Das
interdisziplinäre Atelierprogramm
bietet Künstler:innen, Architekt:innen, Designer:innen und Theoretiker:innen Ateliers für einen Zeitraum von bis zu drei Jahren. Bewerbungen für die Ateliers werden jährlich von einer Kommission bestehend aus Vorstand und Beirat begutachtet. Die Atelierstipendiat:innen erhalten einen eigenen Arbeitsraum mit Zugang zu einem großen Gemeinschaftsraum mit Küche in der dritten Etage sowie freien Zugang zu den verschiedenen Werkstätten und Verwaltungsräumen des Künstlerhauses Stuttgart. Die einzelnen Atelierräume sind ca. 25m² groß.
Stipendiat:innen
Yara Richter (*1996) bewegt sich zwischen Kunst, Kulturarbeit und Mutterschaft. Mit einem Schwerpunkt auf dekolonialen und kollektiven Prozessen ist Richter neben der künstlerischen Arbeit auch als Moderator*in, Redner*in und Bildungsreferent*in mit den Schwerpunkten Schwarze Identitäten, intersektionalem Feminismus und institutioneller Kritik tätig.
Seit 2022 forscht sie mit Sound, Text, Video und Performance zu black noise als einem Ausgangspunkt, um dekolonisierte Kunst- und Kulturpraktiken zu imaginieren und kreieren. Dabei ist der kreative Prozess ein vielschichtiger, zutiefst politischer Tanz, in dem Ökofeminismus, Queerness, Altra Egos und Geschichtsschreibungen mit einem nicht-linearen Zeitverständnis, Psychosomatik und Möglichkeitsräumen für marginalisierte Körper zusammenfließen. Analoge und digitale Technologien treten in Wechselwirkung mit dem Körpergeist, wobei sich immer auch die Frage nach (Handlungs-)Macht stellt. Performance wird dabei auch als Form institutioneller Kritik eingesetzt, um sich mit Reibungen von Repräsentation und Sichtbarkeit von Menschen und Machtstrukturen auseinanderzusetzen. Das wird gespeist von Yaras Forschung über den Raum, in dem sich Stimme und Bewegung gegenseitig bedingen. Dabei unternimmt Yara Versuche in kollektiver und kollaborativer Praxis, wie im Fall der Noise Sessions (2022) als clits akimbo mit Kai Krämer und der Performance seep (2022) mit Toni Böckle in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden.
2024 erscheint Yara Richters Text Dissolving Intimacy über die Ausstellung You Are Another Me von Adina Pintilie im Lerchenfeld Magazin der HFBK Hamburg. 2023 produzierte Yara Richter mit der Black Community Foundation und jungen Schwarzen Künstler*innen in Stuttgart den experimentellen Podcast black noise x Bad Cannstatt im Rahmen der Open School Bad Cannstatt des Künstlerhaus Stuttgart und des Current – Kunst und Urbaner Raum Festivals.
Seit 2023 kuratiert Yara Richter die Baustelle Zukunft der Jungen Oper im Nord Stuttgart mit Ülkü Süngün und Noah Anderson, bei der es um die Frage geht, wie BIPoC Communities eine strukturelle und nachhaltige Partizipation in Kunst- & Kulturinstitutionen ermöglicht werden kann. Außerdem ist Yara Richter Co-Koordinatorin des Black History Month 2024 Stuttgart, der von diversen Schwarzen und afrodiasporischen Gruppen kollektiv organisiert wird.
Von 2020 bis 2023 absolvierte Richter den MFA in Körper, Theorie und Poetik des Performativen an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Discoteca Flaming Star und Ines Kleesattel. Während dieser Zeit war Yara auch als Kunstvermittler*in in diversen Stuttgarter Kunstinstitutionen tätig. Davor absolvierte Yara Richter den Bachelor in Soziologie mit quantitativen Methoden an der University of Warwick (Coventry, GB) und verbrachte drei Jahre in Elternzeit.
Yara Richter lebt und arbeitet in Stuttgart.
anima ona ist ein multidisziplinäres Studio, bestehend aus Freia Achenbach und June Fàbregas. Das Duo studierte Industrial Design an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Einem transdisziplinären und kollaborativen Ansatz folgend, entwickeln sie seit 2018 selbstinitiierte Projekte und verwirklichen Auftragsarbeiten, wobei sie sich an der Grenze zwischen Design, Forschung und Kunst bewegen.
Ihre vielfältigen Arbeiten eint die Suche nach bisher unausgeschöpften Ressourcen und Möglichkeiten der Wiederverwendung des Materials, der sie durch experimentelle Herangehensweisen und der Auseinandersetzung der kulturellen Bedeutung von Objekten nachkommen.
Weitere Informationen zu anima ona finden Sie unter:
Mizi Lee (1990, Changwon, Südkorea) nutzt alle Arten von Medien und überschreitet die Grenzen aller Disziplinen, um ein einzigartiges Ereignis zu schaffen. Mal gründet sie einen Fake-Supermarkt, um Prospekte voller Kunstwerke zu drucken, mal schreit sie in einer Punkband in der Berliner Kulturbrauerei oder in alten Waggons am Nordbahnhof Stuttgart. Sie arbeitet interdisziplinär-kollektiv, weil sie der Meinung ist, dass für Kunstwerke mehr nötig ist als eine Künstlerin. Im Jahr 2022 gründete sie die Punkband Horizontaler Gentransfer und schafft mit ihr reihenweise Projekte, die an der Schnittstelle von Bildender Kunst, Performance und Theater liegen.
Sie hat einen Bachelor in Malerei, Hongik Universität, Seoul und absolvierte ihr Diplom in Bildender Kunst an der ABK Stuttgart bei Nadine Bracht, Werner Schüle, Enno Lehmann, Claudia Heinzler, Solveig Fröhling, Jonghyun Park, Martin Lutz, Nobert Kull, Thomas Breitenfeld, Daniel Mijic, Justyna Koeke, Tilmann Eberwein, Prof. Bier, Prof. Roggan, Prof. Roob, Prof. Thomas und Schorsch Kamerun.
Mehr Informationen zu Mizi Lee finden Sie hier:
Für das letzte Jahr seines Stipendiums am Künstlerhaus Stuttgart hat Lambert Mousseka das Konzept „Stuttgart Akt“ ausgearbeitet.
Dazu gehören auch drei Veröffentlichungen zu seiner gesamten Zeit im Künstlerhaus zum Thema Sape – Sapologie.
Mit “Stuttgart Akt” sind alle in Stuttgart eingeladen, zu sapieren. Die Idee ist, mit Freiwilligen wie den aktuellen Stipendiat*innen, Mitgliedern, Kunstfreund*innen, Studierenden und Menschen aus Stuttgart in die Öffentlichkeit Stuttgarts zu gehen und zu sapieren.
Es wird dafür Kleidung aus Naturmaterialien, Keramik und Stoffe hergestellt, die dann nicht nur der Sape gewidmet sind. Zu der schönen, eleganten, bunten und übertriebenen Kleidung gehören auch Accessoires. Achtung – nicht zu verwechseln mit Karneval, Sapologie hat mehr mit Mode zu tun, als alles andere.
Geplant ist hierfür eine Kooperation mit einer Modeschule und zwei oder drei Schneider*innen aus Kinshasa. Von der eine ein Mitglied des Kollektivs Bakoko ist, das Kleidung aus Naturmaterialien herstellt. Dieses revolutionäre Kollektiv weigert sich Kleidung aus Stoff herzustellen, sondern lässt sich von der Natur inspirieren
Paco Ladrón de Guevara Rodríguez (*1997, Granada) konzentriert seine künstlerische Forschung auf die Bereiche Performance und Bildende Kunst und verwendet verschiedene Medien wie Installation, Zeichnung oder Tanz, um seine Projekte zu verwirklichen. Acht Jahre lang übte er sich in Akrobatik und machte seinen Bachelor-Abschluss in Bildender Kunst, bevor er nach Brüssel und Berlin reiste, um eine unabhängige Tanzausbildung zu absolvieren. Seitdem hat er als professioneller Tänzer in den Kompanien Aura Dance theatre (Litauen) und Ballet Pforzheim (Deutschland) gearbeitet. Nach der Spielzeit 2021/22 hat sich Paco als freischaffender Künstler in Stuttgart niedergelassen, wo er sich auf plastische Forschung und Choreographie fokussiert und die Möglichkeit hat, als Performer für andere Choreograph*innen in verschiedenen Städten Deutschlands, Italiens, Spaniens und der Schweiz zu arbeiten sowie seine eigenen Arbeiten zu kreieren. In den letzten Jahren führte Paco immer wieder eigene transdisziplinäre Projekte in Form von Ausstellungen oder Performances durch. Nicht zuletzt ist seine Lehrtätigkeit in Workshops für zeitgenössisches Zeichnen und Bewegungsforschung zu erwähnen, wie z.B. “due to, despite of. Zwischen Langeweile und Notwendigkeit” (Spanien, Litauen und Deutschland).
Als Künstlerin, Kunstvermittlerin und Mutter beschäftigt sich Marcela Majchrzak (*1993) in ihren Projekten mit Themen rund um Identität, Kultur und Arbeit. Dabei interessiert sie sich insbesondere für die (Dis-) Funktionalität von Strukturen und ihren Rechtfertigungsmechanismen. Ihre Arbeiten haben oft einen forschenden und performativen Charakter und verwirklichen sich gerne in verschiedenen Formaten des Zusammenkommens.
Als Gründungsmitglied der Matriarchalen Volksküche (MV), welches ein Künstler*innen-Kollektiv ist, realisiert sie verschiedene Küchen-, Essens-, und Diskurssituationen. In diesen bemühen sich die Künstler*innen, verschiedene Perspektiven und Ansätze um den Tisch zu versammeln, um Rezepte für ein zukünftiges Miteinander auszutauschen. Sie führen damit situativ die Arbeit der Volksküchen fort, die mit ihrer Ökonomie der Sorge im Kontrast stehen zur Ökonomie des freien Marktes, stellen aber auch die Frage nach den darin verinnerlichten Ausbeutungsmechanismen und Wertesystemen.
Marcela Majchrzak lebt und arbeitet in Stuttgart. Sie studierte an der Akademie der Bildenden Künste bei Rainer Ganahl, Ülkü Süngün und Heba Y. Amin sowie Philosophie an der Universität Stuttgart.
Theo Ferreira Gomes (*1993, Niterói/Brasilien) ist post-disziplinärer Kurator, Designer und DJ. Sein besonderes Interesse gilt informellen, sozialen Ökonomien und wie durch verschiedene Währungen persönliche oder unpersönliche Gemeinschaften hergestellt werden können.
Seit Juni 2022 ist er Curatorial Fellow bei der ORNAMENTA, einem reaktivierten Kulturprogramm in der Region Nord Schwarzwald, das aktualisierten Regionalismus erforscht und seit 1989 zum zweiten Mal von Juli bis Oktober 2024 stattfindet. In einer Reihe transdisziplinärer Ausstellungs- und Veranstaltungsformate werden bis zum Sommer 2024, in Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen, künstlerischen und unternehmerischen Akteur:innen, die Themengemeinden Bad Databrunn, Zum Eros, Schmutzige Ecke, Inhalatorium und Solartal prototypisch entwickelt und der Öffentlichkeit präsentiert.
Von April 2022 bis Mai 2023 war er Koordinationsstipendiat für art, science & business an der Akademie Schloss Solitude. Unter anderem betreute er die Field Trip Residency, ein fortlaufendes Kollaborationsprojekt mit der Abteilung für Ökologie der Tiergesellschaften des Max Planck Instituts für Tierverhalten in Konstanz und dem Programm art, science & business der Akademie Schloss Solitude. Außerdem begleitete er das Namibia Austauschprogramm und das Under Utopia Stipendium, einem Kollaborationsprojekt mit dem Künstlerduo Thomas Drescher und Maren Geers.
Von November 2019 bis Februar 2023 war er Vorstandsmitglied im Leerstand als Freiraum e.V. (LAF), einem kollektiv-geführten Verein mit Projektraum in der Innenstadt Pforzheims. Der LAF e.V. setzt sich für kulturelle (Lebens-)räume in Pforzheim ein und realisiert Projekte an der Schnittstelle zwischen Gesellschaft, Kunst und Urbanität. In dieser Zeit setzte er mit einem losen Netzwerk an Kollaborateur:innen aus dem Verein wie aus der Stadt eine Vielzahl an Ausstellungs- und Diskursformaten, wie auch Community Projekten oder Musikveranstaltungen um.
2018 absolvierte er ein Studium in Modedesign an der Hochschule Pforzheim. Im Rahmen dessen erhielt er ein Arbeitsstipendium von AsaPreneurs, um in Zusammenarbeit mit Arbeiter*innen einer Fabrik in Tirrupur (Südindien) Designmethoden zu entwickeln, die Textilverschnitte nutzen und verringern.
Yara Richter (*1996) bewegt sich zwischen Kunst, Kulturarbeit und Mutterschaft. Mit einem Schwerpunkt auf dekolonialen und kollektiven Prozessen ist Richter neben der künstlerischen Arbeit auch als Moderator*in, Redner*in und Bildungsreferent*in mit den Schwerpunkten Schwarze Identitäten, intersektionalem Feminismus und institutioneller Kritik tätig.
Seit 2022 forscht sie mit Sound, Text, Video und Performance zu black noise als einem Ausgangspunkt, um dekolonisierte Kunst- und Kulturpraktiken zu imaginieren und kreieren. Dabei ist der kreative Prozess ein vielschichtiger, zutiefst politischer Tanz, in dem Ökofeminismus, Queerness, Altra Egos und Geschichtsschreibungen mit einem nicht-linearen Zeitverständnis, Psychosomatik und Möglichkeitsräumen für marginalisierte Körper zusammenfließen. Analoge und digitale Technologien treten in Wechselwirkung mit dem Körpergeist, wobei sich immer auch die Frage nach (Handlungs-)Macht stellt. Performance wird dabei auch als Form institutioneller Kritik eingesetzt, um sich mit Reibungen von Repräsentation und Sichtbarkeit von Menschen und Machtstrukturen auseinanderzusetzen. Das wird gespeist von Yaras Forschung über den Raum, in dem sich Stimme und Bewegung gegenseitig bedingen. Dabei unternimmt Yara Versuche in kollektiver und kollaborativer Praxis, wie im Fall der Noise Sessions (2022) als clits akimbo mit Kai Krämer und der Performance seep (2022) mit Toni Böckle in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden.
2024 erscheint Yara Richters Text Dissolving Intimacy über die Ausstellung You Are Another Me von Adina Pintilie im Lerchenfeld Magazin der HFBK Hamburg. 2023 produzierte Yara Richter mit der Black Community Foundation und jungen Schwarzen Künstler*innen in Stuttgart den experimentellen Podcast black noise x Bad Cannstatt im Rahmen der Open School Bad Cannstatt des Künstlerhaus Stuttgart und des Current – Kunst und Urbaner Raum Festivals.
Seit 2023 kuratiert Yara Richter die Baustelle Zukunft der Jungen Oper im Nord Stuttgart mit Ülkü Süngün und Noah Anderson, bei der es um die Frage geht, wie BIPoC Communities eine strukturelle und nachhaltige Partizipation in Kunst- & Kulturinstitutionen ermöglicht werden kann. Außerdem ist Yara Richter Co-Koordinatorin des Black History Month 2024 Stuttgart, der von diversen Schwarzen und afrodiasporischen Gruppen kollektiv organisiert wird.
Von 2020 bis 2023 absolvierte Richter den MFA in Körper, Theorie und Poetik des Performativen an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Discoteca Flaming Star und Ines Kleesattel. Während dieser Zeit war Yara auch als Kunstvermittler*in in diversen Stuttgarter Kunstinstitutionen tätig. Davor absolvierte Yara Richter den Bachelor in Soziologie mit quantitativen Methoden an der University of Warwick (Coventry, GB) und verbrachte drei Jahre in Elternzeit.
Yara Richter lebt und arbeitet in Stuttgart.
Lambert Mousseka (geb. in Katanga, Demokratische Republik Kongo) hinterfragt seit seiner Jugend die Entstehung, den Ursprung, den Geist und den Zustand von Materie. Diese Fragestellungen führten zu diversen Studien und Recherchen und beeinflussen bis heute sein künstlerisches Schaffen.
Im selben Rhythmus wie die Materie versucht Lambert Mousseka zu schwingen, um nicht nur eine Form zu finden, sondern auch einen Ausdruck, eine Sprache hervorzubringen und so einen Dialog zwischen dem Schöpfer, dem Publikum und dem Kunstwerk herzustellen.
Nach dem Kunststudium setzte er sich zum Ziel, mit verschiedenen Materialien und deren Anwendung in der künstlerischen Praxis zu experimentieren. Material bedeutet hierbei eine globale Vision. Die gesagten und ungesagten Gedanken, der Text und der Geist sind das Bindeglied zur Vision. So kann nicht entschieden werden, ob das Material dem Konzept vorausgeht oder umgekehrt. Um in einen Dialog mit den Kunstwerken treten zu können, hilft Offenheit und Humor.
Theo Ferreira Gomes (*1993, Niterói/Brasilien) ist post-disziplinärer Kurator, Designer und DJ. Sein besonderes Interesse gilt informellen, sozialen Ökonomien und wie durch verschiedene Währungen persönliche oder unpersönliche Gemeinschaften hergestellt werden können.
Seit Juni 2022 ist er Curatorial Fellow bei der ORNAMENTA, einem reaktivierten Kulturprogramm in der Region Nord Schwarzwald, das aktualisierten Regionalismus erforscht und seit 1989 zum zweiten Mal von Juli bis Oktober 2024 stattfindet. In einer Reihe transdisziplinärer Ausstellungs- und Veranstaltungsformate werden bis zum Sommer 2024, in Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen, künstlerischen und unternehmerischen Akteur:innen, die Themengemeinden Bad Databrunn, Zum Eros, Schmutzige Ecke, Inhalatorium und Solartal prototypisch entwickelt und der Öffentlichkeit präsentiert.
Von April 2022 bis Mai 2023 war er Koordinationsstipendiat für art, science & business an der Akademie Schloss Solitude. Unter anderem betreute er die Field Trip Residency, ein fortlaufendes Kollaborationsprojekt mit der Abteilung für Ökologie der Tiergesellschaften des Max Planck Instituts für Tierverhalten in Konstanz und dem Programm art, science & business der Akademie Schloss Solitude. Außerdem begleitete er das Namibia Austauschprogramm und das Under Utopia Stipendium, einem Kollaborationsprojekt mit dem Künstlerduo Thomas Drescher und Maren Geers.
Von November 2019 bis Februar 2023 war er Vorstandsmitglied im Leerstand als Freiraum e.V. (LAF), einem kollektiv-geführten Verein mit Projektraum in der Innenstadt Pforzheims. Der LAF e.V. setzt sich für kulturelle (Lebens-)räume in Pforzheim ein und realisiert Projekte an der Schnittstelle zwischen Gesellschaft, Kunst und Urbanität. In dieser Zeit setzte er mit einem losen Netzwerk an Kollaborateur:innen aus dem Verein wie aus der Stadt eine Vielzahl an Ausstellungs- und Diskursformaten, wie auch Community Projekten oder Musikveranstaltungen um.
2018 absolvierte er ein Studium in Modedesign an der Hochschule Pforzheim. Im Rahmen dessen erhielt er ein Arbeitsstipendium von AsaPreneurs, um in Zusammenarbeit mit Arbeiter*innen einer Fabrik in Tirrupur (Südindien) Designmethoden zu entwickeln, die Textilverschnitte nutzen und verringern.
Irem Gunaydin untersucht die Beziehung zwischen Text und Bild und wie Worte und Bilder zwischen dem diskursiven und dem bildlichen Bereich zirkulieren, indem sie die Objekthaftigkeit von Sprache und die Grammatik von Bildern betrachtet. Ihre Arbeiten entstehen oft aus dem Schreiben heraus und entfalten sich als Installationen, die gedruckte und skulpturale Elemente enthalten, wobei das Schreiben als Dreh- und Angelpunkt fungiert.
Ihre Inspiration kommt aus der Philosophie, der Literatur, der Kulinarik und dem Rand eines Apfels. In und um ihre Arbeit herum ist sie daran interessiert, die engmaschigen Texturen der Kunstgeschichte, die Gesamttextur des Selbst und den Fetisch der Authentizität und Originalität zu durchlöchern. Diese Haltung erlaubt es ihr, zu denken, ohne ein neues Zentrum, einen Ursprung oder eine Wahrheit zu etablieren. Gunaydin sagt selbst, sie kümmere sich nicht um den Zweck eines Mediums, stattdessen benutze sie das, was da ist (wofür es ursprünglich nicht gedacht sein könnte), um eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Sie kümmert sich nicht um die Kohärenz ihrer Worte oder Ideen. In diesem Sinne verhält sie sich wie ein Bricoleur. Ihr schriftliches Material zeigt, wie das “Ich” als Porträt einer Künstlerin diagnostiziert wird und wie die die Symptome für leicht, mittelschwer oder schwer aussehen könnten. Daher ist das Schreiben eine Möglichkeit, ihre Symptome als Künstlerin zu feiern! Sie spaltet sich in mehrere Personen auf und wurde so zur Beobachterin der jeweils anderen. Die Schwierigkeit, das Kunstmachen als Arbeit zu erkennen, und die wirtschaftlichen Realitäten des Lebens als Künstlerin werden in ihrer schriftlichen Arbeit thematisiert.
Irem Gunaydin (*1989, Istanbul/Türkei) hat ein Foundation-Diplom vom Chelsea College of Art and Design (2011) und ihren BA in Fine Art vom Central Saint Martins, London (2014). Sie lebt und arbeitet in Istanbul.
Mona Zeilers Arbeiten spüren den Bedeutungsebenen der Dinge nach und stellen Verknüpfungen zwischen den eingesetzten Materialien und Formen hinsichtlich ihrer inhaltlichen und ästhetischen Zuschreibungen her. Metallkonstruktionen, Glas- und Holzelemente treffen auf Keramikobjekte, Abformungen aus Gips oder Elemente aus Stein.
Durch die Arbeit mit verschiedenen Materialien geht es auch darum, etwas entstehen zu lassen, das durch die materielle Erfahrung im Raum an und mit Dingen verhandelt wird und ein Wissen hervorbringt, das Sprache nicht formulieren kann. Der Mensch erscheint innerhalb dieser Anordnungen lediglich als ordnungsgebender (unsichtbarer) Bezugspunkt.
Das Atelier im Künstlerhaus ist dabei Ort für das Entwickeln weiterer Werkzeuge und Methoden – ein räumlicher Behälter sozusagen für den künstlerischen Prozess, für ein Hinzufügen und Wegnehmen, indem Bezugspunkte innerhalb dieses Systems sich immer wieder auflösen und neu bilden.
Die Arbeit rue de figuier / extérieur (2021/22), deren erste Teile während ihres Stipendienaufenthaltes an der Cité Internationale des Arts, Paris 2021 entstanden sind, nimmt anhand abgeformter Baumrindenstücke Schnittstellen zwischen Innen und Außen als trennende bzw. verbindende Elemente und Momente des Übergangs in den Blick und geht Begriffen wie Durchlässigkeit, Hülle, Schutz und Abgrenzung nach.
Die für landscape of support, four fragments (2022) entwickelten Formen gehen aus Gegenständen hervor, die für Körperteile unterstützend wirken sollen. Ergonomische Handgelenkauflagen beispielsweise werden bei ihrer Benutzung kurzfristig zu einer Art Stütze, einer ‚supporting structure‘ für eine bestimmte Position. Losgelöst von ihrem ursprünglichen Kontext werden die Objekte zu fragmentartigen Verbindungsgliedern, die unterschiedliche Haltungen vorschlagen und wie Artefakte ihre Funktion noch erahnen lassen.
Lena Meinhardt und Eva Dörr arbeiten seit 2019 als Künstlerinnenduo zusammen. Ihre Arbeiten begegnen sich im Feld der Soundinstallation.
In Lena Meinhardts Kompositionen verselbstständigen sich Aufnahmen von Orten, Objekten oder Texten durch dichte Klangsynthesen. Zusammen mit Eva Dörr, deren Schwerpunkte Installation und neue Medien sind, entstehen interdisziplinäre und kontextbezogene Arbeiten.
„Good morning midnight — “ ist eine 4-Kanal-Komposition für Elektronik, Schlagzeug und Bass-Bariton.
Sie wurde 2022 mit Pascal Zurek (Gesang) zur Ausstellungseröffnung von „Nachtstücke – unterwegs in der Dunkelheit“ uraufgeführt. Die Komposition verzahnt Muster von Maschinen-Aufnahmen, einem maschinellen Schlagzeugspiel und sich polyphon und disharmonisch überlagernden Stimmloops.
„Ralentir“ ist eine Video-Sound-Arbeit, die während des Stipendiums im Künstlerhaus entstanden ist. Sie besteht aus Bild- und Tonmaterial, das das Duo in der Pariser Metro aufgenommen hat. Die Kamera wurde ans Fenster der Stadtbahn gehalten. Stadtansichten, Tunnel, Bahnsteige und wartende Passagiere ziehen vorbei. Bild- und Klangmaterial wurden stark montiert.
Durch die Transformation des Klangmaterials und extreme Montage im Bild verschränken sich diese Ebenen und die darin befindlichen Zeitgefüge.
Marcela Majchrzak (*1993) ist Künstlerin, Kunstvermittlerin und Mutter. Sie interessiert sich in ihren Projekten für die (Dis-) Funktionalität von Strukturen und ihren Rechtfertigungsmechanismen rund um die Themen Identität, Arbeit und Kultur. Ihre Arbeiten haben oft einen forschenden, performativen Charakter und verwirklichen sich gerne in verschiedenen Formaten des Zusammenkommens.
Derzeit erforscht sie ein Monument in dem Ort, in dem sie Teile ihrer Kindheit verbracht hat und legt dabei dessen gesellschaftliche und nationale Verstrickungen offen, aber auch ihre ganz persönlichen.
Als Gründungsmitglied der Matriarchalen Volksküche, welches ein Künstler:innen-Kollektiv ist, realisiert sie verschiedene Küchen-, Dinner- und Diskursveranstaltungen und stellt sich dabei immer wieder die Frage, wie eine künstlerisch/ aktivistische Gruppenstruktur offen und tragfähig sein kann.
Gemeinsam mit interdisziplinären Akteur:innen denkt sie über neue Perspektiven bezüglich der Zukunft von Kunstvermittlung nach.
Sie studierte Philosophie sowie Bildende Kunst in Stuttgart und Warschau und machte ihren Abschluss in der Klasse von Heba Y. Amin und Ülkü Süngün.
anima ona ist ein multidisziplinäres Studio, bestehend aus Freia Achenbach und June Fàbregas. Das Duo studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Einem transdisziplinären und kollaborativen Ansatz folgend, entwickeln sie seit 2018 selbst-initiierte Projekte und verwirklichen Auftragsarbeiten, wobei sie sich an der Grenze zwischen Design, Forschung und Kunst bewegen. Ihre vielfältigen Arbeiten eint die Suche nach bisher unausgeschöpften Ressourcen und Möglichkeiten der Wiederverwendung des Materials, der sie durch experimentelle Herangehensweisen und der Auseinandersetzung der kulturellen Bedeutung von Objekten nachkommen.
Ausstellungen/Vorträge/Auszeichnungen
2023 Solid Transitions, Gruppenausstellung, Rohbauhallen Stuttgart 21, Stuttgart
2022 Fachgespräch „nachhaltige und innovative Baustoffe“, Fraktion Die Grünen, Haus der Abgeordneten, Stuttgart
2022 Archaeology of a city mine, Solo Ausstellung, Projektraum Kunst()Klima, Stuttgart
2022 Zum Abgang eines Sonderlings, Gruppenausstellung, Akku Stuttgart
2022 Escapism, Ausstellung, Collectible Fair, Brüssel
2022 In Fülle…Transformation zum Geopolymere, Hospitalhof Stuttgart
2021 Outer Space, Gruppenausstellung, Galerie Kernweine, Stuttgart
2021 Atelier Ecru x Objects with Narratives, Gruppenausstellung, Aterlie Ecru, Ghent
2021 brahha, mit Ann-Kathrin Müller + Julia Schäfer, Weissenhofmuseum Stuttgart / Current Festival Stuttgart
2021 The Makers Show, Salone del Mobile, Milan
2020-2021 Places to be, Ausstellung mit anima ona, Fondation d ́entreprise Martell, Cognac
Mein Projekt ist eine groß angelegte Forschung, in der mit dem Leberwurstbaum so umgegangen wird, als ob er Kunst sei oder mit Kunst, als sei sie ein Leberwurstbaum. Dabei werden die Qualitäten des Baumes ausgewählt, die sich auf die Eigenschaften von Kunst umdenken lassen. Auf diesem Weg erdet sich Kunst und wir lernen den Leberwurstbaum kennen.
Ich arbeite an einem Format zwischen Atelier und Ausstellung, in dem ich als Künstlerin aktiv und anwesend bin mit Fotografie, Skulptur, Text, Textbildern, mit gesungenen und gesprochenen Zitaten, die mir im Laufe der Forschung begegnen, performativen Elementen, Lesungen und Vorträgen.
Eine der wichtigsten Fragen dieser Forschung lautet, wie nahe ich dem Baum anhand von gefundenem Material kommen kann.
Denn tatsächlich kann ich dank der vielfältigen Möglichkeiten der Internet-Recherche etwas untersuchen, das ich noch nie in Wirklichkeit gesehen habe. Was aber macht die virtuelle Erfahrung des Leberwurstbaumes mit mir?
Lena Meinhardt und Eva Dörr arbeiten seit 2019 als Künstlerinnenduo zusammen. Ihre Arbeiten begegnen sich im Feld der Soundinstallation.
In Lena Meinhardts Kompositionen verselbstständigen sich Aufnahmen von Orten, Objekten oder Texten durch kraftvolle Klangsynthesen. Zusammen mit Eva Dörr entstehen interdisziplinäre und kontextbezogene Arbeiten. Eva Dörrs künstlerische Schwerpunkte liegen im Bereich der (Sound-) Installation und dem Video. Sie konzentriert sich auf die akustische Wahrnehmung von zumeist marginalen Räumen und Orten.
Beide lernten sich an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart kennen. Dort war Lena Meinhardt Kontaktstudentin in Computermusik bei Prof. Piet Johan Meyer, während Eva Dörr nach ihrem Lehramtsstudium in Kunst und Mathematik Lehramtes Gasthörerin im Studio für elektronische Musik war.
Ralentir ist eine Video und Sound Arbeit, die während des Stipendiums im Künstlerhaus entstanden ist. Sie besteht aus Video- und Tonmaterial, das das Duo in der Pariser Metro aufgenommen hat. Die Kamera wurde ans Fenster der Stadtbahn gehalten. Stadtansichten, Tunnel, Bahnsteige und wartende Passagiere ziehen vorbei. Bild- und Klangmaterial wurden stark montiert.
Durch die Transformation des Klangmaterials und extreme Montage im Bild verschränken sich diese Ebenen und die darin befindlichen Zeitgefüge.
Die Arbeit ABELKA ist Teil des selbstorganisierten Ausstellungsprojektes „Kehrmaschine“. Gleich getaktet mit weiteren Arbeiten der Ausstellung vermischt die 8-Kanal-Sound Installation die Lüftungsanlage der Halle mit einer 60-minütigen Komposition, die das Raumgedächtnis zum Thema hat und die Halle mit Klängen und deren Reflexionen füllt.
Gleichermaßen entwickeln sich Bild und Ton in einem Loop, der Außen- und Innenansichten der Stadt ineinander verschränkt. Während die verschiednen Ebenen aneinander und ineinander vorbei rauschen, lösen sich die Muster von Zeit und Zeitgefühl kontinuierlich auf.
Lennart Cleemann (*1990) ist studierter Architekt (Hannover, Aarhus, Basel und Stuttgart). An der ABK Stuttgart war er Teil der Kunstklasse Reto Bollers und fand so seinen Weg in die künstlerische Praxis.
Am Künstlerhaus untersucht er Ideen und Vorstellungen von „Zuhause“. Er arbeitet mit Raum und Material. Durch die Konstruktion und Abstraktion von Zimmern, Möbeln und Spielgeräten erkundet er seine Umwelt und versucht ein Verständnis für dessen Prozesse zu erlangen. Das Atelier ist dabei ein Ort der Notwendigkeit geworden. Es wird physischer Schauplatz des Inneren, saugt Launen, Staub und Schweiß auf. Der tägliche Wandel dieses intimenRaums und dessen Beob achtung dient der Erkundung des Selbst. Zu seinem Prozess schreibt er:
Meine Arbeit findet im physischen Raum statt.
Ich agiere und reagiere.
Ich weiß nicht, was ich will.
Ich handle.
Material leitet mich.
Ich versuche nicht zu denken.
Funktioniert nicht.
Aufräumen, Ordnung machen, Zusammenhänge entdecken.
Zufrieden mit der dämlichen Einfachheit des Prozesses.
Spazieren gehen.
Dinge finden.
Ins Atelier schleppen.
Mich vollmüllen.
Loslassen.
Pissen.
Janis Eckhardts (*1994) Arbeitsweise verbindet ausgehend von Konstellationen und Objekten, persönliche Faszinationen mit gegenwärtigen sozialen Umständen. Arbeiten entstehen meist durch einen beiläufigen Moment, der aus den angesammelten Materialien hervorgeht. Performative Aspekte, das Wiederverwenden von eigenem und fremdem Material sowie dessen Historie, Distribution und Rekontextualisierung, ziehen sich als Mechanismen durch seine Arbeit. Dabei ist er stets auf der Suche nach nicht rein symbolischer Reproduktion und Darstellung, sondern einem Eingriff, der eine Ambivalenz produziert und aufrechterhält.
In Mona Zeilers Arbeiten begegnen uns gängige Materialien und Formen, die auf Bekanntes referieren. Sie sind Teil unserer Umgebung, aber selten im Fokus unserer Wahrnehmung. Unter der Verbindung von analogen und digitalen Arbeitstechniken entwickelt Zeiler skulpturale Installationen, die sich mit den dreidimensionalen Bestandteilen unserer Lebenswelt auseinandersetzen.
Zeiler kombiniert in ihren collageartigen sorgfältig angeordneten Konstellationen künstliche mit natürlichen Materialien und solchen, die natürliche Eigenschaften imitieren.
Sie löst Strukturen und Gegenstände aus ihrem ursprünglichen Kontext, bringt diese auf eine Ebene und setzt sie mit weiterverarbeiteten Oberflächen und Materialien neu in Beziehung. Metallkonstruktionen, Glas- und Holzelemente, digital bearbeitetes Bildmaterial, bedruckte Kunststoffplanen treffen auf Keramikobjekte, Abformungen aus Gips oder Elementen aus Stein. Die Grenzen zwischen industriell Gefertigtem und manuell Bearbeitetem gehen ineinander über und verschwimmen.
Ihre Arbeiten spüren den Bedeutungsebenen der Dinge nach und stellen Verknüpfungen zwischen den eingesetzten Materialien und Formen und Begriffen wie Innen und Außen, Stützung, Schutz, Durchlässigkeit und Abgrenzung nach. Der Mensch erscheint innerhalb dieser Anordnungen lediglich als ordnungsgebender (unsichtbarer) Bezugspunkt.
Mit diesen Gegenüberstellungen untersucht Mona Zeiler das Verhältnis zwischen den Formen und deren Beschaffenheiten auf ihre ästhetischen und inhaltlichen Zuschreibungen und fordert die Betrachter zu neuen Assoziationen und Kontextualisierungen heraus.
Mona Zeiler (*1989 in Ellwangen) studierte Bildende Kunst im Fachbereich Bildhauerei sowie Intermediales Gestalten an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und schloss dort 2017 mit Diplom ab. 2019 erhielt Zeiler den Peter-Hans-Hofschneider Preis der Kunststiftung Baden-Württemberg und 2021 das Residenzstipendium an der Cité internationale des arts in Paris des Ministeriums für Wissenschaft Forschung und Kunst, Baden-Württemberg. Sie stellte u.a. in der Kunsthalle Baden-Baden, im Kunstraum Riehen sowie im Kunstverein Freiburg aus.
Lambert Mousseka betrachtet sein Leben als eine Reise. Als Künstler begann er als Schauspieler, dann Figurenspieler. 2001 studierte er Marketing an der Wirtschaft Hochschule (Institut Supérieur de Commerce Kinshasa). 2013 schloss er sein Kunststudium an der Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart ab.
Seitdem arbeitet er im Bereich Malerei und Keramik und gibt Workshops im Bereich Figurentheater und Keramik in Deutschland und im Kongo. Seine Arbeit basiert auf Malerei und Keramik.
In den vergangenen Jahren nahm er u.a. an folgenden Gruppenausstellungen teil: Gemeinschaft Jetzt (Stadtkirche Schorndorf), Disturbance Wich (Zitadelle Spandau Berlin), Es dauert, es ist Zerbrechlich, es bleibt womöglich für immer (Bahnhof Museum Rolands Eck), Prêt-à-Partager (Ifa, Stuttgart), Couture Commune (Künstlerhaus Stuttgart) und Kinoserie – Briller et s’envoler (Institut Français Kinshasa).
Er hat verschiedene Kunststipendien und Residenzen für Keramik und Recherche erhalten, unter anderen Schloss Balmoral, EKWC – Sunday Morning, und Institut Français Kinshasa.
Lambert Mousseka versucht eine Zusammensetzung von Konzepten, Texten und Formen, Mode, Politik und Religion, Ökonomie und Ritualen, Philosophie und Design etc. herzustellen.
Lena Meinhardt und Eva Dörr arbeiten seit 2019 als Künstlerinnenduo zusammen. Ihre Arbeiten begegnen sich im Feld der Soundinstallation.
Lena Meinhardt war Kontaktstudentin in Computermusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. In ihren Kompositionen verselbstständigen sich Aufnahmen von Orten, Objekten oder Texten durch kraftvolle Klangsynthesen. Zusammen mit Eva Dörr, die unter anderem am KIT Karlsruhe und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Bildende Kunst und Mathematik studierte, entstehen Orts- oder kontextbezogene Arbeiten. Eva Dörrs künstlerische Schwerpunkte liegen im Bereich der (Sound-) Installation und dem Video. Sie konzentriert sich auf die akustische Wahrnehmung von zumeist marginalen Räumen und Orten.
Die Arbeit ABELKA ist Teil des selbstorganisierten Ausstellungsprojektes „Kehrmaschine“. Gleich getaktet mit weiteren Arbeiten der Ausstellung vermischt die 8-Kanal-Sound Installation die Lüftungsanlage der Halle mit einer 60-minütigen Komposition, die das Raumgedächtnis zum Thema hat und die Halle mit Klängen und deren Reflexionen füllt.
Lennart Cleemann (*1990) kommt aus der Architektur. Er studierte in Hannover, Aarhus und Stuttgart. Bevor er zur Kunsthochschule in Stuttgart kam, machte er ein Praktikum bei Buchner Bründler Architekten in Basel (Schweiz). Diese Zeit prägte seine Denkweise und Arbeitshaltung bezüglich des von ihm so benannten „poetischen Pragmatismus“. In der Kunstklasse Reto Bollers hat er seine Affinität für den direkten Kontakt mit Material und dessen emotionale Potenz entdeckt.
In seiner Arbeit behandelt er vor allem Themen der Ein- und Zweisamkeit sowie Themen des sexuellen Begehrens und Konsums. Die Befreiung aus einer gefühlten Hilflosigkeit gegenüber gesellschaftlich und gedanklich festgefahrenen Strukturen ist dabei ein Ziel seiner Arbeit. Er hat eine Verbundenheit zu rohen, unbehandelten Materialen, welche häufig den Ausgangspunkt seiner Arbeit darstellen. Diese werden gerne mit Fundobjekten von der Straße und Baustellen kombiniert und in Kontext miteinander gesetzt.
Am Künstlerhaus Stuttgart hat er sich mit dem Bestreben beworben, das bereitgestellte Atelier als einen Testraum für Installationen, im Sinne einer dystopischen Wohnung, zu nutzen. Die Idee stammt vor allem aus der Auseinandersetzung mit dem Motiv des Bettes als Ort des Rückzugs, der Lethargie, aber auch der Intimität und Freude.
Er erkundet Gefühls- und Beziehungszusammenhänge, welche ihn in seinem Alltag beschäftigen. Der Testraum kann auch als eine Art Baustelle betrachtet werden, die sich in stetigem Wandel befindet. Leben und Tod, Schönheit, Zerstörung und Verfall haben hier gleichermaßen eine Daseinsberechtigung.
Janis Eckhardts (*1994) Arbeitsweise verbindet ausgehend von Konstellationen und Objekten, persönliche Faszinationen mit gegenwärtigen sozialen Umständen. Arbeiten entstehen meist durch einen beiläufigen Moment, der aus den angesammelten Materialien hervorgeht. Performative Aspekte, das Wiederverwenden von eigenem und fremdem Material sowie dessen Historie, Distribution und Rekontextualisierung, ziehen sich als Mechanismen durch seine Arbeit. Dabei ist er stets auf der Suche nach nicht rein symbolischer Reproduktion und Darstellung, sondern einem Eingriff, der eine Ambivalenz produziert und aufrechterhält.
Alba Frenzel studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Während ihres Studiums befasste sie sich mit Fotografie im Feld der zeitgenössischen Kunst. Nach ihrem Diplom im Sommer 2017 stellte sie ihre Arbeiten Fotopapier, Licht, Ei zusammen mit weiteren Preisträger:innen im Rahmen des Fotowettbewerbs gute aussichten – junge deutsche fotografie in den Deichtorhallen Hamburg aus. Im Frühjahr 2021 erscheint ihre erste Publikation Kreatur o.T. beim Vexer Verlag.
In ihrer künstlerisch-forschenden Arbeit interessiert sie sich dafür, wie „lebendige Kunst“ entsteht. Bei ihrer aktuellen Recherche stieß sie durch Zufall auf den „Leberwurstbaum“, der im Duden auf derselben Seite steht wie „Leben“. „Meine Arbeit ist eine groß angelegte Forschung, in der mit dem Leberwurstbaum so umgegangen wird als ob er Kunst sei oder mit Kunst als sei sie ein Leberwurstbaum. Die Qualitäten, die sich auf die Eigenschaften von Kunst umdenken lassen, werden dabei ausgewählt.
Das von mir gesammelte heterogene Material zu dem ursprünglich in Westafrika heimischen Baum stammt aus verschiedenen gefundenen Quellen: Bildern, Katalogtexten, Videos, Fachaufsätzen und Internet-Suchergebnissen.“
Marlon Lanziner und Valentino Berndt arbeiten seit 2014 als Künstlergruppe MAVA an der skulpturalen Ausarbeitung von Umweltphänomenen. In ihrem Projekt “the rain brings the color” zeigen sie, wie durch Verwitterungsprozesse von Kupfermaterialien in Reaktion mit Regenwasser Farbschlieren auf einer weißen Marmortreppe entstehen und wie diese das Aussehen der Treppe transformieren.
Marlon Lanziner (*1989) und Valentino Berndt (*1988) absolvierten das Studium der Bildenden Kunst an der ABK Stuttgart von 2010 bis 2018.
2019 entwarf Marlon Lanziner mit Eva-Marie Holzner die erste Edition von „Vadonna“-Kleinskulpturen. Die aus Bronze gefertigten und individuell gefärbten Unikate beziehen sich zum einen auf die klassische Mariendarstellung, der „Madonna“, zum anderen auf das weibliche Geschlecht, und verbinden beide Aspekte in den Skulpturen.
2020 publizierte Marlon Lanziner und Valentino Berndt das MAVA Kunstbuch Die Geschwindigkeit der Erde, welches die künstlerischen Projekte von 2014 – 2020 zusammenfasst. Im folgenden Jahr 2021 planen sie die Veröffentlichung des Buches im Rahmen einer Ausstellung.
n.n.n. collective wurde im Jahr 2014 von Jasmin Schädler, Julia Schäfer und Susanne Brendel gegründet. Schädler studierte Theaterregie an der Akademie für Darstellenden Künste Baden-Württemberg (2016) und Kunst Praxis am Dutch Art Institute (2019). Schäfer machte ihren Abschluss in Bildender Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (2020) und Brendel studierte Bühnen- und Kostümbild und Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (2021).
Gemeinsam entwickeln sie Formate, die sich sowohl im Bereich der Bildenden als auch der DarstellendenKunst bewegen. Inhaltlich beschäftigen sie sich gleichermaßen mit literarischen und theoretischen Texten und deren Potential, szenische Vorgänge auszulösen. Ihre Arbeiten waren u. a. im Projektraum des Kunstverein Wagenhalle, dem Schauspiel Stuttgart und dem Theater Rampe zu sehen.
Unterstützt durch die Publikationsförderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg erscheint 2021 ihre Publikation vom Aufgang der Sonne. Darin werden Texte und künstlerische Arbeiten präsentiert, die im Rahmen einer kritischen Auseinandersetzung mit Hegels Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte entstanden sind.
Helen Weber (*1994) studierte Bildende Kunst in Stuttgart und in Istanbul. Arbeitet individuell und kollektiv zwischen Innen- und Außenraum. Teil des Schwäbischen Online-Albvereins, des kollektiv_mitteperformance und ROSANNAWIDUKIND. Wirft sich mit feldforscherischem Anspruch in Kontexte, was Aktionen, Skulpturen, Texte, Videoinstallationen und diverse Formen der Dokumentation zur Folge hat. Seit Längerem gilt ihr Interesse den Widersprüchen des “Deutschen Waldes”, einer ideologischen Spielwiese zwischen Survival, Waldeinsamkeit*, Volkstum, Protest, Zecken, Natur- und Klimaschutz.
*Im Juli 2020 entwaffnet der “Schwarzwald- RAMBO“ Y. Rausch bei einer Kontrolle in seinem Gartenhüttchen 4 Polizeibeamte und findet anschließend auf sechstägiger Flucht vor Polizeihubschraubern Obdach im heimischen Schwarzwald. In einem Video schildert die Anwohnerin die Situation: „Ich war im Garten beschäftigt und auf dem Weg runter habe ich die Straße abgeguckt – weil man sich halt irgendwie umschaut momentan – und dann habe ich einen jungen Mann in Tarnanzug mit einem langen Wanderstock die Straße langlaufen sehen. Er lief wie ein Wanderer.“
Stadtlücken e.V. ist eine Gruppe von Gestalter:innen aus unterschiedlichen Disziplinen, die das Bewusstsein für öffentlichen Raum und Stadterfahrung schärfen und ein digital-analoges Netzwerk für das gemeinsame Entwickeln einer lebenswerten Stadt fördern. Eine lebenswerte Stadt bietet nichtkommerzielle öffentliche Räume, in denen sich unterschiedliche Akteur:innen begegnen und urbane Strukturen mitgestalten können. Der zu gestaltende urbane Raum ist dabei nicht nur städteplanerisch zu verstehen, sondern umfasst Rechts- und Wissensräume genauso wie Bauten und Infrastruktur, die für alle zugänglich sein müssen.
Regelmäßige Diskussionsveranstaltungen wie Einmal im Monat – Wem gehört die Stadt? fördern den Austausch und bieten Initiativen und interessierten Bürger*innen die Chance, sich weiter zu vernetzen. Gemeinsam diskutieren sie stadträumliche Fragen wie „Was ist Partizipation?“, „Wo wohnen eigentlich Obdachlose?“ oder „Wie geht Kooperation?“. Das Recht auf Stadt in Stuttgart wird über diese Vernetzung erprobt, experimentiert, weiterentwickelt und als Grundsatz implementiert. Daneben arbeitet Stadtlücken an der Entwicklung eines Kooperativen Stadtraums am Österreichischen Platz und an einem Konzept für eine Schnittstelle von Politik, Verwaltung und Bürger:innen in Form des Amtes für öffentlichen Raum, das im Sommer 2020 in der Architekturgalerie am Weißenhof startet.
Lennart Cleemann (*1990) hat Architektur an der Universität Hannover, der Arkitektskolen Aarhus (Dänemark) und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart studiert und mit Bachelor und Master abgeschlossen. Bevor er zur Kunsthochschule in Stuttgart kam, machte er ein Praktikum bei Buchner Bründler Architekten in Basel (Schweiz). Diese Zeit prägte seine Denkweise und Arbeitshaltung bezüglich des von ihm so benannten „poetischen Pragmatismus“.
In seiner Arbeit behandelt er vor allem Themen der Ein- und Zweisamkeit sowie Themen des sexuellen Begehrens und Konsums. Die Befreiung aus einer gefühlten Hilflosigkeit gegenüber gesellschaftlich und gedanklich festgefahrenen Strukturen ist dabei ein Ziel seiner Arbeit. Am Künstlerhaus Stuttgart hat er sich mit dem Bestreben beworben, das bereitgestellte Atelier als einen Testraum für Installationen, im Sinne eines dystopischen Schlafzimmers, zu nutzen. Die Idee stammt vor allem aus der Auseinandersetzung mit dem Motiv des Bettes als Ort des Rückzugs, der Lethargie, aber auch der Intimität und Freude.
Er erkundet an diesen Betonbetten Gefühls- und Beziehungszusammenhänge, welche ihn in seinem Alltag beschäftigen. Der Testraum kann auch als eine Art Baustelle betrachtet werden, die sich in stetigem Wandel befindet. Tod und Leben haben hier gleichermaßen eine Daseinsberechtigung.
Alba Frenzel (*1984) studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Während ihres Studiums befasste sie sich mit Fotografie im Feld der zeitgenössischen Kunst. Nach ihrem Diplom im Sommer 2017 stellte sie ihre Arbeiten Fotopapier, Licht, Ei zusammen mit weiteren Preisträger:innen im Rahmen des Fotowettbewerbs gute aussichten – junge deutsche fotografie in den Deichtorhallen Hamburg aus. Entstanden sind die Bilder ausschließlich in der Dunkelkammer auf Grundlage des Zusammenspiels von Fotopapier und Licht. Als Material dienten ihr Hühnereier in verschiedenen Aggregatzuständen, die so verschiedene Formen von unterschiedlicher Intensität erzeugen. 2019 trat sie ein Arbeitsstipendium im Künstlerhaus Salzwedel an.
In ihrer fotografischen Arbeit Aus erdgeschichtlicher Sicht fotografierte sie in Eisdielen die Theken mit Speiseeis, welche durch Aufnahmewinkel und Farbgebung wie Naturformationen von Gestein, Lava oder Schlamm erscheinen.
In ihrer aktuellen Arbeit geht sie der Frage nach der Entstehung einer lebendigen Kunst nach, welche sie anhand des Leberwurstbaums erforscht.
Ülkü Süngün studierte Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste. Mit unterschiedlichen Medien wie Fotografie, Installation, Bildhauerei und Lecture Performances setzt sie sich in ihrer Arbeit kritisch mit Migrations- und Identitäts(politiken) und Erinnerung auseinander und betreibt mit ihren prozessorientierten und kollaborativen Ansätzen künstlerische Forschung. Als Dozentin an der Merz Akademie und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart beschäftigte sie sich auch mit emanzipatorischen Fragen in der Lehre.
Im Künstlerhaus realisiert sie ihr Projekt Institut für Künstlerische Migrationsforschung (IKMF). Mit ihrem 2017 gegründeten Verein, macht sie ihre bisherige künstlerische und sozial- und gesellschaftskritische Praxis strukturell sichtbar und nutzt dabei Räume nomadisch. Im Frühjahr 2019 wurde im Rahmen dieses Projektes die Veranstaltungsreihe ACTIVIST ACADEMY. VISUAL STRATEGIES I mit mehreren offenen Workshops im Künstlerhaus realisiert. 2019 hatte sie mit dem IKMF einen Aufenthalt im zeitraumexit in Mannheim: GEMEINGUT JUNGBUSCH. Sie untersuchte im Viertel Jungbusch, Funktionen von Migration und Kultureinrichtungen im Kontext der Gentrifizierung. Stationen des Aufenthaltes waren die Kurzfilm-Kinoreihe KANAKINO mit Belit Sag und Cana Bilir-Meier.
Jasmin Schädler ist Regisseurin und bildende Künstlerin. Nach ihrem Bachelor in Physik und Kulturwissenschaften studierte sie Theaterregie bei Christof Nel an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und absolvierte einen Master in Kunst Praxis am Dutch Art Institute. Ihr künstlerischer Fokus liegt in der Sezierung von Zusammenhängen und Etymologien. Technologie und Wahrnehmung stehen aktuell im Zentrum ihrer Auseinandersetzung. Ein längerfristiges künstlerisches Forschungsprojekt ist ihre Arbeit zur Interaktion zwischen Mensch und Algorithmen. Zuletzt zeigte sie hierzu eine Lecture Performance am Silent Green (Berlin) im Mai 2019.
2020 realisiert sie gemeinsam mit Bongile Gorata Lecoge-Zulu eine Arbeit für das Festival Die irritierte Stadt, in der es um die performative Diversität der Wahrnehmung des Stadtraums geht. Als Teil des Kollektivs die apokalyptischen tänzer*innen (www.apocalyptic.dance) entwickelt sie Performances in enger Zusammenarbeit mit dem Theater Rampe und als Teil der Nachwuchsplattform Freischwimmen.
Marlon Lanziner und Valentino Berndt arbeiten seit 2014 als Künstlergruppe MAVA an der skulpturalen Ausarbeitung von Umweltphänomenen. In ihrem Projekt the rain brings the color zeigen sie, wie durch Verwitterungsprozesse von Kupfermaterialien in Reaktion mit Regenwasser Farbschlieren auf einer weißen Marmortreppe entstehen und wie diese das Aussehen der Treppe transformieren.
Marlon Lanziner (*1989) und Valentino Berndt (*1988) absolvierten das Studium der Bildenden Kunst an der ABK Stuttgart von 2010 bis 2018.
2019 entwarf Marlon Lanziner mit Eva-Marie Holzner die erste Edition von „Vadonna“-Kleinskulpturen. Die aus Bronze gefertigten und individuell gefärbten Unikate beziehen sich zum einen auf die klassische Mariendarstellung, der „Madonna“, zum anderen auf das weibliche Geschlecht, und verbinden beide Aspekte in den Skulpturen.
Amiko Li (*1993) ist ein bildender Künstler, der in den Bereichen Fotografie, Text und Video arbeitet. Seine Arbeiten erforschen das Paradoxon von Intimität und Distanz. Durch Strategien der Nachstellung, des Austauschs und der Fehlübersetzung erforscht er in seinen Arbeiten eine aleatorische Herangehensweise an Nuancen des kulturellen und sozialen Systems sowie der Ethik von Sprache und Repräsentation. Derzeit arbeitet er an einem textbasierten Projekt, in dem Quellen wie Akupunktur, Handlesen, Induktion psychogener Erkrankungen, Tetrochromie bei Vögeln, Evolution, Bewertungssystem und Körperautonomie herangezogen werden.
Aufgrund der Pandemie ist es Amiko Li aktuell nicht möglich, nach Deutschland einzureisen, sodass sein Stipendium entsprechend verschoben wird.
Nach einem Designstudium in Bozen zog Veronika Schneider (*1991 in Berlin) nach Stuttgart, um dort seit 2016 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Kunst und Kunstpädagogik zu studieren. Sie studierte bei Rainer Ganahl, discoteca flaming star und momentan absolviert sie ihr Bachelorstudium unter der Betreuung von Antonia Low. Mittels Workshops in Museen und eigens initiierten Kunstprogrammen hinterfragt sie den Moment, in dem Kunst entsteht. Veronika Schneider interessiert sich für den offenen Zustand der Ahnungslosigkeit. Es geht um den menschlichen Körper, der durch Architektur, Kunst oder andere Formen symbolischer Gewalt bestimmt wird und ständig in Kontakt mit kalten und glatten Oberflächen ist. Der Kontrast von harten Fakten zu intuitivem Wissen steht auch im Mittelpunkt ihrer skulpturalen Erforschung des Materials Glas.
Veronika Schneider nutzt aktuell das Atelier von Amiko Li, ist jedoch keine Stipendiatin des Künstlerhaus Stuttgart.
Juni 2019 bis August 2019
anorak ist ein kuratorisches Trio, bestehend aus Lukas Ludwig, Johanna Markert und Florian Model. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht der kollaborative Prozess und die Überzeugung, dass eine gemeinschaftliche Arbeitsweise Möglichkeiten eröffnet, die über ihre individuellen Herangehensweisen hinausgehen. Anoraks Projekte haben ihren Ausgangspunkt im Interesse an anderen künstlerischen Positionen und entstehen in enger Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen jungen Künstler_innen und Kulturschaffenden. Ausstellungsmachen bedeutet für anorak, Orte des ernsthaften, gegenseitigen Austauschs und Dialos junger Künstler:innen zu entwickeln. Seit 2016 leitet das Trio den gemeinnützigen Kunstverein Anorak e.V. mit dem Ziel eine institutionelle Infrastruktur zu schaffen, die es jungen Künstler:innen und Kulturschaffenden ermöglicht ihre Arbeiten zu realisieren und zur Diskussion zu stellen. Im ersten Jahr ihres Atelierstipendiums realisierten anorak das Ausstellungsprojekt Gemini (2018/19), welches in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart, der Akademie Schloss Solitude und dem Delphikino realisiert wurde. Ausgehend von der Figur des Doppels, als einem Anderen in sich selbst, stellte Gemini die Frage, inwiefern Formen vorgefasster Narrative – Mythen, Schicksal und Geschichte – Identifikationsprozesse anstoßen und darin gegenwärtige Subjektivitäten formen. Das mehrteilige Projekt, welches im Herbst mit der Filmpremiere A GRIN WITHOUT A CAT — THE VERY TALE von Katharina Jabs begann, umfasste ein Online- und Printmagazin, ein Veranstaltungsprogramm und zwei Ausstellungskapitel.
Das anorak Atelier im Künstlerhaus Stuttgart ist zugleich Arbeitsraum, Vereinssitz, Treffpunkt und Ausgangspunkt für neue Projekte. Zur Zeit arbeitet anorak an freien kuratorischen Projekten u.a. einer Ausstellung in der Villa Merkel, die 2020 im Rahmen des Bahnwärterstipendiums realisiert wird.
Mehr Informationen finden Sie unter: anorakanorak.com
Lowland bietet einen Möglichkeitsraum für den Austausch künstlerischer Positionen und Realitäten. Es vereint Magazin und wechselnde interdisziplinäre Künstlergruppe. Während jedes Zyklus des Austauschs erhalten die teilnehmenden Künstler:innen die Gelegenheit, ihre Positionen füreinander zu öffnen. Die Gründerinnen sind Anne Pflug, Christiana Teufel und Damaris Wurster.
Weitere Informationen zu Lowland und deren Gründerinnen finden Sie unter:
Mit unterschiedlichen Medien wie Fotografie, Installation, Bildhauerei und Lecture Performances setzt Ülkü Süngün (*1970) sich kritisch mit Migrations- und Identitäts(politiken) und Erinnerung auseinander und betreibt mit ihren prozessorientierten und kollaborativen Ansätzen künstlerische Forschung.
Sie realisiert im Künstlerhaus ihr Projekt „Institut für Künstlerische Migrationsforschung“ (IKMF). Mit ihrem 2017 gegründeten Verein macht sie ihre bisherige künstlerische und sozial- und gesellschaftskritische Praxis strukturell sichtbar und öffnet das Atelier als Zentrale des IKMF für laufende Projekte und Gäste.
Im Frühjahr 2019 findet die Workshopreihe Visual Strategies derAktivisten Akdemie des IKMF statt,die mit politischen Aktivisten aus Stuttgart konzipiert wurde. Hauptanliegen dieser Workshopreihe ist die Suche nach neuen visuellen Sprachen, sowie die Netzwerkbildung und Solidarisierung von lokalen (Protest-)Bewegungen.
Marlon Lanziner und Valentino Biagio arbeiten seit 2014 als Künstlergruppe MAVA an der skulpturalen Ausarbeitung von Umweltphänomenen. Im Künstlerhaus Stuttgart möchten sie sich ihrem Projekt Erosionsrinnen widmen.
Marlon Lanziner (*1989) und Valentino Biagio (*1988) absolvierten das Studium der Bildenden Kunst an der ABK Stuttgart von 2010 bis 2017.
Zuvor schloss Biagio ein Studium der Informatik und der Digitalen Musikproduktion sowie eine Ausbildung zum Steinbildhauer und Restaurator erfolgreich ab.
Jasmin Schädler (*1989) ist Regisseurin und Bildende Künstlerin. Ihr künstlerischer Fokus liegt in der Sezierung von Zusammenhängen und Etymologie. Technologie und Welthandel stehen aktuell im Zentrum ihrer Auseinandersetzung. Ein längerfristiges künstlerisches Forschungsprojekt ist ihre Arbeit Algorithmic Gaze, in der sie untersucht, wie sich der Blick auf den Körper durch Machine Vision verändert.
Als Teil des Kollektivs die apokalyptischen tänzer*innen (www.apocalyptic.dance) entwickelt sie gerade eine Performance über die Handelsgeschichte der Banane, welche Ende des Jahres im Theater Rampe in Stuttgart und an der Schwankhalle Bremen zu sehen sein wird.
Jasmin Schädler hat einen Bachelor in Physik und Kulturwissenschaften und studierte im Anschluss Theaterregie bei Christof Nel an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg.
„Stadtlücken” ist eine Gruppe von Gestalter*innen aus unterschiedlichen Disziplinen, die das Bewusstsein für öffentlichen Raum und Stadterfahrung schärfen und ein digital-analoges Netzwerk für das gemeinsame Entwickeln einer lebenswerten Stadt fördern wollen. Sie möchten Lücken im Stadtsystem finden, sichtbar machen, den ungenutzten Raum öffnen und für Menschen sowie deren Bedürfnisse zugänglich und gemeinsam nutzbar machen. Stadtlücken besteht aus derzeit 15 Mitgliedern aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Kunst, Produkt- und Kommunikationsdesign, Sozialgeographie, Handwerk, Soziale Arbeit, Filmdokumentation und Betriebswirtschaftslehre.
September 2018 bis Februar 2019
Sören Hiob studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Christian Jankowski und Mike Bouchet. Er arbeitet sozusagen über die Grenzen hinweg in den verschiedenen Bereichen zeitgenössischer bildender Kunst: Von Malerei, Skulptur über Installation bis hin zu seinen Schwerpunkten Performance und Video. Inhaltlich versucht er zunehmend außerinstitutionelle, ungebundene Perspektiven zu entwickeln. Mit seinen Arbeiten war Hiob bereits in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten – natürlich an verschiedenen Stellen in Stuttgart, aber auch bereits europaweit in Breslau, Warschau, Vaduz, London, Edinburgh, Basel oder Rom.
Anna Romanenko (Jahrgang 1983 und in Moskau geboren) studierte zunächst Schauspieltheaterregie an der Theaterakademie Hamburg und dann Architektur, Neue Medien und Skulptur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Sie „entwirft Gegenstände mit operativen Kapazitäten sowie Vorgänge, die sich anhand von Objekten ereignen“. Gemeinsam mit Björn Kühn war sie Mitbegründerin des Performancekollektivs Punch and Jude und des Verlages für Handbücher.
Björn Kühn (Jahrgang 1987) studierte Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart sowie am Goldsmiths College der University of London. Neben reger Ausstellungs-, Performance- und Vortragstätigkeit war Kühn außer bei den genannten Kollektiven mit Anna Romanenko auch Mitbegründer des Magazins Copter. In ihrer künstlerischen Praxis befassen sich Romanenko und Kühn damit, „neue Mechaniken zwischen Mensch, Objekt und Umwelt zu erfinden, sie zu beschreiben und Werkzeuge für diese Mechaniken zu entwerfen“.
Katharina Jabs, 1986 in Kasachstan geboren, ist Künstlerin und Filmemacherin. Sie studierte Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Dokumentarfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg und im Rahmen eines Auslandaufenthaltes Neue Medien an der Kyushu Sangyo University in Japan.
Von 2016 bis 2017 erhielt sie das Landesgraduiertenstipendium für das künstlerisch-wissenschaftliche Forschungsvorhaben Ein Grinsen ohne Katze, mit Bezug auf die Methodik der japanischen Dokumentarfilm Avantgarde der 60er-Jahre und auf zeitgenössische filmästhetische Theorien zum Thema „OFF“. Die Dreharbeiten zu ihrem aktuellen Film Ein Grinsen ohne Katze – THE VERY TALE wurden durch den DAAD in Japan gefördert.
Katharina Jabs arbeitet in ihren Filmen an verschiedenen Aggregatzuständen von Absenz. Ein wesentliches Kriterium ihrer filmischen Praxis ist die Beschäftigung mit der Materialität des OFF (hors-champ, off-screen space), jenem imaginären Raum des Filmes, der außerhalb des Bildfeldes potentiell existiert/insistiert und durch Kamera und Mise en Scène von ihr konzipiert und inszeniert wird.
2017 erhielt ihr Film TERRY JO WANTED den „Link 2 Future“-Preis der Psychoanalytischen Gesellschaft Zürich.
Anorak ist ein Trio, bestehend aus Lukas Ludwig, Johanna Markert und Florian Model. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der kollaborative Prozess. Wir sind davon überzeugt, dass eine gemeinschaftliche Arbeitsweise Möglichkeiten eröffnet, die über unsere individuelle Arbeit hinausgehen. Unsere Projekte haben ihren Ausgangspunkt im Interesse an anderen künstlerischen Positionen und entstehen in enger Zusammenarbeit mit lokalen und internationalen jungen Künstler*innen und Kulturschaffenden. Im Experimentieren mit Formaten wie Ausstellungen, Dinner, Gesprächen und Film-Screenings versuchen wir Orte des ernsthaften, gegenseitigen Austauschs zu entwickeln.
Seit 2016 leiten wir den gemeinnützigen Kunstverein Anorak e.V., dessen Ziel es ist den Austausch und Dialog junger Künstler*innen zu fördern.
Zu unseren letzten Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekten zählen Mixed Feelings (2016), in Kollaboration mit dem Künstlerhaus Stuttgart und der Palermo Galerie sowie In a Room (2017) in der Leopoldstr. 2, Karlsruhe.
Ülkü Süngün, 1970 in Istanbul geboren, lebt und arbeitet in Stuttgart. Aufgewachsen in der Türkei und Deutschland übte sie zunächst ihren Erstberuf als Ingenieurin aus, bevor sie Bildende Kunst bei Werner Pokorny, Udo Koch und Felix Ensslin studierte. Mit unterschiedlichen Medien wie Fotografie, Installation, Bildhauerei und Lecture Performances setzt sie sich dabei kritisch mit Migrations- und Identitäts(politiken) und Erinnerung auseinander und betreibt mit ihren prozessorientierten und kollaborativen Ansätzen künstlerische Forschung. Als Dozentin an der Merz Akademie und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart beschäftigt sie sich auch mit emanzipatorischen Fragen in der Lehre.
Sie wird im Künstlerhaus ihr Projekt „Institut für Künstlerische Migrationsforschung“ (IKMF) realisieren. Mit ihrem 2017 gegründeten Verein macht sie ihre bisherige künstlerische und sozial- und gesellschaftskritische Praxis strukturell sichtbar und nutzt dabei Räume nomadisch. Süngün wird das Atelier als Zentrale des IKMF für laufende Projekte und Gäste öffnen und in regelmäßigen Abständen Workshops, Lecture Performances und Diskussionen veranstalten. Mit interdisziplinären Kooperationen und Kollaborationen gibt sie anderen Künstlerin*innen, Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Sozialarbeiter*innen eine Plattform.
Januar 2018 bis April 2018
August 2017 bis Oktober 2017
Februar bis April 2017
Die Südkoreanerin Minyoung Paik, Jahrgang 1983, studierte bis 2008 Textildesign an der Konkuk Universität in Seoul, Südkorea. Danach begann sie ihr Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München unter Magdalena Jetelová. 2015 wurde sie Meisterschülerin von Gregor Schneider und machte ihr Diplom, welches mit dem DAAD Preis ausgezeichnet wurde. Die Künstlerin lebt und arbeitet seit 2008 in München, Deutschland. Ihre Installationen, Objekte und Fotografien befassen sich mit den kulturellen und politischen Strukturen ihres Heimatlandes und den Mechanismen zeitgenössischer Kunst.
Willkommen im Sonic Spa für Financial Wellness. Am 16. Dezember, im Audiolabor des Künstlerhaus, werden die Rhythmen und Zyklen der Finanzmärkte den erschöpften Geist verwöhnen—mit einem vitalisierenden Mix aus Crypto ASMR, binauraler Ambient-Musik für Forex Trader und Wall-Street-Noise. Zwischen Marktoptimismus und zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheit schwankend, verbindet diese Listening Session Musik, Theorie, Daten und Spekulation in einem Remix, der die Logiken der Finanzwelt offenlegt und hinterfragt.
Stell Dir einen sanften, aber festen Griff vor, der die Verspannungen in deinen Muskeln bearbeitet—eine wohltuende Massage, die langsam die Schmerzen in Deinem Nacken und Deinen Schultern löst. Atme tief ein. Spürst Du, wie die Gänsehaut Deine Haut kitzelt, während die unsichtbare Hand des Marktes sich an Deinen Körper schmiegt und Fortuna Dir leise ins Ohr flüstert: „Du lebst und atmest die Finanzmärkte.“
Nach der Präsentation seid Ihr herzlich eingeladen, gemeinsam darüber nachzudenken, wie wir mit Ökonomien abseits des Finanzkapitals experimentieren können.
Listening Sessions
Mit diesem Termin startet die neue Veranstaltungsreihe “Listening Sessions” im Tonstudio des Künstlerhaus. Dabei werden Künstler:innen eingeladen, ihre Musik mitzubringen, die sie inspiriert, prägt und begleitet. Gemeinsam werden wir diese im Tonstudio anhören.
Die regelmäßig stattfindende Reihe bietet Raum, um sich über klangliche Einflüsse und persönliche Verbindungen zur Musik auszutauschen.
Konzipiert wurde diese Veranstaltungsreihe von Lena Meinhardt, Künstlerin und Leiterin der Audiowerkstatt des Künstlerhauses.
Da die Plätze im Tonstudio begrenzt sind, wird um Anmeldung unter audio@kuenstlerhaus.de gebeten.
Zum 1. Mai 2025 vergibt das Künstlerhaus Stuttgart im Rahmen seines Atelierprogramms bis zu sieben Arbeitsräume für die Dauer von zwölf Monaten. Sechs der Arbeitsräume sind jeweils ca. 25 qm groß, einer ca. 15qm. Zusätzlich steht ein großer Vorraum zur Verfügung, der mit den anderen Stipendiat*innen gemeinsam genutzt werden kann. Zu den hauseigenen Werkstätten haben die Stipendiat*innen freien Zugang. Die Arbeitsräume werden mietfrei vergeben, eine Mitgliedschaft im Künstlerhaus ist aber erforderlich, und kann zum Start des Stipendiums abgeschlossen werden.
Es besteht die Möglichkeit, das Stipendium zu verlängern und sich für ein weiteres Jahr zu bewerben. Diese Option besteht bis zu zweimal, so dass bei Wiederauswahl durch die Jury eine maximale Nutzungszeit eines Arbeitsateliers von drei Jahren möglich ist.
Das Künstlerhaus Stuttgart wurde 1978 von Stuttgarter Künstler:innen als Produktions- und Präsentationsort für zeitgenössische Kunst gegründet und hat sich seitdem zu einer überregional und international bekannten Institution für Gegenwartskunst entwickelt. Neben den Ausstellungsflächen unterhält das Künstlerhaus Produktionsmöglichkeiten im Medienbereich (mit Ausstattungen im Video-, Audio- und Filmbereich). Hinzu kommen ein Fotolabor sowie Werkstätten für Siebdruck, Hochdruck, Radierung, Lithografie und Keramik. Für die Nutzung der Werkstätten ist eine kostenpflichtige Einführung notwendig.
Das Künstlerhaus wünscht Vorschläge aus den Arbeitsfeldern Kunst, Architektur, Theorie und Design, welche die Entwicklung spezifischer Ideen und Projekte erkennen lassen, zu denen die Angebote der Institution beitragen können. Bewerbungen von Gruppen sind ebenso wie Einzelbewerbungen willkommen. Von den Stipendiat*innen wird im Laufe ihres Aufenthalts im Künstlerhaus eine Präsentation ihrer Arbeit ausdrücklich gewünscht. Bewerbungen von Studierenden können leider nicht berücksichtigt werden.
Bewerbung
Bitte fügen Sie Ihrer Bewerbung folgende Unterlagen bei:
– Kurzbeschreibung, in welcher Weise Sie das Atelier nutzen wollen
– Informationsmaterial zu Ihrer künstlerischen Arbeit wie Portfolio, Kataloge (max. 2), Bilder etc.
– Lebenslauf
Bitte Bewerbungsunterlagen ausschließlich digital als pdf per E-Mail bis spätestens 31. Januar 2025 einreichen:
Ansprechpartnerin: Romy Range
E-Mail: info@kuenstlerhaus.de
Betreff: Bewerbung Atelierstipendium
Die Jury, die sich aus dem künstlerischen Beirat zusammensetzt, tagt spätestens Anfang März. Alle Bewerber*innen werden zeitnah über die Entscheidungen benachrichtigt.
Bitte beachten Sie, dass es sich um Arbeitsateliers handelt, und das Stipendium weder mit einer Vergütung noch mit einer Wohnmöglichkeit verbunden sind. Internationale Bewerbungen werden grundsätzlich akzeptiert, sofern sich die Bewerber*innen eigenständig um ein Visum und eine Unterkunft bemühen.
Rückfragen jeglicher Art können Sie auch ebenfalls an obenstehenden Kontakt senden.
Am Samstag, den 30.11. und Sonntag, den 01.12.2024 öffnet das Künstlerhaus Stuttgart in der Reuchlinstraße seine Türen und lädt ein zu einem umfangreichen Programm mit offenen Werkstätten und Ateliers, Kunstmarkt, Lesung, Workshop & Filmvorführungen, Open Jam sowie Food & Drinks. Der Eintritt ist kostenfrei!
Programm
Samstag, 30. November 2024, 11 bis 20 Uhr
Galerie (2. Stock)
11 bis 20 Uhr: Kunstmarkt, Leseecke, Kinderecke, Lounge, Food & Drinks
Beteiligte Künstler*innen: Marzieh Bashkar, Marleine Chedraoui, Disasterland Design, Dagmar Feuerstein, Ute Fischer-Dieter, Marla Fischinger, Florian Glaubitz, Yvette Hoffmann, Leonie Klöpfer, Jan Kopp, Adam Ortega, Kateryna Surhutanova, Julia Wenz, Fritz Winter
11 bis 12 Uhr: Little Ciné – Stories of the Water, Stories of the Rain, Animationsfilm Screening für Kinder und Erwachsene, kuratiert von Tamarind Rossetti & Stephen Wright (Dauer: ca. 60 Min., ohne Altersbeschränkung)
13 bis 16 Uhr: Filmprogramm aus dem Künstlerhaus-Archiv
17 bis 20 Uhr: Open Jam
Macht mit oder hört zu, bei einer offenen Jam-Session im 2. OG des Künstlerhauses. Einige Instrumente und Mikrofone werden bereitgestellt. Bringt gerne die Instrumente und Geräte eurer Wahl mit oder auch Gedichte und Meme-Captions mit Ohrwurmpotential.
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Ateliers (3. Stock)
11 bis 20 Uhr: Offene Ateliers mit Lambert Mousseka, Theo Ferreira Gomes, Paco Ladrón de Guevara, anima ona, Marcela Majchrzak, Yara Richter, Mizi Lee
15 bis 16:30 Uhr: Paco Ladrón de Guevara: “Orange. Rollin into”, Workshop (Teilnahme ab 16 Jahre, in englischer Sprache), Anmeldung unter info@kuenstlerhaus.de
“ORANGE. Rolling into“ ist ein 1,5-stündiger Workshop, der Werkzeuge für Improvisation, Bewegungskoordination und Choreografie im Tanz erforscht. Inspiriert von Paco Ladrón de Guevaras neuester Kreation YAGA werden die Teilnehmer*innen mit Orangen als zentralem Element spielen, um ihr sensorisches Bewusstsein zu vertiefen. Durch Geruch, Berührung und Geschmack werden wir erforschen, wie der Körper Sinneseindrücke verarbeitet und in Bewegung umsetzt. Dieser Workshop richtet sich an alle Interessierten ab 16 Jahren.
17 bis 18:30 Uhr: Yara Richter: Szenische Lesung
Yara Richters szenische Lesung ist sensationell ist sinnlich ist Lärm ist pingelig ist Black radical tradition ist spirituell ist Chaos ist zensiert ist Optimismus ist Zerstörung ist notwendig ist langwierig ist exotisch ist gigantisch ist brutal ist amüsant ist aufregend ist fantastisch ist bekömmlich ist romantisch ist hart ist Kritik ist kreativ ist reaktiv ist restruktiv ist Yara Richters szenische Lesung.
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Galerie (4. Stock)
11 bis 20 Uhr: Atmosphäre Brian Holmes: Rivermaps & Casa Rio: Die Lehren der Flut
15 Uhr: Kurator*innenführung (in englischer Sprache)
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Werkstätten (EG & 1. Stock)
11 bis 20 Uhr: Offene Werkstätten (Lithografie, Medien, Tonstudio, Keramik, Radierung, Fotografie, Siebdruck)
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Treppenhaus
13 bis 14:30 Uhr: Kateryna Surhutanova: Artist Talk & Tape Art Workshop (in englischer Sprache)
14:30 bis 20 Uhr: Tape Art zum Mitmachen (ohne Altersbeschränkung, keine Anmeldung erforderlich)
Sonntag, 01. Dezember 2024, 11 bis 18 Uhr
Galerie (2. Stock)
11 bis 18 Uhr: Kunstmarkt, Filmprogramm, Leseecke, Kinderecke, Lounge, Food & Drinks
Beteiligte Künstler*innen: Marzieh Bashkar, Marleine Chedraoui, Disasterland Design, Dagmar Feuerstein, Ute Fischer-Dieter, Marla Fischinger, Florian Glaubitz, Yvette Hoffmann, Leonie Klöpfer, Jan Kopp, Adam Ortega, Kateryna Surhutanova, Julia Wenz, Fritz Winter
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Ateliers (3. Stock)
11 bis 18 Uhr: Offene Ateliers mit Lambert Mousseka, Theo Ferreira Gomes, Paco Ladrón de Guevara, anima ona, Marcela Majchrzak, Yara Richter, Mizi Lee
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Galerie (4. Stock)
11 bis 18 Uhr: Atmosphäre Brian Holmes: Rivermaps & Casa Rio: Die Lehren der Flut
15 Uhr: Kurator*innenführung (in englischer Sprache)
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Werkstätten (EG & 1. Stock)
11 bis 18 Uhr: Offene Werkstätten (Lithografie, Medien, Tonstudio, Keramik, Radierung, Fotografie, Siebdruck)
13 bis 17 Uhr: Chris Mennel: Brandgravur
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Treppenhaus
11 bis 14 Uhr: Tape Art zum Mitmachen
15 bis 16 Uhr: Kateryna Surhutanova: Eine Diskussion mit der Künstlerin. Vergleich der Ergebnisse (in englischer Sprache)
Das vollständige Programm im Überblick finden Sie hier
Der Gedanke, dass Veränderungen oftmals durch Begegnungen angeregt werden und nach einem Austausch andere Sichtweisen entstehen, ist Grundlage der Konzeption der Veranstaltungsreihe Paarungszeit. Cindy Cordt lädt hierfür regelmäßig Künstler*innen, die mit unterschiedlichen Medien arbeiten, in den Kunstraum 34 ein sich mit dem Körper als auch mit audiovisuellen oder skulpturalen Mitteln aufeinander einzulassen und gemeinsam vor Publikum zu agieren. Diese Ausgabe findet in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart statt. Partnerin des künstlerischen Prozesses ist Lena Meinhardt, Leiterin der Audiowerkstatt des Künstlerhauses, die mit ihrem klanglichen Spektrum in Verbindung mit der Performerin tritt. Am 23. November um 19 Uhr können sich Interessierte die Früchte der Begegnung ansehen und an der Abschluss-Performance teilhaben.
Lena Meinhardt führt synthetische Klänge und Field Recordings zusammen. Sie erforscht dabei die Zusammensetzung des Klangs selbst und liebt es wie mit einer Lupe hineinzuzoomen; und wie sich Klänge verhalten, beziehungsweise welche Wirkung auf psychischer Ebene entstehen, wenn sie neu zusammengefügt, überlagert, transponiert,… werden. Ihre Arbeiten wurden u.a. im Kunstmuseum Stuttgart, im ZKM im Rahmen des next_generation Festivals sowie am IRCAM Paris gezeigt. 2021 bis 2024 war sie gemeinsam mit Eva Dörr Atelierstipendiatin am Künstlerhaus Stuttgart. Dort leitet sie jetzt die Audiowerkstatt. In diesem Jahr ist sie Stipendiatin der Kunststiftung Baden-Würtemberg.
Cindy Cordt erprobt als Performance-Künstlerin seit vielen Jahren verschiedene Materialien in live-Aktionen vor Publikum und spannt damit Netze zwischen Erzählungen, skulpturalen Momenten und Erlebnissen. Sie studierte an der Bauhaus Universität in Weimar sowie an der HGB in Leipzig Medienkunst. Sie lehrte einige Jahre an der Staatlichen Akademie für Bildende Künste in Stuttgart. Sie ist international tätig und realisiert Kunstprojekte, Performances und Videoarbeiten.
Performance
Samstag, 23. Novemeber 2024, 19:00 Uhr
Künstlerhaus Stuttgart, 2. Stock
In der 37. Dienstags-Werkstatt am Dienstag, den 12. November 2024 um 19 Uhr laden Eva Dörr und Lena Meinhardt dazu ein, tiefere Einblicke in das Herz ihrer Arbeiten zu bekommen.
Bei der Konstruktion, Realisation und Komposition ihrer Arbeiten sind Programmierumgebungen unumgänglich. Beide nutzen unterschiedliche Softwares, in denen Klangsynthesen und Klangsteuerungen programmiert werden.
Bei der Dienstags-Werkstatt berichten sie über verschiedene „Patches“ und zeigen Klänge in unterschiedlichen Stadien. Dabei stellt Lena Meinhardt den Prozess der unbearbeiteten Field Recording Aufnahme bis zum fertigen Mosaik Baustein in unterschiedlichen Kompositionen vor und Eva Dörr spricht über die verschiedenen Steuerungsalgorithmen und generative Programmierung, welche sie meist in der Software MAX/MSP realisiert.
Die Einblicke in die künstlerische Praxis der Künstlerinnen sowie in den technischen Umgang mit den Softwares sollen ein Gefühl dafür vermitteln, an welchen Stellen technische Parameter zu künstlerischen Entscheidungen werden.
Im Anschluss wird es Raum für Austausch und Fragen geben.
Die beiden Künstlerinnen Lena Meinhardt und Eva Dörr arbeiten seit 2019 als Duo zusammen und entwickeln interdisziplinäre Arbeiten, die sich zwischen den Bereichen Komposition und Installation, bzw. Neue Medien abspielen. Sie setzen sich mit Techniken der elektronischen Klangproduktion auseinander und thematisieren durch installative Interventionen den Charakter verschiedener Orte und Anlässe.
Auch einzeln verfolgen die beiden Künstlerinnen ihren jeweiligen Schwerpunkt: Lena Meinhardt führt synthetische Klänge und Field Recordings zu Kompositionen zusammen. Eva Dörr fokussiert sich auf audiovisuelle Formate, bei denen sich zeitliche und rhythmische Aspekte absetzen.
Ihre Arbeiten wurden unter anderem im Kunstmuseum Stuttgart im Rahmen der „Langen Nacht der Übergänge“, bei den „Estonian Music Days in Tallinn”, Estland, beim „Luigini Nono Award” in Fermo, Italien, sowie im ZKM Karlsruhe im Rahmen des “nextgeneration Festivals” aufgeführt.
Von 2021 bis 2024 waren sie gemeinsam Stipendiatinnen am Künstlerhaus Stuttgart. In diesem Jahr sind sie Stipendiatinnen der Kunststiftung Baden-Württemberg.
Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken. Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!
Was ist ein Fluss? Es gibt folgendes Sprichwort: „Ein Fluss ist das, was fließt, und das, was in seinem Strom auftaucht.“
Ein Fluss ist nicht nur die tiefe Strömung des Hauptstroms, sondern umfasst auch die Nebenflüsse mit all ihren Verzweigungen und Quellen, die sich ausbreitenden und zurückziehenden Gewässer, die schimmernden Auen und feuchten Wiesenböden. Ein Fluss endet nur an den Grenzen seines Wassereinzugsgebietes – in diesem Fall das La-Plata-Becken, das Teile von Argentinien, Uruguay, Paraguay, Bolivien und Brasilien umfasst.
Casa Río ist eine ökologisch aktivistische NRO, die Kunst als transformative Praxis an der Basis der Bevölkerung einsetzt. Casa Río ist in erster Linie ein realer Ort – ein “River House” und ein “Building Power Lab” – inmitten vieler alternativer Gemeinschaften an der Mündung des Río de la Plata in Argentinien, eine kurze Zugfahrt südlich von Buenos Aires. Das Kollektiv ist auch Teil von Wetlands Without Borders, einer Allianz für die gesamte Region, die schon seit über 30 Jahren für eine vielfältige Bevölkerung und alternative Entwicklungsformen kämpft. Die Lehren der Flut, eine Erweiterung der Rivermap-Atmosphäre im Künstlerhaus Stuttgart, bietet einen besonderen Einblick in dieses Wassereinzugsgebiet heute und offenbart dessen Zustand nach drei Jahrzehnten räuberischer, neoliberaler Entwicklungen an der sogenannten “Soybean Frontier”, welche ganze lateinamerikanische Biome in den Weltmarkt drängt.
Das Schöne ist, dass der Paraguay-Paraná trotz allem immer noch ohne Dämme oder Deiche über viertausend Kilometer als offener Fluss fließt, vom Pantanal-Feuchtgebiet bis zum Südatlantik. Das bedeutet, dass sich das Wasser immer noch in einem saisonalen Hochwasserimpuls mit dem Boden vermischt und neben natürlichen auch menschliche ökologische Nischen schafft. Und dieses Fortbestehen ist ein lebendiger Beweis dafür, wie viele Menschen sich über Landesgrenzen, Sprachen, Kontinente und Jahrzehnte hinweg für den Erhalt des Lebens am Fluss eingesetzt haben. Casa Río wendet sich an alle, denen die Umwelt der Feuchtgebiete am Herzen liegt. Das Kollekiv produziert Kunst und Informationen, entwirft und fördert Gesetze, führt ökosoziale Wiederherstellungsprojekte durch, organisiert und beteiligt sich an vielen lokalen Initiativen, unterstützt Forderungen im Rahmen von Wetlands Without Borders und arbeitet mit internationalen Kolleg*innen und Partner*innen zusammen, alles mit der Idee, „biokulturelle Korridore“ zwischen Lebensräumen zu öffnen, die von Natur aus sozial und ökologisch sind. Kunst wird hier als kollektive ästhetische Begegnung, die zu einer Auseinandersetzung mit der Umgebung, dem Land, dem Wasser, den Anderen und den Nicht-Menschen führt, nicht nur neu konzipiert sondern auch durchgeführt.
Gleichzeitig zeigt Die Lehren der Flut konstant zwei Seiten: Die biokulturellen Korridore werden ständig mit den Realitäten der unternehmerischen Ausbeutung, den Förderkorridoren, konfrontiert. Der breite Kanal des Flusses ist der erste von ihnen. Genmanipuliertes Getreide ergießt sich auf endlose Reihen von Hochseefrachtern, die den Hauptstrom der ausgebaggerten und bewirtschafteten Wasserstraße befahren. Und alles andere im Flussbecken folgt demselben industriellen Entwicklungspfad, insbesondere die weit entfernten Wälder am Rande des Wassereinzugsgebiets, die in verheerenden Brandrodungen zerstört werden, wenn sie nicht für Sojabohnen, Futtermittellager oder Tagebaue abgeholzt werden. Der Grundgedanke hinter dieser doppelten Kartierung der gegenwärtigen Situation ist, dass jedes Gebiet gleichzeitig biokulturell und extraktiv ist, weder Zuflucht noch Apokalypse, sondern ein dramatisches Zusammenspiel von Welten.
Der Begriff „metabolic rift“ ist für Casa Río in den letzten Jahren zu einem Schlüsselwort geworden. Er verweist auf eine weltumspannende Kraft hin, die die biogeochemischen Kreisläufe auf der Ebene des Erdsystems unterbricht, mit spürbaren Folgen. Berghänge werden abgetragen, tiefe Löcher in den Boden gegraben, riesige Dämme werden unaufhaltsam gefüllt, gigantische Propellermaschinen drehen sich. Ganze Wälder verschwinden in einem Jahr oder einem Jahrzehnt. Flüsse überschwemmen wie nie zuvor – oder versiegen in der Dürre. Auch du wirst diese Dinge erleben.
Also komm vorbei, um diese zwei Seiten zu sehen. In Die Lehren der Flut geht es um die Gegenwart und die Zukunft. Versuche dir ein fernes Land vorzustellen. Spüre deine eigene lokale Flusslandschaft. Finde einen Weg hinunter zum Fluss. Lass es regnen.
Programm
Eröffnung
Die Lehren der Flut
Freitag 8. November 2024, 19:00 Uhr
Künstlerhaus Stuttgart, 4. Stock
Artist Talk
mit Alejandro Meitin (Casa Río) und Brian Holmes
Samstag, 9. November 2024, 15:00 Uhr
Künstlerhaus Stuttgart, 4. Stock
Neckar Spaziergang
mit Alejandro Meitin (Casa Río) und Brian Holmes
Sonntag, 10. November 2024, 12:30-16:00 Uhr
Treffpunkt: Künstlerhaus Stuttgart zur gemeinsamen Fahrt nach Ludwigsburg
Basis unseres Haus Orkestras ist der mehrstimmige Gesang mit instrumentaler Begleitung. Wir starten am 10. Oktober und beginnen zunächst mit Liedern aus Georgien. Natia Dikhtyar, in Stuttgart lebende und aus Georgien stammende Musikerin wird uns einführen in die Welt dieser faszinierenden Musik. Wie sich das Haus Orkestra entwickeln wird, wird sich erweisen. Ein Haus Orkestra Abend besteht aus Stimm- und Rhythmischen Übungen dem spielerischen Lernen oder auch Erfinden von Liedern und Musikstücken und womöglich dem Wagnis des Freien Spiels. Wir wollen schöne Momente im gemeinsamen Musizieren finden und erleben. Im März wird es ein Abschlusskonzert mit allen Beteiligten geben. Wer Freude am Musizieren oder Singen hat ist herzlich willkommen.
zweiwöchentlich donnerstags, 19.30-21:00 Uhr (2. OG)
ab 10. Oktober 2024
Die Teilnahme ist kostenlos.
Bei Fragen gerne mail@monikanuber.de
Über die Künstler*innen und Musiker*innen:
Monika Nuber ist Trickfilmerin und Musikerin, und verschränkt in ihren Arbeiten auf vielfältige Weise Bild und Ton. Sie spielt Kontrabass bei Rózsák und Maslband, ist Teil des Jon Shit Kollektiv und wird in ihrer neuesten Formation Mother Mountain (mit Johanna Mangold und Lidija Paun) ein weiteres audiovisuelles Kapitel aufschlagen. Viel Erfahrung sammeln konnte sie in Projekten mit Hans Joachim Irmler im Faust Studio in Scheer. Zuletzt war sie Künstlerische Leiterin und teilnehmende Musikerin des Klangbad Festival ebendort.
Die aus Georgien stammende Sängerin und Jazzmusikerin Natia Dikhtyar komponiert und spielt eine Musik in einer Mischung aus Jazz-Rock-Latin-Fusion Grooves mit georgischen folkloristische Elementen und Poesie. Sie ist tätig als Pädagogin für Gesang und Klavier und leitet Chöre und Vokal Ensembles mit internationalem background. Für das Haus Orkestra wird sie uns den Gesang Georgiens nahebringen aber gerne auch anderes falls erwünscht und es sich ergibt.
Die österreichische Musikerin und Videokünstlerin Katharina Wibmer beschäftigt sich mit Tanzmusik aus Osteuropa. Musikalisch geprägt hat sie der Geigenunterricht bei Pal Korbay (Ungarn) und Dan Albu (Rumänien). Mit ihren Ensembles Rózsák, Maslband, Trio Bluesette, Tangoinpetto, Trio Youkali und Zakuska verfolgt sie unterschiedliche musikalische Schwerpunkte von Balkanmusik, Klezmer, Tango, Musette, Jazz de la Manouche bis hin zu improvisierter Musik.
In der 36. Dienstags-Werkstatt dürfen wir Yara Richter — Künstler*in und derzeitige*r Stipendiat*in — bei uns begrüßen. Am Dienstag, den 8. Oktober 2024, wird Richter im Rahmen einer szenischen Lesung tiefere Einblicke in deren vielseitige künstlerische Praxis geben.
Yara Richters Arbeiten zeichnen sich durch eine intensive Auseinandersetzung mit epistemologischen Identitäten, konstruktivistischen Raumillusionen und den dynamischen Konfigurationen sozialer Formationen aus. Durch die Verbindung von Performance, Sound und Text hinterfragt dey etablierte Wahrnehmungen und eröffnet neue Perspektiven, die von der alltäglichen Realität bis hin zu kosmologischen und multidimensionalen Ebenen des menschlichen Daseins reichen. Damit schafft Richter Zugänge zu dem komplexen Geflecht von Quantenrealitäten und multiversellen Dimensionen, dessen Wahrnehmung essentiell für eine holistische und nachhaltige Kulturentwicklung ist.
Die szenische Lesung verspricht nicht nur eine intellektuelle Bereicherung, sondern auch ein intensives, sinnliches Erlebnis zu werden, das den Nexus zwischen Theorie, künstlerischer Inszenierung und ästhetischer Didaktik erlebbar macht. Text wird geboren, während sich durch die szenische Gestaltung eine außergewöhnliche Symbiose zwischen künstlerischem Ausdruck und inhaltlicher Tiefe entfaltet, die die Zuschauer*innen direkt impliziert. In diesem lebendigen Dialog geht Richter gemeinsam mit dem Publikum auf eine Reise zu den enigmatischen Quellen deren künstlerischen Schaffens und regt unterwegs zu tiefer Reflexion an.
Text: Yara Richter
Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken. Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!
Machen Sie mit beim Yoga im Künstlerhaus am Mittwochabend von 18:00-19:30 Uhr. Der Kurs wird vom Künstler und Yogalehrer Lennart Cleeman geleitet.
In diesem Kurs werden wir Asanas (Yogastellungen), Pranayama (Atemarbeit), Savasana (Tiefenentspannung) und Meditation üben. Neben grundlegenden Einführungen in yogische Themen wird er anhand von Beispielen aus seiner eigenen Kunstpraxis die Verbindungen zwischen Yoga und Kunstausübung erläutern. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind!
„Als Künstler habe ich oft mit schweren Dingen zu tun, mental und körperlich. Die Entdeckung der Bildhauerei und die Erforschung des Raumes haben mich oft in Zustände geführt, die ich heute als meditativ (Dharana) bezeichnen würde. Um Raum zu schaffen und sich um sich selbst zu kümmern, brauchte ich dringend eine Übung für Körper und Geist. Unbewusst wandte ich mich körperlichen Yogapraktiken zu. Meine Yogareise hat mich nun zu einem Hatha- und Kundalini-Yogalehrer gemacht. Im Künstlerhaus Stuttgart, wo ich als Künstler in dieser Gemeinschaft gewachsen bin, habe ich nun die Möglichkeit, etwas zurückzugeben und mit euch zu teilen, was ich gefunden habe.“ – Lennart Cleemann
Lennart ist seit 2020 Mitglied im Künstlerhaus und war von 2020-2023 Künstlerhaus-Atelierstipendiat. Zum Yoga kam er während seiner Zeit als Künstler im Jahr 2021 und unterrichtet seit 2024 Yoga.
Bevorzugt bitte eine eigene Yogamatte, Kissen und Decke mitbringen. Zusätzliche Yogamatten, Kissen und Decken sind bei Bedarf vorhanden.
Anmeldung über Eventbrite (auch für einzelne Termine möglich).
7 Euro Unkostenbeitrag pro Sitzung.
Mittwoch Abends 18:00-19:30Uhr
18:00–20:00 Uhr
Nimm mit Brian Holmes an einer praxisnahen Einführung in das Kartografieren von Flüssen teil. Bei diesem Workshop werden wir herausfinden, wie man seine spezielle Technologie verwendet und wie man eine Karte für gemeinschaftliches Engagement in der lokalen Umwelt gestaltet. Die Teilnehmer*innen werden lernen, wie man in der Karte navigiert, sich anmeldet, ein Symbol hinzufügt, einen Beitrag erstellt und verschiedene Dateitypen bearbeitet. Ein kurzer Blick unter die Oberfläche offenbart fortgeschrittene Funktionen für diejenigen, die tiefer eintauchen möchten. Vor allem aber werden wir über die Gestaltung der zukünftigen Neckarkarte diskutieren: wie sie aussehen könnte, welche Merkmale sie zeigen wird und wie sie für die Menschen in Stuttgart und darüber hinaus hilfreich werden kann. Das Ziel ist es, bis zum Frühjahr eine schöne, funktionale und informationsreiche Karte zu erstellen.
Es sind keine Vorkenntnisse im Bereich Kartenerstellung oder GIS erforderlich, aber alle Fähigkeiten und Spezialgebiete sind willkommen.
Bitte bringe einen Laptop (bevorzugt) oder ein Mobiltelefon (funktioniert auch) mit.
Kostenlose Anmeldung via Eventbrite
Karten sind Macht – ob in der Kolonialzeit oder im heutigen imperialen System. Doch wie können sie dekonstruiert, neu konfiguriert, von mehreren Akteure*innen geteilt und für die Darstellung alternativer Zukünfte genutzt werden? Wie können sie den prozessualen Fluss der Zeit und die Vielfalt der verkörperten Standpunkte einbeziehen? Können digitale Karten noch das Land erfassen? Können Karten der Macht zu Wegen der Befreiung werden?
Brian Holmes hat das letzte Jahrzehnt damit verbracht, ein Online-Kartenpaket für Themen der politischen Ökologie zu entwickeln, während er gleichzeitig seiner Lieblingsforschungsaktivität nachging: die Flusslandschaften des Mittleren Westens der USA, die Küste des Pazifischen Nordwestens und das La-Plata-Becken in Südamerika zu durchstreifen (er scherzt oft über „Kartografie mit den Füßen“). Holmes war zuvor in europäischen Kunst- und Aktivistenkreisen als Essayist und öffentlicher Redner bekannt. Im Laufe dieser Jahre hat er ein neues, aber seltsam vertrautes Genre erfunden, die Essaykarte, gefüllt mit geschriebenem Text, wissenschaftlicher Visualisierung und Multimedia-Bildern. Jedes seiner Projekte entwickelt einen eigenen konzeptionellen Rahmen, eine eigene Erzählstruktur, einen eigenen visuellen Stil und ein eigenes metaphorisches Register, das Ausdruck einer forschenden Subjektivität ist. Gleichzeitig ist jedes von ihnen das Ergebnis eines territorialen Dialogs mit vielfältigen Beiträgen von Künstler*innen, Fachleuten, Einwohner*innen und sozialen Bewegungen, die alle auf die eine oder andere Weise von Aspekten der nicht-menschlichen Welt berührt werden. Die Essaykarte ist daher kein individuelles Produkt, sondern eine verkörperte und immersive Praxis: eine Art, die Hand auszustrecken, das Wasser zu testen, einzutauchen. Heute kehrt Holmes für eine Reihe von längeren Aufenthalten im Künstlerhaus Stuttgart nach Europa zurück, wo er in den 1990er und 2000er Jahren gelebt hat. Im Künstlerhaus wird er zusammen mit weiteren Kollaborateur*innen eine Reihe laufender Recherchen präsentieren und gleichzeitig eine neue Erforschung des Wassereinzugsgebiets des Neckars einleiten.
Das Künstlerhaus Stuttgart veranstaltet keine traditionellen Ausstellungen, sondern versucht stattdessen, durchdringende Stimmungen oder „Atmosphären“ zu schaffen. Die Idee ist, eine Ausdrucksform von ihren unmittelbar greifbaren Strukturen zu lösen und sie in Beziehungen, Vokabeln, alltägliche Abläufe und gemeinsame Ressourcen einfließen zu lassen. Atmosphären entstehen langsam, im Übergang von einer Jahreszeit zur anderen, ein bisschen wie ein Garten, der unter der kahlen Erde keimt und zur Erntezeit eine Vielzahl von Früchten hervorbringt. Rivermap wurde auf dieser jahreszeitlichen Zeitachse konzipiert. Sie beginnt mit der Herbsttagundnachtgleiche in einer kleinen Ecke der weitläufigen Galerie im vierten Stock. In den folgenden sechs Monaten wird sie sich nach und nach mit Bildern, Stimmen, Konzepten und Begegnungen füllen und überströmen.
Learning from Cascadia gibt den Ton an. Das Projekt – keine einfache Karte, sondern ein vollwertiger Atlas – wurde über einen Zeitraum von zwei Jahren in und um Portland, Oregon, in Zusammenarbeit mit dem Kulturorganisator Mack McFarland ins Leben gerufen, mit einem besonderen Beitrag der indigenen Künstlerin Sara Siestreem. Es ist einem Land gewidmet, das sowohl real als auch imaginär ist: der Bioregion Cascadia, die sich von Nordkalifornien bis weit hinauf nach British Columbia erstreckt. Cascadia entstand aus den „ Back-to-the-Land“-Bewegungen der 1970er Jahre als ein möglicher neuer Rahmen für die Besiedlung und Verwaltung des Landes. Die Bioregion wurde von Dichter*innen erdacht – und von David McCloskey, einem Dichter und Kartographen, erstmals auf Papier festgehalten – und hat sich als Sehnsucht und greifbarer Traum in den Herzen von Tausenden, wenn nicht Millionen von Menschen eingeprägt. Doch Cascadia ist nicht nur eine weitere Utopie aus den 70er Jahren. Da der Pazifische Nordwesten die Heimat vieler indigener Völker ist, die über souveräne Vertragsrechte verfügen und immer mehr Unterstützung von Siedler*innen erhalten, hat die Region neue Formen der biokulturellen Bewirtschaftung entwickelt, die weitgehend darauf ausgerichtet sind, die Schäden der industriellen Moderne rückgängig zu machen und neue Praktiken der ökologischen Wiederherstellung zu eröffnen. Learning from Cascadia bietet ein Modell für die Erforschung solcher Wiederherstellungsprozesse und für deren Umsetzung an Orten, an denen sie noch nicht existieren.
Holmes ist der Erste, der zugibt, dass er seine ehrgeizigen Projekte nie ganz zu Ende bringen kann – weil sie nicht wirklich seine sind. Vielmehr sind sie Ausdruck komplexer kollektiver Bemühungen, die sich über Generationen erstrecken und an denen ganze Bevölkerungsgruppen und viele andere Arten beteiligt sind, mit Debatten und Konflikten, die bitter und langwierig sein können. Learning from Cascadia setzt sich mit dieser Komplexität auseinander, indem es die Bioregion mit zwei parallelen Modellen kontrastiert: dem Wassereinzugsgebiet, das vom Staat als hydrologischer Rahmen für die territoriale Verwaltung konzipiert wurde, und der Megaregion, die ein rein kapitalistisches Konzept der unendlichen Stadterweiterung darstellt. Diese Gegenüberstellung impliziert eine Theorie der politischen Ökologie in der Gegenwart, die sowohl dazu dient, die Sackgassen der Moderne zu analysieren als auch aufkommende Praktiken zu dokumentieren, die bereits nachhaltigere Lebensweisen bieten.
In der Ausstellung im Künstlerhaus Stuttgart erscheint Cascadia als riesige Karte an der Wand, als interaktives Bild auf einem Touchscreen und als Mittelpunkt eines von Holmes’ neueren Texten, Live Like A River, der hier als risografiertes Pamphlet präsentiert wird. Die gleiche unvollendete Forschung taucht auch in einem neueren Kartierungsprojekt mit dem Titel Biocultural Restoration in the Salish Sea auf. Dieses Projekt verfolgt den kaskadischen Traum in kleineren Dimensionen und konzentriert sich auf die Insel Vashon vor der Küste Seattles im Puget Sound (die selbst gerade informell nach ihren ursprünglichen Bewohnern der Coast Salish Sea umbenannt wird). Diese einzelne Karte, die enger gefasst und in ihrer Gesamtheit leichter zu erfassen ist, wurde mit der neuesten Version von Holmes’ Software erstellt, die er zusammen mit dem brillanten albanischen Programmierer Majk Shkurti entwickelt hat. Mit diesem Beispiel und dieser Technologie, die vollständig quelloffen und für die Zusammenarbeit konzipiert ist, soll das Neckarprojekt gestartet werden.
Atmosphären sind ein Synonym für Wandlungsfähigkeit. Im November wird die Ausstellung um die ökologisch-aktivistische Arbeit der Gruppe Casa Río in Argentinien erweitert, mit der Holmes in den letzten sieben Jahren zusammengearbeitet hat. Und im Januar werden zwei weitere Projekte mit dem Videomacher Jeremy Bolen gezeigt, die sich mit den Ursprüngen und Folgen des globalen ökologischen Wandels, auch Anthropozän genannt, befassen. Hier verschmelzen verkörperte und situierte Anliegen mit dem, was der Wissenschaftler Dipesh Chakrabarty „Atmosphären der Geschichte“ nennt: planetarische Prozesse, die alle Lebewesen betreffen.
Kommen Sie also ins Künstlerhaus Stuttgart, atmen Sie tief ein und nehmen Sie an einem ausgedehnten Gespräch und einer kollektiven Vision über zukünftige Landformen und Lebensweisen im 21. Jahrhundert teil.
Programm
Eröffnung
Rivermap
Samstag 28. September 2024
Artist Talk mit Brian Holmes, 18:00 Uhr
Dinner mit der Matriarchalen Volksküche, 20:00 Uhr *
Workshop
Kartografie mit den Füßen
mit Brian Holmes
Dienstag, 1. Oktober 2024, 18.00-20:00 Uhr
Kostenfreie Anmeldung via Eventbrite
*Über die Matriarchale Volksküche:
Die Künstler*innengruppe Matriarchale Volksküche (MV) wurde 2018 gegründet und versucht bei Koch- und Essensituationen verschiedene Perspektiven und Ansätze um den Tisch zu versammeln, um gemeinsam die Suppe auslöffeln, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und Rezepte für ein zukünftiges Miteinander auszutauschen. Im Künsterhaus spielt die MV mit der Zugabe aber auch mit der Entnahme von Wasser. Die flüssige Atmosphäre wird von einer reichhaltigen Brühe mit MV Lieblings-Add-Ons unterstützt, während der Dehydralisator sich summend das Wasser aus dem Gemüse holt.
Paco Ladrón de Guevara, Atelierstipendiat des Künstlerhaus Stuttgart, lädt zu einem Open Studio ein.
Eröffnung: Mittwoch, 25. September 2024, 19:30 Uhr
mit einer Performance von Aroma und Stella Covi, konzipiert von Paco Ladrón de Guevara
anschließend DJ Set von Flave und Drinks
Das Studio kann auch am 26. und 27. September zwischen 11 Uhr und 15 Uhr besucht werden.
Vom 13. bis 16. September findet im Künstlerhaus Stuttgart die aR convention 2024 statt, ein selbstorganisiertes Treffen von Künstlerinnen und Künstlern, die sich schwerpunktmäßig mit nicht ausstellbaren Projekten beschäftigen.
Die Konferenz wurde in den letzten zehn Jahren im ländlichen Frankreich in verschiedenen alternativen Umgebungen gemeinschaftlich organisiert und wird in diesem Jahr rund 30 Künstler*innen zusammenbringen.
Die aR convention ist ein selbstorganisierter Moment der Zusammenkunft und des Austauschs zwischen Künstler*innen, die durch Kooptation um nicht-ausstellbare Projekte zusammengebracht werden. Die aR convention bietet einen geselligen Rahmen, in dem Künstler*innen, die außerhalb von Ausstellungen arbeiten, die Möglichkeit haben, ihre Erfahrungen auszutauschen. Die aR convention lehnt das Medium „Ausstellung“ ab, das heute hegemonial und historisch durch den institutionellen Markt bestimmt ist, ungeachtet seiner experimentellen Qualitäten, seines kritischen Anspruchs, seines szenografischen Erfindungsreichtums oder der transgressiven Innovationskraft seiner Mittel und Einbildungen. Aber „außerhalb der Ausstellung“ bedeutet nicht unsichtbar oder noch weniger asozial, ganz im Gegenteil.
Der Begriff Convention wurde in Anlehnung an die Praxis der Amateur*innen gewählt. Conventions sind punktuelle Zusammenkünfte von Menschen, die sich leidenschaftlich einem Hobby oder einer Aktivität widmen (Sci-Fi, Anime, Origami…). Der Name aR wird mit einem ‘kleinen a’ geschrieben (für eine Kunst, der der künstlerische Status – mit einem großen A – ihrer Vorschläge gleichgültig ist) und für ein ‘großes R’ (ein Wochenende der Erholung, oft in einer ländlichen Umgebung, weit weg von den Institutionen der Kunstwelt und dem Kunstmarkt). Da sich das Künstlerhaus Stuttgart innerhalb des Ökosystems der zeitgenössischen Kunstwelt neu positioniert und einen perma-künstlerischen Ansatz zur Umgestaltung der institutionellen Landschaft verfolgt, schien es ein ideales Ambiente für die diesjährige aR convention zu sein.
Die aR convention ist nicht öffentlich, aber auch nicht privat oder geheim und ihre Türen bleiben offen. Die Nutzer*innenschaft des Künstlerhauses Stuttgart ist am Samstag, den 14. September um 15:00 Uhr zu einem Austausch mit den Mitveranstalter*innen und Teilnehmer*innen eingeladen.
aR convention
Freitag, 13. September, ab nachmittags
Samstag und Sonntag, 14.-15. September, ganztägig
Montag, 16. September, vormittags
Offener Austausch
Samstag, 14. September, 15:00 Uhr
Die Veranstaltung findet in Englisch, Französisch und Deutsch statt.
In der 35. Dienstags-Werkstatt lädt die visuelle Künstlerin, Forscherin und Kunstvermittlerin Lejla Dendić dazu ein, Kunst als gegenhegemoniales Mittel zu betrachten. Mit ihrem multidisziplinären Ansatz erkundet sie die Schnittstellen von visueller Politik, Subjektivität und Widerstand und schafft dabei Werke, die etablierte Normen und Machtstrukturen hinterfragen.
Sie wird ausgewählte Arbeiten präsentieren, die sich intensiv mit Gedächtnis, Narrativen, kollektiver Identität, Kolonialismus und Heilung befassen. Ihre Werke analysieren diese Themen in einem ständigen Kontinuum, wobei der Begriff des Kontinuums als eine Oberfläche betrachtet wird, auf der Zeit und Raum untrennbar miteinander verbunden sind. Diese Perspektive ermöglicht es, Zeit nicht als lineare Abfolge von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu verstehen, sondern als gekrümmte Oberfläche, auf der diese Dimensionen simultan existieren. Diese Sichtweise schafft Brücken zwischen Geografien, Zeitlichkeiten und Menschen und verdeutlicht die Notwendigkeit, diese Verbindungen für Solidarität und transformative Veränderungen zu nutzen.
Lejla Dendić (*1997) hat an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart studiert und ihre künstlerische Ausbildung dort abgeschlossen. Derzeit lebt und arbeitet sie in Stuttgart, wo sie ihre künstlerische Praxis vertieft.
Im Anschluss an die Präsentation sind alle eingeladen, im gemeinsamen Gespräch und Austausch tiefer in diese Themen einzutauchen.
Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken. Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!
1946 wird der Shoa‐Überlebende Shmuel Dancyger bei einer Razzia in der Reinsburgstraße von einem Stuttgarter Polizisten erschossen. Die Tat bleibt ungeklärt. Heute erinnert eine Stele an ihn und die über tausend polnischen jüdischen Displaced Persons, die von 1945 bis 1949 in Stuttgart‐West untergebracht waren. Wovon wenig erzählt wird, ist das selbstverwaltete Alltagsleben: Neben verschiedenen Bildungseinrichtungen und vielfältigen Kulturveranstaltungen gab es in der Reinsburgstraße eine Synagoge, eine Mikwe, einen eigenen Fußballclub, eine koschere Küche, den „Café-Klub Tel Aviv“ sowie eine Krankenstation und eine eigene Polizei. Auch eine Zeitung wurde herausgegeben. Heute ist dies weitestgehend unsichtbar, nur die Gebäude sind als stumme Zeugen erhalten geblieben.
Während der Summer School wird die ortsspezifische Geschichte im Kontext aktueller künstlerischer und kultureller Diskurse vergegenwärtigt. Dazu wird deutsche Erinnerungskultur vor dem Hintergrund antisemitischer, rassistischer und rechtsextremer Kontinuitäten in Deutschland diskutiert. Eine Stadtwanderung führt in zwei Etappen von Bad Cannstatt in die Reinsburgstraße nach Stuttgart-West. Mit Gesprächen, Führungen, Workshops und Vorträgen, u.a. von Hannah Peaceman, Monty Ott, Ruben Gerczikow, Juliane Bischoff, Avi Palvari, Martin Ulmer, Tamar Lewinsky, Josefine Geib, Günter Riederer, Karin Autenrieth. Mit Filmen von Chantal Akerman, Hito Steyerl, Maya Schweizer, Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch, sowie Cana Bilir-Meier, einem Buch von Judith Coffey und Vivien Laumann und einer Ausstellung im Schaufenster des Versicherungsbüros von Achim Lesnisse.
Das vollständige Programm der Summer School mit allen Beiträgen und den Uhrzeiten findest Du hier.
Bitte melde Dich bis zum 25. August 2024 unter info@stuttgart-reinsburgerstrasse.de mit folgenden Angaben an:
- Name und Pronomen
- Wohnort
- 1 Satz zur Motivation, an der Summer School teilzunehmen
Da die Plätze der Summer School begrenzt sind, bitten wir Dich um eine verbindliche Anmeldung.
Wenn Du Fragen zum Programm und zum Ablauf hast, melde Dich unter
info@stuttgart-reinsburgerstrasse.de
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¹ “STUTTGART, Reinsburgerstraße . . . Do gefint zich einer fun di greste jidisze lagern in der Amerikaner zone” steht auf Jiddisch mit lateinischen Buchstaben auf dem Titelblatt des Stuttgarter DP-Camp-Albums als Bildunterschrift unter einer Schwarzweißfotografie geschrieben. Mit dem Fotografen Alexander Fiedel schauen wir von einer Verkehrsinsel aus die Reinsburgstraße hinunter. Das Album befindet sich heute im United States Holocaust Memorial Museum in Washington. Dort wird es folgendermaßen beschriftet: “Title page of the Stuttgart Jewish DP camp album with a photograph of the Reinsburgerstrasse. The Yiddish caption reads, ‘Stuttgart, Reinsburgerstrasse . . . on which is located the greatest Jewish camp in the American zone.’” Die Reinsburgstraße, die sich im Stuttgarter Stadtbezirk West befindet, führt von den Stadtteilen Rotebühl und Feuersee hinauf auf den Hasenberg und endet etwas unterhalb des Westbahnhofs.
Eine Veranstaltung von: Ann-Kathrin Müller und Judith Engel in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart im Rahmen von „HIDDEN PLACES – Stuttgart neu erzählt“ des Kulturamts Stuttgart
Konzeption, Recherche und Künstlerische Leitung: Ann-Kathrin Müller
Realisierung: Ann-Kathrin Müller und Judith Engel
Grafik Design: Studio Tillack Knöll
Mit freundlicher Unterstützung von
*Die “Queer Forest Creatures” bringen den Wald um Stuttgart in den Kessel und Dich zu deinem Wald in Dir*
Komm mit auf eine Reise der Selbsterkundung und des Ausdrucks in den Wäldern Stuttgarts! Verweilen, Zuhören, Atmen, Tönen, Tanzen, Performen, Phantasieren und Geschichten Schreiben im Wald – dadurch wollen wir den Anteilen in uns begegnen, die im urbanen Raum ausgegrenzt und unterdrückt werden, und dadurch selten gefühlt und gelebt werden können. Unser zweitägiger Workshop lädt dazu ein, die queeren Waldwesen in uns zum Leben zu erwecken, sie zu verkörpern und nach außen scheinen zu lassen.
Wann und Wo:
Workshop: 24. – 25. August 2024
24.08. UTOPIA Kiosk
25.08. Künstlerhaus Stuttgart
Ausstellung: 19.-29. September 2024 im UTOPIA Kiosk
19.09. Vernissage mit Lesung und Präsentation/Performance, Musik
28.09. Finissage mit Zine Workshop
Der Workshop richtet sich an Menschen, die von Heterosexismus und/oder Queerfeindlichkeit betroffen sind.
Es sind dafür keine Vorkenntnisse notwendig. Da wir in den Wald gehen, ist der Workshop leider nicht komplett barrierefrei. Es ist möglich, eine Stelle im Wald zu wählen, die gut mit der Bahn und auf Waldwegen zu erreichen ist, der Untergrund wird dennoch nicht komplett eben sein. Bitte bringe Kleidung mit, in der du dich gut bewegen kannst und die auch dreckig werden darf sowie Sonnen- und Moskitoschutz, Wasser zum Trinken und ein paar Snacks, für Frühstück und Mittagessen wird gesorgt sein. Die Veranstaltung findet in deutscher und englischer Sprache statt.
Anmeldungen und Fragen per Mail an lu.kenntner@vlsp.de. Die Teilnahme ist kostenlos.
Mehr Infos: utopiakiosk.100mensch.de
Dieses Jahr werden Stuttgarter Kunst- und Kultureinrichtungen auf der Stuttgarter PRIDE vertreten sein. Das Künstlerhaus Stuttgart wird gemeinsam mit der Akademie Schloss Solitude, dem Theater Rampe und dem Württembergischen Kunstverein am 27. Juli auf der Parade durch die Stuttgarter Innenstadt teilnehmen. Wir Künstler:innen und Kulturschaffende möchten Flagge zeigen für Akzeptanz, Vielfalt und Freiheit von persönlichem Ausdruck und Entfaltung.
Wir rufen alle interessierten Mitglieder, Freund:innen und Vertreter:innen dieser Institutionen auf, mitzumachen! Unsere gemeinsame Formation wird eine große Fußgruppe und einen Wagen mit Musik umfassen.
Wenn Ihr am 27. Juli dabei sein wollt oder Fragen habt, meldet Euch unter csd2024@kuenstlerhaus.de!
Wir freuen uns zudem sehr über Helfer:innen bei Gestaltung und Organisation (wie Aufbau, Technik, Dekoration, Give-Aways, Ordner:innen, Fahrer:in, Dokumentation, etc.). Schreibt uns eine E-Mail.
Das nächste Treffen der CSD-AG findet am Montag, 8. Juli 2024 um 19.00 Uhr im Künstlerhaus Stuttgart in der Reuchlinstraße 4B statt.
Auf der Mitgliederversammlung des Künstlerhauses am 13.07.2024, wurden die ehrenamtlichen Vertreter*innen in Vorstand und Beirat turnusmäßig für drei Jahre neu gewählt.
Der Vorstand setzt sich zusammen aus Ania Corcilius (1. Vorsitzende) und Christoph Schwerdtfeger (Schatzmeister), die jeweils in ihren Ämtern bestätigt wurden, sowie Jochen Detscher, als neuem 2. Vorsitzenden.
In den Beirat gewählt wurden Julian Bogenfeld, Stephanie Bollinger, Eva Dörr, Björn Kühn, Lena Meinhardt und Jasmin Schädler.
Wir bedanken uns bei den scheidenden Mitgliedern aus Vorstand und Beirat – Anna Schiefer, Monika Nuber, Florian Model, Alexander Sowa und Yvette Hoffmann – für ihr ehrenamtliches Engagement sowie für die wichtigen Impulse, die jede*r Einzelne dem Künstlerhaus in den vergangenen Jahren gegeben hat.
Bei der Mitgliedschaft bedanken wir uns herzlich für ihr Vertrauen in unsere Arbeit und freuen uns darauf, das Künstlerhaus bei seiner aktuellen Metamorphose unter der künstlerischen Leitung von Tamarind Rossetti und Stephen Wright begleiten zu dürfen. Darüber hinaus beginnt auch mit dem Start des Programms Neue Auftraggeber in diesem Jahr ein neues Kapitel in der Geschichte des Künstlerhauses, das sich weiter in den Stadtraum und in die Region hinein entwickelt.
Am Sonntag, den 21. Juli, um 11 Uhr laden wir euch zu einem lustigen Familienmorgen mit animierten Kurzfilmen im Heu ein! Kommt vorbei, setzt euch in den Heuhaufen, esst Popcorn und schaut euch die schönen, einzigartigen Filme an, die zwar für Kinder gemacht wurden, aber für alle Altersgruppen großartig sind! Kommt mit auf eine Reise durch die Früchte der Wolken, in einen Wald mit magischem Laub, auf ein Abenteuer mit einem winzigen Fuchs und einen Tag auf dem Bauernhof wandernd durch die Felder, während sich kleine Tiere auf den Wechsel der Jahreszeit vorbereiten.
Die Früchte der Wolken – Kateřina Karhánková – 2017 – 11 Minuten
Miscellanées – Anne-Lise King – 2010- 4 Minuten
Der kleine Fuchs – Aline Quertain, Sylwia Szkiladz – 2015 – 9 Minuten
Boriya – Min Sung Ah – 2019 – 17 Minuten
November – Marjolaine Perreten – 2015 – 4 Minuten
Der Eintritt ist frei.
Screening im 2. OG (Seiteneingang rechts vom Gebäude)
Gesamte Spielzeit: 45 Minuten
Alle gezeigten Filme sind für alle Sprachen zugänglich. Es gibt Sound und wenig oder keinen Dialog.
Ohne Altersbeschränkung.
Programm:
Die Früchte der Wolken – Kateřina Karhánková – 2017 – 11 Minuten
Im Herzen eines dunklen Waldes leben sieben kleine harmlose, hungrige und sehr, sehr niedliche Wesen. Sie leben auf einer Lichtung, die sie nie verlassen. Doch als das Essen knapp wird, wagt sich das mutigste von ihnen in den Wald.
Miscellanées – Anne-Lise King – 2010- 4 Minuten
Der Abend bricht über die Berge von Queyras herein. Ein seltsames Wesen erscheint im Wald und pflanzt einen Samen, aus dem ein Baum mit magischem Laub entsteht. Als der Tag anbricht, beginnt eines der kleinen Blätter eine Reise, die das ganze Tal beleben wird.
Der kleine Fuchs – Aline Quertain, Sylwia Szkiladz – 2015 – 9 Minuten
Mitten in einem wimmelnden Garten trifft ein winziger Fuchs auf ein unerschrockenes Kind, das riesige Pflanzen züchtet! Durch einen glücklichen Zufall entdecken die beiden, dass sie Gegenstände anbauen können, die den kleinen Füchsen auf Ideen bringen…
Boriya – Min Sung Ah – 2019 – 17 Minuten
Ein Sommer auf dem Lande in Korea. Bori, ein 7-jähriges Mädchen, langweilt sich auf dem Bauernhof der Familie. Alle sind beschäftigt, nur sie nicht, denn es ist Erntezeit. Sie sucht verzweifelt nach jemandem, mit dem sie spielen kann… aber nichts geschieht so, wie sie es sich vorgestellt hat.
November – Marjolaine Perreten – 2015 – 4 Minuten
Der Herbst hat sich an den Ufern des Baches niedergelassen. Die kleinen Tiere sind aktiv, um sich auf die große Wintersaison vorzubereiten.
In der Ausstellung OK BYE begegnen sich Surja Ahmed, Marla Fischinger, Leonie Klöpfer, Clarissa Kassai, Veronika Schneider und Josephine Boger nicht nur als Künstlerinnen und Kolleginnen, sondern auch als diesjährige Absolventinnen in Bildender Kunst der ABK Stuttgart.
Die Diplomarbeiten werden in der vierten Etage des Künstlerhaus Stuttgart präsentiert. Dabei werden in Installationen und Objekten die Wechselwirkungen des Selbst und des Raumes sowie deren Strukturen, Machtverhältnisse und Heilungsprozesse untersucht.
Die Eröffnung findet am 18. Juli 2024, um 19 Uhr in der vierten Etage des Künstlerhaus Stuttgart statt mit einer Begrüßung von Anike Joyce Sadiq. Es wird Sekt, Snacks und Drinks geben.
Laufzeit der Ausstellung ist vom 18. Juli bis 28 Juli 2024, geöffnet Dienstag bis Sonntag jeweils 14 bis 19 Uhr.
Die Ausstellung im Künstlerhaus Stuttgart findet im Rahmen der Diplom- und Masterausstellungen der Fachgruppe Kunst der ABK Stuttgart statt. Die Abschlussarbeiten der Absolvent*innen sind im Künstlerhaus Stuttgart, Kunstbezirk Stuttgart und an der ABK Stuttgart zu sehen.
Auf Initiative des Mitglieds Chris Mennel hin, soll sein Vorschlag, den man als “Einzelausstellungen für alle” betiteln könnte, diskutiert werden.
Wird er gewollt, und wenn ja, wie? Was würde das für die programmatischen Ausrichtung des Künstlerhauses bedeuten? Was ist das Versprechen dieses Vorschlages?
Und welche Narrative und Selbstbildnisse werden hier perpetuiert, bearbeitet oder aufgehoben?
Welche ähnlichen Vorschläge gab es bereits und wie wurden diese implementiert?
Die Beiräte des Künstlerhauses werden diese Diskussion moderieren. Einerseits aus praktischen Gründen, da ein solches Unterfangen kompliziert ist, weitreichende Folgen hat, gut durchdacht werden muss und andererseits, da sie ins
Herz vieler Emotionen, Erfahrungen, Wünsche und Vorstellungen unseres Hauses trifft.
Auf einem Bauernhof gibt es keine Sonntage.
There are no Sundays at ranch.
(Harvest Moon – Back to Nature, 1999)
Digitale Bauernhöfe und Landwirtschaftssimulationen gehören zu den erfolgreichsten Videospielgenres aller Zeiten. Spieler*innen können hier eine eigene Farm aufbauen, Felder bestellen, Tiere züchten, Ernten einfahren oder einfach die virtuelle ländliche Idylle genießen. Diese Spiele bilden eine Bandbreite von Narrativen ab, die von romantisierter Vereinfachung wie in „Stardew Valley“ (2016) bis hin zu möglichst realistischer Wirtschaftssimulation wie in „Farming Simulator“ (seit 2008) reichen. Der Reiz solcher Spiele liegt in ihrer beruhigenden Routine, um so dem eigenen Alltag zu entfliehen und in eine virtuelle Welt einzutauchen. Es sind Spiele, in denen wir jedoch fast nur arbeiten.
Ausgehend von ihrer eigenen Videospielbiografie und ihren Erfahrungen als digitale Landwirtin und virtuelle Jägerin gibt Juli Gebhardt in der nächsten Dienstags-Werkstatt Einblick in ihre künstlerische Praxis. Durch die Verflechtung von Arbeits-, Unternehmens-, Gaming- und Netzkultur versucht sie, etablierte Routinen und Narrative, die unsere Lebensrealitäten bestimmen, in ihren Arbeiten zu durchbrechen.
Ausgangspunkt für Juli Gebhardts raumgreifende Installationen ist die Entgrenzung von Freizeit und Arbeit im neoliberalen, digitalen Zeitalter. Sie stellt das Individuum, das den Wechselwirkungen und Verschränkungen von analoger und digitaler Arbeitswelt ausgeliefert ist, sowie die Frage, wie sich im digitalen Raum Gemeinschaft beständig bilden kann, ins Zentrum ihrer Auseinandersetzungen. Während sie den Verlust von traditionellen Arbeitsstrukturen sowie das Aufkommen neuer Formen der Selbstausbeutung reflektiert, befragt sie die Vereinbarkeit von persönlicher Entfaltung und ökonomischem Druck. Mit ihren Arbeiten nimmt sie somit die Auswirkungen dieser Entgrenzung auf das Individuum fortwährend kritisch in den Blick.
Bevor Juli Gebhardt ihr Kunststudium an der ABK Stuttgart in der Klasse für Installation bei Prof. Birgit Brenner und !Mediengruppe Bitnik absolvierte, hat sie zunächst Betriebswirtschaftslehre in Karlsruhe studiert. Neben Stationen an der Burg Giebichenstein in Halle, der University of Derby (UK) und der Angewandten in Wien nahm sie 2018 an einem Residenzstipendium der Galerie EIGEN+ART Lab in Berlin teil. 2021 wurde Gebhardt außerdem mit dem Akademiepreis der ABK Stuttgart ausgezeichnet. Nach ihrem Abschluss als Meisterschülerin bei Prof. Heba Amin und Prof. Antonia Low war Gebhardt von November 2023 bis April 2024 Stipendiatin des Residenzprogramms Cité internationale des arts in Paris. Zusätzlich zu ihrer eigenen künstlerischen Praxis arbeitet sie seit 2021 als kuratorische Assistentin im Künstlerhaus Stuttgart und leitet seit 2022 den Kunstverein Kunstraum 34 in Stuttgart, der sich auf zeitbasierte Kunst und experimentelle Musik fokussiert.
Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken. Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!
Von Dienstag, den 9. Juli, bis Sonntag, den 14. Juli, täglich von 12 bis 21 Uhr, wird Paul’s Kimchi Café, ein Popup-Lokal und Künstler*innencafé, im 2. Stockwerk des Künstlerhauses die Türen öffnen. Sowohl koreanisches als auch schwäbisches Kimchi und leicht fermentierte hausgemachte Nudeln aus lokalem Kohl und anderen saisonalen Zutaten werden serviert. Und natürlich eine Auswahl an heißen und eiskalten Getränken.
***
Paul Sullivan ist ein in Liverpool ansässiger Architekt und Kimchi-Koch. Er ist Gründungsdirektor des Static Complex, Liverpool (www.staticcomplex.com), einem Galerie- und Mehrzweckraum, der Ausstellungen, Symposien/Debatten, Musikkonzerte und Filmaufnahmen, eine Kimchi-Bar und zehn Atelierräume für Künstler*innen, Architekt*innen, Filmemacher*innen, Grafikdesigner*innen und Kreative sowie ein internationales Residenzprogramm beherbergt. Nachdem er 2006 nach Südkorea gereist war, gründete er Paul’s Kimchi Co, um die koreanische Küche und Kimchi in der Merseyside mit einer kleinen Pop-up-Nudelbar in der Static Gallery bekannt zu machen. Sein Unternehmen KIMCHI Human widmet sich der Herstellung des perfekten Kimchi (www.kimchihuman.com)
Am Sonntag, den 7. Juli und den 14. Juli jeweils von 10 bis 13 Uhr leitet der Kimchi-Künstler Paul Sullivan einen Workshop zur Herstellung von Kimchi. Schließe dich Paul und anderen Fermentierer*innen an und lerne die Kunst des Lacto-Metabolismus mit dem sommerlichen Flair lokaler saisonaler Produkte. Bringe einen luftdichten Behälter mit, um deinen Kimchi mit nach Hause zu nehmen. Die Plätze sind begrenzt. Anmeldung zu den Workshops bitte über Eventbrite.
Von Dienstag, den 9. Juli, bis Sonntag, den 14. Juli, täglich von 12 bis 21 Uhr, wird Paul’s Kimchi Café, ein Popup-Lokal und Künstler*innencafé, im 2. Stockwerk des Künstlerhauses die Türen öffnen. Sowohl koreanisches als auch schwäbisches Kimchi und leicht fermentierte hausgemachte Nudeln aus lokalem Kohl und anderen saisonalen Zutaten werden serviert. Und natürlich eine Auswahl an heißen und eiskalten Getränken.
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Paul Sullivan ist ein in Liverpool ansässiger Architekt und Kimchi-Koch. Er ist Gründungsdirektor des Static Complex, Liverpool (www.staticcomplex.com), einem Galerie- und Mehrzweckraum, der Ausstellungen, Symposien, Musikkonzerte und Filmaufnahmen, eine Kimchi-Bar und zehn Atelierräume für Künstler*innen, Architekt*innen, Filmemacher*innen, Grafikdesigner*innen und Kreative sowie ein internationales Residenzprogramm beherbergt. Nachdem er 2006 nach Südkorea gereist war, gründete er Paul’s Kimchi Co, um die koreanische Küche und Kimchi in der Merseyside mit einer kleinen Pop-up-Nudelbar in der Static Gallery bekannt zu machen. Sein Unternehmen KIMCHI Human widmet sich der Herstellung des perfekten Kimchi (www.kimchihuman.com)
18:00–21:00 Uhr
Talking Hay ist eine Einladung, sich mit uns in das von uns geerntete Heu zu setzen, um über Heu und alles, was es bedeutet und offenbart, zu sprechen. Heuhaufen sind eine der Ikonen der Landwirtschaft und kommen in einer erstaunlichen Vielfalt von Formen, Größen und Aufmachungen vor. Sie sind oft kunstvoll gefertigte Objekte – volkstümliche ländliche Architektur -, die aus Schichten und Lagen von getrockneten Gräsern und Pflanzen bestehen und die umgewandelte Energie der Sonne für die dunklen Monate speichern. Wir werden darüber nachdenken, was in einem Heuhaufen steckt – welche Gräser und Blumen, aber auch welches Wissen sich darin befindet. Das Stapeln von Heu im zweiten Stock des Künstlerhauses macht den Heuhaufen gleichzeitig zu einem Umwandler zwischen den kunsthistorischen Konventionen der Darstellung der Landschaft und zu einem Signifikanten – wie eine Skulptur -, durch den wir das hinterfragen können, was die Künstlerinnen Kathrin Böhm und Wapke Feenstra die “ländlichen Unterströmungen” der städtischen Gemeinschaften nennen.
Wir werden aber nicht nur über Heu reden, sondern versuchen, es genauer anzusehen, zu riechen und zu zeichnen – im Heu zu sein. Im Anschluss gibt es ein leichtes Abendessen.
Künstlerhaus Stuttgart
Donnerstag, 4. Juli 2024
18.00 – 21.00 Uhr
Zum Abschluss von Rotting Hegel lädt das Künstlerhaus Stuttgart zu Dialektik der Myzelien: Ein Bankett ein. An diesem Abend servieren wir den Gästen ein Menü zur Verkostung der Austernpilze, die auf den Seiten von Hegels Gesamtwerk gewachsen sind. Essen Sie mit uns die Pilze, die Hegel aßen…
Anfang Mai dieses Jahres richtete das Pariser Kollektiv SPORA – ein Kollektiv von menschlichen und myzelischen Künstler*innen und Akteur*innen – im vierten Stock des Künstlerhauses Stuttgart ein Bibliothekslabor ein. Dort veranstalteten sie einen Workshop zur Myzelisierung von Hegel. Nachdem Dutzende von Ausgaben der Hegel-Bibliothek mit Pilzsporen geimpft wurden und diese mehrere Wochen lang in den dunklen Seiten des großen humanistischen Philosophen inkubiert hatten, begann Anfang Juni die Fruchtbildung, als die Pilze mit barocker Unbekümmertheit aus den Büchern in den Regalen zu sprießen begannen.
Materiell gesehen bot die Zellulose der Buchseiten ein ideales Substrat für das Gedeihen der Pilze, was zu einer phänomenalen Ernte von prächtigen Austernpilzen führte, die sich ausschließlich von Hegelscher Kost ernährten. Diese Art der Philosophiekultivierung führt jedoch zu unerwarteten Erkenntnissen. Mycelium, so scheint es, hat einen anspruchsvollen Geschmack und keinen Mangel an Witz. Offenbar hat es nicht alle Gedanken des Aufklärers wahllos verschlungen und fand die Seiten über die Absolute Erkenntnis geradezu ungenießbar.
“Ein Philosoph sprießt nicht einfach wie ein Pilz aus der Erde”, schrieb Hegel bekanntermaßen, wobei er zweifellos an seine eigene erhabene weltgeschichtliche Mission dachte, während er unverhohlene Verachtung für eine Lebensform zeigte, die er nur geringfügig für mehr als ein Mineral hielt. Heute können wir in einer dialektischen Umkehrung, die Hegel zwar nicht übersehen, aber auch nicht voraussehen konnte, feststellen, dass Pilze tatsächlich wie Philosophen aus einer Bibliothek sprießen. Sicherlich kann man sagen, dass alle Bibliotheken langsam verrotten; diese spezielle nur ein wenig schneller als andere. Wenn das Projekt Rotting Hegel als Laboratorium des dialektischen Austauschs zwischen den unversöhnten Energien des mächtigsten philosophischen Systems der Moderne und denen einer der ältesten, widerstandsfähigsten – und für den Menschen kryptischsten – Lebensformen der Erde gesehen werden kann, wie kann dann der Akt des Verschlingens des Ergebnisses dieser Begegnung verstanden werden? Vielleicht als Gelegenheit, Hegel buchstäblich zu verdauen und zu assimilieren, indem man die Pilze verdaut und assimiliert, die seine Werke verdaut und assimiliert haben…
Ein Projekt von SPORA.
Info
Samstag, 22. Juni 2024, 19:00 Uhr
im Künstlerhaus, 4. Stock
vegetarisches 5-Gänge-Menü
inklusive Weinbegleitung und unalkholische Getränke
mit Redebeiträgen zu Hegel und Myzelien
Unkostenbeitrag 39 Euro
Plätze sind begrenzt. Anmeldung über Eventbrite.
In der 33. Dienstags-Werkstatt wird die Künstlerin Thora Gerstner Einblick in das breite Spektrum ihrer künstlerischen Arbeit geben.
Ihre Forschungsfelder sind neben der Verbindung freier Grafik mit dem Werkstoff Glas die künstlerische Aufarbeitung historischer Patterns. Wiederkehrende Rhythmen, Musterstrukturen und typografische Formen lassen sich in ihrer individuellen Bildsprache finden. Sie studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart sowie an der Listaháskóli Íslands in Reykjavík.
Sie lehrt aktuell unter anderem an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und hatte neben einer Gastdozentur in Peking, China, Lehraufträge an der Universität Tübingen, der Hochschule für Gestaltung
Augsburg und an der Hochschule Pforzheim inne.
Jahrelang befasste sie sich innerhalb ihrer zeichnerischen Arbeit mit den Goldblechen aus dem Grab des Tutanchamun, deren Dokumentation die schriftliche Promotion von Julia Bertsch komplettiert.
Seit 2021 kuratiert sie einen permanent zugänglichen Ausstellungsraum am Hauptbahnhof Stuttgart, zusammen mit dem von ihr gegründeten Künstler:innenkollektiv ATELIER TRANSLUZENT.
Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken. Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!
08:00–12:00 Uhr
Das Künstlerhaus macht Heu!
Wir laden Sie ein am Samstag, den 08. Juni, morgens an einem Sensenworkshop unter der Leitung des Sensenexperten Bernhard Lehr in Zusammenarbeit mit dem Bienenschutz Stuttgart teilzunehmen. Sensen, die gesamte Ausrüstung und der Transport zur und von der Wiese werden zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmer*innen erlernen die Technik und den Vorgang des Sensens (einschließlich Entgraten der Klinge und Herstellen des Stiels), der als integraler Bestandteil der sorgfältigen Nutzer*innenschaft von Landschaft verstanden wird. Der Workshop ist sowohl für Anfänger*innen als auch für Fortgeschrittene geeignet, aber die Plätze sind begrenzt, also melden Sie sich frühzeitig an!
Das Ergebnis des Workshops wird ein Heuhaufen im 2. Stock des Künstlerhauses sein, der als nutzer*innenfreundliche Atmosphäre für Begegnungen, Vorführungen und Gespräche genutzt werden kann. Sensen und Heumachen gehören zu einer Reihe von Aktivitäten, bei denen künstlerische und landwirtschaftliche Tätigkeit zusammenkommen, um eine gemeinsame Atmosphäre zu schaffen, die in den kommenden Monaten durch Workshop-Formate erkundet werden soll.
Anmeldungen an info@kuenstlerhaus.de
Das Vierte Organ lädt im Juni zu einem Auswärtstermin ein. Im Rahmen des Projekts “Echo dieser Tage” der InterAKT Initiative (mehr Informationen weiter unten) findet im Begegnungsraum Stuttgart eine Filmvorführung von historischen Aufnahmen Stuttgarts statt. Als Verein prägen wir das Stadtbild und die lokale Lebensqualität. Ein Anlass gemeinsam darüber nachzudenken, wie die Stadt sich verändert und wie wir darauf Einfluss nehmen können und wollen.
Titel: Bewegende Momente aus privaten Filmarchiven, Stuttgart vor und nach dem 2. Weltkrieg
Uhrzeit: 19:00-22:00 Uhr
Ort: Begegnungsraum, Breitscheidstraße 2f, 70174 Stuttgart
Orte verändern sich mit der Zeit, und besonders drastisch durch Kriege. Auch Stuttgart hat sich durch den letzten Krieg in Deutschland stark verändert. Am 4. Juni werden wir gemeinsam Filmaufnahmen von Stuttgart vor und nach dem Zweiten Weltkrieg sichten – unter anderem zur Verfügung gestellt durch das Haus des Dokumentarfilms – und uns über die kriegsbedingten Veränderungen und ihr Verhältnis zum Heute austauschen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des InterAKT Projekts “Echo dieser Tage” statt:
Mit “Echo dieser Tage” präsentiert InterAKT eine interaktive Installation, die reale Erlebnisse und fiktive Geschichten aus der Ukraine einfühlsam mit der Geschichte des Stuttgarter Stadtgartens verwebt. Durch die künstlerische Aktivierung des Stadtgartens laden wir sowohl die lokale Gemeinschaft als auch ukrainische Geflüchtete sowie Geflüchtete anderer Nationalitäten herzlich ein, diesen Ort als Treffpunkt und Austauschort zu entdecken und aus einer neuen Perspektive zu erleben. In deutscher und ukrainischer Sprache.
Die Installation kann täglich besucht werden und die Hörgeschichten zu den einzelnen Stationen können jederzeit mit dem eigenen Telefon aufgerufen werden. Es gibt zusätzlich tägliche Kernzeiten, zu denen MP3 Player und Kopfhörer zur Verfügung stehen und ihr mit uns ins Gespräch kommen könnt. Ihr findet uns auf der Picknickdecke im Park.
Mehr Informationen zum gesamten Programm unter https://interakt-initiative.com/programmheft-echo-dieser-tage-alternativ/
Am Montag, den 3. Juni, laden wir Sie zum ersten Termin unserer neuen, einmal im Monat stattfindenden Gesprächsreihe _compatible conversations (farm_compatible, art_compatible, bazaar_compatible, research_compatible…) ein. In diesem ersten Gespräch sprechen wir mit der Künstlerin und Autorin Kathrin Böhm anlässlich der Veröffentlichung ihres neuen Buches Art on the Scale of Life.
Seit Mitte der 1990er Jahre hat Kathrin Böhm die Bedingungen für sozial engagierte Arbeitsweisen auf das ausgeweitet, was sie als “scale of life” (dt. Maßstab des Lebens) bezeichnet. Sie sucht nach Gemeinsamkeiten zwischen den Bereichen Kunst und Landwirtschaft, indem sie deren Vokabular, Räume, Ökonomien und Praktiken durch kollektive Projekte wie Myvillages (seit 2003), The Centre for Plausible Economies (seit 2018), Company Drinks (seit 2014) und die Rural School of Economics (mit Wapke Feenstra seit 2019) miteinander verbindet. Ihr neues Buch erscheint im Anschluss an das zweiteilige Ausstellungsprojekt COMPOST. Kathrin Böhm: Turning the Heap und COMPOST: For Future Use und versucht zu zeigen, wie die heiteren visuellen Methoden, Sprachen, Taktiken, Werkzeuge, Konzepte und Strategien, die einer sozial transformativen Kunstpraxis dienen, in ländlichen und bäuerlichen Umgebungen fernab der üblichen Schauplätze der zeitgenössischen Kunstwelt nützlich eingesetzt werden, auch wenn die Kunst mit der Landwirtschaft verschmolzen ist. Wenn die Kunst nun vom “Maßstab der Kunst” zum “Maßstab des Lebens” aufgestiegen ist, wie sieht das aus? Was ist eigentlich der Maßstab des Lebens? Und was wird durch diese Maßstabsverschiebung gewonnen und was aufgegeben?
18:00–20:30 Uhr
Ab Juni veranstaltet der Kimchi-Künstler Paul Sullivan im Künstlerhaus Stuttgart eine Reihe von öffentlichen Kimchi-Workshops. Diese finden im Rahmen von Paul’s Kimchi Café statt, einem Popup-Restaurant im 2. Stock des Künstlerhauses, in dem sowohl sowohl koreanisches als auch schwäbisches Kimchi und leicht fermentierte hausgemachte Nudeln aus lokalem Kohl und anderen saisonalen Zutaten angeboten werden.
In Vorbereitung auf diese Atmosphäre der gemeinschaftlichen Fermentation sind Sie eingeladen, mit Paul und anderen an einem Kimchi-Keramik-Workshop teilzunehmen, der von der Keramikerin und Designerin Yvette Hoffmann geleitet wird. Ziel ist es, Kimchi-Schalen aus Keramik herzustellen, die in Paul’s Kimchi-Café verwendet und unter den Workshop-Teilnehmer*innen aufgeteilt werden: eine für Sie, eine für das Café, eine für Sie, eine für das Café…
Der Workshop ist kostenlos und offen für maximal 10 Personen, die lernen möchten, wie man Schalen in verschiedenen Größen mit einer Überformtechnik herstellt. Die Teilnehmer*innen können so viele Schalen herstellen, wie es die Zeit erlaubt: in der Regel 4-5 Schalen im Laufe des Abends. Das Trocknen, Glasieren und Brennen wird anschließend von Yvette Hoffmann durchgeführt. Der Glasurbrand findet bei 1240° C statt, so dass die Schalen spülmaschinengeeignet sind. Alle Materialien, das Glasieren und Brennen sind kostenlos. Der Kurs findet in deutscher und englischer Sprache statt und ist sowohl für Anfänger*innen als auch für Fortgeschrittene geeignet.
Die Anmeldung für den Workshop ist geschlossen.
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Yvette Hoffmann ist Designerin und Handwerkerin. Sie gestaltet und handwerkt, um die Grenze zwischen Produkt und Objekt zu erforschen und um die Natur des Materials, des Prozesses und der Form zu entdecken, ganz im Sinne des Verstehens durch Machen und Benutzen. “Es geht weniger darum, etwas zu besitzen”, sagt sie, “als vielmehr darum, dass man es intuitiv gerne benutzt. Dinge, die man gerne benutzt, wirft man nicht so schnell weg. Das ist auch eine Form der Nachhaltigkeit.” Seit der Gründung ihres Studios im Jahr 2011 hat sie an zahlreichen experimentellen Einzelprojekten gearbeitet und kollaboriert regelmäßig mit Künstler*innen und Praktiker*innen aus anderen Bereichen. Derzeit entwickelt sie ein langfristiges Projekt mit der Künstlerin Linda Weiss, bei dem sie wilden Ton in der Natur sammelt. Außerdem ist sie Leiterin der Keramikwerkstatt im Künstlerhaus Stuttgart. https://www.yvettehoffmann.com/
Paul Sullivan ist ein in Liverpool ansässiger Architekt und Kimchi-Koch. Er ist Gründungsdirektor des Static Complex, Liverpool (www.staticcomplex.com), einer Galerie und einem Mehrzweckraum, der Ausstellungen, Symposien/Debatten, Musikkonzerte und Filmprojkte, eine Kimchi-Bar und zehn Atelierräume für Künstler*innen, Architekt*innen, Filmemacher*innen, Grafikdesigner*innen und Kreative sowie ein internationales Residenzprogramm beherbergt. Nachdem er 2006 nach Südkorea gereist war, gründete er Paul’s Kimchi Co, um die koreanische Küche und Kimchi in der Merseyside mit einer kleinen Pop-up-Nudelbar in der Static Gallery bekannt zu machen. Sein Unternehmen KIMCHI Human widmet sich der Herstellung des perfekten Kimchi (www.kimchihuman.com).
Das Treppenhaus als Konzertraum – Ralph Gaukel nutzt die besondere Akustik für seine Klang- und Obertoninstrumente, auf eine elektronische Verstärkung wird ganz bewusst verzichtet.
Zu hören sind die urzeitlichen Klänge des australischen Didgeridoo, ebenso wie die unsagbar leichten Töne der traditionellen slowakischen Hirtenblockflöte Fujara und die Rhythmen der tanzenden Hände auf dem Schweizer Musikinstrument „Hang“.
Auch die alte Kunst des Obertongesangs ist zu hören, ebenso Maultrommeln, und der warme Klang der Kalimba-Sansula. Ein klangvolles, ja schon meditatives Erlebnis. Die Treppenstufen dienen als Sitzgelegenheit, daher bitte ein Sitzkissen mitbringen.
Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken. Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!
Das Vierte Organ lädt im Mai zum gemeinsamen Kochen und Essen ein.
Das Vierte Organ ist ein Ort für, mit und von der Mitgliedschaft des Künstlerhauses. Es kann vieles sein und auch noch werden. Bei dem nächsten Treffen wollen wir uns gemeinsam der ästhetischen Praxis des Kochens widmen.
Manche sagen, die schlichteste aller Suppen sei die Gemüsesuppe/Minestrone.
Dabei kommt es immer auf die Qualität der Lebensmittel an. Sie stehen im Mittelpunkt und haben Einfluss auf den Geschmack und das Ergebnis.
Wir wollen also am Samstag, den 04. Mai 2024 ab 16.30 Uhr, im 3. Stock gemeinsam schnippeln, kochen und danach bei geselligem Beisammensein essen, uns austauschen und wohlfühlen. Die Zutaten werden am Samstag frisch auf dem Stuttgarter Wochenmarkt besorgt.
Wir bitten um Anmeldung bis Sonntag, den 28. April 2024 unter info@kuenstlerhaus.de.
Rotting Hegel ist eine mehrphasige funktionale Installation, die SPORA in Zusammenarbeit mit anderen myzelischen Akteur*innen für das Künstlerhaus Stuttgart entwickelt hat. Während des Projekts verstricken sich Pilzhyphen in den Seiten des menschlichen Philosophen und ernähren sich von der Zellulose, die mit Worten und Begriffen durchdrungen ist. Pilze haben die Kraft, tote Materie in neue Früchte zu verwandeln – aber wie ist es um den Geist von Hegels Werk bestellt? Welche Passagen werden sich als besonders fruchtbar erweisen, wenn die Pilzfarm in den Regalen der Bibliothek Früchte trägt?
Pilze sind bekannt für ihren schrägen und unberechenbaren Humor: Schauen Sie vorbei, um zu sehen, welche Konzepte die Pilze nahrhaft und welche geschmacklos finden. Es ist allgemein bekannt, dass Hegel in seiner Ästhetik den Tod der Kunst verkündete. Der Vorbote der philosophischen Moderne schreibt, „die Kunst ist und bleibt nach der Seite ihrer höchsten Bestimmung für uns eine Vergangenheit“ und ebnete damit den Weg für das Aufkommen der Konzeptkunst. Zwei Jahrhunderte später erscheint es dringlich und nützlich, den großen Dialektiker in einer Atmosphäre der Fäulnis zu verstoffwechseln.
Rotting Hegel wird mit einem gemeinsamen Essen eines phänomenalen Pilzrisottos in der Bibliotheks-Farm gipfeln, in der die Pilze gewachsen sind, so dass die Gäste sich Hegel unmittelbar einverleiben können.
Öffnungszeiten der Rotting-Hegel-Bibliothek: Samstags 12 Uhr bis 18 Uhr
Myceliating Hegel: Ein Einführungsworkshop zum Myzel
2. Mai, 18.00 – 21.00 Uhr
Zur Eröffnung von Rotting Hegel, der funktionalen Installation im Künstlerhaus Stuttgart, entschied sich SPORA für eine kollektive und benutzerfreundliche Vorgehensweise, indem sie die Teilnehmer*innen am 2. Mai im kleinen Rahmen mit einem Workshop in die Techniken der Mykologie und der Pilzzucht einführen. In diesem Fall wird das Substrat das Gesamtwerk von Hegel sein. Mit Hilfe des größten Zersetzers der Natur lädt dieser Workshop die Teilnehmer*innen ein, die Seiten des berühmten Stuttgarter Philosophen zu myzelisieren. Aus den Seiten von Hegels Werk werden in den folgenden Wochen Austernpilzbüschel heranwachsen, die für ein gemeinsames Essen verarbeitet werden. Anstelle einer Philosophie des Myzels – von dem Hegels Denken nur so wimmelt – schlägt SPORA eine Myzelisierung der Philosophie vor.
In diesem 3-stündigen Workshop lernen Sie die Grundlagen der Pilzzucht in Theorie und Praxis kennen – alles, was Sie wissen müssen, um Ihre Hausbibliothek (oder Ihren Holzschuppen) in eine Pilzzucht zu verwandeln!
Keine Vorkenntnisse über Pilze erforderlich.
Kostenlos für Anfänger*innen oder fortgeschrittene Hegelianer*innen jeden Alters.
Anmeldung erforderlich: info@kuenstlerhaus.de
Über das Kollektiv SPORA
SPORA ist ein extradisziplinäres Projekt, das von dem Konzept des Myzels als Methodik und Beobachtungsinstrument des fast Unsichtbaren geprägt ist. SPORA wurde 2021 von Charlotte Janis (Künstlerin) und Roberto Dell’Orco (Künstler, Landschaftsarchitekt und Architekt) gegründet und hat seinen Sitz in dem von Künstler*innen betriebenen Raum Les Ateliers Wonder in Bobigny (Frankreich). In den vergangenen drei Jahren hat SPORA forschungsbasierte Aktionen wie Ausstellungen, partizipatorische Workshops, hybride Installationen und Performances, Waldspaziergänge, Landschaftsinterventionen im öffentlichen Raum und akademische Forschungsprogramme initiiert, begleitet und miteinander verbunden. Bei jeder dieser Gelegenheiten entsteht durch die Interaktion mit Teilnehmer*innen verschiedener Generationen ein rhizomatischer Aspekt, der neue Möglichkeiten und transdisziplinäre Kooperationen ermöglicht, die sich alle um die Erforschung der Feinheiten der Pilzwelt drehen. Die Betrachtung des Myzels als Botschaft fördert ein vertieftes Verständnis von lebenden Organismen, Böden und den Verbindungen zwischen Menschen und Nicht-Menschen und stellt diese interdisziplinären Dialoge als verbindende Narrative der Science-Friktion dar.
18:00–21:00 Uhr
Zur Eröffnung von Rotting Hegel, der funktionalen Installation im Künstlerhaus Stuttgart, entschied sich SPORA für eine kollektive und benutzerfreundliche Vorgehensweise, indem sie die Teilnehmer*innen am 2. Mai im kleinen Rahmen mit einem Workshop in die Techniken der Mykologie und der Pilzzucht einführen. In diesem Fall wird das Substrat das Gesamtwerk von Hegel sein. Mit Hilfe des größten Zersetzers der Natur lädt dieser Workshop die Teilnehmer*innen ein, die Seiten des berühmten Stuttgarter Philosophen zu myzelisieren. Aus den Seiten von Hegels Werk werden in den folgenden Wochen Austernpilzbüschel heranwachsen, die für ein gemeinsames Essen verarbeitet werden. Anstelle einer Philosophie des Myzels – von dem Hegels Denken nur so wimmelt – schlägt SPORA eine Myzelisierung der Philosophie vor.
In diesem 3-stündigen Workshop lernen Sie die Grundlagen der Pilzzucht in Theorie und Praxis kennen – alles, was Sie wissen müssen, um Ihre Hausbibliothek (oder Ihren Holzschuppen) in eine Pilzzucht zu verwandeln!
Keine Vorkenntnisse über Pilze erforderlich.
Kostenlos für Anfänger*innen oder fortgeschrittene Hegelianer*innen jeden Alters.
Anmeldung erforderlich: info@kuenstlerhaus.de
Das Künstlerhaus Stuttgart freut sich, die neuen Atelierstipendiat*innen des Jahres 2024/25 bekanntzugeben, die am 01. Mai 2024 ihre Ateliers im Künstlerhaus beziehen. Auch in diesem Jahr kann das Künstlerhaus sieben herausragenden Künstlerinnen und Künstlern, und Kollektiven Arbeitsräume für ein Jahr zur Verfügung stellen.
Neu begrüßen dürfen wir Mizi Lee und Paco Ladrón de Guevara Rodríguez.
Die Stipendien von anima ona, Theo Ferreira Gomes, Lambert Mousseka, Marcela Majchrzak sowie Yara Richter wurden um ein weiteres Jahr verlängert.
Mizi Lee
(*1990, Changwon, Südkorea) nutzt alle Arten von Medien und überschreitet die Grenzen aller Disziplinen, um ein einzigartiges Ereignis zu schaffen. Mal gründet sie einen Fake-Supermarkt, um Prospekte voller Kunstwerke zu drucken, mal schreit sie in einer Punkband in der Berliner Kulturbrauerei oder in alten Waggons am Nordbahnhof Stuttgart. Sie arbeitet interdisziplinär-kollektiv, weil sie der Meinung ist, dass für Kunstwerke mehr nötig ist als eine Künstlerin. Im Jahr 2022 gründete sie die Punkband Horizontaler Gentransfer und schafft mit ihr reihenweise Projekte, die an der Schnittstelle von Bildender Kunst, Performance und Theater liegen.
Paco Ladrón de Guevara Rodríguez
(*1997, Granada) konzentriert seine künstlerische Forschung auf die Bereiche Performance und Bildende Kunst und verwendet verschiedene Medien wie Installation, Zeichnung oder Tanz, um seine Projekte zu verwirklichen. Acht Jahre lang übte er sich in Akrobatik und machte seinen Bachelor-Abschluss in Bildender Kunst, bevor er nach Brüssel und Berlin reiste, um eine unabhängige Tanzausbildung zu absolvieren. Seitdem hat er als professioneller Tänzer in den Kompanien Aura Dance theatre (Litauen) und Ballet Pforzheim (Deutschland) gearbeitet. Nach der Spielzeit 2021/22 hat er sich als freischaffender Künstler in Stuttgart niedergelassen, wo er sich auf plastische Forschung und Choreographie konzentriert und die Möglichkeit hat, als Performer für andere Choreographen in verschiedenen Städten Deutschlands, Italiens, Spaniens und der Schweiz zu arbeiten sowie seine eigenen Arbeiten zu kreieren. In den letzten Jahren führte er immer wieder eigene transdisziplinäre Projekte in Form von Ausstellungen oder Performances durch. Nicht zuletzt ist seine Lehrtätigkeit in Workshops für zeitgenössisches Zeichnen und Bewegungsforschung zu erwähnen, wie z.B. “due to, despite of. Zwischen Langeweile und Notwendigkeit” (Spanien, Litauen und Deutschland).
Marcela Majchrzak
(*1993) ist Künstlerin, Kunstvermittlerin und Mutter und beschäftigt sich in ihren Projekten mit Themen rund um Identität, Kultur und Arbeit. Dabei interessiert sie sich insbesondere für die (Dis-) Funktionalität von Strukturen und ihren Rechtfertigungsmechanismen. Ihre Arbeiten haben oft einen forschenden und performativen Charakter und verwirklichen sich gerne in verschiedenen Formaten des Zusammenkommens. Als Gründungsmitglied der Matriarchalen Volksküche (MV), welches ein Künstler*innen-Kollektiv ist, realisiert sie verschiedene Küchen-, Essens-, und Diskurssituationen. Sie lebt und arbeitet in Stuttgart.
Theo Ferreira Gomes
(*1993, Niterói/Brasilien) ist post-disziplinärer Kurator, Designer und DJ. Sein besonderes Interesse gilt informellen, sozialen Ökonomien und wie durch verschiedene Währungen persönliche oder unpersönliche Gemeinschaften hergestellt werden können.
Seit Juni 2022 ist er Curatorial Fellow bei der ORNAMENTA, einem reaktivierten Kulturprogramm imNordschwarzwald, das aktualisierten Regionalismus erforscht und seit 1989 zum zweiten Mal von Juli bis Oktober 2024 stattfindet.
Theo Ferreira Gomes war Koordinationsstipendiat für art, science & business an der Akademie Schloss Solitude und Vorstandsmitglied im Leerstand als Freiraum e.V. (LAF), einem kollektiv-geführten Verein mit Projektraum in der Innenstadt Pforzheims. 2018 absolvierte er ein Studium in Modedesign an der Hochschule Pforzheim.
anima ona
ist ein multidisziplinäres Studio, bestehend aus Freia Achenbach und June Fàbregas. Das Duo studierte Industrial Design an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.
Einem transdisziplinären und kollaborativen Ansatz folgend, entwickeln sie seit 2018 selbstinitiierte Projekte und verwirklichen Auftragsarbeiten, wobei sie sich an der Grenze zwischen Design, Forschung und Kunst bewegen.
Ihre vielfältigen Arbeiten eint die Suche nach bisher unausgeschöpften Ressourcen und Möglichkeiten der Wiederverwendung des Materials, der sie durch experimentelle Herangehensweisen und der Auseinandersetzung der kulturellen Bedeutung von Objekten nachkommen.
Yara Richter
(*1996) bewegt sich zwischen Kunst, Kulturarbeit und Mutterschaft. Mit einem Schwerpunkt auf dekolonialen und kollektiven Prozessen ist Richter neben der künstlerischen Arbeit auch als Moderator*in, Redner*in und Bildungsreferent*in mit den Schwerpunkten Schwarze Identitäten, intersektionalem Feminismus und institutioneller Kritik tätig.
Seit 2022 forscht Yara mit Sound, Text, Video und Performance zu black noise als einem Ausgangspunkt, um dekolonisierte Kunst- und Kulturpraktiken zu imaginieren und kreieren. Dabei ist der kreative Prozess ein vielschichtiger, zutiefst politischer Tanz, in dem Ökofeminismus, Queerness, Altra Egos und Geschichtsschreibungen mit einem nicht-linearen Zeitverständnis, Psychosomatik und Möglichkeitsräumen für marginalisierte Körper zusammenfließen.
Lambert Mousseka
(geb. in Katanga, Demokratische Republik Kongo) hat für letzte Jahr seines Stipendiums am Künstlerhaus Stuttgart das Konzept „Stuttgart Akt“ ausgearbeitet.
Dazu gehören auch drei Veröffentlichungen zu seiner gesamten Zeit im Künstlerhaus zum Thema Sape – Sapologie.
Geplant ist hierfür eine Kooperation mit einer Modeschule und zwei oder drei Schneider*innen aus Kinshasa, von der eine ein Mitglied des Kollektivs Bakoko ist, das Kleidung aus Naturmaterialien herstellt. Dieses revolutionäre Kollektiv weigert sich Kleidung aus Stoff herzustellen, sondern lässt sich von der Natur inspirieren.
Im Rahmen des Atelierprogramms werden Arbeitsstipendien an herausragende Künstlerinnen und Künstler sowie Bewerber:innen aus den Bereichen Architektur und Theorie vergeben. Ihnen steht mietfrei ein Arbeitsraum im Künstlerhaus zur Verfügung. Zudem können die Werkstätten des Künstlerhauses kostenfrei genutzt werden. Die Arbeitsräume werden anhand der eingegangenen Bewerbungen jährlich vergeben. Die Entscheidung über die Vergabe trifft der Beirat des Künstlerhauses. Stipendienbeginn ist der 1. Mai 2024 . Die Jury bestand aus Vertretern des Vorstands und des Beirats des Künstlerhaus Stuttgart e.V.
14:00–18:00 Uhr
Der erste Künstlerhaus Stuttgart Hauswein wird abgefüllt! Schließen Sie sich am Samstag, den 27. April, den Künstlerinnen und Winzerinnen Hannah Liya und Mira Simon im Künstlerhaus an, wo rund 350 Liter ihres Weins den nächsten Schritt auf dem Weg zu einem echten Jahrgang machen – vom Gärfass in die Flasche!
Die über 100 Jahre alten Trollinger-Reben, die auf steilen Terrassenhügeln über dem Neckar wachsen, erbrachten eine halbe Tonne Trauben, die von Hannah, Mira und einigen Freunden von Hand geerntet wurden. Anschließend wurden die Trauben gepresst und 18 Monate lang mit Weinhefe in Keramikfässern in einem Erdkeller unterhalb der Weinberge gelagert.
Etwa im selben Jahr, in dem die Reben auf dem Hügel gepflanzt wurden, verwendete Marcel Duchamp einen Flaschentrockner als sein erstes Readymade (wie er es später bezeichnete) und verlagerte es somit aus dem Bereich der Weinherstellung in den performativen Rahmen der Kunst. Ein Jahrhundert später ist das Readymade bereit für die Weinherstellung und der Wein bereit für die Abfüllung.
Gemeinsam stellen wir Etiketten her, füllen und verkorken Flaschen, wobei wir ein Readymade wieder als Flaschentrockner einsetzen, und unternehmen so die letzten Schritte in dem langen Prozess der Herstellung des ersten KHS-Hausweines. Und natürlich gibt es auch eine Verkostung!
Samstag, 27. April, 14-18 Uhr
“It is not a question of imagining art as a relationship to the earth and to its metamorphoses. Rather, it is about thinking of every interspecific relationship — what we understand as the concept of ecosystem — as an art form, even when performed by non-human subjects.
Thinking of the identity of art and agriculture in a landscape means thinking of the landscape as a work of art conceived by each living creature who composes it.”
Emanuele Coccia, The Sower
Seit ihrem Amtsantritt als Künstlerische Leitung des Künstlerhauses Stuttgart am 1. Januar 2024 machen Tamarind Rossetti und Stephen Wright das, was Landwirt*innen im Spätwinter und Vorfrühling tun: den Boden für die Aussaat und Nachfolgebepflanzung vorbereiten und sich mit den anderen Nutzer*innen in einem gemeinsamen Ökosystem abstimmen. Das heißt, sie lernen die Nutzer*innenschaft (engl. usership) des Hauses kennen.
Für Rossetti und Wright besteht eine der wichtigsten kuratorischen Herausforderungen des kommenden Jahrzehnts darin, die künstlerische und ästhetische Wirkung nicht-menschlicher Akteur*innen – Pflanzen, nicht-menschliche Tierarten, vielleicht sogar geophysikalische Akteur*innen, einschließlich Fluss- und Bodensysteme – anzuerkennen und ihnen Raum zu geben. Dies ist ein spannendes und dynamisches Feld innerhalb der zeitgenössischen Kunst und darüber hinaus, da Theoretiker*innen und Praktiker*innen politische oder diplomatische Allianzen mit anderen Lebensformen und geophysikalischen Kräften vorstellen und das modernistische und anthropozentrische Paradigma überdenken, wobei sie oft alte Verbindungen zum Animismus bekräftigen. Der Ansatz von Rossetti und Wright ähnelt zwar diesen Initiativen, unterscheidet sich aber grundlegend von ihnen, da er durch die übergreifende Sichtweise einer einzigen Nutzer*innenschaft geprägt ist: Alle Lebensformen nutzen die Umwelt und die Ökosysteme, und in dieser Hinsicht gestalten sie gemeinsam und untrennbar diese Landschaften und erzeugen eine Atmosphäre. Ihre Hypothese ist, dass die Nutzer*innenschaft der gemeinsame Beziehungsmodus aller Akteur*innen ist – dies ist die Art und Weise, wie Lebewesen sich zu ihrer Umwelt verhalten; das Ergebnis ist eine Atmosphäre.
Um diese Hypothese zu testen, herauszufordern und zu erweitern, haben Rossetti und Wright ein künstlerisches Programm für das Künstlerhaus Stuttgart konzipiert, das die Einbeziehung der Nutzer*innenschaft in diesem weitesten Sinne vorsieht und sich an Künstler*innen und kunstaffine Praktiker*innen wendet, die mit Pflanzen- und Tierarten als vollwertigen künstlerischen Akteur*innen zusammenarbeiten.
Als Alternative zu isolierten Ausstellungen und ereignisbasierter Ideologie bieten die von Rossetti und Wright als Atmosphären bezeichneten Bereiche die Bedingungen für die Intensivierung, Verstärkung und den Austausch ästhetischer Erfahrungen – genau das, was man als Bewirtschaftung einer Atmosphäre bezeichnen könnte. In diesem integrierten Ökosystem funktionieren die künstlerischen Beiträge wie Pflanzen in einem sich ständig wandelnden Garten, von denen jede einen Lebensraum braucht und gleichzeitig einen Lebensraum für andere bietet. Das Künstlerhaus Stuttgart wird hier als kollektiver Bauernhof, als urbaner Garten zur Kultivierung von Kunst vorgestellt, der nicht auf intensiven Anbaumethoden beruht, sondern auf einer extensiven Vision, die durch Sukzessionspflanzungen und institutionelle Permakultur gekennzeichnet ist.
Vor diesem Hintergrund haben Rossetti und Wright für 2024 einen Drei-Jahreszeiten-Zyklus entwickelt, der durch die Phasen Kompostierung, Aussaat, Kultivierung und Ernte charakterisiert wird. In der ersten Phase liegt der Schwerpunkt auf Stoffwechselprozessen durch Fermentation und Myzelisierung (in der Landwirtschaft geht es vor allem um Nahrung). In der zweiten Phase geht es um Wasser, lebende Flüsse als Landschaften (die oft von nicht-menschlichen Akteur*innen geschaffen werden). In der dritten Phase liegt der Schwerpunkt auf der institutionellen Permakultur und ihrer gemeinschaftlichen Erhaltung und Erneuerung. Auf diese drei ersten Phasen folgt eine Untersuchung von Anthrosolen (von Menschen mitgeschaffene Böden).
Oberste Priorität der neuen künstlerischen Leitung des Künstlerhauses Stuttgart ist es, die noch bestehenden Hierarchien zwischen den verschiedenen Nutzergruppen, insbesondere zwischen dem künstlerischen Programm und den hauseigenen Werkstätten, zugunsten einer einheitlichen Nutzer*innenschaft abzubauen.
Am 15. April 2024 laden das Künstlerhaus Stuttgart und das Restaurant „Im Künstlerhaus“ zu einem gemeinsamen Abend ein.
Mit der Veranstaltungsreihe „Mit Essen spielen“ wagen wir ein Experiment. An drei Abenden schlagen wir eine Brücke zwischen Küche und Kunst und sprechen über den Prozess von der ersten Idee bis zur Präsentation auf dem Teller. Zusammen mit einem Künstler, einer Künstlerin oder einem Kollektiv überlegen wir, wie sich dieser Prozess künstlerisch übersetzen lässt. Wie lassen sich Aromen, Ästhetik, Farbe und Geschmack kulinarisch und künstlerisch miteinander verbinden? Nach dem Künstler Lennart Cleemann sowie dem Duo anima ona laden wir zum Abschluss dieser Reihe die Künstlerin Mona Zeiler ein.
Der künstlerische Prozess, das Ausstellung-Machen sowie die Abläufe in der Restaurantküche münden in der anschließenden Präsentation. Voraus gehen Überlegungen zu Anordnungen und Größenverhältnissen im Gastraum (Raum/Tisch/Teller), zu materieller Vielfalt und ihrer Anwendung (Zutaten) sowie der Gestaltung innerhalb des sozialen Raums, der stets auch mitgedacht wird.
Mona Zeiler untersucht in ihrer künstlerischen Arbeit über skulptural-installative Verfahrensweisen Elemente aus unserer Umgebung und Lebenswelt: Sie schält dabei buchstäblich Details heraus und spürt so unterschiedlichen Bedeutungsebenen sowie Fragen zu unserer Wahrnehmung und welche Aufmerksamkeit wir ihnen geben (wollen) nach. Zum Thema „Präsentation“ gestaltet Mona Zeiler für den Abend ein ortsbezogenes Setting mit Objekten aus Keramik, welches den Rahmen für die Küche schaffen wird – anders als sonst werden Schritte des Zubereitens und Präsentierens in den Gastraum, an den Tisch der Gäste, verlagert.
Der Abend beginnt mit einem 3-Gänge-Menü (vegan), inkl. aller Getränke. Anschließend findet eine Diskussion zwischen Sebastian Werning, Konstantin Kuld und Mona Zeiler statt, bevor der Abend dann in lockerem Gespräch mit allen Gästen ausklingt. Speisen und Getränke werden vom Restaurant zum Selbstkostenpreis angeboten. Die Teilnahmekosten belaufen sich auf
49,00 EUR für Mitglieder bzw.
69,00 EUR für Nicht-Mitglieder.
Um die weitere Planung vornehmen zu können, ist eine verbindliche Anmeldung bis zum 01. April 2024 unter rr@kuenstlerhaus.de notwendig.
Da das Künstlerhaus einen Abend für alle anbieten möchte und nicht jede*r über die notwendigen Mittel verfügt, arbeiten wir nach dem Solidaritätsprinzip: Wenn ein Mitglied mehr zahlen möchte, geht das Geld in einen Solitopf für diejenigen, die weniger zahlen können. Wenn ein Mitglied weniger zahlt, kann es ebenfalls am Abend teilnehmen, sobald im Solitopf genug Geld ist, um den Differenzbetrag zu 49 EUR auszugleichen. Es gilt das Prinzip „first come first serve“.
Dauer der Ausstellung: 16. April bis 14. Oktober 2024
Eröffnung: 14. April 2024, 16 Uhr
Mit Marzieh Bashkar, Stephanie Bothe, Marielle Dannenmann, Nicole Eitel, Ute Fischer-Dieter, Anja Fleischhauer, Andreas Nikolaus Franz, Florian Glaubitz, Annika Hartmann, Stephanie Herrmann, Yvy Heußler, Yvette Hoffmann, Christa Knoll, Elke Kühnle, Myriam Kunz, Bernhard Müller, Sarah Naaseh, Le Han Nguyen, Aleksej Nutz, Adrian Rivinius, Jasmin Schädler, Kerstin Schaefer, Ruth Schuhbauer, Linda Weiß, Tina Zeltwanger
Yvette Hoffmann, Produktdesignerin und Leiterin der Keramikwerkstatt, entwickelt für diese Ausstellung mit den teilnehmenden Künstler*innen eine Möglichkeit, die filigranen und zerbrechlichen Arbeiten in einem lebendigen Umfeld, wie dem Restaurant Im Künstlerhaus zu präsentieren.
Im Zentrum steht eine Gemeinschaftsarbeit von 24 Nutzer*innen der Keramikwerkstatt, in der die Vase als Objekt von jedem individuell interpretiert wird. Allen stand dabei nur ein ausgewählter Ton sowie eine Glasur zur Verfügung. Insgesamt sind mehr als 90 sehr unterschiedliche Keramiken entstanden, bei denen die Grenze zwischen Alltagsgegenstand und Kunstobjekt ausgelotet wird. Darüberhinaus werden Arbeiten von Florian Glaubitz, Yvette Hoffmann und Ute Fischer-Dieter zu sehen sein.
Für die Ausstellungen im Restaurant laden die Werkstattleiter*innen des Künstlerhauses Mitglieder ein, ihre Arbeiten in einer Gruppenausstellung zu präsentieren. 2022 startete diese Reihe mit einer Ausstellung der Siebdruckwerkstatt, gefolgt von der Fotografiewerkstatt sowie aktuell der Lithografiewerkstatt.
12:00–16:00 Uhr
Mit Kathrin Jentjens (Mediatorin, Rheinland) und Gerrit Gohlke (Mediator, Brandenburg / Mitgründer Neue Auftraggeber in Deutschland und Leitung der Regionalentwicklung während der Pilotphase)
In diesem Jahr beginnt das Künstlerhaus Stuttgart ein neues Kapitel in der Geschichte der Kunst im öffentlichen Raum in Stuttgart. Es wird zum neuen Ankerpunkt einer Idee, die seit einem Vierteljahrhundert das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft in Europa verändert.
Das Mediationsverfahren der „Neuen Auftraggeber“ hat seit 1990 in hunderten Projekten engagierte bürgerschaftliche Gruppen mit Künstlerinnen und Künstlern zusammengeführt. So konnte Bildende Kunst ganz konkrete neue Antworten auf dringende gesellschaftliche Anliegen geben. Dieses Teilhabeangebot soll es nun auch in Stuttgart geben.
Das Künstlerhaus Stuttgart wird dabei keine eigenen Projektideen formulieren. Im Modell der Neuen Auftraggeber nimmt stattdessen die Zivilgesellschaft die zentrale Rolle ein. Deren Wünsche, Themen und Visionen werden durch „Mediation“ zu konkreten Projektvorhaben, zu „Aufträgen“ an die Kunst, mit deren Hilfe lokal nachhaltige Lösungen entstehen, die anderen Engagierten modellhaft als Beispiel dienen.
Die Projekte können ganz unterschiedliche Formen annehmen. Ob Musikkomposition, Gartengestaltung, Tanzperformance, Skulptur oder Computerspiel – die Arbeiten antworten immer auf Fragen und Bedürfnisse vor Ort und werden von der Gemeinschaft der Bürger*innen getragen.
Wie verläuft ein Auftragsprozess und wie begleitet ihn die Mediation? Was unterscheidet die Neuen Auftraggeber von partizipativen Projekten? Welche Themen sind relevant und was genau ist die Rolle der Künstlerinnen und Künstler in diesem Verfahren? Diese und viele weitere Fragen werden wir am 13. April gemeinsam diskutieren. Wir habe zwei erfahrene Mediator*innen eingeladen, die bereits seit vielen Jahren im Modell Neue Auftraggeber arbeiten und eigene Projekte im städtischen und ländlichen Raum erfolgreich umgesetzt haben. Sie werden uns an diesem Tag begleiten, Projekte vorstellen und einen Workshop anleiten.
Programm
Samstag, 13. April 2024 12 bis 16 Uhr, 2. Stock, Künstlerhaus Stuttgart
12:00 Uhr
„Neue Auftraggeber“ am Künstlerhaus Stuttgart
Begrüßung und Auftakt
12:15 Uhr
Was ist „Neue Auftraggeber“ (und was ist es nicht)
Die Geschichte einer aufsässigen Idee
12:30 Uhr
Zwei Projektbeispiele (Stadt + Land)
13:15 Uhr
Kaffeepause
13:45 Uhr
Workshop
Mediation am Fallbeispiel mit den Teilnehmenden
15:15 Uhr
Kaffeepause
15:30 Uhr
Praxisdiskussion an Stuttgarter Themen
In der 31. Dienstags-Werkstatt öffnet anima ona, ein multidisziplinäres Studio, bestehend aus Freia Achenbach und June Fàbregas, ihr Atelier im Künstlerhaus. Sie werden anhand von zwei bis drei Projekten einen tieferen Einblick in ihre Arbeit und die Prozesse dahinter geben.
Freia Achenbach und June Fàbregas werden darüber sprechen, was sie antreibt, mit welchen Mitteln sie Reststoffen wieder einen Wert verleihen und welche Rolle der Prozess für ihre Arbeit spielt.
Das Duo studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.
Einem transdisziplinären und kollaborativen Ansatz folgend, entwickeln sie seit 2018 selbstinitiierte Projekte und verwirklichen Auftragsarbeiten, wobei sie sich an der Grenze zwischen Design, Forschung und Kunst bewegen.
Ihre vielfältigen Arbeiten eint die Suche nach bisher unausgeschöpften Ressourcen und Möglichkeiten der Wiederverwendung des Materials, der sie durch experimentelle Herangehensweisen und der Auseinandersetzung der kulturellen Bedeutung von Objekten nachkommen.
Anschließend wird zum gemeinsamen Gespräch und Austausch eingeladen.
Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken. Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durc