacht.de, der Info- und Tickethotline 0711/601717 30 und am Infostand am Schlossplatz zwischen Landesmuseum/Altem Schloss und Alter Kanzlei (ab 25.03. ab 15 Uhr)






Algorithmenbasierte Kameraüberwachung
Filmscreening und Gespräch
mit Martin Mannweiler
Die Dokumentation eines Videoüberwachungsprojektes von der Polizei in Mannheim – ein 2017 eingeführtes Pilotprojekt zur Überwachung von öffentlichen Räumen. Die überwachten Stadtgebiete Mannheims gelten als kriminelle Hotspots. Kameras sollen die Lage entschärfen, indem ein schnelles polizeiliches Intervenieren bei der Beobachtung krimineller Handlungen sichergesellt wird. Aktuell wird daran gearbeitet, dass Algorithmen spezifische Bewegungsabläufe erkennen und mögliche Straftaten signalisieren.
Neben der analytischen Darstellung des Überwachungsprojektes in Mannheim werden auf allgemeiner Ebene folgende Themenaspekte aufgegriffen: kriminelle Hotspots und Bedrohungslagen, panoptische Überwachung, private Generierung und öffentliche Bereitstellung von Bilddaten, Sicherheit und Angst, globale Krisen und daran gekoppelte Bedürfnisse nach der Kontrolle des Lokalen. Ebenso werden weitere Städte, die auf Kameraüberwachungsprojekte setzen beispielhaft aufgeführt – darunter auch Stuttgart.
Können durch die Betrachtung der Anfangsstadien von Kameraüberwachungsprojekten, Überlegungen formuliert werden, die eine ausufernde Massenüberwachung öffentlicher Räume in europäische Metropolen wie London oder Paris, zukünftig verhindern oder eindämmen?
Film: Martin Mannweiler
Grafik: Mark Julien Hahn / Stereo Typefaces
Musik: Björn Castillano
Gefördert von
Stadtlücken, Stuttgart
Mofa – Mannheim´s Ort für Architektur
Kulturamt, Stadt Stuttgart
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden Württemberg
Danke für die Freundliche Unterstützung
ato.vision, Württembergischer Kunstverein, Kunsthalle Mannheim, Stadtzimmer der Kunsthalle Mannheim, Rimini Protokoll, Künstlerhaus Stuttgart






Samstag, 4. März 2022, 19 Uhr
Kunstraum Atelierhaus Filderstr 34 e.V., Filderstraße 34, 70180 Stuttgart
Das zweite Treffen zum Thema „Kunstverein(e) der Zukunft“ fand am 04. Dezember im Kunstverein Böblingen statt. Mit zahlreichen Gästen und Vertreter:innen verschiedener Kunstvereine diskutierten wir über Probleme und Herausforderungen, mit denen sich einige etablierte Kunstvereine konfrontiert sehen. Strukturen, Prozesse, Ideen und Themen, die oft über Jahre und Jahrzehnte entstanden sind, müssen hinterfragt, weiterentwickelt und womöglich neu erfunden werden, um auch in Zukunft erfolgreich künstlerisch engagierte Vereinsarbeit machen zu können. Die Vertreter:innen der verschiedenen Kunstvereine berichteten in der Runde von ihren eigenen konkreten Erfahrungen, Problemen und Lösungsansätzen. Anhand der unterschiedlichen Perspektiven und Kontexte ergab sich so ein offenes, vielfältiges und für alle Beteiligten fruchtbares Gespräch. Klar wurde dabei auch, dass es damit nicht getan sei und wir diesen Impuls nutzen möchten, um weiteren Austausch und Vernetzung zwischen den Kunstvereinen zu fördern.
Dabei möchten wir die Möglichkeit nutzen, um die verschiedenen Kunstvereine zu besuchen und besser kennenzulernen: Gastgeber unseres nächsten Treffens am 04. März um 19 Uhr wird deshalb der Kunstraum34 in Stuttgart sein. Eingeladen zu dem Treffen sind der Kunstverein Neuhausen, der Kunstverein Böblingen, die Oberwelt, das Künstlerhaus Stuttgart, anorak und der Kunstverein Nürtingen.

Im Künstlerhaus Stuttgart ist turnusmäßig ab dem 01. Januar 2024 die Position der Künstlerischen Leitung neu zu besetzen.
Das Künstlerhaus Stuttgart wurde 1978 von Künstler*innen gegründet, um die praktischen Arbeitsbedingungen, die theoretische Auseinandersetzung mit Kunst und den spartenübergreifenden Austausch von Künstler*innen zu fördern. Indem es sozialen und politischen Forderungen Raum gibt und gleichzeitig aktuellste künstlerische Praktiken und Diskurse thematisiert, ist das Künstlerhaus Stuttgart heute eine Institution von lokaler und internationaler Bedeutung.
Das Künstlerhaus beherbergt Ausstellungsräume, Werkstätten und sechs Künstler*innenateliers mit wechselnden Stipendiat*innen. Wir suchen eine Leitung, die auf dieser Struktur aufbauend ein künstlerisches Programm entwickelt, das lokale Communities und internationale Akteure in Austausch bringt.
Als Verein haben wir ein großes Interesse an alternativen Modellen der Präsentation und Vermittlung von Kunst, sowie experimentellen Formaten.
Innerhalb der Struktur des Künstlerhauses verantwortet die Künstlerische Leitung
– die eigenständige Entwicklung und Umsetzung eines künstlerischen Programms
– die logistische und budgetäre Vorbereitung und Realisierung des entwickelten Programms, sowie der dazugehörigen Veranstaltungen
– die Projektfinanzierung und damit verbundene Drittmittelakquise
– die Konzeption der Vermittlung im Rahmen des von der Künstlerischen Leitung verantworteten Programms
– die Dokumentation der Projekte sowie ggf. die Konzeption und Realisierung von Publikationen
– Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Was die Stelle erfordert
– sehr gute Kenntnisse der zeitgenössischen kulturellen Produktion
– Initiative und hohe Eigenverantwortlichkeit in Verbindung mit ausgeprägter Teamfähigkeit
– ausgeprägte Kommunikations- und Organisationskompetenz
– Verhandlungssicherheit in deutscher und/oder englischer Sprache
– nachweisbare Erfahrung in Projektfinanzierung und Drittmittelakquise
– Erfahrung im öffentlichen Auftreten und ausgezeichnete kommunikative Fähigkeiten im Umgang mit Vereinsmitgliedern, Besucher*innen und Mitarbeiter*innen sowie mit Vertreter*innen der Presse und Politik
– Bereitschaft, für die Dauer des Arbeitsverhältnisses, den Lebensmittelpunkt nach Stuttgart zu verlegen
Die Künstlerische Leitung arbeitet am Künstlerhaus Stuttgart eng mit einem engagierten Team, bestehend aus hauptamtlicher Geschäftsführung, Buchhaltung, technischer Leitung und ehrenamtlichen Mitgliedern in Vorstand, Beirat und Werkstätten zusammen. Die Berufung der künstlerischen Leitung erfolgt für drei Jahre mit der Option einer einjährigen Verlängerung. Der Künstlerischen Leitung steht eine Assistenz im Umfang einer halben Stelle zur Verfügung.
Das Künstlerhaus bietet ggf. Unterstützung bei der Wohnungssuche an und finanziert, wenn nötig, einen deutschen Sprachkurs.
Bitte senden Sie uns Ihre Bewerbung (Anschreiben, Lebenslauf ohne Foto und einen Überblick über ihre bisherigen Tätigkeiten, die Sie für die künstlerische Leitung qualifizieren) sowie Ihre Vorstellung eines zukunftsgerichteten künstlerischen Leitungskonzeptes (max. 1 DinA4-Seite) in einem PDF-Dokument (max. 10 MB) ausschließlich per E-Mail bis spätestens 1. Mai 2023 an:
Ania Corcilius, 1. Vorsitzende
Künstlerhaus Stuttgart e.V.
Reuchlinstraße 4b, 70178 Stuttgart
E-mail: bewerbung@kuenstlerhaus.de
Auch Bewerbungen von Teams oder Gruppen werden angenommen. Alle Bewerbungen werden vertraulich behandelt. Alle Unterlagen werden nach dem Auswahlverfahren gelöscht.

Gemeinsam mit dem Künstlerhaus Stuttgart organisiert das Center for Native Arts and Cultures (Portland, USA) eine zweitägige, offene Arbeitsgruppe, um den Landrückgewinnungssprozess Revue passieren zu lassen, der zu dessen Gründung geführt hat. Begleitet werden diese Arbeitsgruppen von einem Reader, einer neuen Videoarbeit mit dem Titel „Never Settle: The Program“ von New Red Order, Performances von Tiokasin Ghosthorse und Allison Akootchook Warden, einer Dokumentensammlung sowie durch ein von Vermittlerinnen des Künstlerhaus Stuttgart organisiertes Programm.
Detaillierte Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Anmeldungen für das Vermittlungsprogramm bitte per E-Mail an education@kuenstlerhaus.de
Alle Programme und Workshops sind kostenfrei.
Journal Workshop für Jugendliche
mit Thora Gerstner
26. Februar (15–17 Uhr)
Wo sammeln wir Erinnerungen? In einem Buchbindekurs werden wir selbst Skizzenbücher, Kalender oder Blankos für Tagebucheintrage, Zeichnungen, Collagen oder Notizen herstellen, um einen Sammelort für Erinnerungen zu schaffen. Historische Buchbindetechniken bilden dabei die Grundlage für die eigenständige Produktion. Das Cover kann mit mitgebrachter ausgedienter Kleidung gestaltet werden.
Schmuck Workshop für Kinder
mit Thora Gerstner
2. März (14–16 Uhr)
Schmuckstücke können Erinnerungen in sich tragen. Wir kombinieren gefundenes und mitgebrachtes Material und setzen es zu verschiedensten einzigartigen Schmuckstücken zusammen, um neue und alte, reale oder erfundene Erinnerungen in unserem Schmuck zu finden.
BPoC Creative Empowerment Workshop
mit Yara Richter
4. März (15–18 Uhr)
Einen kontinuierlichen Raum für die Arbeit der BPoC-Gemeinschaft zu entwickeln und bereitzustellen, wird in diesem Workshop konsequent fortgeführt. Im Kontext eines Bildungs-, Forschungs- und diskursiven Raums, der sich auf dekoloniale Praktiken konzentriert, ist die Kultivierung und das Wachstum einer BPoC-Gemeinschaft über einen längeren Zeitraum hinweg wirklich wichtig und stellt einen spezifischen Ansatz für die Frage dar, was ein öffentliches Bildungsprogramm tun kann.
Weben mit Papier: Geschichte und Raum neu denken
mit Lejla Dendic
5. März (15–16.30 Uhr)
Im Workshop lernen wir gemeinsam das Weben mit Papier. Ein besseres Verständnis für diese Welt und ihrer Verwobenheit mit uns Menschen gewinnen wir durch den physischen Prozess des Webens. Anhand von Masao Adachis Landschaftstheorie fúkeiron versuchen wir gemeinsam, globale und kommunale Strukturen und Räume zu identifizieren, zu analysieren und beim Weben zu verarbeiten. Das Weben dient dazu, die Blockaden scheinbar zerbrochener Beziehungen zu überwinden und Menschen und Visionen von einer Welt, die für alle funktioniert, zu verbinden.
Gestalten mit Ton: Das Kollektive Selbst neu denken
mit Lejla Dendic
11. März (14–15.30 Uhr)
Gemeinsam erproben wir kreativ die Möglichkeiten und Symbolik von Ton. Was bedeutet Identität, Kultur und Gewalt? Ton stellt symbolisch Ideen der Erneuerung dar, da er in seinem Rohzustand durch Steuerung des Feuchtigkeitsgehalts unendlich oft neu geformt werden kann. Das Material birgt somit unendlichen Möglichkeiten in sich und die Fähigkeit, immer wieder von vorne anzufangen. Wir konzentrieren uns darauf, was es bedeutet zu erschaffen und ein gemeinsames Verständnis unseres Einflusses in dieser Welt und dessen, was sein könnte, zu fördern.
Udu-Herstellung mit Keramik
mit Ludgi Porto
17.-19. März (jeweils 14–18 Uhr)
Im Rahmen des Workshops werden die Teilnehmer*innen dazu eingeladen, ihre eigene Udu herzustellen. Die Udu ist eine nigerianische Keramiktrommel, die in der Afro-Diaspora nach Brasilien gekommen ist. Im nigerianischen Kontext wird die Keramiktrommel traditionell von Frauen hergestellt und gespielt, und die Stimme der Udu gilt als die Stimme der Ahnen. Im brasilianischen Kontext hat sich das Instrument jedoch von seinen spirituellen Ursprüngen gelöst und seinen Platz in der brasilianischen Popmusik gefunden. Gemeinsam reflektieren wir über verschiedene Fragen: Was bedeutet es, im europäischen Kontext ein Instrument nigerianischen Ursprungs herzustellen, das im Zuge der Kolonisierung nach Amerika entführt wurde? Was mache ich wirklich, wenn ich dieses Instrument herstelle? Ist dieses Instrument ein Körper? Wie verhalte ich mich zu ihm? Wo und wie kann dieser Körper existieren? Was wäre im dekolonialen Prozess der Prozess der Restitution? Findet diese Restitution auf der kulturellen Ebene statt? Inwieweit ist eine Restitution möglich?
Keramikgrundkenntnisse sind wünschenswert. Der Workshop findet in englischer Sprache statt.
Artist Talk
mit Ludgi Porto
18. März (15:30–17 Uhr)
Im Rahmen des Workshop-Programms wird Ludgi Porto einen Artist Talk über ihre Forschung zu den Udu-Trommeln halten. Sie wird über die Ursprünge des Instruments sprechen, einschließlich seiner Entführung und die seiner Völker; sie wird den komplexen sozialen und rassischen Kontext beschreiben, der in ihrer Beziehung zu den Udus involviert ist und gleichzeitig ihre eigene Entdeckung als PoC jenseits der südamerikanischen Grenzen teilen. Neben diesen Themen wird sie Textauszüge, Zeichnungen, Gemälde und Dokumentationen der im Laufe der Forschung entstandenen Arbeiten präsentieren.
Keine Anmeldung erforderlich. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.
Gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie durch die Stadt Stuttgart.





Wir laden ein zu einem Abend mit Wachs, Kerzen und Licht
Seichte Flammen und die Thermik der Architektur
Feine Bewegungen
Flackern
Zischen
Dampf und Rauch
Ruß
Tee
Suppe, warm
Wachs wandert
Performative Objekte
Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr
auf der Atelieretage (3.OG) des Künstlerhaus Stuttgart
Über die Projektreihe Sleep over
In der laufenden Projektreihe Sleep over lädt Lennart Cleemann Künstler*innen, Designer*innen und Architekt*innen ein, das gemeinsame Einrichten, Spielen, Ausstellen und Nächtigen zu untersuchen. Alle drei Monate findet eine Pop-Up-Veranstaltung statt. Aus dem Zusammenkommen verschiedener künstlerischer Positionen entstehen neue Ideen und Arbeiten. Was interessiert uns? Was wollen wir zusammen erkunden? Dabei gibt es kein festgelegtes Ziel oder Thema, sondern die Suche nach einem offenen, fluiden Prozess im Miteinander steht im Mittelpunkt. Als Ort dient dafür die Atelieretage des Künstlerhaus Stuttgart. Dort befinden sich Cleemanns Atelier und ein 150qm großer Gemeinschaftsraum, den sich die Stipendiat*innen teilen.

Das Center for Native Arts and Cultures organisiert gemeinsam mit dem Künstlerhaus Stuttgart eine zweitägige, offene Arbeitsgruppe, um den Landrückgewinnungssprozess Revue passieren zu lassen, der zur Gründung des Center for Native Arts and Cultures geführt hat. Zudem sollen Ideen dazu entwickelt werden, wie das Center ausgehend von diesem Prozess sein Engagement dafür vorantreiben kann, Netzwerke aus Indigenen Künstler*innen, Kulturinhaber*innen und Organisationen, die von Indigenen Menschen geleitet werden, zu mobilisieren. Begleitet werden diese vor Ort stattfindenden Gruppendiskussionen von einem Reader, einer neuen Videoarbeit mit dem Titel „Never Settle: The Program“ von New Red Order, Performances von Tiokasin Ghosthorse und Allison Akootchook Warden, einer Dokumentensammlung und einer Archiv-Präsentation sowie durch ein von Vermittler*innen des Künstlerhaus Stuttgart organisiertes Programm.
Das Center for Native Arts and Cultures wurde 2021 als Hauptsitz der nicht-kommerziell ausgerichteten Native Arts and Cultures Foundation gegründet, nachdem dieser das Eigentum an einer historischen Wäscherei übertragen wurde, die einst als Yale Union Laundry Building registriert war. Dieses zweigeschossige Gewerbegebäude und das umliegende Grundstück in der Stadt Portland in Oregon befanden sich davor im Besitz des von Künstler*innen geleiteten Kunstraums Yale Union. Die am Künstlerhaus Stuttgart stattfindende Arbeitsgruppe ergänzt eine umfassendere Reihe interner Fokusgruppen, die das Center for Native Arts and Cultures derzeit organisiert. Ziel der Fokusgruppen ist, Ideen für die Rolle des CNAC, seine Möglichkeiten als Organisation und für die strukturellen Grundlagen zu sammeln, die notwendig sind, um das jüngst erhaltene Gebäude zu betreiben und dort Ausstellungen und Vermittlungsprogramme umzusetzen. Seit jeher ist es der Native Arts and Cultures Foundation nicht nur ein Anliegen, das Land zu würdigen, auf dem dieses besondere Gebäude steht. Im Zentrum ihrer Aktivitäten steht darüber hinaus eine verantwortungsvolle Arbeit auf verschiedenen lokalen Ebenen, um sich auf die Geschichte früherer Indigener Menschen zu besinnen, die das Land eher zu Nutzungs- denn zu Zwecken des Eigentums bewohnt haben. Zudem spiegeln die Bemühungen, die Überschreibung von der Yale Union auf die Native Arts and Cultures Foundation zu realisieren, die Anliegen einer breiteren Bewegung wider, die die anhaltenden historischen Ungerechtigkeiten im Zusammenhang mit Landbesitz und Eigentum in den USA und darüber hinaus thematisiert.
Diese institutionenübergreifende Zusammenarbeit steht in der Tradition des Künstlerhaus Stuttgart, das 1978 von Künstler*innen als Ort gegründet wurde, an dem Produzent*innen aus der gesamten Welt zusammenkommen können, um über die Bedingungen ihres künstlerischen Schaffens zu diskutieren. Seine Gründungsstruktur reflektiert die enge Verbindung zwischen künstlerischen Interessen und den Kapazitäten einer Institution. Das Künstlerhaus Stuttgart ist bestrebt, einen Wissensaustausch über die spezifischen Interessen des Center for Native Arts and Cultures zu ermöglichen: Indigene Ansätze in der künstlerischen Produktion, Kapazitäten von Organisationen und Governance-Strukturen stehen dabei genauso im Fokus wie dekoloniale Bildung, die Wasserrechte, Wiedergutmachung und Landnutzungsgerechtigkeit umfasst. Deutschland ist ein weiterer Ort, an diesem diese Diskussionen unbedingt stattfinden müssen. Es steht außer Frage, dass das heute geltende deutsche Bodenrecht durch das deutsche Kolonialreich und dessen weltweite koloniale Aktivitäten geprägt wurde, an denen patrizische Stadtstaaten maßgeblich beteiligt waren. Deutschland hat eine lange und komplexe Vergangenheit in Bezug auf das Erlassen von Gesetzen, um Eigentum zu beschlagnahmen und Grundbesitz zu beanspruchen. Diese Geschichte rechtlicher und wirtschaftlicher Strukturen der Konfiskation, die von Deutschland und dem weiteren europäischen Kolonialismus ratifiziert wurden, haben die Verwaltung von Land und Boden und den damit zusammenhängenden Ressourcen weltweit fundamental verändert. Es muss bewusst gemacht und anerkannt werden, dass und wie sich diese grundlegenden Veränderungen auf aktuell gelebte soziale Verhältnisse, wirtschaftliche Bedingungen und kulturelle Praktiken ausdehnen und sich mit Indigenen und weiteren bestehenden Formen der Landnutzung überlagern. Dieses Projekt stellt eine spezifische Reihe gelebter Fragen und materieller Herausforderungen ins Zentrum, mit denen sich die Native Arts and Cultures Foundation und ihr Center for Native Arts and Cultures derzeit auseinandersetzen. Diese Fragen sind aber genauso Teil aktueller Bemühungen in Forschung, Weiterbildung und Vermittlung, den Einsatz Indigener Menschen für Wiederaufbau, Restitution und Reparationen hervorzuheben. Mit diesem Engagement versuchen Indigene Menschen weltweit, interne Kapazitäten zur Steuerung und Verwaltung zu stärken und politische, ökonomische sowie Ziele zur Weiterentwicklung der Gemeinschaft durchzusetzen.
Mitwirkende: Maile Andrade, Natalie Diaz, Healoha Johnston, Tiokasin Ghosthorse, Joy Harjo, Flint Jamison, Brandy Nālani McDougall, New Red Order, und Allison Akootchook Warden. Mit Vertreter*innen des Center for Native Arts and Cultures: Lulani Arquette, Reuben Tomás Roqueñi, und Gabriella Tagliacozzo.
Die Arbeitsgruppe und der begleitende Reader werden von Healoha Johnston, Direktorin Cultural Resources und Kuratorin für Hawai’i and Pacific Arts and Culture am Bernice Pauahi Bishop Museum, gemeinsam mit Eric Golo Stone, Künstlerischer Leiter Künstlerhaus Stuttgart, organisiert und herausgegeben.
Never Settle: The Program von New Red Order zu sehen:
17. Februar – 2. April 2023
Dokumentensammlung zu sehen:
17. Februar – 2. April 2023
Programme der Künstlerhaus Vermittler*innen:
Thora Gerstner: 26. Februar (15–17 Uhr) und 2. März (14–16 Uhr)
Yara Richter: 4. März (15–18 Uhr)
Lejla Dendic: 5. März (15–16.30 Uhr) und 11. März (14–15.30 Uhr)
Ludgi Porto: 17., 18. und 19. März (jeweils 14–18 Uhr)
Ausführliche Informationen zu den einzelnen Programmen der Vermittler*innen finden Sie auf der Website des Künstlerhauses Stuttgart.
Vorstellung des Readers und Performance von Tiokasin Ghosthorse: Freitag, 31. März 2023 (19 Uhr)
Arbeitsgruppe Teil 1: Samstag, 1. April 2023 (13–16 Uhr)
Arbeitsgruppe Teil 2: Sonntag, 2. April 2023 (13–16 Uhr)
Performance von Allison Akootchook Warden: Sonntag, 2. April 2023 (17 Uhr)
Gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie durch die Stadt Stuttgart.





Ak interspace stellt bei der 20. Dienstagswerkstatt die Heftreihe „Hefte zur Haltung“ in Form einer Lecture Performance vor.
Die Heftreihe setzt sich mit einer kritischen Praxis des künstlerisch-sozialen Machens auseinander und fragt nach einer Haltung zwischen Tun und Lassen, zwischen Theorie und Praxis, zwischen wir und ich.
Die Hefte bündeln Memes, Texte, Fragen, Aufgaben, Bilder und Zitate. Spielerisch und fragmentarisch – ohne Antworten zu liefern – geben sie Impulse für die Arbeit an den eigenen Bedingungen, die im Kontext der Vermittlung und darüber hinaus oft herausfordernd sind. Dabei sollen die Hefte kein Best Practice-Beispiel für Vermittlung, Anleitung oder Methodensammlung darstellen, sondern ein wenig das spielende Suchen erleichtern.
Anschließend soll es Raum geben, um über Form und Inhalte der Hefte ins Gespräch zu kommen. Die Hefte stehen gegen eine Spende zum Verkauf.
Als ak interspace sind Miriam Trostorf, Christian Limber und Lara Dade Teil der Gruppe rampe:aktion.
Die Gruppe arbeitet gemeinsam an einer disziplinüberwindenden Vermittlungspraxis, die sich an der Schnittstelle zwischen Bildender Kunst, Soziale Arbeit, Film, Kunstvermittlung, Aktivismus und Kuratieren verortet.
Im Rahmen des einjährigen Fellowships für Kunstvermittlung 2021/22 der Städtischen Galerie Wolfsburg ist die Heftreihe „Hefte zur Haltung“ entstanden.
Website: https://rampecollective.org/
Instagram: rampe_aktion
Kontakt: mail@rampecollective.org


Midissage Sonntag, 05. Februar 16 Uhr
im Restaurant Im Künstlerhaus
Im Restaurant Im Künstlerhaus zeigen wir Arbeiten von sieben Künstlerinnen und Künstlern, die sich dem Medium Fotografie widmen und die zum Teil auch in der Dunkelkammer des Künstlerhauses entstanden sind.
Die Künstlerinnen und Künstler präsentieren verschiedenste Fototechniken wie Cyanotypie, digitale Prints oder Schwarz-Weiß-Handabzüge und zeigen so nicht nur die Vielfalt der Fotografie, sondern auch die der künstlerischen Positionen.
Für die Ausstellungen im Restaurant laden die Werkstattleiter*innen der zehn Künstlerhaus Werkstätten Mitglieder ein, ihre Arbeiten in einer Gruppenausstellung gemeinsam zu präsentieren. 2022 startete diese Reihe mit einer Ausstellung der Siebdruckwerkstatt mit dem Werkstattleiter Jochen Detscher.
Wir laden ein zu Sekt sowie Kaffee & Kuchen. Die Künstlerinnen und Künstler werden anwesend sein.

Im ersten Vierten Organ des Jahres 2023 widmen wir uns der Ausschreibung der nächsten Künstlerischen Leitung sowie deren Auswahlprozess. Alle Mitglieder sind eingeladen, sich am Samstag, den 04. Februar 2023 19 Uhr, mit dem Beirat darüber auszutauschen.

Die Ausstellung “Masterworks in Loan, 2020, 2022” von Flint Jamison ist vom 19. Dezember 2022 bis einschließlich 10. Januar 2023 geschlossen.
Das Büro des Künstlerhauses ist vom 23. Dezember bis einschließlich 08. Januar geschlossen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch im neuen Jahr und wünschen Ihnen erholsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr.
Ihr Künstlerhaus

Dienstags-Werkstatt XIX präsentiert: Andrés Baron
13. Dezember 2022, 19 Uhr
Zwei Personen, die einen Sonnenuntergang beobachten, eine Frau, die nachts schläft, das Ende eines Liedes: Andrés Baron verlagert und überträgt Handlungen in kurzen 5 bis 10-minütigen Filmen. Dann befreit er die bewegten Bilder, von ihrer Narration und Sinnhaftigkeit: Er achtet auf die Taktilität des Bildes, die Spiele der Wahrnehmung und die evokative Kraft des Klangs. Auf dem Weg dorthin werden die Betrachter:innen dazu verleitet, das Objekt mit seiner Darstellung oder die Stille mit der Bewegung zu verwechseln. (Jade Barget)
Andrés Baron ist in Bogotá, Kolumbien, geboren und lebt und arbeitet in Paris. Er ist Absolvent der École nationale supérieure des Arts Décoratifs in Paris. Seine Arbeiten wurden an verschiedenen Orten und in verschiedenen Ausstellungen präsentiert, darunter das Internationale Filmfestival Rotterdam (NL), die Fondation d’enterprise Hermès (FR), das Edinburgh International Film Festival Edinburgh (UK), Anthology Films Archives, New York (USA), LA Film Forum, Los Angeles (USA), Images Festival, Toronto (CA), EMAF, Osnabrück (DE), Le Bal, Paris (FR), La Cité des Arts in Paris (FR), die FRAC Franche-Comté (FR), u.a..
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Zum 1. Mai 2023 vergibt das Künstlerhaus Stuttgart im Rahmen seines Atelierprogramms sieben Arbeitsräume für die Dauer von 12 Monaten. Die Arbeitsräume sind jeweils ca. 25 qm groß. Zusätzlich steht ein großer Vorraum zur Verfügung, der mit den anderen Stipendiat:innen gemeinsam genutzt werden kann. Zu den hauseigenen Werkstätten haben die Stipendiat:innen freien Zugang. Die Arbeitsräume werden mietfrei vergeben, eine Mitgliedschaft im Künstlerhaus ist aber erforderlich.
Es besteht die Möglichkeit das Stipendium zu verlängern und sich für ein weiteres Jahr zu bewerben. Diese Option besteht bis zu zweimal, so dass bei Wiederauswahl durch die Jury eine maximale Nutzungszeit eines Arbeitsateliers von drei Jahren möglich ist.
Das Künstlerhaus Stuttgart wurde 1978 von Stuttgarter Künstler:innen als Produktions- und Präsentationsort für zeitgenössische Kunst gegründet und hat sich seitdem zu einer überregional und international bekannten Institution für Gegenwartskunst entwickelt. Neben den Ausstellungsflächen unterhält das Künstlerhaus Produktionsmöglichkeiten im Medienbereich (mit Ausstattungen im Video-, Audio- und Filmbereich). Hinzu kommen ein Fotolabor sowie Werkstätten für Siebdruck, Hochdruck, Radierung, Lithografie und Keramik.
Das Künstlerhaus freut sich über Bewerbungen aus den Arbeitsfeldern Kunst, Architektur, Theorie und Design, welche die Entwicklung spezifischer Ideen und Projekte erkennen lassen, zu denen die Angebote der Institution beitragen können. Bewerbungen von Gruppen sind ebenso wie Einzelbewerbungen willkommen. Studierende können sich leider nichtbewerben.
Bitte fügen Sie Ihrer Bewerbung folgende Unterlagen bei:
– Lebenslauf
– Informationsmaterial zu Ihrer künstlerischen Arbeit wie Portfolios, Kataloge (max. 2), Bilder etc.
– Kurzbeschreibung, in welcher Weise Sie das Atelier nutzen wollen.
Bitte Bewerbungsunterlagen ausschließlich digital in einem pdf per E-Mail bis spätestens 31. Januar 2023 einreichen:
Ansprechpartnerin: Romy Range
E-Mail: bewerbung@kuenstlerhaus.de
Betreff: Bewerbung Atelierstipendium
Postalisch eingereichte Bewerbungen können nicht berücksichtigt werden. Die Jury, die sich aus dem künstlerischen Beirat zusammensetzt, tagt im Februar 2023. Alle Bewerber:innen werden im Anschluss zeitnah über die Entscheidungen benachrichtigt.
Bitte beachten Sie, dass es sich um Arbeitsstipendien handelt, die weder mit einer Vergütung noch mit Wohnmöglichkeiten verbunden sind. Internationale Bewerbungen werden grundsätzlich akzeptiert, sofern sich die Bewerber:innen eigenständig um eine Unterkunft sowie Visum bemühen. Der Wohnsitz muss während des Stipendiums in Stuttgart sein.




Das Künstlerhaus Stuttgart arbeitet seit 2019 mit dem Hölderlin-Gymnasium zusammen, und konnte nach coronabedingter Pause in diesem Jahr das erste Modellprojekt im Bereich Film zusammen mit dem Künstler Valentin Hennig sowie einer 9. Klasse und ihrer Lehrerin Helene Bopp des Hölderlin-Gymnasiums realisieren. Die filmischen Ergebnisse des mehrwöchigen Workshops, die von Animation bis zu einem Musikvideo reichen, werden am 8. Dezember ab 18 Uhr im Künstlerhaus Stuttgart präsentiert.
Digitale Narrationen durch Videos und Games umgeben, gestalten und beeinflussen den Alltag von Jugendlichen. Diese Narrationen können mehr oder weniger reflektierte Zugänge zu einem kulturellen, geschichtlichen, gesellschaftlichen und politischem Verständnis unserer Welt und Umwelt schaffen. Jugendliche können oft Wirkung und gestalterische Qualitäten dieser Produkte bewerten, finden aber selten Zugang zu den zugrundeliegenden Mechanismen, welche die von den Erstellern beabsichtigte Wirkung erst ermöglichen.
Das Ziel des mehrwöchigen Workshops, der sowohl im Gymnasium als auch im Künstlerhaus stattgefunden hat, war somit, ein tiefergehendes Verständnis der Mechanismen und Wirkweisen digitaler Narration zu schaffen und die Jugendlichen vom Konsum hin zur kreativen Produktion zu ermutigen. Die Schüler:innen konnten sich durch Sichtung und Reflexion filmischer Beispiele z.B. zum Thema Szene, Montage, Ton- und Bildkorrelationen, Musikvideo oder Trickfilm und anschließender kurzer Übungen in die jeweilige Erzählform einfühlen. Die gezeigte Beispiele wurden stets auch in einen filmgeschichtlichen Kontext gesetzt.
Individuelle Interessen sowie formale und inhaltliche Schwerpunkte konnten im letzten Drittel des Workshops durch ein selbst strukturiertes Projekt, sowohl in Alleinarbeit als auch in kleiner Gruppe verfolgt werden. Der Workshopleiter Valentin Hennig begleitete die Jugendlichen dabei mit gezielten Fragestellungen und Anregungen, ließ aber auch freie und selbstständige Arbeit gewähren, sodass wertvolle Erfahrungen über (Un-)Möglichkeiten der Filmerstellung gemacht werden konnten. Dabei eröffneten sich den Jugendlichen ungeahnte Talente und Wege hin zu einer künstlerischen Bildsprache.
Konzept & Realisierung: Valentin Hennig
08. Dezember 2022, 18 Uhr, Künstlerhaus Stuttgart, 2. Stock
Einführung durch Helene Bopp, Valentin Hennig & Romy Range
Filme:
Mirror, Animation: Johanna Rathfelder; Musik: Marianna Nerobova; Idee: Johanna Rathfelder & Marianna Nerobova, 0:30 Min
A ABIDUIIIIIII Production, Idee & Umsetzung: Johanna Rathfelder & Marianna Nerobova, 0:30 Min
Mord am Hölderlin-Gymnasium, Idee & Umsetzung: Ines Gurk, Fanny Fuchs, Patricia Matern, Mara Stein, 8 Min
Ohne Titel, Idee & Umsetzung: Vincent Falk, Paul Gerhardt, Nick Jaegermann, Kasper Rafn, Willi Uebele, 2 Min
Grey, Idee, Animation & Realisierung: Helen Rainer, 0:40 Min
Kunibert, Idee & Umsetzung: Ella Wolkenfuss, Ellinor Wagner-Douglas, Alma Lehmann, 0:30 Min
Four students, one murderer, Idee & Umsetzung: Artemis Mohammadi Gelevandani, Aylin Kühn, Amelie Wacker, Anastasia Wagner, 7:30 Min
Musikvideo, Idee & Umsetzung: Suriya Delan, Sofia Ferreira Alves, Alexandra Straub, Fiona Teklezgi, 3:30 Min
Ein großer Dank gilt Helene Bopp und den Schüler:innen für die engagierte und gute Zusammenarbeit sowie dem gesamten Hölderlin-Gymnasium für die Offenheit sowie dem Künstler und Kunstvermittler Valentin Hennig.
Gefördert durch das Programm “Entwicklungstreiber” des Kulturamts Stuttgart.












Das Künstlerhaus Stuttgart gratuliert Bernhard Herbordt und Melanie Mohren zur Verleihung des Theaterpreises DER FAUST in der Kategorie Genrespringer.
Die Jury begründete ihre Auswahl: “Herbordt/Mohren haben mit ihrem ‚Schaudepot‘ einen Ort geschaffen, der weit über sich selbst hinausweist und wirkt. Es ist zum einen ein kleines Ladenlokal mit offenen Türen in der Stuttgarter Peripherie; liebevoll und sehr aufwändig bis ins letzte Detail durchdacht. Es ist aber vor allem auch ein Baukasten, ein Prinzip, eine Aufforderung, ein Gedanke, der hinausgetragen wird: auf die Dörfer und ins World Wide Web, der sich anwenden lässt und wie nebenbei die Frage nach der gesellschaftlichen Bedeutung des Theaters stellt. Es ist eine sehr ernsthafte – mit Nachdruck und großer Konsequenz – betriebene Forschung. On-going und im allerbesten Sinne: transdisziplinär!”
Bernhard Herbordt und Melanie Mohren waren 2012 Atelierstipendiat*innen des Künstlerhaus Stuttgart. Das Schaudepot findet sich im Netz unter https://www.das-schaudepot.org/ und befindet sich in der Altenbergstraße 10 in Stuttgart-Süd.
DER FAUST wird seit 2006 als nationaler Theaterpreis verliehen und vom Deutschen Bühnenverein, der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste sowie in diesem Jahr das Land Nordrhein-Westfalen (Quelle: Wikipedia).




Die Veranstaltung findet im Kunstverein Böblingen, Schloßberg 11, 71032 Böblingen, statt.
Unser erstes Treffen zum Thema „Kunstverein(e) der Zukunft“ fand am 04. Oktober im Künstlerhaus Stuttgart statt. Mit zahlreichen Gästen und Vertreter:innen verschiedener Kunstvereine diskutierten wir über Probleme und Herausforderungen, mit denen sich einige etablierte Kunstvereine konfrontiert sehen. Strukturen, Prozesse, Ideen und Themen, die oft über Jahre und Jahrzehnte entstanden sind, müssen hinterfragt, weiterentwickelt und womöglich neu erfunden werden, um auch in Zukunft erfolgreich künstlerisch engagierte Vereinsarbeit machen zu können. Die Vertreter:innen der verschiedenen Kunstvereine berichteten in der Runde von ihren eigenen konkreten Erfahrungen, Problemen und Lösungsansätzen. Anhand der unterschiedlichen Perspektiven und Kontexte ergab sich so ein offenes, vielfältiges und für alle Beteiligten fruchtbares Gespräch. Klar wurde dabei auch, dass es damit nicht getan sei und wir diesen ersten Impuls nutzen möchten, um weiteren Austausch und Vernetzung zwischen den Kunstvereinen zu fördern.
Dabei möchten wir die Möglichkeit nutzen, um die verschiedenen Kunstvereine zu besuchen und besser kennenzulernen: Gastgeber unseres nächsten Treffens am 04. Dezember um 19 Uhr wird deshalb der Kunstverein Böblingen sein. Eingeladen zu dem Treffen sind der Kunstverein Neuhausen, der Kunstraum34, die Oberwelt, das Künstlerhaus Stuttgart, anorak und der Kunstverein Nürtingen.

Am Freitag, den 25. und Samstag, den 26. November lädt das Bündnis zu einer zweitägigen Veranstaltung mit Workshops ins Künstlerhaus Stuttgart ein. Nach Monaten der Online-Meetings ist es an der Zeit, sich analog und in Präsenz zu treffen, zu begegnen und vor allem auszutauschen.
Die zwei Tage sollen sowohl für ein Wiedersehen mit alten Aktiven als auch für ein Kennenlernen von neuen Engagierten genutzt werden.
Freitag, 25. November, 17 Uhr
„Diversitätsentwicklung“ mit Markues Aviv aus dem BBK Berlin
Am Freitag 25.11.2022 um 17 Uhr berichtet Markues Aviv über die Tätigkeit vom BBK Berlin in den letzten Jahren. Markues Aviv ist Vorstandsmitglied des Berufsverbands, der die strukturelle Förderung aller bildenden Künstler*innen verfolgt. Darüber hinaus ist der BKK kulturpolitisch aktiv und setzt sich für offene und durchlässige Kunstbetriebe ein. Gerade auf die Diversitätsentwicklungen von Organisationen wird Markues Aviv den Fokus in seinem Workshop richten: Welche sind die Grundlegende Zahlen und Strategien zur Diversitätsentwicklung in Kulturverbänden? Und welchen Transfer kann das Bündnis aus den Erfahrungen des BKK für ihre zukünftige Arbeit ziehen? Das soll in einem gemeinsamen Gespräch herausgefunden werden.
Anschließend bleibt der Raum für das Verweilen offen. Getränke und kleine Häppchen laden ein, ins Gespräch zu gehen und uns weiter zu vernetzen.
Samstag, 26. November, 15 Uhr
„Machtmissbrauch und freie Szene in Baden-Württemberg“ mit Paula Kohlmann und Frederik Zeugke
Kooperation mit FTTS, PZ und Theater Rampe
Am Samstag 26.11.2022 um 15 Uhr setzen wir uns mit Paula Kohlmann und Frederik Zeugke als Kooperation mit FTTS, PZ und Theater Rampe mit Fragen zum Umgang bei Diskriminierung, Übergriffen oder Machtmissbrauch auseinander. Auch die Kunstszene in Baden-Württemberg ist nicht frei von diesen Themen. Selten wird darüber gesprochen, noch seltener folgen Konsequenzen. Das soll sich ändern! Als Künstler*innen und Mitarbeiter*innen von Institutionen kommen wir seit Kurzem zusammen, um Wissen zu sammeln, uns intern auszutauschen und wollen mit Verwaltung und Politik ins Gespräch kommen, um Strategien und Maßnahmen zu entwickeln. Es braucht einen Wandel im Denken und Handeln. Auf individueller, institutioneller und politischer Ebene. Machtmissbrauch ist kein individuelles, sondern ein strukturelles Problem. In diesem Workshop sammeln wir unterschiedliche Perspektiven der Beteiligten, diskutieren aktuelle Schwerpunkte, fokussieren notwendige Ziele, bereiten ganz konkrete nächste Handlungsschritte vor.
Die Türen öffnen am Samstag um 14:30 Uhr, der Workshop wird pünktlich um 15 Uhr beginnen.
Für beide Workshops Anmeldung per Mail an praesenz@dasbuendnis.net.

Brücke, Fußball, Fuchs, Tischtennisplatte, Taschentuch, Zahlen, Stange, Uhr, Schmetterling, LOOK.
Das sind Stichworte aus den Serien, die in den letzten 18 Jahren entstanden sind. Sie sind im Hintergrund miteinander verbunden. Aber wie und warum?
In dieser Veranstaltung präsentiert Hayahisu Tomiyasu, wie er sei künstlerische Herangehensweise in Chigasaki, Leipzig, Zürich, Rom, Tokyo und London im Zeitraum von 2004 bis jetzt entwickelt hat.
Hayahisa Tomiyasu (1982, Kanagawa, Japan) studierte Fotografie an der Tokyo Polytechnic University (BA) und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst / Academy of Visual Arts Leipzig (Dipl. und MA). Er lehrte an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) im Departement Fine Arts im Bachelor-Studiengang. Im Jahr 2018 gewann er mit seinem Werk TTP den MACK First Book Award. Diese Serie ist Teil der Art Collection Deutsche Börse Photography Foundation.

Die Ausstellung von Flint Jamison im Künstlerhaus Stuttgart untersucht ein steuerbegünstigtes Kunstleihprogramm namens “Masterworks on Loan”, das 2015 im Jordan Schnitzer Museum of Art (JSMA), einem Museum mit einer Sammlung auf dem Campus der staatlichen Universität von Oregon in Eugene, USA, eingerichtet wurde. Jamisons Ausstellung mit neu in Auftrag gegebenen Arbeiten stellt eine erschütternde Bilanz dieses Museumsleihprogramms während des Ausbruchs der COVID-19-Pandemie dar. Letztendlich überdenkt Jamison, inwieweit das JSMA die Bedingungen festlegt, die seine Pflicht als Museum definieren, einem Publikum zu dienen, das die Institution über Steuerabzüge unterstützt und zu dessen Gunsten das Museum als gemeinnützige Organisation besteht. Diese Neubetrachtung kann von dem klein und lokal begrenzt wirkenden Fall des JSMA auf die Rolle übertragen werden, die der breitere Kunstbetrieb mit seinen Organisationen in der Konzipierung, Legitimation und Umsetzung von Steuergesetzen spielt, die die Veräußerung öffentlicher Interessen fördern.
Jamisons Ausstellung im Künstlerhaus Stuttgart baut auf seiner früheren Arbeit auf, in der er die gelebte Politik des Steuerrechts aufdeckte, und stützt sich auf ein breites Spektrum an Literatur, auf die sich Journalist*innen, die das Steuerrecht untersuchen, und kritische Steuertheoretiker*innen stützen. Die kritische Steuertheorie (engl. Critical Tax Theory) ist ein bahnbrechender Bereich der Rechtswissenschaft, der die politischen und diskriminierenden Aspekte des Steuerrechts untersucht. Es handelt sich um eine intellektuelle Disziplin, die zu erkennen versucht, welche tiefgreifenden Auswirkungen das Steuerrecht auf die Verwaltung des Eigentums, auf enorme Einkommensunterschiede, unverhältnismäßige Steuerbefreiungen, vererbte Vorteile, negative Anreize und Verschuldung hat. Die kritische Steuertheorie stellt die historische Behauptung in Frage, das Steuerrecht sei neutral oder nicht tendenziös, und überschneidet sich mit anderen Bereichen, die die anhaltenden Auswirkungen von Steuergesetzen untersuchen, die im Dienste des Kolonialismus, der Klassenunterdrückung und der rassisch-ökonomischen Unterordnung ratifiziert wurden. Bezeichnenderweise hat die kritische Steuertheorie auch lange darauf bestanden, dass eine vollständige Untersuchung der politischen Dynamik des Steuerrechts ein Verständnis der spezifischen kulturellen Kontexte erfordert, in denen die Steuergesetze wirken.
Steuergesetze bestimmen zunehmend die operative Struktur von Kunstinstitutionen. Die Ausweitung des Kunstmäzenatentums auf der ganzen Welt ist untrennbar mit den Steuervergünstigungen verbunden, für die sich wohlhabende Einzelpersonen, Stiftungen und Unternehmen auf städtischer, regionaler und bundesstaatlicher Ebene aggressiv einsetzen. Infolgedessen hat sich der Kunstsektor der Erfindung und Aufrechterhaltung rechtlich-wirtschaftlicher Strukturen verschrieben, die die Steuerpflicht für vermögende Privatpersonen verringern. Diese durch die Kunst mobilisierte rechtlich-wirtschaftliche Ausrichtung zeigt sich heute in Kunstwerken als steuerfreiem Vermögen, in der Kunstphilanthropie als System der Steuervermeidung und in Kunstschaffenden als freiberuflichen Arbeitskräften, die die Steuerlast von den Arbeitgeber*innen auf die Arbeitnehmer*innen verlagern. Natürlich muss man sich darüber im Klaren sein, dass Gesetze zur Steuervermeidung nicht nur von den Wohlhabenden befürwortet werden, sondern dass es sich dabei um Gesetze handelt, die von der breiteren Kunstszene routinemäßig als vorteilhaft für Künstler*innen, Kunstinstitutionen, das Kunstpublikum und die Öffentlichkeit im Allgemeinen propagiert werden.
Vermittler*innen des Künstlerhaus Stuttgart bringen die Besucher*innen ins Gespräch über die Ausstellung: Mi–So 12–18 Uhr
Eric Golo Stone, künstlerischer Leiter des Künstlerhauses Stuttgart, gibt eine Führung durch die Ausstellung (auf Englisch): 20. November 2022 (15 Uhr)
Juliane Gebhardt, kuratorische Assistentin des Künstlerhauses Stuttgart, gibt eine Führung durch die Ausstellung (auf Deutsch): 11. Dezember 2022 (15 Uhr)
Diese Ausstellung wurde mit öffentlicher Förderung durch die Stadt Stuttgart realisiert und mit einer Spende der Galerie Max Mayer unterstützt.











Dienstags-Werkstatt XVIII präsentiert: Lis Klein
08. November 2022, 19 Uhr
Grundlage für ihre Arbeit ist die Beschäftigung mit vorgefundenem Material, welches entweder bereits bestehenden Sammlungen entspringt oder für welches eigene archivarische Strukturen und dokumentarische Mittel entwickelt werden. Ausgehend davon, integriert und transferiert sie Objekte in ihren eigenen Ausdruck, um Werke zu erstellen.
Momentaner Dreh- und Angelpunkt ihrer Arbeit ist die Auseinandersetzung mit der Natur, vorrangig mit der Welt der Insekten, Pflanzen und Pilze. Lis Klein gibt Einblicke in ihre Sammlungen, Arbeitsweisen und zeigt Arbeiten in unterschiedlichen Stadien.
Lis Klein hat Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart studiert. Sie lebt und arbeitet in Stuttgart.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Freitag, 4. November 2022, 20 Uhr
Künstlerhaus Stuttgart, Reuchlinstr. 4b, 70178 Stuttgart, 3. Stock
Wir möchten uns wieder Zeit für eine offene Runde nehmen. Beiträge, Ideen und Fragen können also gerne spontan eingebracht werden.
Seitens des Beirats möchten wir unsere Pläne für die weitere Diskussion zur möglichen Umbenennung des Künstlerhauses besprechen. Zur Erinnerung: Bereits seit einigen Jahren gibt es Stimmen aus dem Künstlerhaus, die den aktuellen Namen problematisch finden, weil die Verwendung des Maskulinums andere Geschlechtsidentitäten unsichtbar macht. Andererseits gibt es Mitglieder, die mit dem Künstlerhaus und seinem Namen wertvolle Erfahrungen und Arbeit verbinden oder von einer starken Marke ausgehen, die durch eine Namensänderung möglicherweise verwässert würde.
Seitens Bea Schlingelhoff wurde dann in Vorbereitung und im Rahmen ihrer Ausstellung der Entscheidungsprozess vorangetrieben. Die Mitgliederversammlung hat Anfang des Jahres keine Entscheidung getroffen, weil die Diskussion noch nicht entscheidungsreif war.
Wir wollen Anfang 2023 die Diskussion wieder aufnehmen mit dem mittelfristigen Ziel, eine Lösung zu finden, die für alle Mitglieder akzeptabel und nachvollziehbar ist. Hierbei steht zunächst der Austausch im Vordergrund.
Unsere konkreten Ideen, wie wir auf diesem Weg weitergehen können, möchten wir kommenden Freitag besprechen und freuen uns auf den Austausch.

Für die Ausstellung “Die Jagd” begeben sich Moritz Berg und Lennart Cleemann im Kräherwald auf die Nachsuche. Eine Annäherung zweier Künstler und ihrer Praxis mit der Natur. Nahe der Erde, dem vermeintlich Toten nahetretend. Von Frühling über Herbst. Das Tun wird jagen, bedächtig, außerhalb des üblichen Zeitempfindens. Das Ritual konstituiert den Wandel. Die Trophäe verewigt den Verfall und festigt unsere Zeit.

Dienstags-Werkstatt XVII präsentiert:
Judith Engel, Katharina Jabs und Ann-Kathrin Müller: Die Sicht ist seit Tagen diffus. 35‘14‘‘
Der Film umkreist den Schauplatz einer seismologischen Messstation und verhandelt, welche Spuren, Risse und Verkeilungen sich entlang von Erdbebengeschichte in unserem Denken finden. Vom physikalischen Phänomen der Unschärfe ausgehend, untersucht der Film, was es wissenschafts- und kulturgeschichtlich mit der Obsession auf sich hat, die Welt scharf und unverstellt betrachten zu können. Die filmische Montage von analogen Fotografien und essayistischen Textfragmente erzeugt ein nicht enden wollendes Bilder-Band, das den Film entlang seiner Erzählung transportiert. So wird ein assoziativer Zugriff auf die Wirklichkeit formuliert, der sich nicht auf ein sicheres Es-ist-so-gewesen verlassen kann, sondern die Unschärfe selbst als Bedingung von Erfahrung anerkennt und damit ein Prinzip fotografischer und filmischer Evidenzerzeugung hinterfragt.
Der Film begleitet das Buch „Das Signal“, das 2022 im Verlag Edition Taube erschienen ist.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Am 4. Oktober treffen wir uns zur nächsten Sitzung des Vierten Organs. Das Treffen steht unter dem Arbeitstitel „Kunstverein(e) der Zukunft – Herausforderungen und Visionen“ und widmet sich Problemen, Konflikten und Lösungen, mit denen sich Kunstvereine im Laufe ihres Lebens auseinandersetzen (müssen). Wir haben dazu Vertreter:innen verschiedener Kunstvereine eingeladen mit uns zu diskutieren: Kunstverein Böblingen, Kunstraum34, Anorak und Oberwelt.
Es wird in erster Linie darum gehen, wie sich Kunstvereine für die Gegenwart und Zukunft wappnen und lebendig bleiben – wie alle Vereine leben sie von Menschen, die Ideen und Visionen mitbringen und diese gemeinsam mit anderen verwirklichen wollen. Gerade bei länger etablierten Kunstvereinen geht es dabei oft um die Frage des (künstlerischen) Nachwuchses. Gleichzeitig entwickeln sich auf Seite der jüngeren Künstler:innen immer wieder Ideen und Energien für eigene Kollektive, Kollaborationen, Gemeinschaften. Wollen diese mehr als flüchtige Projekte sein, geht es häufig um Fragen nachhaltiger Strukturen, um Räume und Finanzierung.
Im gemeinsamen Gespräch wollen wir diese Fragen adressieren und von den Erfahrungen und Perspektiven anderer Institutionen und Künstler:innen verschiedener Generationen lernen.
Das Treffen wird im 4. Stock des Künstlerhauses in der Ausstellung von Anike Joyce Sadiq stattfinden.

Das Künstlerhaus Stuttgart hat in diesem Jahr zwei Arbeitsstipendien an ukrainische Künstlerinnen vergeben, die vor den kriegerischen Auseinandersetzungen geflüchtet und nun in Stuttgart und Umgebung ansässig sind: Ekaterina Surgutanova und Elena Trutieva.
Beiden Künstlerinnen steht bis auf Weiteres einen Arbeitsplatz auf der Atelieretage zur Verfügung. Außerdem erhalten sie eine monatliche finanzielle Zuwendung, die ihre künstlerische Praxis ermöglichen soll.
Ekaterina Surgutanova
Ekaterina Surgutanova wurde 1995 in der Ukraine geboren und lebte in Slawutitsch, Kiew und Lwiw. 2010 bis 2012 studierte sie an der Kultur- und Kunstschule in Slawutitsch an der Fakultät für Bildende Kunst.
2012 bis 2018 studierte Surhutanova an der Nationalen Universität für Bauwesen und Architektur in Kiew mit den Schwerpunkten Stadtplanung und Architektur und Landschaftsarchitektur.
Sie arbeitete als Architektin. Sie begann jedoch mit der Wandmalerei in Innenräumen und im Außenbereich. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Detailgenauigkeit von Objekten, der Betonung von Formen und dem Spiel mit Farben, sodass das Gemälde mit der Umgebung, in der es sich befindet, eins wird, wobei sie Acrylfarbe verwendet.
In ihren Gemälden erforscht sie die Verwandlung von authentischen Bildern durch Farbe und abwechslungsreiche Komposition, wobei sie die grafischen Striche der akademischen Zeichnung beibehält.
In ihrer neuesten Serie versucht die Künstlerin den emotionalen Kontext einer Nation, die mit dem Problem der Vertreibung von Menschen aus ihrem Land konfrontiert ist, durch das Prisma ihrer individuellen Gefühle und Erfahrungen zu erfassen. Sie verwendet das Beispiel der ukrainischen Nation, zu der sie selbst gehört. Dabei berührt sie Themen wie Selbstidentität in der Gesellschaft, persönliche und kollektive Erinnerung, Erfahrung und Reflexion.
Für ihre Arbeiten verwendet die Künstlerin Fotografien realer Menschen oder ihre Erinnerung an Menschen, denen sie auf der Straße begegnete, als sich sie und ihr Kind in Sicherheit bringen mussten.
Elena Trutieva
Elena Trutieva wurde 1980 in Odessa, Ukraine geboren.
Von 1998 bis 2002 studierte sie an der Kunstschule M. B. Grekov der Ukrainischen Nationalen Technischen Universität in Odessa. Sie machte ihren Abschluss mit Auszeichnung.
Von 2002 bis 2008 studierte sie an der NAOMA National Academy of Fine Arts and Architecture, Fachrichtung Grafikdesign. Von 2007 bis 2022 arbeitete sie als Innenarchitektin und entwarf private und öffentliche Innenräume.
Von 2015 bis 2017 arbeitete sie in Kalamata in Griechenland und entwarf Cafés, Hotels und Restaurants.
In den Innenräumen versuchte sie immer, Malerei zu verwenden, Wände und Decken zu streichen und interessante künstlerische Lösungen zu finden.
Als sie 2015 nach Griechenland umgezogen ist, begann sie mit dem Malen auf Meeressteinen, was inzwischen zu einer sehr wichtigen künstlerischen Arbeit geworden ist.
Gerade arbeitet sie an einer Serie von Arbeiten, die sich mit ihren Erinnerungen an den Krieg auseinandersetzen. Sie verbrachte 15 Tage mit ihrer Familie in der Besetzung durch russische Truppen in der Nähe von Gostomel. In den sozialen Medien hat sie detailliert beschrieben, was sie in dieser Zeit erlebt haben und ihre Geschichte mit der Welt geteilt. Diese Geschichte verbreitete sich schnell weltweit und ist nun im Österreichischen Historischen Museum in Wien ausgestellt. Sie hat mit drei Gemälden angefangen – ein Porträt ihrer Mutter, eines ihrer Freundin und ein Selbstporträt. Sie möchte nun all die Menschen zeichnen, die diese 15 Tage bei ihr waren und die an ihrer Rettung beteiligt waren. Für sie sind es keine einfachen Porträts, sondern Aufnahmen von Ereignissen mit eingefrorenen Emotionen in den Gesichtern der Menschen. In diesen Arbeiten möchte sie zeigen, was sie er- und überlebt haben, und die besondere Rolle jeder Person in dieser schrecklichen Zeit.
Zwei fertige Porträts zeigen die Frauen, die ihr in Deutschland geholfen haben, als sie gerade angekommen war.
Die monatliche finanzielle Unterstützung ist Dank der Großzügigkeit privater Spender:innen möglich.











Am Freitag, 16. September 2022 findet im Künstlerhaus Stuttgart die KUBUZZ Connects Veranstaltung statt, die von den Atelierstipendiat*innen des Künstlerhaus Stuttgart gemeinsam mit dem Kunstbüro konzipiert und organisiert wurde.
Ab 12 Uhr geben erfahrene Akteur*innen des Kunstbetriebs praxisnahe Einblicke in ihre eigene künstlerische Selbstständigkeit und diskutieren mit den Atelierstipendiat*innen u. a. über erfolgreiche Vernetzungsstrategien mit potenziellen Förder*innen und Kooperationspartner*innen, das professionelle Handling von Materialien und Kunstwerken, die Möglichkeiten und Herausforderungen einer interdisziplinären Praxis oder den Kunstmarkt und seine Facetten. Die eingeladenen Expert*innen stehen während der Veranstaltung für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Eine kulinarische Intervention von Shinroku Shimokawa und ausgewählte Musik der Atelierstipendiat*innen am frühen Abend bieten Raum für Austausch.
Konzipiert vom Kunstbüro zusammen mit den Künstlerhaus Stipendiat*innen Lennart Cleemann, Eva Dörr, Janis Eckhardt, Alba Frenzel, Lena Meinhardt und Lambert Mousseka.
Bitte melden Sie sich, wenn möglich, unter info@kuenstlerhaus.de für die Veranstaltung an.

Zu unserer 16. Dienstags-Werkstatt laden wir Lennart Cleemann ein.
Dienstag, 13. September 2022, 19 Uhr
3. Stock, Ateliers
“In einem Raum werde ich reden
mein Atelier
meine Arbeit
in Enge
umgeben von Charakteren
physisch manifestierte Momente
forcierte materielle Intimität
unausweichlicher Terror
existentielle reelle
subjektiv die Brust
ein bisschen Ruhe
ein bisschen Lust”
Lennart Cleemann (*1990) ist studierter Architekt (Hannover, Aarhus, Basel und Stuttgart). An der ABK Stuttgart war er Teil der Kunstklasse Reto Bollers und fand so seinen Weg in die künstlerische Praxis. Seit 2020 hat er ein Atelierstipendium im Künstlerhaus Stuttgart.
In seinem Atelier untersucht er Ideen und Vorstellungen von „Zuhause“. Er arbeitet mit Raum und Material. Durch die Konstruktion und Abstraktion von Zimmern, Möbeln und Spielgeräten erkundet er seine Umwelt und versucht ein Verständnis für deren Prozesse zu erlangen. Das Atelier ist dabei ein Ort der Notwendigkeit geworden. Es wird physischer Schauplatz des Inneren, saugt Launen, Staub und Schweiß auf. Der tägliche Wandel dieses intimen Raums und dessen Beobachtung dient der Erkundung des Selbst.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Sonntag, 4. September 2022, 14 bis 18 Uhr
im Künstlerhaus Stuttgart, Reuchlinstraße 4b, 70178 Stuttgart, 4. Stock
Seit Jahren verliert die Berichterstattung über Kultur (Feuilleton), sowohl örtlich wie auch darüber hinaus gehend, merkbar an Bedeutung und Qualität in den Lokalblättern Stuttgarts – Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten. Nicht zuletzt der massive Personalabbau in den Redaktionen beider Zeitungen hat dies bewirkt.
Es zeigt sich, dass der Umfang des täglichen Feuilletons in der Regel zwei Seiten umfasst, deren Beiträge zum größten Teil Agenturmeldungen mit keinem örtlichen Bezug sind. Durch diese Einschränkungen erlangen besonders örtliche, durch Tagesaktualität bestimmte Anliegen in der täglichen Kultur-Berichterstattung in Stuttgart nachrangige bis minimale Bedeutung; dazu gehören Kritiken, Reportagen, Ankündigungen von Ereignissen, Personalien … Das monatlich erscheinende Buch „Kulturreport Stuttgart“ vermag das beschriebene Defizit nur begrenzt aufzufangen. So verbleibt den im Kulturbereich Tätigen keine redaktionell ernstzunehmende, mediale Plattform mehr.
Vor diesem Hintergrund lädt die Basisinitiative des Künstlerhauses, das „Vierte Organ“, zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung ein. Wir fragen:
• Wie kann kritische Kulturberichterstattung im lokalen Kontext aussehen?
• Was sind aktuell die wichtigsten Themen in der lokalen Kunst und Kulturpolitik?
• Wie erreicht man diverse Öffentlichkeiten?
• Was erwarten Künstler*innen, Kritiker*innen, Kulturinstitutionen und -verwaltung von Kulturberichterstattung und -kritik?
• Welche Formate wünschen wir uns?
• Wie lässt sich unabhängige Kulturberichterstattung finanzieren?
Lokale Pressevertreter*innen, Kunstkritiker*innen, Künstler*innen und freie Journalist*innen werden ihre Perspektiven darstellen und in einer moderierten Diskussion mit den Besucher*innen des Symposions ins Gespräch kommen.
Referent*innen sind:
• Adrienne Braun, freie Journalistin und Autorin, u.a. Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten, Süddeutsche Zeitung, Themenschwerpunkt Kunst und Theater;
• Dr. Dietrich Heißenbüttel, Kunsthistoriker, freier Journalist und Autor, Kontext Wochenzeitung, Themen: Kunst, Architektur und Stadtplanung;
• Alexa Dobelmann, Mitbegründerin von Frame[Less], digitales Magazin für Kunst in Theorie und Praxis;
• Judith Engel, freie Kulturjournalistin und Autorin, Dozentin für Kulturtheorie an der Merz-Akademie Hochschule für Gestaltung Kunst und Medien Stuttgart
Anschließend möchten wir in Workshops konkrete Maßnahmen erarbeiten, mit denen wir dem diagnostizierten Mangel begegnen können.
Das Ziel ist es, eine neue Plattform für Kritik & Kulturjournalismus zu schaffen, wofür wir Mitstreiter*innen und Unterstützer*innen suchen, die durch ihr Wissen und ihre Expertise bei diesem Projekt helfen können. Wir laden Sie deshalb auch ein, um gemeinsam über die Anforderungen und die daraus resultierende Struktur dieses neuen Formates nachzudenken.
Für die Teilnahme an dem Symposium bitten wir um Anmeldung unter info@kuenstlerhaus.de

Nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause wird in diesem Jahr wieder eine Ausstellung im Stuttgarter Rathaus stattfinden. Zu dieser hat das Künstlerhaus via Open Call seine Künstler:innenmitglieder eingeladen, sich zu beteiligen und Arbeiten zum diesjährigen Thema der Ausstellung “Insel” einzureichen.
21 Künstlerinnen und Künstler wurden ausgewählt und gewähren auch in der 6. Ausgabe der Rathaus-Ausstellung einen Einblick in ihr aktuelles Schaffen. Die Künstlerinnen und Künstler greifen nicht nur auf unterschiedliche Medien zurück, sondern nähern sich auch inhaltlich und konzeptionell auf unterschiedlichen Wegen dem Thema der Ausstellung an.
Die generationsübergreifende Gruppenausstellung zeigt einmal mehr eindrücklich die Rolle des Künstlerhauses Stuttgart als Ort des Austauschs sowie der künstlerischen Produktion und sie bildet darüberhinaus den Querschnitt der künstlerischen Vielfalt Stuttgarts ab.
Mit freundlicher Unterstützung der Landeshauptstadt Stuttgart

Am 5. August findet die nächste Sitzung des Vierten Organs statt (ausnahmsweise nicht am 04.).
Das Treffen wird unter das Thema der Selbstorganisation & Selbstermächtigung gestellt. Dazu wurde die Gewerkschaft FAU eingeladen.
Es wird einen kurzen Impuls von FAU geben und dann in eine gemeinsame Diskussion münden. Fragen, die beim letzten Treffen aufkamen, sind etwa:
– Wie kann alltägliche Mitgliederarbeit gestaltet werden?
– Wie kristallisieren sich Notwendigkeiten innerhalb einer heterogenen Mitgliedschaft?
– Wie kommunizieren wir innerhalb der Mitgliedschaft?
– Welche Gewerkschaft brauchen Künstler*innen?
Das Treffen wird im 4. Stock des Künstlerhauses in der Ausstellung von Anike Joyce Sadiq stattfinden. Alternativ kann man via Zoom teilnehmen:
https://us02web.zoom.us/j/89350887912?pwd=cjdPb0w0NkcxT1RZdWFCSjVrQ2RqQT09
Meeting-ID: 893 5088 7912
Kenncode: 586555

Ich lade euch ein
kommet und trinket sommerlich
seit mit mir, in mir, mit euch um mich
eine Palme aus Plastik spendet Trost.
ein Streben nach Freude am Boden mit Wasser laufend
keine grünen wiesen aber
juicy j lemons mojito colada banana pie
squeezed
ich warte, ich mache in der Hängematte, mit Aussicht träumend
Freunde kommet
Freunde kommet
woof
wo?
off
Besuch auf Anfrage bis 25. Juli

Nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause wird in diesem Jahr endlich wieder eine Ausstellung im Stuttgarter Rathaus stattfinden. Zu dieser laden wir via Open Call unsere Mitglieder ein, sich zu beteiligen und Arbeiten zum diesjährigen Thema – INSEL – einzureichen.
Alle Künstler:innen, die an dem Open Call teilnehmen möchten, sind aufgefordert, Fotos ihrer Arbeiten (max. 2 einzureichende Arbeiten pro Künstler:in) mit allen Werkangaben (Material, Maße) bis spätestens 14. August 2022 an info@kuenstlerhaus.de zu senden.
Dreidimensionale oder ungerahmte Arbeiten können bei der Ausstellung leider nicht berücksichtigt werden, da die räumlichen Gegebenheiten im Rathaus dies nicht zulassen.
Auch in diesem Jahr wird die Ausstellung kuratiert, d.h. nach Einreichung aller Vorschläge wird eine Auswahl der Arbeiten vorgenommen, die in der Ausstellung gezeigt werden.
Alle Künstler:innen werden bis 21. August über die Entscheidung informiert.
Ausstellungsdauer: 02. bis 30. September 2022
Eröffnung: 01. September 2022
Aufbau: 31. August 2022
Abbau: 01. Oktober 2022
Deadline Einreichung (Fotos via E-Mail): 14. August 2022
Jurierung: bis 21. August 2022
Abgabe der Arbeiten im Künstlerhaus: 29. und 30. August 2022
Rückfragen zum Open Call sind telefonisch unter 0711 617 652 sowie via E-mail unter info@kuenstlerhaus.de möglich.
Liebe Mitglieder & Interessierte,
Am Montag, den 4. Juli um 19 Uhr findet das nächste Treffen des Vierten Organs in der aktuellen Ausstellung von Anike Joyce Sadiq statt. Es ist auch möglich über Zoom unter folgendem Link teilzunehmen:
https://us02web.zoom.us/j/81123451307?pwd=KAlucISk57VoQxb5p1jeXBsltyGhp8.1
Meeting-ID: 811 2345 1307
Kenncode: 221271
Beim letzten Mal hat uns Anike Joyce Sadiq durch die Entwicklung ihres Fragebogens, der an alle Mitglieder versendet wurde, geführt und wir haben uns mit der Möglichkeit beschäftigt, die Einladung an das Vierte Organ in die Ausstellung als Katalysator für ein kleines Programm des Vierten Organs selbst zu nutzen. Dieses Thema wollen wir nochmal aufgreifen und außerdem in Vorbereitung auf die Klausurtagung des Beirates und Vorstandes, gerne über das Künstlerhaus im Gesamten sprechen. Was läuft gut? Wo gibt es Raum für Verbesserung? Was sollen wir in die Klausurtagung einbringen? Welche Themen dürfen nicht vergessen werden?

Intervention THEORIE THEORIE
Mittwoch, 15. Juni 2022
Donnerstag, 16. Juni 2022
Sonntag, 19. Juni 2022
Der Besuch ist möglich von jeweils 19:20 bis 22:00 Uhr.
Künstlerhaus Stuttgart, 3. OG, Atelier Nr. 6
Reuchlinstraße 4b, 70178 Stuttgart
Zu unserer 15. Dienstags-Werkstatt laden wir Christian Diaz Orejarena ein.
Dienstag, 14. Juni 2022, 19 Uhr
Ein Comic, der sich mit der deutschen Kolonialgeschichte in Kolumbien beschäftigt. Im Rahmen eines Stipendiums bewegt sich Christian Diaz Orejarena auf den sogenannten »Lengerke Wegen« im Nordosten Kolumbiens, die von einem deutschen Unternehmer im 19. Jahrhundert angelegt wurden. Dort stößt er auf Heldengeschichten über skrupellose Kaufleute, Mythen und Geschichten rund um Ausbeutung und Größenwahn und wirtschaftliche Mechanismen, die sich bis heute fortsetzen. Auf verschlungenen Pfaden, Wegen und Gedanken folgen wir der Familiengeschichte des Autors, treffen auf aufklärerische Karnevalsmasken, den zum Leben erwachten Walking Man aus München und indigene Widerständler:innen.
Experimentell, lustig und abgedreht nähert sich Christian Diaz Orejarena in Otras Rayas – Andere Linien einem Thema an, das im deutschsprachigen Raum noch nicht viel Beachtung erfahren hat und das, obwohl es sehr enge Verbindungen nicht nur zwischen Kolumbien und Kaufleuten aus den hiesigen Hansestädten gab.
Infos zum Buch OTRAS RAYAS – ANDERE LINIEN https://christiandiaz.net/otraraya/index.html
https://thegoldenpress.org/produkt/otras-rayas%E2%80%89-%E2%80%89andere-linien/
Teaser der Performance: https://vimeo.com/662773781?embedded=true&source=vimeo_logo&owner=497281
Christian Diaz Orejarena, in München geboren und aufgewachsen, studierte in Berlin und Wien Konzept- und Medienkunst. Er arbeitet an recherchebasierten und interdisziplinären Projekten, die oft in kollektivem Zusammenhang entstehen. In seiner künstlerischen Arbeit erzählt er selbstironische und persönliche Geschichten über seine postmigrantische Biografie und konstruiert darüber einen dokufiktiven Blick auf sozio-politische, ökonomische und ästhetische Verbindungen zwischen Kolumbien und Deutschland. Den eigenen Wahnsinn vor Augen, hält er durch seine künstlerische Praxis der Gesellschaft den Spiegel vor die Nase und baut Zeichnungen, Videos und Aktionen ins Leben zurück, die von unangepassten Dingen, widerständigen Menschen und antikolonialen Traumwesen berichten. Seit er mit dem Kollektiv rampe:aktion zusammen arbeitet, motiviert er auch andere sich mittels Zeichnung, Film und Poesie eine undisziplinierte Welt zu erkämpfen.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!


Am Samstag, den 4. Juni um 19 Uhr findet die nächste Sitzung des Vierten Organs in der aktuellen Ausstellung “Mit Glück hat es nichts zu tun” von Anike Joyce Sadiq statt.
Es ist auch möglich über Zoom unter folgendem Link teilzunehmen:
https://us02web.zoom.us/j/82690585857?pwd=MHJxUmo2UE5BcUNnYzFRL2VBSFdXZz09
Meeting-ID: 826 9058 5857
Kenncode: 236881
Wir wollen uns bei diesem Treffen mit zwei Themen beschäftigen:
– zum einen mit der Umfrage von Anike Joyce Sadiq, die sie Ende letzte Woche an alle Mitglieder verschickt hat
– zum anderen wollen wir mögliche Formate & Veranstaltungen diskutieren, die während der Ausstellung stattfinden können

Die Stuttgarter Künstler:innen Kerstin Schaefer und Christa Munkert – die als FUKS Freie Unabhängige Künstlerinnen Stuttgart seit 2010 kollaborative und partzipative Installationen und Aktionen im öffentlichen Raum durchführen in unterschiedlichsten Konstellationen mit Künstlerkolleg:innen und Publikum – an Kunstorten oder in neuen, aufregenden Spaces…sind am Sonntag, dem 22. Mai 2022 von 11-16:00 Uhr im KÜNSTLERHAUS STUTTGART zu Gast.
Im Rahmen des inklusiven Kulturfestivals „FUNKELN inklusive“ realisieren Sie gemeinsam mit dem Stuttgarter Künstler Kurt Grunow und den Gästen Ihre Malerei-Lichtskulptur 1000 X LEUCHTEN/ TAUSENDSCHÖN. Dabei werden auf durchsichtigen Materialien Bilder gemalt, welche zu einer transluzenten Rauminstallation zusammengefügt werden.
Mehr Infos unter www.fuksweb.blogspot.com
Ein Video des Projekts findet man hier






Die Arbeit von Anike Joyce Sadiq überprüft immer wieder, in welchem Ausmaß soziale Dynamiken, Intersektionalität und Perspektiven der Differenz innerhalb von institutionellen Strukturen verhandelt werden. Sadiqs Ausstellungsprojekte schaffen häufig szenografische Räume mit installativen Arbeiten, die ein sozial-situatives Bewusstsein für die unmittelbaren institutionellen Zusammenhänge aktivieren. Die Künstlerin entwickelt Mechanismen und Plattformen, die die Aufmerksamkeit der Besucher*innen auf die jeweilige soziale Umgebung mit ihren Menschen, deren Verhalten und den Interaktionen zwischen ihnen lenken. Sadiq interessiert dabei, wie sich an diesen Orten künstlerischer Produktion und Rezeption interaktive, divergierende und konvergierende gelebte Beziehungen entwickeln. Die von Sadiq geschaffenen szenografischen Räume ringen dabei mit grundlegenden Herausforderungen sozialer Verbundenheit, indem sie beispielsweise anerkennen, dass Offenlegung und Austausch zwar Ziele von Kunstinstitutionen sind, aber innerhalb von institutionellen Strukturen angegangen werden, die diese Ziele allzu häufig unterlaufen. Sadiq prägt den Planungs- und Konstruktionsprozess sowie die Nutzung der von ihr in Institutionen geschaffenen Räume und nimmt in der Kommunikation mit Vertreter*innen und eingeladenen Partner*innen der gastgebenden Institutionen manchmal die aktive Rolle einer Mediatorin ein. Sie arbeitet als Gesprächspartnerin, die andere Gesprächspartner*innen sucht und Verbündete einlädt, um die Abhängigkeiten, Gegenseitigkeiten, Unterschiede und Hierarchien innerhalb der Institutionen, in denen sie arbeitet, zu untersuchen. Indem sie diese höchst riskante Rolle der internen Mediation während des Produktionsprozesses ihrer eigenen Ausstellungsprojekte einnimmt, besetzt sie eine Position kritischer Ambåivalenz, die anerkennt, dass und wie Institutionen, deren Intention es ist, öffentlich zugängliche und ermöglichende Orte zu sein, intern fast immer mit Aufschiebungen und Verhinderungen operieren.
Anike Joyce Sadiqs erste große Einzelausstellung in Stuttgart Mit Glück hat es nichts zu tun zeigt neue Arbeiten, die die Untersuchungen der Künstlerin von komplexen sozialen Dynamiken mit Hilfe vermittelter Räume fortsetzen, die die Wahrnehmung von Unterschieden ins Zentrum stellen. Sadiqs Ausstellung am Künstlerhaus Stuttgart umfasst mehrere miteinander verbundene und innerhalb einer raumgreifenden Installation gezeigte Arbeiten. Sadiq hat einen Fragebogen entwickelt, der sich an alle Vereinsmitglieder des Künstlerhaus Stuttgart richtet. Der Multiple-Choice-Fragebogen selbst sowie die Antworten sind in den Ausstellungsräumen zu sehen. Über die Ausstellung der Künstlerin in Stuttgart hinaus werden der Fragebogen und die Umfrageergebnisse zudem dauerhaft auf einer öffentlich zugänglichen Online-Plattform aufbewahrt. Außerdem verteilt Sadiq den Fragebogen an weitere Kunstinstitutionen weltweit und aktualisiert die Spracheinstellungen sowie weitere Features der Webseite, um die Zugänglichkeit der Plattform auch im Laufe ihrer Weiterverbreitung zu garantieren. Während der Fragebogen den Status Quo der demografischen Zusammensetzung des Künstlerhaus Stuttgart unter anderem anhand der Verhältnisse von „Rasse“, Klasse und sozialer Herkunft sowie Geschlecht widerspiegelt, hat Sadiq eine raumgreifende Installation geschaffen, innerhalb der kritisch-reflexive Diskussionen über das Zukunftspotenzial der Institution entstehen können. Zu diesem Zweck hat Sadiq ein Gerüstsystem umfunktioniert, das mögliche Beziehungen und bedingende Infrastrukturen hervorhebt. Vor diesem Hintergrund hat Sadiq die halb-autonome, mit dem Künstlerhaus Stuttgart assoziierte Plattform Viertes Organ dazu eingeladen, ihre monatlichen Treffen innerhalb dieser umfassenden Struktur abzuhalten. Seit der Gründung der Plattform im Jahr 2020 zu Beginn der Pandemie und der jüngsten Bewegungen für soziale Gerechtigkeit, hat Sadiq regelmäßig an den Treffen des Vierten Organs teilgenommen. Das Vierte Organ soll einen offenen inklusiven Zwischenraum innerhalb des Künstlerhaus Stuttgart schaffen, in dem Individuen oder Gruppen ihre Interessen bezüglich der Institution äußern können. Das Vierte Organ ist jedoch nicht nur ein Raum dafür, offene Vorschläge zu formulieren oder eine Politik des Protests zu leben. Die monatlichen Treffen dienen vielmehr einem sehr spezifischen Zweck, nämlich der Entwicklung formaler Anträge, über die während der jährlichen Mitgliederversammlung abgestimmt wird. Sadiq zufolge entspricht die Porosität des Vierten Organs ihren eigenen künstlerischen Interessen, kontroversen sozialen Dynamiken und sich widersprechenden Positionen innerhalb von Kunstinstitutionen einen Raum zu geben. Weil Vorstands-, Verwaltungs-, Vereins- und Nicht-Mitglieder gleichermaßen an den Treffen des Vierten Organs teilnehmen können, stellen die während der Treffen gegenwärtigen Autoritätsdynamiken die Sicherheit und Diskretion dieser Treffen auf die Probe. Die abschließende Arbeit in Sadiqs Ausstellung ist der Text eines Interviews, das die Künstlerin mit der Schriftstellerin Andrea Scrima geführt hat, und das ihre Arbeitserfahrungen in und mit Kunstinstitutionen reflektiert. Ein besonderer fallstudienähnlicher Fokus liegt dabei auf der Villa Romana, einer deutschen Kunstinstitution, die ein Residenzprogramm in Florenz, Italien, sowie ein dazugehöriges Ausstellungs- und öffentliches Begleitprogramm organisiert. Sadiqs und Scrimas äußerst offener, in der ersten Person erzählter Bericht belegt dabei ihre erfahrungsbasierte Erforschung institutioneller Verhaltensweisen allgemein, und zoomt gleichzeitig in die besonders belasteten sozio-ökonomischen Bedingungen und Gegebenheiten der Villa Romana hinein.
Veranstaltungstermine:
21.05.2022 (20 Uhr)
Ortsspezifische Sound-Performance von Judith Hamann in der Ausstellungsinstallation
10.06.2022 (18.30 Uhr)
Diskussion mit Anike Joyce Sadiq, Simone Frangi, Justin Randolph Thompson, Lucrezia Cipitelli, Alessandra Ferrini und Andrea Scrima in der Villa Romana, in Florenz, Italien
04.06. & 04.07. & 04.08. (19 Uhr) & 04.09. (14-18 Uhr)
Viertes Organ Treffen: Offen für alle Mitglieder und jene, die es vielleicht werden möchten. Für Initiativen, Kritik und Visionen, ein Diskursraum zwischen künstlerischer und institutioneller Praxis.
19.06.2022 (15 Uhr)
Öffentliche Ausstellungsführung im Künstlerhaus Stuttgart mit Eric Golo Stone, Künstlerischer Leiter des Künstlerhaus Stuttgart
Mi/Do/Fr/Sa/So (12-18 Uhr)
Künstlerhaus Vermittler*innen führen öffentliche Diskussionen in der Ausstellung
[1] Entsprechend der Struktur eines Kunstvereins fußen auch die Strukturen des Künstlerhaus Stuttgart auf den rechtlichen und ökonomischen Grundlagen des deutschen Vereinsrechts. Das Künstlerhaus Stuttgart zählt aktuell über 500 Mitglieder.
[2] Für jede einzelne in der Ausstellung gezeigte Arbeit setzt sich Sadiq mit der komplexen chaotischen Arbeit des Analysierens, der Verkörperung und der Durchsetzung institutioneller Strukturen aus- einander. Die mit Institutionsanalyse und -kritik verbundene Arbeit wird häufig damit abgetan, von der jeweiligen Institution eingenommen und neutralisiert zu werden, doch diese abschätzige Darstellung institutioneller Arbeit wird der nicht sichtbaren, von Künstler*innen und ihren Kolla- borateur*innen hart erkämpften Mühen und Ergebnisse nicht gerecht. Es darf nicht vergessen werden, dass es bei der Konfrontation institutioneller Strukturen durch künstlerische Positionen reale Grenzen gibt, wenn zum Beispiel künstlerische Projekte abgesagt oder die Vertreter*innen der Institution, die mit den Künstler*innen zusammenarbeiten, entlassen werden.
Mit Glück hat es nichts zu tun im Künstlerhaus Stuttgart wurde in Zusammenarbeit mit Anike Joyce Sadiqs gleichzeitiger Präsentation ihrer Arbeiten “You never Look at Me from the Place form which I See You” (2015), “Papierstück” (2014) und “Berührung” (2008) in der ständigen Sammlung des Kunstmuseum Stuttgart organisiert.
Realisiert mit öffentlichen Geldern der Stadt Stuttgart
Mit großzügiger Unterstützung der Stiftung Kunstfonds
In Zusammenarbeit mit der Akademie Schloss Solitude

















In den letzten zehn Jahren ist Bea Schlingelhoff vor allem aufgrund ihrer situationsspezifischen Ausstellungsprojekte bekannt geworden, die sie als Reaktion auf die spezifischen sozialen Gegebenheiten vor Ort produziert und damit die Fähigkeit der jeweiligen Institution auf die Probe stellt, sich zu exponieren. Schlingelhoffs Ausstellungen initiieren oder beschleunigen dabei einen internen Reflexionsprozess des Aufdeckens, Enthüllens und Reparierens historischer Traumata, die im unmittelbaren Kontext der ausstellenden und sie beauftragenden Institution gegenwärtig sind. Indem Schlingelhoff ihrerseits die Vertreter*innen der Institution mit dieser hinter-den-Kulissen-Arbeit des konfrontativen Exponierens und Schaffens ausgleichender Gerechtigkeit beauftragt, bezieht sie selbst künstlerische Position — es ist ein Weg, wie sie als Künstlerin mit Kurzzeit-Honorarvertrag eine sichere Distanz zu den zutiefst unsicheren sozialen Gegebenheiten zu wahren sucht, die sich in allen Institutionen und vor allem in denjenigen Institutionen wiederfinden, die sich im Wandel befinden und vorgeben, sich für strukturelle Veränderungen einzusetzen. Davon ausgehend, dass das Aufwühlen des belasteten Gedächtnisses und Erbes der Institution und damit auch ihrer Identität eine reale Gefahr in sich birgt, fordert Schlingelhoff Vertreter*innen der Institution dazu auf, sich diesem Stresstest zu unterziehen. Auf diese Weise vermessen die Ausstellungen der Künstlerin konsequent institutionelle Verantwortung, indem sie danach fragen, welche Befugnis und Kapazität Vertreter*innen einer erschütternden Institution haben, sie in deren Namen zu verantworten.
Die Ausstellung Declined Declinations von Bea Schlingelhoff schlägt eine rechtliche Änderung des Institutionsnamens „Künstlerhaus Stuttgart“ vor. Im Verlauf eines mehrmonatigen Prozesses, der im Juli 2020 mit einem ersten Besuch vor Ort begann, hat die Künstlerin Anträge zur Änderung des im generischen Maskulinum formulierten und nicht gegenderten Namens des Hauses — „Künstlerhaus“ — sowie der in der Satzung verwendeten Sprache, die diese geschlechtsspezifische Tendenz ihrerseits widerspiegelt, vorbereitet und eingereicht. Das Künstlerhaus Stuttgart wurde 1978 als Ort gegründet, in dessen Räumlichkeiten Künstler*innen arbeiten und gleichzeitig die ortsspezifischen Produktionsbedingungen diskutieren, weiterentwickeln und neu definieren. Sein institutioneller Zusammenhang ist strukturell dafür ausgestattet, seine Verwaltungsstrukturen und politische Gestaltung aus der Perspektive von Kunstschaffenden neu zu bewerten. Der Institutionsname verkörpert dabei diesen Fokus auf vor Ort arbeitende Künstler*innen, die nicht außerhalb der Institution stehen, sondern Teil von ihr sind. Im deutschsprachigen Raum ist Künstlerhaus als kategorischer Name von Kunstinstitutionen, die Künstler*innen Produktionsstätten zur Verfügung stellen und Residenz-Programme anbieten, weit verbreitet und beispielsweise auch im Künstlerhaus Bremen, Künstlerhaus Dortmund, Künstlerhaus Bethanien usw. zu finden. Entsprechend der Struktur eines Kunstvereins fußen auch die Strukturen des Künstlerhaus Stuttgart auf den rechtlichen und ökonomischen Grundlagen des deutschen Vereinsrechts. Seine Satzung legt zudem das Wahlrecht der Vereinsmitglieder bei der Verwaltung der Institution fest. Die Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart sind mit großer Mehrheit Künstler*innen, die den erforderlichen jährlichen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 25 Euro bezahlen. Abseits dieses jährlichen Mitgliedsbeitrags gibt es keinerlei weiteren Bedingungen für eine Mitgliedschaft. Unmittelbar nachdem eine Person die Mitgliedschaft erworben hat, kann sie Anträge einreichen, über die die Mitglieder abstimmen. Diese Abstimmungen der Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart erfolgen während der Mitgliederversammlung — ein gesetzlich vorgeschriebenes Organ. Jeder Verein muss entsprechend der in seiner Satzung festgelegten Abstände eine (Jahres-)Mitgliederversammlung abhalten. Während dieser Versammlung können die Mitglieder den Vorstand wählen, über Beschlüsse entscheiden und über Satzungsänderungen abstimmen. Folglich besetzen Künstler*innen Positionen, die die institutionellen Verwaltungsstrukturen eng mit den unmittelbaren Produktionsbedingungen am Künstlerhaus Stuttgart verknüpfen. Künstlerische Positionen und künstlerische Kriterien — im Gegensatz zu rein bürokratischen Positionen und technokratischen Kriterien — sind damit zentral für die administrative Arbeit der strukturellen Verwaltung. Und indem Künstler*innen Hauptakteur*innen im Zuge von Verwaltungsentscheidungen sind, fordert das Künstlerhaus Stuttgart die gängige Erwartung heraus, künstlerische Arbeit solle lediglich inhaltlicher Natur sein.
2021 wurde Schlingelhoff Mitglied des Künstlerhaus Stuttgart und reichte zwei formale Anträge ein, über die im November desselben Jahres bei der Mitgliederversammlung abgestimmt wurde. Im ersten Antrag wurde eine Namensänderung von Künstlerhaus Stuttgart zu Künstlerinnenhaus Stuttgart gefordert. Dieser Antrag wurde mit 10 Dafür-Stimmen, 15 Gegenstimmen und 8 Enthaltungen abgelehnt. Im zweiten Antrag wurde gefordert, jegliche Verwendung des generischen Maskulinums in der Satzung in generisches Femininum zu ändern. Dieser Antrag wurde mit 7 Dafür-Stimmen, 19 Gegenstimmen und 4 Enthaltungen abgelehnt. Es gab drei gemeinhin genannte Gründe für die Ablehnung, die Schlingelhoff von weiteren Mitgliedern und anderen Vertreter*innen der Institution kommuniziert wurden. Zunächst hätten die Mitglieder und Verwaltung der Institution mehr Zeit benötigt, um sich mit den mit der Namensänderung zusammenhängenden politischen Geboten und praktischen Implikationen vertraut zu machen, sich darüber zu informieren und einzulesen. Weiter wurde angemerkt, Schlingelhoffs Namensänderungsvorschlag sei reduktiv gewesen, weil nur ein Mitglied eine einzige Namensoption vorgeschlagen habe (dieses Argument wurde zum Teil dahingehend ausgeführt, dass ein*e Künstler*in, die gerade erst Mitglied der Institution geworden sei, keine strukturellen Veränderungen vorschlagen und diese gleichzeitig als Material für eine Ausstellung der eigenen Arbeit verwenden solle). Schließlich wurde gesagt, eine Änderung des Institutionsnamens sowie der in der Satzung verwendeten Sprache sei im Zusammenhang mit geschlechterpolitischen Debatten und der allgemeinen politischen Lage eine verhältnismäßig triviale Angelegenheit.
Für Schlingelhoff war die Antwort auf letzteres Argument bezüglich der verhältnismäßigen Trivialität von Sprache offensichtlich. Gesellschaftliche Strukturen hängen notwendigerweise mit denen der Sprache zusammen. Die durch Sprache hervorgerufenen Verzerrungen und Ausklammerungen werden ab dem frühsten Alter über den Verlauf des Lebens kontinuierlich jeden Tag geprägt und internalisiert. Den geschlechtsspezifischen und rassifizierten Charakter vieler Sprachregeln zu enthüllen und die bei der Analyse des Sprachgebrauchs gängigen Normen aus feministischer Perspektive aufzurütteln, hat sich in diesem Zusammenhang als äußerst wichtig erwiesen. Die verschiedenen Argumente zur Beibehaltung maskuliner oder generischer Formen und Formulierungen sind unterdessen detailliert dokumentiert, erläutert und analysiert worden.[1] Zudem steckt in der vehementen Ablehnung einer für trivial befunden Sache ein merkwürdiger Widerspruch. Als Reaktion auf die anderen vorgebrachten Argumente hat Schlingelhoff neue Anträge vorbereitet und eingereicht, über die bei der Mitgliederversammlung im März 2022 abgestimmt werden sollte. Schlingelhoff reichte neun Anträge ein, die je eine Option für einen Institutionsnamen beinhalteten. Diese neun Namensvorschläge stammten aus öffentlich zugänglichen deutschsprachigen Veröffentlichungsrichtlinien zur gendergerechten Formulierung des Ausdrucks „Künstlerhaus“. Schlingelhoff wollte sichergehen, so viele Varianten wie möglich zu berücksichtigen und dabei nah bei den gängigsten Richtlinien für genderneutrale Sprache und Unterrichtsmaterialien zu Geschlechtervielfalt zu bleiben (in Deutschland gibt es bisher noch keine einheitliche Richtlinie zu genderneutralen Publikationsstandards). Die einzige Bedingung, die Schlingelhoff zugrunde legte, war, dass die Optionen geschlechterpolitischer Konfrontation nicht aus dem Weg gehen durften (was beispielsweise bei „Kunsthaus Stuttgart“ der Fall gewesen wäre). Die neun vorgeschlagenen Namen waren die folgenden: 1.) Künstlerinnenhaus (generisches Femininum), 2.) Künstler/-innenhaus (Schrägstrich mit Ergänzungsstrich), 3.) KünstlerInnenhaus (Binnen-I), 4.) Künstler:innenhaus (Doppelpunkt), 5.) Künstler*innenhaus (Genderstern), 6.) Künstler_innenhaus (Gendergap), 7.) Künstler•innenhaus (Mediopunkt), 8.) KünstlXhaus (X-Endung), 9.) Künstlerinnen- und Künstlerhaus (vollständige Beidnennung).[2] Während es keine abschließende oder feststehende Vereinbarung hierzu gibt, ist jede dieser unterschiedlichen in den Namensvorschlägen verwendeten typografischen Konventionen im deutschen Publikationskontext dafür anerkannt, den der deutschen Sprache inhärenten grammatikalischen Gender-Bias bewusst aufzubrechen.[3]
Am 17. März dieses Jahres — 2022 — standen die neun Anträge und die 15 neun begleitenden Anträge zur Änderung der in der Satzung verwendeten Sprache entsprechend der mit den Anträgen unterbreiteten Namensvorschläge während der Mitgliederversammlung zur Wahl. Diese Anträge waren mehrere Wochen vor der Mitgliederversammlung eingereicht worden, damit sie fristgerecht zwei Wochen vor der Mitgliederversammlung an alle Mitglieder verschickt werden konnten. Zuvor waren bereits vorbereitende Treffen organisiert worden, um den Mitgliedern eine Möglichkeit anzubieten, über die Änderung des Institutionsnamens und die Satzungsänderung zu diskutieren. Darüber hinaus hat Schlingelhoff am Vortag der Mitgliederversammlung eine Informationsveranstaltung für die Mitglieder abgehalten. Am Tag der Mitgliederversammlung, unmittelbar vor der Abstimmung über die neun Änderungsanträge, machte ein Mitglied von dem Recht Gebrauch, einen außerordentlichen Antrag ohne vorherige Ankündigung zu stellen — ein Ordnungspunkt, der nicht entsprechend der sonst für die Zulassung 30 von Anträgen auf die Agenda der Mitgliederversammlung erforderlichen Prozesse mehrere Wochen zuvor eingereicht werden musste. Dieses Mitglied stellte folgende Frage zur Abstimmung: „Soll die Abstimmung über die Anträge zur Satzungsänderung zur Änderung des Institutions- namens Künstlerhaus Stuttgart heute stattfinden?“ Das Wahlergebnis zu diesem von dem Mitglied eingebrachten Ordnungspunkt lautete wie folgt: 15 Dafür-Stimmen, 26 Gegenstimmen und 5 Enthaltungen.[4] Als Konsequenz aus dieser unvorhergesehenen Verhinderung der Abstimmung über die neun Anträge zur Änderung des Institutionsnamens zog Schlingelhoff die neun Anträge zur entsprechenden Satzungsänderung zurück. Es ist erwähnenswert, dass die Beanspruchung des eigenen Rechts, um schon das Stattfinden einer geplanten Wahl zu verhindern, eine langewährende Tradition in der Geschichte der Unterdrückung hat.
Veranstaltungstermine:
19.06.2022 (15 Uhr)
Öffentliche Ausstellungsführung im Künstlerhaus Stuttgart mit Eric Golo Stone, Künstlerischer Leiter des Künstlerhaus Stuttgart
Mi/Do/Fr/Sa/So (12-18 Uhr)
Künstlerhaus Vermittler*innen führen öffentliche Diskussionen in der Ausstellung
[1] Frauenfeindlichkeit, die sich bewusst und unbewusst gegen Sprachbewegungen richtet und diese verhöhnt, besteht bereits seit Jahrhunderten. Ihr unterliegende Argumente wurden detailliert analysiert und lassen sich wie folgt unterteilen: „(1) ‚kulturell übergreifende‘ Argumente, Argumente wie (2) ‚Sprache ist eine triviale Angelegenheit‘, (3) ‚Meinungsfreiheit / ungerechtfertigter Zwang‘, (4) ‚Es gibt keine sexistische Sprache‘, (5) ‚Begriffsetymologie‘, (6) ‚Autoritätshörigkeit‘, (7) ‚Veränderung ist zu schwierig, ungelegen, unpraktisch oder was auch immer‘, und (8) ‚Das würde die historische Authentizität und literarische Arbeit zerstören‘.“ Obwohl sie so eine „triviale Angelegenheit” darstellen, haben die Bemühungen gegen Sprach-Bias sowohl von der Wissenschaft als auch medial erstaunlich viel Aufmerksamkeit erhalten und unverhältnismäßig viel Widerstand gegenüber Veränderung erfahren. Maija S. Blaubergs, „An analysis of classic arguments against changing sexist language“, [Eine Analyse klassischer Argumente gegen die Veränderung sexistischer Sprache] Women‘s Studies International Quarterly, Vol. 3(2–3), 1980, S. 135–147.
[2] Schlingelhoffs Ausstellungsprojekt knüpft damit an die langjährigen und anhaltenden Diskussionen über die Mängel der deutschen Sprache bezüglich Geschlechterpolitik und Identität an. Die Ausbildung von Identitäten und die Entwicklung einer Sprache, mit der diese Identitäten vollständig anerkannt werden, sind ein wichtiger Prozess, der nicht fixiert ist und sich weiterentwickelt. Angesichts dieses Prozesses und der damit zusammenhängenden Veränderungen ist es wichtig zu betonen, dass Schlingelhoff sich strikt gegen jegliches Projekt wendet, in dem sich als weiblich identifizierende Individuen oder Gruppen gegen gender-fluide oder nicht gender-konforme Individuen oder Gruppen ausgespielt werden. Diese Erfahrungen gegeneinander auszuspielen bedeutet, die Politik der Differenz zu neutralisieren und damit letztlich den patriarchalen Status Quo aufrechtzuerhalten.
[3] Im deutschsprachigen Raum existiert eine Vielzahl an Ressourcen zu typografischen Konventionen, genderneutraler Sprache und Publikationsrichtlinien sowie Unterrichtsmaterial zu Geschlechtervielfalt. Einige Beispiele sind: Steinhauer, Anja und Diewald, Gabriele, „Richtig gendern: Wie Sie angemessen und verständlich schreiben.“ Berlin: Bibliographisches Institut Duden (2017); Abbt, Christine und Kammasch, Tim, „Punkt, Punkt, Komma, Strich?: Geste, Gestalt und Bedeutung philosophischer Zeichensetzung“, Edition Moderne Postmoderne, Bielefeld (2009). Für englischsprachige Leser*innen gibt es folgendes Beispiel: Leue, Elisabeth (2000). „Gender And Language In Germany”, Debatte: Journal of Contemporary Central and Eastern Europe, 8 (2): 163–176. Selbstverständlich gibt es auch vergleichbare Forschung zu anderen Sprachen und Publikationskontexten. Der Begriff „Latinx“ wird verwendet, um die der spanischen Grammatik inhärente Binarität aufzubrechen (das genderneutrale Suffix -x ersetzt dabei die Endung -o oder -a des grammatikalischen Geschlechts von Latino und Latina im Spanischen).
[4] Dieser Ordnungspunkt und das Wahlergebnis (sowie alle numerischen Angaben zu den Mitgliederversammlungen, auf die in diesem Text verwiesen wird) sind dem offiziellen Versammlungsprotokoll entnommen. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass die Protokolle aller in Deutschland eingetragenen Kunstvereine öffentlich zugänglich sind.
Realisiert mit öffentlichen Geldern der Stadt Stuttgart
Mit großzügiger Unterstützung der
Stiftung Kunstfonds NEUSTART KULTUR


















Zu unserer 14. Dienstags-Werkstatt laden wir Linienscharen ein.
Dienstag, 10. Mai 2022, 19 Uhr
Die Veranstaltung wird im 3. Stock im Künstlerhaus stattfinden.
Linienscharen
wurde 2012 als Plattform für zeitgenössische Zeichnung in Stuttgart gegründet und bietet einen Rahmen für Austausch, Vorträge und Präsentationen. Dabei fungiert Linienscharen als ein offenes Forum für Künstler:innen aus Stuttgart und der Region, die sich in Ihrer Arbeit mit dem Thema Linie beschäftigen.
Im Rahmen der Dienstags-Werkstatt im Künstlerhaus möchten die Linienscharen zum einen auf vergangene Projekte blicken und auch denjenigen, die die Linienscharen noch nicht kennen, einen Einblick in die Aktivitäten der Plattform geben. Zum anderen werden die Linienscharen ihr aktuelles Vorhaben „How much can a pigeon carry?“ vorstellen, sowie die an dieser geplanten Ausstellungsreihe teilnehmende ukrainische Künstlerin Toma Safarova.
Im Anschluss wäre es schön, miteinander ins Gespräch zu kommen – über die künstlerische Arbeit, die aktuelle Kunstproduktion, die Entdeckungen, Rückbesinnungen, neue Anfänge …
Wir bitten alle Besucher:innen, zu diesem Abend 1-2 Originalarbeiten mitzubringen, eine Zeichnung, ein Skizzenbuch oder eine Äußerung in einem anderen Medium, die sich mit dem Thema der Linie beschäftigt.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!


Wählen Sie die Position der Kuchentheke nach der Sonneneinstrahlung aus. Sie sollten Ihren Kuchentisch nicht auf die Sonnenseite Ihres Zeltes stellen.
Wählen Sie eine hellere Farbe für Ihre Torte, vor allem, wenn sie bei heißem Wetter draußen stehen soll.
Verwenden Sie eine Glasabdeckung, wenn Ihre Torte in eine solche passt.
In Innenräumen sollte der Veranstaltungsort auf jeden Fall über eine ausreichende Klimaanlage verfügen.
Fragen Sie Ihren Kuchendesigner, ob er ein paar Faux Tiers einbauen kann.
Sprechen Sie mit Ihrem Tortengestalter und/oder Ihrem Hochzeitsplaner.
Lennart Cleemann, Lena Meinhardt, Sophia Sadzakov und Eva Dörr laden in der dreitägigen Ausstellung “How to protect your wedding cake” zum Flanieren ein – zu materiellem/haptischen, audio-visuellen Träumen. Sich vom Boden lösen, über den Wind, das Schaukeln, das Wiegenlied, über Utopie zur vermeintlich leichten Leere.

Am 4. Mai 2022 um 19 Uhr treffen wir uns zur nächsten Sitzung des Vierten Organs. Dieses Mal findet das Treffen in der kommenden Ausstellung von Anike Joyce Sadiq statt. Es ist auch möglich über Zoom unter folgendem Link teilzunehmen:
https://us02web.zoom.us/j/82633972299?pwd=QmczZnpPUEkyNVo3Z1ByQ2FXbTkwUT09
Meeting-ID: 826 3397 2299
Kenncode: 757374
Anike Joyce Sadiq bietet in Ihrer Ausstellung dem Vierten Organ einen Ort des Zusammentreffens und Austauschs. Daher möchten wir bei diesem Treffen zusammen mit Anike diskutieren, was über die regulären Treffen des Vierten Organs hinaus während des Ausstellungszeitraums möglich ist und woran wir arbeiten möchten.

Zu unserer 13. Dienstags-Werkstatt laden wir Matthias Megyeri ein.
Dienstag, 26. April 2022, 19 Uhr
Die Veranstaltung wird im 4. Stock im Künstlerhaus stattfinden.
Matthias Megyeri
war von 2010 bis 2013 Atelierstipendiat und 10 Jahre lang Mitglied des Beirats im Künstlerhaus.
Matthias Megyeri ist Künstler und Gestalter. Seinen Arbeiten liegt eine konzeptuelle Herangehensweise zugrunde, die darauf ausgerichtet ist, als Diskussionsbeitrag zu gesellschaftlich relevanten Themen verstanden zu werden — und auf diese einzuwirken.
Seit 2003 arbeitet er fortlaufend an einem künstlerischen Forschungsprojekt zum Thema Sicherheit im öffentlichen Raum. Über 140.000 Snapshots sind mittlerweile Teil seines „Living Archives“, mit dem er in seiner künstlerischen Praxis projektbezogen visuell denkt. Die psychologische Funktion von Objekten zu nutzen, ist eine der Strategien, mit dem es ihm gelingt, seine Werke im Alltag zu platzieren. Bei einem Kunst-am-Bau-Auftrag für den Hauptsitz einer Bank in Manhattan, ging es z.B. darum, dreihundert Straßenpoller zu entwerfen. Hierfür nutzte er den funktionalen Aspekt der Poller, um dabei gleichzeitig auf die Frage nach der Verhältnismäßigkeit von Sicherheitsmaßnahmen und deren psychologischen Wirkung zu verweisen.“
Matthias Megyeri hat ungarische Wurzeln und wurde 1973 in Stuttgart geboren. Er lebt und arbeitet seit seinem Stipendium an der Akademie Schloss Solitude 2008/09 hauptsächlich in Stuttgart.
www.matthiasmegyeri.net
Instagram: @matthiasmegyeri
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Am 4. April um 19 Uhr findet die nächste Sitzung des Vierten Organs auf der Atelieretage (3. Stock) statt. Es ist auch möglich über Zoom unter folgendem Link teilzunehmen:
https://us02web.zoom.us/j/82521529290?pwd=enl4SDFLMXRyWjkyK2ZLakE4enF4UT09
Meeting-ID: 825 2152 9290
Kenncode: 606565
Hermann Pflüger wird sein Projekt LadeCA View vorstellen. Es handelt sich hierbei um ein in der Entwicklung befindliches Tool, das bei der Rezeption und Organisation von Bildmengen helfen soll.
Des weiteren wird es einen Austausch über die letzte Mitgliederversammlung geben. Hierbei ist ein essentieller Punkt die Namensänderung und wie es aus Perspektive des Vierten Organs damit weitergehen soll.
Außerdem soll konkretisiert werden, was im Rahmen von Anike Joyce Sadiqs Ausstellung, die im Mai eröffnen wird, passieren kann – auch über die monatlichen Treffen hinaus.
Über das Vierte Organ
In der Mitgliederversammlung am 25. März 2021 haben sich die Mitglieder gemeinsam dafür ausgesprochen, ab sofort regelmäßig als Verein zusammenzukommen.
Diese Treffen sind dazu gedacht, einen Raum zur Verständigung zwischen Mitgliedschaft und Beirat zu etablieren. Ein Resonanzkörper für Initiativen, Kritik und Visionen, ein Diskursraum zwischen künstlerischer und institutioneller Praxis und möglicherweise ein Schritt, um den vielzitierten Bienenstock ein paar Dezibel lauter brummen zu lassen.
Diese regelmäßigen Treffen organisiert der Beirat des Künstlerhauses. Fragen oder Anregungen kann man gerne vorab bereits an den Beirat unter beirat@kuenstlerhaus.de senden.
Diese Treffen sind offen für alle Mitglieder und jene, die es werden möchten.

Frühjahrsmarkt im Innenhof des Künstlerhaus Stuttgart
Samstag, 02. April 2022, 12-20 Uhr
Sonntag, 03. April 2022, 12-18 Uhr
Keramik, Siebdruck, Radierung, Fotografie, Lithografie, Publikationen und vieles mehr
Speisen & Getränke durch das Restaurant „Im Künstlerhaus“

Bitte beachten Sie die Terminverschiebung für diesen Workshop. Der Workshop findet persönlich in der Galerie im vierten Stock des Künstlerhauses Stuttgart statt und wird in englischer Sprache abgehalten. Bitte melden Sie sich per E-Mail hier an.
Die Künstlerin Nikita Gale wird Themen wie Polyvokalität, Performance, Aufzeichnung, Erschöpfung und Dauer im Kontext von Andrea Frasers This meeting is being recorded erkunden.
Nikita Gale untersucht in ihrer Arbeit durch die Perspektive der materiellen Kultur, wie Autorität und Identität in politischen, sozialen und wirtschaftlichen Systemen verhandelt werden. Gale lebt und arbeitet derzeit in Los Angeles, USA. Sie hat einen BA in Anthropologie mit Schwerpunkt auf archäologischen Studien an der Yale University und einen MFA in New Genres an der University of California Los Angeles erworben.
Gales Arbeiten wurden kürzlich im MoMA PS1 (New York), LACE (Los Angeles), Commonwealth and Council (Los Angeles), Matthew Marks Gallery (Los Angeles), The Studio Museum in Harlem (New York), Rodeo Gallery (London) und im Hammer Museum (Los Angeles) ausgestellt. Im Jahr 2022 wird Gale eine große Einzelausstellung in der Chisenhale Gallery in London präsentieren.
Frasers neue Arbeit This meeting is being recorded (2021) wird vom Hammer Museum und dem Künstlerhaus Stuttgart koproduziert. Die Produktion wurde durch ein Stipendium der Mike Kelley Foundation unterstützt, die auch die Ausstellung Hammer Projects: Andrea Fraser (Hammer Museum, Los Angeles, 2019), eine Präsentation von Men on the Line (2019) und die Veröffentlichung von Andrea Fraser: Collected Interviews, 1990-2018, herausgegeben von Fraser, Rhea Anastas und Alejandro Cesarco (New York und London: A.R.T. Press und Koenig Books, 2019), gefördert hat.
Diese Veranstaltung – gemeinsam organisiert von Rhea Anastas, Andrea Fraser und Eric Golo Stone – wurde durch die großzügige Unterstützung der Stiftung Kunstfonds in Form eines NEUSTART KULTUR-Stipendiums 2021 ermöglicht.



Bitte beachten Sie die Terminverschiebung für diesen Workshop. Der Workshop findet persönlich in der Galerie im vierten Stock des Künstlerhauses Stuttgart statt und wird in englischer Sprache abgehalten. Bitte melden Sie sich per E-Mail hier an.
“Mir ist mehr denn je klar, dass die Situation, in der ich mich befinde, einen überraschenden Widerspruch enthält. Auch ich habe Gerüchte über den Wert meiner Beiträge zu Gruppen gehört; ich habe mein Bestes getan, um herauszufinden, in welcher Hinsicht mein Beitrag so bemerkenswert war, aber ich habe keine Informationen erhalten. Ich kann daher leicht mit der Gruppe sympathisieren, die das Gefühl hat, dass sie berechtigt ist, etwas anderes zu erwarten als das, was sie tatsächlich bekommt.”
– WR Bion, Erfahrungen in Gruppen, 1948
Ein Workshop in Form einer Prozessgruppe, in der die Teilnehmer auf verschiedene Weise die Möglichkeit haben, “aus Erfahrungen zu lernen”, wie es der britische Psychoanalytiker Wilfred Bion (1897-1979) vorschlug, dessen Schriften über Gruppenphänomene und gruppeninterne Autoritätsdynamik sowohl Andrea Frasers neue Videoarbeit This meeting is being recorded als auch diese Veranstaltung in Stuttgart zugrunde liegen. Der Workshop wird gemeinsam von Alex Davidson und Jamie Stevens geleitet.
Alex Davidson arbeitet im Bereich der Wohltätigkeitsorganisationen für psychische Gesundheit in London, wo sie unter anderem Reflexionsgruppen für Mitarbeiter im Bereich der psychischen Gesundheit leitet. Sie hat für verschiedene internationale Publikationen über Kunst geschrieben.
Jamie Stevens ist ein unabhängiger Kurator und Autor mit Sitz in London. Er war als Kurator bei Artists Space, New York, CCA Wattis Institute, San Francisco, Cubitt Gallery, London, und Chisenhale Gallery, London, tätig.
Davidson und Stevens sind beide Psychotherapeuten in Ausbildung an der Tavistock Clinic in London.
Frasers neue Arbeit This meeting is being recorded (2021) wird vom Hammer Museum und dem Künstlerhaus Stuttgart koproduziert. Die Produktion wurde durch ein Stipendium der Mike Kelley Foundation unterstützt, die auch die Ausstellung Hammer Projects: Andrea Fraser (Hammer Museum, Los Angeles, 2019), eine Präsentation von Men on the Line (2019) und die Veröffentlichung von Andrea Fraser: Collected Interviews, 1990-2018, herausgegeben von Fraser, Rhea Anastas und Alejandro Cesarco (New York und London: A.R.T. Press und Koenig Books, 2019), gefördert hat.
Diese Veranstaltung – gemeinsam organisiert von Rhea Anastas, Andrea Fraser und Eric Golo Stone – wurde durch die großzügige Unterstützung der Stiftung Kunstfonds in Form eines NEUSTART KULTUR-Stipendiums 2021 ermöglicht.



Zu unserer 12. Dienstags-Werkstatt laden wir Alba Frenzel ein.
08. Februar 2022, 19 Uhr
Die Veranstaltung findet in Präsenz im Künstlerhaus statt.
Alba Frenzel
ist seit 2020 Atelier-Stipendiatin im Künstlerhaus.
Ihre künstlerische Praxis beschreibt sie so:
Mein Projekt ist eine groß angelegte Forschung, in der mit dem Leberwurstbaum so umgegangen wird, als ob er Kunst sei oder mit Kunst, als sei sie ein Leberwurstbaum. Dabei werden die Qualitäten des Baumes ausgewählt, die sich auf die Eigenschaften von Kunst umdenken lassen. Auf diesem Weg erdet sich Kunst und wir lernen den Leberwurstbaum kennen.”
“Ich arbeite an einem Format zwischen Atelier und Ausstellung, in dem ich als Künstlerin aktiv und anwesend bin mit Fotografie, Skulptur, Text, Textbildern, mit gesungenen und gesprochenen Zitaten, die mir im Laufe der Forschung begegnen, performativen Elementen, Lesungen und Vorträgen.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Atelierstipendium 2022/2023
Zum 1. Mai 2022 vergibt das Künstlerhaus Stuttgart im Rahmen seines Atelierprogramms sechs Arbeitsräume für die Dauer von 12 Monaten. Die Arbeitsräume sind jeweils ca. 25 qm groß. Zusätzlich steht ein großer Vorraum zur Verfügung, der mit den anderen Stipendiat:innen gemeinsam genutzt werden kann. Zu den hauseigenen Werkstätten haben die Stipendiat:innen freien Zugang. Die Arbeitsräume werden mietfrei vergeben, eine Mitgliedschaft im Künstlerhaus ist aber erforderlich.
Es besteht die Möglichkeit das Stipendium zu verlängern und sich für ein weiteres Jahr zu bewerben. Diese Option besteht bis zu zweimal, so dass bei Wiederauswahl durch die Jury eine maximale Nutzungszeit eines Arbeitsateliers von drei Jahren möglich ist.
Das Künstlerhaus Stuttgart wurde 1978 von Stuttgarter Künstler:innen als Produktions- und Präsentationsort für zeitgenössische Kunst gegründet und hat sich seitdem zu einer überregional und international bekannten Institution für Gegenwartskunst entwickelt. Neben den Ausstellungsflächen unterhält das Künstlerhaus Produktionsmöglichkeiten im Medienbereich (mit Ausstattungen im Video-, Audio- und Filmbereich). Hinzu kommen ein Fotolabor sowie Werkstätten für Siebdruck, Hochdruck, Radierung, Lithografie und Keramik.
Das Künstlerhaus wünscht Vorschläge aus den Arbeitsfeldern Kunst, Architektur, Theorie und Design, welche die Entwicklung spezifischer Ideen und Projekte erkennen lassen, zu denen die Angebote der Institution beitragen können. Bewerbungen von Gruppen sind ebenso wie Einzelbewerbungen willkommen. Studierende können sich leider nicht bewerben.
Bitte fügen Sie Ihrer Bewerbung folgende Unterlagen bei:
– Lebenslauf
– Informationsmaterial zu Ihrer künstlerischen Arbeit wie Portfolios, Kataloge (max. 2), Bilder etc.
– Kurzbeschreibung, in welcher Weise Sie das Atelier nutzen wollen.Bitte Bewerbungsunterlagen ausschließlich digital in einem pdf per Mail bis spätestens 31. Januar 2022 einreichen:
Ansprechpartnerin: Romy Range
E-Mail: info@kuenstlerhaus.de
Betreff: Bewerbung Atelierstipendium
Die Jury, die sich aus dem künstlerischen Beirat zusammensetzt, tagt im Februar. Alle Bewerber:innen werden zeitnah über die Entscheidungen benachrichtigt.
Bitte beachten Sie, dass es sich um Arbeitsstipendien handelt, die weder mit einer Vergütung noch mit Wohnmöglichkeiten verbunden sind. Internationale Bewerbungen werden grundsätzlich akzeptiert, sofern sich die Bewerber:innen eigenständig um eine Unterkunft bemühen. Der Wohnsitz muss innerhalb des Stipendiums in Stuttgart sein.
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Werkstattstipendium
Das Künstlerhaus Stuttgart vergibt ab sofort regelmäßig Werkstattstipendien für folgende Werkstätten: Audio, Keramik, Medien, Fotografie, Siebdruck, Radierung, Lithografie
Künstler:innen und Kollektive können sich für ein Projekt für eine spezifische Projektdauer bewerben. Die Belegung der Werkstatt wird mit der jeweiligen Werkstattleitung abgestimmt.
Das Werkstattstipendium umfasst:
– die kostenfreie Nutzung der Werkstatt (Belegung in Abstimmung mit der Werkstattleitung)
– einen technischen Einführungskurs in die jeweilige Werkstatt
– Beratung durch die Werkstattleitung (keine komplette Projektbetreuung)
Folgende Angaben sind für die Bewerbung notwendig:
– Projektbeschreibung inkl. Projektdauer
– CV
– Exposé
Eine Bewerbung für ein Werkstattstipendium ist ganzjährig möglich. Die Jury, bestehend aus Vorstand und jeweiliger Werkstattleitung, trifft sich regelmäßig, um über die eingereichten Projekte zu entscheiden. Bewerber:innen sollten vor der Bewerbung Kontakt zur Werkstattleitung aufnehmen, um abzuklären, ob das Projekt in der Werkstatt realisierbar ist. Evtl. anfallende Materialkosten können leider nicht übernommen werden.
Bitte die Bewerbungsunterlagen ausschließlich digital als pdf per Mail einreichen:
Ansprechpartnerin: Romy Range
E-Mail: info@kuenstlerhaus.de
Betreff: Werkstattstipendium

