Projekt- und Raumstipendium No. 6
Funkenflug
fortlaufendes Arbeiten an der kollektiven Zeichnung
täglich von 10–18 Uhr
Satellit Stuttgart, Königstraße 22, 70173 Stuttgart
Im Herbst 2012 wurde Linienscharen gegründet, eine Plattform für zeitgenössische Zeichnung in Stuttgart. Linienscharen möchte den Diskurs über Zeichnung in Stuttgart lebendig halten und einen Rahmen für Austausch, Vorträge und Präsentationen zu diesem Thema bieten.
Dabei fungiert Linienscharen als ein offenes Forum für Künstler:innen aus Stuttgart und der Region, die sich in ihrer Arbeit mit Zeichnung oder dem Thema Linie in einem anderen Medium beschäftigen.
Das Satellit-Projekt Funkenflug ist als ergebnisoffener Prozess ausgelegt, der über zwölf Tage hinweg den Raum in der Königstraße als Ort sich konzentrierender Zeichnung nutzt. 47 Künstler:innen der Linienscharen werden in dem Projektraum in Zweiergruppen nach und nach aktiv sein und während der gesamten Projektdauer mit zeichnerischen Setzungen auf die räumlichen Gegebenheiten des Raums und des umgebenden Stadtraums reagieren und einen Dialog mit den bereits vorhandenen künstlerischen Interventionen fortführen. Das von den Kolleg:innen begonnene Nachdenken und Erkunden mit Zeichnung und Linie öffnet dabei neue Wege des eigenen Handelns und inspiriert zu unerprobten Herangehensweisen und durch das paarweise Agieren wird der zeichnerische Austausch wiederum das Ergebnis wechselseitiger Gedankenfunken sein.
25. Juni bis 30. Juni 2021
Julia Wenz-Delaminsky mit Barbara Armbruster // AC Klarmann mit Jürgen Klugmann // Elly Weiblen mit Vasiliki Konstantinopoulou // Sabine Fessler mit Alicia Hernandez Westpfahl // Matthias Kohlmann mit Harald Kröner // Kanoko Hashimoto mit Margarete Lindau // Michelin Kober mit Stanislaus Müller-Härlin // Erwin Holl mit Uwe Schäfer // Melanie Grocki mit Stef Stagel // U!!i Berg mit Alexandra Centmayer // Helga Schuhmacher mit Karina Stein // Uta Krauss mit Tobias Greiner
1. Juli bis 6. Juli 2021
Annie Krüger mit Anja Klafki // Karl-Heinz Bogner mit Josephine Bonnet // Sabina Aurich mit Ute Fischer-Dieter // Christian Schiebe mit Doris Erbacher // Nina J Bergold mit Veronika Kergaßner // Monika Schaber mit Rita Schaible-Saurer // Silke Schwab mit Simone Eckert // Werner Degreif // Thora Gerstner mit Heike Grüß // Frauke Schlitz mit Beate Baumgärtner // Maria Grazia Sacchitelli mit Barbara Karsch-Chaïeb // Conny Luley mit Christiane Haag
Mehr über das Projekt Satellit Stuttgart unter:
Instagram: satellit_stuttgart
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Season 1 — Auf der Umlaufbahn
Folgende Künstler:innen und Kollektive wurden für die Satellit Raum- und Projektstipendien 2021 am Schlossplatz ausgewählt:
Episode I
Mi 14.04.21—Mi 28.04.21
Lowland
Episode II
Mi 28.04.21—Mi 12.05.21
Episode III
Mi 12.05.21—Mi 26.05.21
Episode IV
Mi 26.05.21—Mi 09.06.21
Episode V
Mi 09.06.21—Mi 23.06.21
Fünfte Kraft: Min Bark, Mizi Lee, Johanna Mangold, Paula Pelz
Episode VI
Mi 23.06.21—Mi 07.07.21
Linienscharen
SATELLIT STUTTGART ist ein Zusammenschluss von Künstler:innen in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart und gefördert von der Wüstenrot Stiftung im Rahmen der Sonderförderung Kultur trotz Corona.
Die aktuelle Situation bringt für soloselbstständige Künstler:innen, Gestalter:innen und Kulturschaffende viele Herausforderungen mit sich. Satellit Stuttgart soll eine Plattform sein, durch die freie Projekte jetzt sichtbar werden. Wir möchten unser lokales Netzwerk stärken und weitreichende, interdisziplinäre Dialoge generieren.
Wir suchen nach neuen Orten der Kunst im öffentlichen Raum und wünschen uns Kooperation und Kollaboration unterschiedlicher Akteur:innen, um in unserer gegenwärtigen Lebensrealität Kunst weiterhin zu produzieren und erfahrbar zu machen.
Mit Satellit Stuttgart schaffen wir ein neues Format eines temporären, innerstädtischen Kunstraums, zu dem wir professionelle soloselbständige Künstler:innen, Gestalter:innen und Kollektive aus Stuttgart und Umgebung einladen.
Eine leerstehende Ladenfläche in der Stuttgarter Innenstadt wird für 3 Monate (April—Juli) zum temporären Atelier, Ausstellungs- und Galerieraum, zur Interventions- und Experimentierfläche für Kulturschaffende unterschiedlicher Sparten.
Die Projektstipendien werden jeweils für zwei Wochen (14 Tage) an eine/n Künstler:in (oder eine Künstlergruppe/Kollektiv) vergeben.
Projektleitung: Karima Klasen, in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart



















Bei der 24. Dienstags-Werkstatt stellt sich der Projektraum kunst [ ] klima, stellvertretend durch Barbara Karsch-Chaïeb und Caro Krebietke, vor. Der Projektraum wurde 2021 von Barbara Karsch-Chaïeb gegründet und seit März 2023 ist Caro Krebietke daran beteiligt.
Der Projektraum kunst [ ] klima ist der erste Kunst-Raum in Stuttgart, der ausschließlich Ausstellungen zum Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit zeigt.
Die Klammer zwischen den Begriffen Kunst und Klima ist mit einer Leerstelle versehen, die einen möglichen Raum für Kommunikation eröffnet und eine Verbindung schafft. Die Leerstelle bewahrt Offenheit und Flexibilität.
Es werden Einzelausstellungen mit Werken von Künstler:innen aus unterschiedlichen Sparten gezeigt. Im Zentrum steht der Bezug zu vorwiegend wissenschaftlichen Themen wie Klima, Wetter, Klimawandel, Energiewende, Pflanzen, Wasser, Erde, Erdgeschichte, Biologie, Biochemie, Chemie, künstliche Intelligenz.
Der Schwerpunkt einer Ausstellung liegt weitgehend auf der inhaltlichen Ebene eines gezeigten Werks und seiner Vermittlung.
Außerdem werden ergänzend zu den ausgestellten Themen Vortragende eingeladen.
Barbara Karsch-Chaïeb wird bei der Dienstags-Werkstatt über die Entwicklung und die Ausstellungsprojekte von kunst [ ] klima seit der Gründung 2021 berichten. Außerdem wird sie einen Ausblick auf künftige Vorhaben und Ideen zur Nachhaltigkeit und zur Vernetzung mit anderen Stuttgarter Kulturinstitutionen geben.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!



In dem Treffen informiert der Beirat über den aktuellen Bewerbungsstand für die nächste Künstlerische Leitung sowie deren Auswahlprozess. Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen, Ihr Feedback mit dem Beirat zu teilen
Wir bitten um Verständnis, dass keine Einzelheiten zu den Bewerbungen bekanntgegeben werden können.

Am 15. Mai um 20 Uhr findet die Lesung „Hinter der Scham versteckt“ mit Eva Müller und Slata Roschal im Rahmen des ersten Literaturfestival Stuttgart „Schreiben, währen die Welt geschieht“ im Künstlerhaus statt. Die Lesung wird moderiert von Carolin Callies.
Tickets erhalten Sie hier
Slata Roschal hat mit 153 formen des nichtseins ein schonungsloses Romandebüt in Form einer Prosa-Collage voll bissigem Humor und sezierenden Alltags- wie Selbstbeobachtungen vorgelegt. Darin erzählt sie von Identität, Migration, Weiblichkeit und dem Leben an den Rändern der Gesellschaft.
Sie trifft auf Eva Müller, die in ihrer autofiktionalen Graphic Novel Scheiblettenkind die Geschichte ihrer Familie mit originellem wie eigensinnigem Strich erzählt: das Aufwachsen in Armut, in einem Umfeld abseits akademischer Bildung, begleitet von sozialer Scham und schließlich in eine Emanzipation als Künstlerin mündend.
Zwei Autorinnen im Gespräch, die Lebensumstände beschreiben, die gerne versteckt und vergessen werden.
Alle weiteren Veranstaltungen und Infos zum Literaturfestival Stuttgart auf www.stuttgart.de/literaturfestival.
Vom 11. bis zum 21. Mai 2023 findet in Stuttgart erstmals das Literaturfestival Stuttgart statt. Es wird vom Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart in Kooperation mit dem Literaturhaus Stuttgart unter Einbeziehung der Stuttgarter Literatur‐ und Kulturakteur*innen ausgerichtet.
In der ersten Ausgabe präsentiert das Literatur Festival an elf Tagen Literatur in einer breiten Vielfalt von Prosa über Lyrik bis hin zu Graphic Novel. Kuratiert wird das Festival unter dem Titel „Schreiben, während die Welt geschieht“ von der Schriftstellerin Lena Gorelik.


Anna Gohmert interessiert es, eine Formsprache für Intimität zu finden, ohne dass das Persönliche theoretisiert wird und die Zärtlichkeit oder Rohheit des Privaten verloren geht.
In ihren Arbeiten geht es um soziale Gerechtigkeit, Herausforderungen gesundheitlicher Natur, Generationskonflikte und den Umgang mit Selbstwirksamkeit und Ohnmacht.
Sie ordnet ihre künstlerische Praxis der Gattung der Autofiktion zu und begibt sich in persönliche Gespräche, um tiefer in die Materie einzutauchen. Diese unterschiedlichen Aspekte, womit sowohl individuelle Erfahrungsräume als auch wissenschaftliche Erkenntnisse gemeint sind, bringt sie mit heterogenen Medien als Rauminstallation zusammen.
Trotz der verschiedenen Quellen, Materialien & Personen wird die Arbeit zusammengehalten von einem un-/sichtbaren Text, der aus ihrer Feder stammt.
Anna Gohmert wird in der Dienstags-Werkstatt die aktuellen Arbeiten vorstellen, die im Rahmen der Ausstellung Gescheite(rte) Familienplanung entstanden sind, wie auch einen Einblick in die kommende Ausstellung Das ist (ja) voll mein Ding geben.
In beiden Werkgruppen spielt Partizipation und Zugänglichkeit eine Rolle.
Der Fokus wird an diesem Abend auf Zugänglichkeit von Kunst und Kultur liegen. Gohmert berichtet von ihren Erfahrungen, wie kostspielig aber auch bereichernd es ist, dem eigenen Kunstwerk die Frage zu stellen, ob es barrierearm zugänglich ist und wie man es in ein barrierearmes Format übersetzen kann.
Mehr Informationen unter:
IG: @annagohmert
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

In ihrer ersten Ausstellung in Deutschland präsentiert Niloufar Emamifar in den beiden Hauptausstellungsräumen des Künstlerhaus Stuttgart neu produzierte Arbeiten. Ausgehend von ihrem Architekturstudium beschäftigt sich Emamifar kontinuierlich mit den psychosozialen Dynamiken des gebauten Raums. Auf dieser Basis legt ihre Ausstellung EX GRATIA den Fokus auf die ortsspezifische strukturelle Kapazität, die erforderlich ist, um den Bedürfnissen gelebter Beziehungen nachzukommen. Die Betonung materieller Bedingungen — das Insistieren auf operative Strukturen — bei der Betrachtung zwischenmenschlichen Erlebens ist ein zentraler Aspekt in Emamifars fortlaufender Auseinandersetzung mit dem Ausstellungswesen. Ihre Arbeit untersucht die ursächlichen (kausativen) Beziehungen zwischen Ort, Situation und Subjektivität. Emamifar geht davon aus, dass Lebewesen nicht festgelegt, sondern extrem durchlässig und dadurch anfällig für die konstruierten Systeme sind, die sie im Moment besetzen und verkörpern. Die Ausstellung der Künstlerin am Künstlerhaus Stuttgart ist auf diese Verletzlichkeit eingestimmt — die Künstlerin nimmt die Expositionsarbeit innerhalb der sie umgebenden Umstände auf sich und würdigt dabei gleichzeitig, dass individuelle Erfahrung letztlich nicht von den unterdrückenden strukturellen Realitäten getrennt werden kann, denen so viele Menschen ausgesetzt sind. Aufgrund der Produktionsbedingungen von EX GRATIA, mit denen Emamifar konfrontiert war, hat die Künstlerin die Anstrengung unternommen, dauerhafte Strukturen zu entwickeln, die von zukünftigen Künstler*innen bei deren Arbeit mit dem Künstlerhaus Stuttgart und anderen Institutionen im Kunstbereich in Deutschland angewendet werden können.
Als Emamifar mit der Produktion einer Ausstellung am Künstlerhaus Stuttgart (KHS) beauftragt wurde, wurde deutlich, dass das KHS nicht über die notwendige rechtliche und wirtschaftliche Infrastruktur verfügte, um für Künstler*innen, die ein Visum benötigen, die Migrant*innen sind, die vertrieben wurden oder die einen Geflüchteten-Status innehaben zugänglich zu sein. Unterstützung in Form von Rechtsberatung, jährlichen zweckgebundenen Geldern oder Weiterbildungsangeboten für Beschäftigte gab es an dieser fünfundvierzig Jahre alten Institution noch nicht. Wie viele Kunstinstitutionen in Deutschland und darüber hinaus, nimmt sich das KHS Künstler*innen, die bei der grenzüberschreitenden Migration mit Hürden konfrontiert sind, fallweise an — ohne institutionelle Richtlinien, Protokolle oder Verfahrensweisen, die entsprechend der Bundesgesetzgebung entwickelt und etabliert wurden. Als Reaktion auf die systemischen Unzulänglichkeiten und unzureichend ausgestattete Infrastruktur des KHS hat Emamifar einen Teil ihres Ausstellungsbudgets für eine Rechtsberatung aufgewendet. So konnten eine juristische Machbarkeitsstudie und praktikable Leitlinien für das KHS erarbeitet werden, um das KHS für die Arbeit mit Künstler*innen, die ein Visum benötigen, die Migrant*innen sind, die vertrieben wurden oder die einen Geflüchteten-Status innehaben auszustatten.
Anstatt einen individuellen Arbeitsvertrag zu entwerfen, beauftragte Emamifar die Rechtsberatung mit der Herstellung einer gemeinsamen Richtlinie, die innerhalb der gesamten Institution in allen zukünftigen Fällen angewandt und umgesetzt werden kann, in denen das KHS Künstler*innen mit der Arbeit an einer Ausstellung, einem Programm oder einer anderweitigen befristeten Beschäftigung in Stuttgart beauftragt. Die Rechtsberatung hat dieses nun vorgeschlagene Rahmenwerk in Modulen organisiert. Diese Module antizipieren bestimmte Fälle, in denen Künstler*innen vom KHS beschäftigt werden, und fokussieren sich auf Projektarbeit eher denn auf Vollzeit-Anstellungsverhältnisse. Personen, die für die Wahrung von Rechtsansprüchen eintreten, erkennen sowohl an, dass bei der landesspezifischen Rechtsprechung jeder Fall situationsspezifisch argumentiert und entschieden werden muss als auch, dass gewisse Standards zur Regelung und zum Schutz notwendig sind. Es ist weit bekannt, dass und wie bestimmte Lehrmeinungen individuelle Rechte häufig zu Lasten kollektiver Kämpfe für systemischen Wandel kodifizieren, legitimieren und durchsetzen. Um Anstellungsverfahren gerecht zu gestalten, werden vermehrt transparente Standards gefordert, anstatt Verträge von Arbeitnehmer*innen fallweise zu bearbeiten. Denn das reduziert häufig Bemühungen gegen strukturelle Unterdrückung auf isolierte, individuelle Beschwerden und Wiedergutmachungen. Indem sie mit potenziellen Governance-Vereinbarungen und Rechtshilfe-Infrastrukturen arbeitet, beschäftigt sich Emamifar in ihrer Ausstellung mit dem Recht als einem größtenteils unzugänglichen System. Ein System, das auch durch die anhaltenden Geschichten des Einwanderungsrechts, Armutsrechts, Arbeitsrechts und weitere Verfechter*innen einer besseren Zugänglichkeit sowie durch die Durchsetzung von Rechten innerhalb einer Rechtsordnung geprägt wurde, die allzu oft das kodifiziert, was die vorherrschende Wirtschaftsmacht als gerecht qualifiziert hat. Und das Recht ist selbstverständlich kein neutraler Verhaltensrahmen. Es wird definiert.
Auch wenn Emamifar sich für eine effektive Neudefinition grundlegender und unterliegender Strukturen einsetzt, ist sie gegenüber der Rolle von Künstler*innen als Kurzzeit-Beschäftigte, die sich für die Kapazitätsstärkung und damit langfristige Weiterentwicklung einer Kunstinstitution einsetzen, ambivalent. Es besteht eine reale Gefahr für Künstler*innen, wenn sie bei projektbezogener Arbeit auf die Governance-Strukturen einer Institution einwirken. Künstler*innen werden häufig die Finanzmittel gekürzt, sie werden ausgeschlossen oder fallen gelassen, wenn sie in dem Versuch, in die institutionellen Verwaltungsstrukturen einzugreifen, über ihre erwartete Rolle hinausgehen. Dieses Risiko ist der Grund, weshalb Emamifar zentrale Kooperationspartner*innen — eine Rechtsberatung — hinzugezogen hat, die bei der Auseinandersetzung mit den strukturellen Gegebenheiten der Institution eine tragende Rolle hinter der Bühne genauso wie öffentlicher Form eingenommen haben. Emamifars Ausstellung umfasst eine Bühnenkonstruktion, auf der die Rechtsberatungsvertreterin Nora Ebeling die rechtlichen und wirtschaftlichen Verfahrensrichtlinien, die das KHS bei der Beauftragung von Künstler*innen, die ein Visum benötigen, die Migrant*innen sind, die vertrieben wurden oder die einen Geflüchteten-Status innehaben anwenden kann, öffentlich präsentieren wird. Die Entscheidung von Emamifar, eine Plattform für die öffentliche Präsentation Ebelings dieser vorgeschlagenen rechtlichen und wirtschaftlichen Infrastruktur zu schaffen, beruht auf zentralen Fragen der Repräsentation, mit denen sich die Künstlerin befasst: Welche Risiken entstehen durch Sichtbarkeit und „platforming“ — die materielle Infrastruktur und Ressourcen, die für den Raum und Fokus auf marginalisierte Stimmen bereitgestellt werden –, wenn es um die wahrheitsgemäße Darstellung gelebter politischer Realitäten geht? Was bedeutet es für Emamifar, Ebeling mit der öffentlichen Expositions- und Weiterbildungsarbeit zu beauftragen, und dabei das Publikum mit den strukturellen Erfordernissen für Visumantragsteller*innen, Migrant*innen, Vertriebene und Personen mit Geflüchteten-Status zu konfrontieren? In welchem Maße wird dieses rechtliche und wirtschaftliche Rahmenwerk einer internen sowie gleichzeitig einer außenwirksamen Policy dienen und alltägliche Erwägungen anbieten, die sowohl KHS-spezifisch sind als auch reproduzierbare Modelle für institutionelle Verhaltensweisen nahelegen, die ungerechte, ausschließende und diskriminierende Einstellungsverfahren, wie sie im gesamten Kunstbereich verbreitet sind, herausfordern?
Der Titel von Emamifars Ausstellung, EX GRATIA, bezieht sich auf einen Begriff aus dem Rechtskontext und meint eine Zahlung, die nicht aus einer rechtlichen Pflicht, sondern aufgrund begründeter Umstände geleistet wird. Es ist eine Art rechtlich anerkanntes Standardverfahren, das nicht festgelegt oder vorgeschrieben ist. Im Deutschen auch als Kulanz bekannt, ist es eine rechtlich anerkannte, jedoch außergesetzliche Erwägung. Ex gratia-Zahlungen sind moralisch begründet und gesetzlich nicht erforderlich — das heißt sie sind oft ein Regressmittel, das strenger ist als das gesetzlich vorgeschriebene. Emamifars Ausstellung umfasst eine vollständig ausgefertigte Vereinbarung zwischen der Künstlerin und dem KHS zur Lagerung von Materialien, die der Künstlerin gehören, in mehreren Bankschließfächern im vierten Stock des KHS — und zwar solange das KHS seine aktuellen Räume in der Reuchlinstraße mietet. Eine zentrale Klausel dieser Vereinbarung ist, dass Emamifar eine Person bevollmächtigen kann, Zugang zu den Bankschließfächern zu erhalten, die die Künstlerin zur Verfügung gestellt hat. Sollte die Künstlerin einer Person die Vollmacht und damit Zugriff zu den Bankschließfächern erteilen, gelten alle Bedingungen der Vereinbarung genauso für die bevollmächtigte Person wie für die Künstlerin. Diese Vereinbarung ist im Ausstellungsbegleitheft enthalten.
Programm
06.05.2023 (19 Uhr)
Ausstellungseröffnung
24.06.2023 (15-17 Uhr)
Nora Ebeling, Rechtsanwältin, öffentlicher Vortrag und Workshop im Künstlerhaus Stuttgart
25.06.2023 (15-16 Uhr)
Öffentliche Ausstellungsführung mit Eric Golo Stone, Künstlerischer Leiter des Künstlerhaus Stuttgart
Realisiert mit großzügiger Förderung der Stiftung Kunstfonds NEUSTART KULTUR und des Institut für Auslandsbeziehungen. Darüberhinaus wurde dieses Projekt in Form eines Residenzstipendiums durch Callie’s, Berlin, unterstützt.






Am 4. Mai findet das nächste Treffen des Vierten Organs statt.
Bei diesem Treffen gibt es keinen dedizierten Themenschwerpunkt, sondern wir finden uns bei ein paar Getränken zu einem lockeren Austausch zusammen.
Treffpunkt ist im Künstlerhaus im 2. Stock um 19 Uhr.

“Afraid to own a body“ ist eine elektroakustische 8-Kanal-Komposition, die sich musikalisch mit Stimme im Kontext von Machine Learning auseinandersetzt.
Uraufführung im Kunstmuseum Stuttgart im Rahmen der Langen Nacht der Übergänge
I am afraid to own a Body—
I am afraid to own a Soul—
Profound—precarious Property—
Possession, not optional—
Double Estate—entailed at pleasure
Upon an unsuspecting Heir—
Duke in a moment of Deathlessness
And God, for a Frontier.
(Emily Dickinson, ca 1866)
Neue Welten
18.30 Uhr, Kunstmuseum Stuttgart
In der Spange:
Iannis Xenakis (1922 – 2001): Rebonds A für Percussion solo (1987 – 89)
Percussion Marc Strobel
Einführung in die Ausstellung SHIFT. KI und eine zukünftige Gemeinschaft
Afraid to own a body, Uraufführung
Elektroakustische Komposition von Lena Meinhardt und Eva Dörr
Besuch der Ausstellung SHIFT. KI und eine zukünftige Gemeinschaft

Gewalt erkunden
mit Mutti
Tutti Frutti
arriba di mare
en el coche
del norte
Olé!
Gewalt (von althochdeutsch waltan „stark sein, beherrschen“)
Wunde (von althochdeutsch wunte „Wunde“, „Schlag“, „Verletzung“, wie lateinisch vulnus von indogermanisch wen, „leiden“; auch altgriechisch τραῦμα „Trauma“)
Wilma (altniederdeutsch und althochdeutsch, weibliche Form von Wilhelm (willio/willo=der Wille; helm=der Helm, der Schutz))
Wunder (althochdeutsch wuntar)
Eröffnung: 26. April 2023, 18 Uhr
27. bis 29. April 2023, jeweils 17 bis 21 Uhr
Der 5. und letzte Teil der Sleep Over Reihe von Lennart Cleemann in seinem Atelier im Künstlerhaus. Dies ist zugleich der Abschied aus seinem Atelier im Künstlerhaus.

Im Duden sind 26 Einträge zur Bedeutung des Worts „Ziehen“ zu finden, wobei sich deren Summe und daher inhaltlichen Ambivalenz mit den verschiedenen Präfixen nochmal deutlich erhöht. Dem Ziehen ist aber eigentlich immer eigen, dass es eine Kraftübertragung zweier Punkte hin zur ausübenden Kraft beschreibt. Manche dieser Ambivalenzen, wie das *Durchziehen – Kontinuität*, *über etwas her- / runterziehen – Pessimismus*, sowie auch das *Entziehen – Fatalismus* bilden das Gerüst für die Arbeiten in der Ausstellung.
Freitag, 21.04.2023, ab 19 Uhr
Samstag, 22.04.2023, 14-20:00 Uhr
Ein Besuch ist auch und besonders gerne nach Vereinbarung möglich (4janiseckhardt@gmail.com).

Das Künstlerhaus Stuttgart freut sich, die neuen Atelierstipendiat:innen des Jahres 2023/24 bekanntzugeben, die am 01. Mai 2023 ihre Ateliers im Künstlerhaus beziehen. Auch in diesem Jahr kann das Künstlerhaus sieben herausragenden Künstlerinnen und Künstlern, und Kollektiven Arbeitsräume für ein Jahr zur Verfügung stellen.
Neu begrüßen dürfen wir Irem Gunaydin, Marcela Majchrzak, Theo Ferreira Gomes und das Künstler*innenkollektiv Anima Ona.
Die Stipendien von Mona Zeiler, Lambert Mousseka sowie Eva Dörr und Lena Meinhardt wurden um ein weiteres Jahr verlängert.
Irem Gunaydin
(*1989, Istanbul/Türkei) untersucht die Beziehung zwischen Text und Bild und wie Worte und Bilder zwischen dem diskursiven und dem bildlichen Bereich zirkulieren, indem sie die Objekthaftigkeit von Sprache und die Grammatik von Bildern betrachtet. Ihre Arbeiten entstehen oft aus dem Schreiben heraus und entfalten sich als Installationen, die gedruckte und skulpturale Elemente enthalten, wobei das Schreiben als Dreh- und Angelpunkt fungiert.
Irem Gunaydin hat ein Foundation-Diplom vom Chelsea College of Art and Design (2011) und ihren BA in Fine Art vom Central Saint Martins, London (2014). Sie lebt und arbeitet in Istanbul.
Marcela Majchrzak
(*1993) ist Künstlerin, Kunstvermittlerin und Mutter. Sie interessiert sich in ihren Projekten für die (Dis-) Funktionalität von Strukturen und ihren Rechtfertigungsmechanismen rund um die Themen Identität, Arbeit und Kultur. Ihre Arbeiten haben oft einen forschenden, performativen Charakter und verwirklichen sich gerne in verschiedenen Formaten des Zusammenkommens.
Sie studierte Philosophie sowie Bildende Kunst in Stuttgart und Warschau und machte ihren Abschluss in der Klasse von Heba Y. Amin und Ülkü Süngün.
Theo Ferreira Gomes
(*1993, Niterói/Brasilien) ist post-disziplinärer Kurator, Designer und DJ. Sein besonderes Interesse gilt informellen, sozialen Ökonomien und wie durch verschiedene Währungen persönliche oder unpersönliche Gemeinschaften hergestellt werden können.
Seit Juni 2022 ist er Curatorial Fellow bei der ORNAMENTA, einem reaktivierten Kulturprogramm in der Region Nord Schwarzwald, das aktualisierten Regionalismus erforscht und seit 1989 zum zweiten Mal von Juli bis Oktober 2024 stattfindet.
Theo Ferreira Gomes war Koordinationsstipendiat für art, science & business an der Akademie Schloss Solitude und Vorstandsmitglied im Leerstand als Freiraum e.V. (LAF), einem kollektiv-geführten Verein mit Projektraum in der Innenstadt Pforzheims. 2018 absolvierte er ein Studium in Modedesign an der Hochschule Pforzheim.
anima ona
ist ein multidisziplinäres Studio, bestehend aus Freia Achenbach und June Fàbregas. Das Duo studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Einem transdisziplinären und kollaborativen Ansatz folgend, entwickeln sie seit 2018 selbst-initiierte Projekte und verwirklichen Auftragsarbeiten, wobei sie sich an der Grenze zwischen Design, Forschung und Kunst bewegen. Ihre vielfältigen Arbeiten eint die Suche nach bisher unausgeschöpften Ressourcen und Möglichkeiten der Wiederverwendung des Materials, der sie durch experimentelle Herangehensweisen und der Auseinandersetzung der kulturellen Bedeutung von Objekten nachkommen.
Mona Zeilers
Arbeiten spüren den Bedeutungsebenen der Dinge nach und stellen Verknüpfungen zwischen den eingesetzten Materialien und Formen hinsichtlich ihrer inhaltlichen und ästhetischen Zuschreibungen her. Metallkonstruktionen, Glas- und Holzelemente, treffen auf Keramikobjekte, Abformungen aus Gips oder Elemente aus Stein.
Das Atelier im Künstlerhaus ist dabei Ort für das Entwickeln weiterer Werkzeuge und Methoden – ein räumlicher Behälter sozusagen für den künstlerischen Prozess, für ein Hinzufügen und Wegnehmen, indem Bezugspunkte innerhalb dieses Systems sich immer wieder auflösen und neu bilden.
Lambert Mousseka
(geb. in Katanga, Demokratische Republik Kongo) hinterfragt seit seiner Jugend die Entstehung, den Ursprung, den Geist und den Zustand von Materie. Diese Fragestellungen führten zu diversen Studien und Recherchen und beeinflussen bis heute sein künstlerisches Schaffen.
Nach dem Kunststudium setzte er sich zum Ziel, mit verschiedenen Materialien und deren Anwendung in der künstlerischen Praxis zu experimentieren. Material bedeutet hierbei eine globale Vision. Die gesagten und ungesagten Gedanken, der Text und der Geist sind das Bindeglied zur Vision. So kann nicht entschieden werden, ob das Material dem Konzept vorausgeht oder umgekehrt.
Lena Meinhardt und Eva Dörr
arbeiten seit 2019 als Künstlerinnenduo zusammen. Ihre Arbeiten begegnen sich im Feld der Soundinstallation.
In Lena Meinhardts Kompositionen verselbstständigen sich Aufnahmen von Orten, Objekten oder Texten durch dichte Klangsynthesen. Zusammen mit Eva Dörr, deren Schwerpunkte Installation und neue Medien sind, entstehen interdisziplinäre und kontextbezogene Arbeiten.
Im Rahmen des Atelierprogramms werden Arbeitsstipendien an herausragende Künstlerinnen und Künstler sowie Bewerber:innen aus den Bereichen Architektur und Theorie vergeben. Ihnen steht mietfrei ein Arbeitsraum im Künstlerhaus zur Verfügung. Zudem können die Werkstätten des Künstlerhauses kostenfrei genutzt werden. Die Arbeitsräume werden anhand der eingegangenen Bewerbungen jährlich vergeben. Die Entscheidung über die Vergabe trifft der Beirat des Künstlerhauses. Stipendienbeginn ist der 1. Mai 2023 . Die Jury bestand aus Vertretern des Vorstands und des Beirats des Künstlerhaus Stuttgart e.V.







Mit dem „Kulturpass Stuttgart“ erhalten alle Jugendlichen, die 2023 ihren 16. Geburtstag feiern und in Stuttgart leben, ein 100 Euro Guthaben für Kulturtickets und Kulturangebote in Stuttgart.
Im Künstlerhaus Stuttgart haben Jugendliche die Möglichkeit den Kulturpass für Ausstellungen, Workshops zu den Ausstellungen oder Nutzung der Werkstätten einzulösen.
Es stehen Werkstätten wie Keramik, Radierung, Siebdruck, Fotografie oder Audio zur Verfügung, in denen die Jugendlichen unter Anleitungen Techniken erlernen und eigene Projekte realisieren können.
Durch den Kulturpass haben Jugendliche die Chance, Künstler*innen, künstlerische Praktiken und Diskurse im Künstlerhaus Stuttgart zu erleben und kennenzulernen. Sie bekommen die Möglichkeit, sich einzubringen und ihre Bedürfnisse und Diskurse einzufordern.
Der Kulturpass ist verschiedensten Kultureinrichtungen einzulösen für Veranstaltungen auf Bühnen, in Museen, Kinos oder Kulturzentren oder für Workshops oder Sachmittel wie Bücher, Mal- oder Bastelmaterial, Schallplatten und vieles mehr und gilt vom 1. April 2023 bis zum 31.12.2023
Der Kulturpass ist ein Angebot der Landeshauptstadt Stuttgart.
Mehr Informationen unter stuttgart.de/kulturpass



33 Träume
Buchvorstellung und Gespräch mit Chris Mennel
Chris Mennel berichtet in der Dienstags-Werkstatt über Ereignisse, die sich rund um sein Buch „33 Träume“ ereignet haben – die Projektidee, die Zuneigung zur eigenen Homepage, die Ferne von Instagram und Facebook, der Buchhandel, die Marketing-Ziele und die vorsätzliche Naivität beim Buchverkauf.
„33 Träume“ ist ein Kunstbuch, das neben Texten und Gedichten des Künstlers auch von ihm geschaffene Fotomalereien umfasst und nun Anlass gibt, auf Werbetour zu gehen, denn die Bücher sind nicht auf Amazon, sondern nur beim Künstler selbst zu bestellen.
Anfang 2022 entdeckte Chris Mennel eine Kiste mit Dunkelkammer-Bildern der letzten 20 Jahre und präsentierte sie vor laufender Kamera. Auch diese Bilder sind im Buch zu finden, gemeinsam mit einem imaginären 33., einem Schwarzbild und Texten, die zu den Bildern entstanden sind.
Die kleine Auflage des Buches verbindet einerseits die Freude, ein Kunstbuch in kleiner Auflage zum fairen Preis drucken zu lassen, andererseits geht damit auch eine Ferne zu Museumsshops und Buchhandelsketten einher und damit auch weniger Aufmerksamkeit der Presse.
Um das zu umgehen, werden soziale Netzwerke von Mennel durch einen Chatbot bedient und mit Inhalten und dem Namen des Künstlers bestückt. Der Chatbot greift auf saisonal passende Fotos der letzten Jahre zurück und platziert so neu, was vor Jahren bereits gepostet wurde.
Zum Kunstbuch gibt es die Domain 33träume.de.
Moderiert wird die Dienstags-Werkstatt von Florian Model, Künstler, Beiratsmitglied und Leiter der Video-Werkstatt.

Das Thema für das nächste Treffen des Vierten Organs ist die Leitlinie zum Umgang mit Diskriminierung, Belästigung und Gewalt, die eine Arbeitsgemeinschaft aus Teilen des Vorstandes, Beirates und Mitarbeiter*innen des Künstlerhauses in den letzten zwei Jahren erarbeitet haben.
Am Dienstag, den 04. April 2023 um 19 Uhr, stellt der Beirat die Leitlinie den Mitgliedern und Interessierten im 2. Stock vor.

Teil 1: Von der Idee zur Umsetzung
Eine Kooperation zwischen dem Restaurant „Im Künstlerhaus“ und dem Künstlerhaus Stuttgart
Am 03. April haben das Künstlerhaus Stuttgart und das Restaurant „Im Künstlerhaus“ die Mitglieder zu einem gemeinsamen Abend eingeladen.
Mit der Veranstaltungsreihe „Mit Essen spielen“ wagen wir ein Experiment. An drei Abenden werden wir in diesem Jahr eine Brücke zwischen Küche und Kunst schlagen und von der ersten Inspiration bis zur Präsentation auf dem Teller sprechen. Zusammen mit einem Künstler oder einer Künstlerin überlegen wir, wie sich dieser Prozess künstlerisch übersetzen lässt. Wie lassen sich Aromen, Ästhetik, Farbe und Geschmack kulinarisch und künstlerisch miteinander verbinden?
Wir sehen viele Ähnlichkeiten zwischen den Prozessen in der Küche und im Atelier. Am ersten Abend hatten wir Lennart Cleemann, Künstler und Atelierstipendiat des Künstlerhauses, mit Konstantin Kuld, Chefkoch im Restaurant „Im Künstlerhaus“, und seinem Team zusammengebracht.
Lennart Cleemann hat mit einer künstlerischen Intervention im Raum auf das 3-Gänge-Menü reagiert und den Gastraum des Restaurants für den Abend gestaltet. Zuvor schaute er selbst als „Lehrling“ in die Küche, um die Abläufe kennenzulernen.
Der Abend begann mit einem veganen 3-Gänge-Menü, das von Konstantin Kuld erläutert und präsentiert wurde. Anschließend fand ein Gespräch zwischen Sebastian Werning, Konstantin Kuld und Lennart Cleemann statt, in das sich später auch die Gäste eingebracht und rege mitdiskutiert haben.
Weitere gemeinsame Abende sind in Planung!
Teil 2: Material erkunden, Juli 2023
Teil 3: Präsentation, Oktober 2023




Das Künstlerhaus Stuttgart organisiert gemeinsam mit dem Center for Native Arts and Cultures eine Programmreihe in deren Zentrum eine zweitägige, offene Arbeitsgruppe steht, um den Landrückgewinnungsprozess Revue passieren zu lassen, der zur Gründung des Center for Native Arts and Cultures geführt hat. Begleitet werden diese vor Ort stattfindenden Gruppendiskussionen von einem Reader, einer neuen Videoarbeit mit dem Titel „Never Settle: The Program“ von New Red Order, Performances von Tiokasin Ghosthorse und Allison Akootchook Warden und einer Präsentation von Dokumenten.
Das Programm findet in englischer Sprache statt. Bei Bedarf übersetzt Juliane Gebhardt, kuratorische Assistentin des Künstlerhaus Stuttgart, ins Deutsche.
Alle Veranstaltungen finden im zweiten Stock des Künstlerhaus Stuttgart statt.
Zeitplan des Programms:
Freitag, 31. März
19:00 – 21:00 Uhr
Reader Launch
Essen und Trinken
Screening von “Never Settle: The Program” von New Red Order
Begrüßungsworte von Eric Golo Stone (Künstlerhaus Stuttgart), Lulani Arquette und Reuben Tomás Roqueñi (The Center for Native Arts and Cultures)
Performance von Allison Akootchook Warden
Samstag, 1. April
13:00 – 14:30 Uhr
Einleitende Bemerkungen von Eric Golo Stone und Healoha Johnston, Direktorin für kulturelle Ressourcen und Kuratorin für Hawaiʻi und pazifische Kunst und Kultur am Bernice Pauahi Bishop Museum (Herausgeber*in des Readers und Organisator*in der Arbeitsgruppe)
Arbeitsgruppe Sitzung 1
14:30 – 14:45 Uhr
Pause
14:45 – 16:00 Uhr
Arbeitsgruppe Sitzung 2
Sonntag, 2. April
12:00 – 12:45 Uhr
Der Künstler Flint Jamison gibt eine öffentliche Führung durch seine Ausstellung “Masterworks on Loan, 2020, 2022”, im 4. Stock des Künstlerhaus Stuttgart
13:00 – 14:30 Uhr
Arbeitsgruppe Sitzung 3
14:30 – 14:45 Uhr
Pause
14:45 – 16:00 Uhr
Arbeitsgruppe Sitzung 4
17:00 Uhr
Performance von Tiokasin Ghosthorse (Musikstück und Arbeit zum Verlernen von Kolonisierung)
Gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie durch die Stadt Stuttgart.





Am Samstag 25. März 2023 von 18 – 1 Uhr gibt es die Möglichkeit, auf den vier Etagen des Künstlerhaus an verschiedenen Programmpunkten der Langen Nacht der Museen teilzunehmen:
1. Etage und Werkstätten im Erdgeschoss:
18 – 1 Uhr stündliche Schlagzeugperformance der Atelierstipendiatin Eva Dörr im Tonstudio
18 – 1 Uhr Offene Werkstätten (Keramik, Siebdruck, Radierung, Lithografie, Hochdruck)
2. Etage:
18 – 1 Uhr stündliche Videovorführung Never Settle: The Program von New Red Order in der Ausstellung Convenings on Land Reclamation von The Center of Native Arts and Cultures (Oregon, USA)
3. Etage:
18 – 1 Uhr Die Atelierstipiendat*innen Florian Glaubitz, Alba Frenzel, Lambert Mousseka, Mona Zeiler, Lennart Cleemann, Janis Eckhardt, Lena Meinhardt, Ekaterina Surgutanova und Elena Trutieva zeigen in den Ateliers, im Treppenhaus und im Gemeinschaftsraum der Atelieretage künstlerische Arbeiten und Performances
4. Etage:
20 Uhr und 22 Uhr Kuratorenführungen in deutscher und englischer Sprache durch die Ausstellung Masterworks on Loan, 2020, 2022 von Flint Jamison
Tickets kosten 22 €, ermäßigt (Azubis, Studierende, Schüler*innen) 16 €, Kinder bis 6 Jahren haben freien Eintritt
Vorverkauf für die Lange Nacht der Museen findet ab dem 24. Februar statt, unter
www.lange-nacht.de, unter der Ticket-Hotline 0711/601717 30 und bei allen Vorverkaufsstellen in Stuttgart und der Region.
Abendkasse gibt es bei allen beteiligten Häusern. Im Vorverkauf erworbene Tickets werden beim ersten Besuch eines Hauses an der dortigen Abendkasse in ein Ticket-Band umgebaut.
Das Lange-Nacht-Ticket berechtigt ab 12 Uhr zur kostenfreien Nutzung aller Stadtbahnen, S-Bahnen und Busse im VVS-Netz.
Mehr Infos unter www.lange-nacht.de, der Info- und Tickethotline 0711/601717 30 und am Infostand am Schlossplatz zwischen Landesmuseum/Altem Schloss und Alter Kanzlei (ab 25.03. ab 15 Uhr)






Algorithmenbasierte Kameraüberwachung
Filmscreening und Gespräch
mit Martin Mannweiler
Die Dokumentation eines Videoüberwachungsprojektes von der Polizei in Mannheim – ein 2017 eingeführtes Pilotprojekt zur Überwachung von öffentlichen Räumen. Die überwachten Stadtgebiete Mannheims gelten als kriminelle Hotspots. Kameras sollen die Lage entschärfen, indem ein schnelles polizeiliches Intervenieren bei der Beobachtung krimineller Handlungen sichergesellt wird. Aktuell wird daran gearbeitet, dass Algorithmen spezifische Bewegungsabläufe erkennen und mögliche Straftaten signalisieren.
Neben der analytischen Darstellung des Überwachungsprojektes in Mannheim werden auf allgemeiner Ebene folgende Themenaspekte aufgegriffen: kriminelle Hotspots und Bedrohungslagen, panoptische Überwachung, private Generierung und öffentliche Bereitstellung von Bilddaten, Sicherheit und Angst, globale Krisen und daran gekoppelte Bedürfnisse nach der Kontrolle des Lokalen. Ebenso werden weitere Städte, die auf Kameraüberwachungsprojekte setzen beispielhaft aufgeführt – darunter auch Stuttgart.
Können durch die Betrachtung der Anfangsstadien von Kameraüberwachungsprojekten, Überlegungen formuliert werden, die eine ausufernde Massenüberwachung öffentlicher Räume in europäische Metropolen wie London oder Paris, zukünftig verhindern oder eindämmen?
Film: Martin Mannweiler
Grafik: Mark Julien Hahn / Stereo Typefaces
Musik: Björn Castillano
Gefördert von
Stadtlücken, Stuttgart
Mofa – Mannheim´s Ort für Architektur
Kulturamt, Stadt Stuttgart
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden Württemberg
Danke für die Freundliche Unterstützung
ato.vision, Württembergischer Kunstverein, Kunsthalle Mannheim, Stadtzimmer der Kunsthalle Mannheim, Rimini Protokoll, Künstlerhaus Stuttgart






Samstag, 4. März 2022, 19 Uhr
Kunstraum Atelierhaus Filderstr 34 e.V., Filderstraße 34, 70180 Stuttgart
Das zweite Treffen zum Thema „Kunstverein(e) der Zukunft“ fand am 04. Dezember im Kunstverein Böblingen statt. Mit zahlreichen Gästen und Vertreter:innen verschiedener Kunstvereine diskutierten wir über Probleme und Herausforderungen, mit denen sich einige etablierte Kunstvereine konfrontiert sehen. Strukturen, Prozesse, Ideen und Themen, die oft über Jahre und Jahrzehnte entstanden sind, müssen hinterfragt, weiterentwickelt und womöglich neu erfunden werden, um auch in Zukunft erfolgreich künstlerisch engagierte Vereinsarbeit machen zu können. Die Vertreter:innen der verschiedenen Kunstvereine berichteten in der Runde von ihren eigenen konkreten Erfahrungen, Problemen und Lösungsansätzen. Anhand der unterschiedlichen Perspektiven und Kontexte ergab sich so ein offenes, vielfältiges und für alle Beteiligten fruchtbares Gespräch. Klar wurde dabei auch, dass es damit nicht getan sei und wir diesen Impuls nutzen möchten, um weiteren Austausch und Vernetzung zwischen den Kunstvereinen zu fördern.
Dabei möchten wir die Möglichkeit nutzen, um die verschiedenen Kunstvereine zu besuchen und besser kennenzulernen: Gastgeber unseres nächsten Treffens am 04. März um 19 Uhr wird deshalb der Kunstraum34 in Stuttgart sein. Eingeladen zu dem Treffen sind der Kunstverein Neuhausen, der Kunstverein Böblingen, die Oberwelt, das Künstlerhaus Stuttgart, anorak und der Kunstverein Nürtingen.

Im Künstlerhaus Stuttgart ist turnusmäßig ab dem 01. Januar 2024 die Position der Künstlerischen Leitung neu zu besetzen.
Das Künstlerhaus Stuttgart wurde 1978 von Künstler*innen gegründet, um die praktischen Arbeitsbedingungen, die theoretische Auseinandersetzung mit Kunst und den spartenübergreifenden Austausch von Künstler*innen zu fördern. Indem es sozialen und politischen Forderungen Raum gibt und gleichzeitig aktuellste künstlerische Praktiken und Diskurse thematisiert, ist das Künstlerhaus Stuttgart heute eine Institution von lokaler und internationaler Bedeutung.
Das Künstlerhaus beherbergt Ausstellungsräume, Werkstätten und sechs Künstler*innenateliers mit wechselnden Stipendiat*innen. Wir suchen eine Leitung, die auf dieser Struktur aufbauend ein künstlerisches Programm entwickelt, das lokale Communities und internationale Akteure in Austausch bringt.
Als Verein haben wir ein großes Interesse an alternativen Modellen der Präsentation und Vermittlung von Kunst, sowie experimentellen Formaten.
Innerhalb der Struktur des Künstlerhauses verantwortet die Künstlerische Leitung
– die eigenständige Entwicklung und Umsetzung eines künstlerischen Programms
– die logistische und budgetäre Vorbereitung und Realisierung des entwickelten Programms, sowie der dazugehörigen Veranstaltungen
– die Projektfinanzierung und damit verbundene Drittmittelakquise
– die Konzeption der Vermittlung im Rahmen des von der Künstlerischen Leitung verantworteten Programms
– die Dokumentation der Projekte sowie ggf. die Konzeption und Realisierung von Publikationen
– Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Was die Stelle erfordert
– sehr gute Kenntnisse der zeitgenössischen kulturellen Produktion
– Initiative und hohe Eigenverantwortlichkeit in Verbindung mit ausgeprägter Teamfähigkeit
– ausgeprägte Kommunikations- und Organisationskompetenz
– Verhandlungssicherheit in deutscher und/oder englischer Sprache
– nachweisbare Erfahrung in Projektfinanzierung und Drittmittelakquise
– Erfahrung im öffentlichen Auftreten und ausgezeichnete kommunikative Fähigkeiten im Umgang mit Vereinsmitgliedern, Besucher*innen und Mitarbeiter*innen sowie mit Vertreter*innen der Presse und Politik
– Bereitschaft, für die Dauer des Arbeitsverhältnisses, den Lebensmittelpunkt nach Stuttgart zu verlegen
Die Künstlerische Leitung arbeitet am Künstlerhaus Stuttgart eng mit einem engagierten Team, bestehend aus hauptamtlicher Geschäftsführung, Buchhaltung, technischer Leitung und ehrenamtlichen Mitgliedern in Vorstand, Beirat und Werkstätten zusammen. Die Berufung der künstlerischen Leitung erfolgt für drei Jahre mit der Option einer einjährigen Verlängerung. Der Künstlerischen Leitung steht eine Assistenz im Umfang einer halben Stelle zur Verfügung.
Das Künstlerhaus bietet ggf. Unterstützung bei der Wohnungssuche an und finanziert, wenn nötig, einen deutschen Sprachkurs.
Bitte senden Sie uns Ihre Bewerbung (Anschreiben, Lebenslauf ohne Foto und einen Überblick über ihre bisherigen Tätigkeiten, die Sie für die künstlerische Leitung qualifizieren) sowie Ihre Vorstellung eines zukunftsgerichteten künstlerischen Leitungskonzeptes (max. 1 DinA4-Seite) in einem PDF-Dokument (max. 10 MB) ausschließlich per E-Mail bis spätestens 1. Mai 2023 an:
Ania Corcilius, 1. Vorsitzende
Künstlerhaus Stuttgart e.V.
Reuchlinstraße 4b, 70178 Stuttgart
E-mail: bewerbung@kuenstlerhaus.de
Auch Bewerbungen von Teams oder Gruppen werden angenommen. Alle Bewerbungen werden vertraulich behandelt. Alle Unterlagen werden nach dem Auswahlverfahren gelöscht.

Gemeinsam mit dem Künstlerhaus Stuttgart organisiert das Center for Native Arts and Cultures (Portland, USA) eine zweitägige, offene Arbeitsgruppe, um den Landrückgewinnungssprozess Revue passieren zu lassen, der zu dessen Gründung geführt hat. Begleitet werden diese Arbeitsgruppen von einem Reader, einer neuen Videoarbeit mit dem Titel „Never Settle: The Program“ von New Red Order, Performances von Tiokasin Ghosthorse und Allison Akootchook Warden, einer Dokumentensammlung sowie durch ein von Vermittlerinnen des Künstlerhaus Stuttgart organisiertes Programm.
Detaillierte Informationen zum Projekt finden Sie hier.
Anmeldungen für das Vermittlungsprogramm bitte per E-Mail an education@kuenstlerhaus.de
Alle Programme und Workshops sind kostenfrei.
Journal Workshop für Jugendliche
mit Thora Gerstner
26. Februar (15–17 Uhr)
Wo sammeln wir Erinnerungen? In einem Buchbindekurs werden wir selbst Skizzenbücher, Kalender oder Blankos für Tagebucheintrage, Zeichnungen, Collagen oder Notizen herstellen, um einen Sammelort für Erinnerungen zu schaffen. Historische Buchbindetechniken bilden dabei die Grundlage für die eigenständige Produktion. Das Cover kann mit mitgebrachter ausgedienter Kleidung gestaltet werden.
Schmuck Workshop für Kinder
mit Thora Gerstner
2. März (14–16 Uhr)
Schmuckstücke können Erinnerungen in sich tragen. Wir kombinieren gefundenes und mitgebrachtes Material und setzen es zu verschiedensten einzigartigen Schmuckstücken zusammen, um neue und alte, reale oder erfundene Erinnerungen in unserem Schmuck zu finden.
BPoC Creative Empowerment Workshop
mit Yara Richter
4. März (15–18 Uhr)
Einen kontinuierlichen Raum für die Arbeit der BPoC-Gemeinschaft zu entwickeln und bereitzustellen, wird in diesem Workshop konsequent fortgeführt. Im Kontext eines Bildungs-, Forschungs- und diskursiven Raums, der sich auf dekoloniale Praktiken konzentriert, ist die Kultivierung und das Wachstum einer BPoC-Gemeinschaft über einen längeren Zeitraum hinweg wirklich wichtig und stellt einen spezifischen Ansatz für die Frage dar, was ein öffentliches Bildungsprogramm tun kann.
Weben mit Papier: Geschichte und Raum neu denken
mit Lejla Dendic
5. März (15–16.30 Uhr)
Im Workshop lernen wir gemeinsam das Weben mit Papier. Ein besseres Verständnis für diese Welt und ihrer Verwobenheit mit uns Menschen gewinnen wir durch den physischen Prozess des Webens. Anhand von Masao Adachis Landschaftstheorie fúkeiron versuchen wir gemeinsam, globale und kommunale Strukturen und Räume zu identifizieren, zu analysieren und beim Weben zu verarbeiten. Das Weben dient dazu, die Blockaden scheinbar zerbrochener Beziehungen zu überwinden und Menschen und Visionen von einer Welt, die für alle funktioniert, zu verbinden.
Gestalten mit Ton: Das Kollektive Selbst neu denken
mit Lejla Dendic
11. März (14–15.30 Uhr)
Gemeinsam erproben wir kreativ die Möglichkeiten und Symbolik von Ton. Was bedeutet Identität, Kultur und Gewalt? Ton stellt symbolisch Ideen der Erneuerung dar, da er in seinem Rohzustand durch Steuerung des Feuchtigkeitsgehalts unendlich oft neu geformt werden kann. Das Material birgt somit unendlichen Möglichkeiten in sich und die Fähigkeit, immer wieder von vorne anzufangen. Wir konzentrieren uns darauf, was es bedeutet zu erschaffen und ein gemeinsames Verständnis unseres Einflusses in dieser Welt und dessen, was sein könnte, zu fördern.
Udu-Herstellung mit Keramik
mit Ludgi Porto
17.-19. März (jeweils 14–18 Uhr)
Im Rahmen des Workshops werden die Teilnehmer*innen dazu eingeladen, ihre eigene Udu herzustellen. Die Udu ist eine nigerianische Keramiktrommel, die in der Afro-Diaspora nach Brasilien gekommen ist. Im nigerianischen Kontext wird die Keramiktrommel traditionell von Frauen hergestellt und gespielt, und die Stimme der Udu gilt als die Stimme der Ahnen. Im brasilianischen Kontext hat sich das Instrument jedoch von seinen spirituellen Ursprüngen gelöst und seinen Platz in der brasilianischen Popmusik gefunden. Gemeinsam reflektieren wir über verschiedene Fragen: Was bedeutet es, im europäischen Kontext ein Instrument nigerianischen Ursprungs herzustellen, das im Zuge der Kolonisierung nach Amerika entführt wurde? Was mache ich wirklich, wenn ich dieses Instrument herstelle? Ist dieses Instrument ein Körper? Wie verhalte ich mich zu ihm? Wo und wie kann dieser Körper existieren? Was wäre im dekolonialen Prozess der Prozess der Restitution? Findet diese Restitution auf der kulturellen Ebene statt? Inwieweit ist eine Restitution möglich?
Keramikgrundkenntnisse sind wünschenswert. Der Workshop findet in englischer Sprache statt.
Artist Talk
mit Ludgi Porto
18. März (15:30–17 Uhr)
Im Rahmen des Workshop-Programms wird Ludgi Porto einen Artist Talk über ihre Forschung zu den Udu-Trommeln halten. Sie wird über die Ursprünge des Instruments sprechen, einschließlich seiner Entführung und die seiner Völker; sie wird den komplexen sozialen und rassischen Kontext beschreiben, der in ihrer Beziehung zu den Udus involviert ist und gleichzeitig ihre eigene Entdeckung als PoC jenseits der südamerikanischen Grenzen teilen. Neben diesen Themen wird sie Textauszüge, Zeichnungen, Gemälde und Dokumentationen der im Laufe der Forschung entstandenen Arbeiten präsentieren.
Keine Anmeldung erforderlich. Der Vortrag findet in englischer Sprache statt.
Gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie durch die Stadt Stuttgart.





Wir laden ein zu einem Abend mit Wachs, Kerzen und Licht
Seichte Flammen und die Thermik der Architektur
Feine Bewegungen
Flackern
Zischen
Dampf und Rauch
Ruß
Tee
Suppe, warm
Wachs wandert
Performative Objekte
Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr
auf der Atelieretage (3.OG) des Künstlerhaus Stuttgart
Über die Projektreihe Sleep over
In der laufenden Projektreihe Sleep over lädt Lennart Cleemann Künstler*innen, Designer*innen und Architekt*innen ein, das gemeinsame Einrichten, Spielen, Ausstellen und Nächtigen zu untersuchen. Alle drei Monate findet eine Pop-Up-Veranstaltung statt. Aus dem Zusammenkommen verschiedener künstlerischer Positionen entstehen neue Ideen und Arbeiten. Was interessiert uns? Was wollen wir zusammen erkunden? Dabei gibt es kein festgelegtes Ziel oder Thema, sondern die Suche nach einem offenen, fluiden Prozess im Miteinander steht im Mittelpunkt. Als Ort dient dafür die Atelieretage des Künstlerhaus Stuttgart. Dort befinden sich Cleemanns Atelier und ein 150qm großer Gemeinschaftsraum, den sich die Stipendiat*innen teilen.

Das Center for Native Arts and Cultures organisiert gemeinsam mit dem Künstlerhaus Stuttgart eine zweitägige, offene Arbeitsgruppe, um den Landrückgewinnungssprozess Revue passieren zu lassen, der zur Gründung des Center for Native Arts and Cultures geführt hat. Zudem sollen Ideen dazu entwickelt werden, wie das Center ausgehend von diesem Prozess sein Engagement dafür vorantreiben kann, Netzwerke aus Indigenen Künstler*innen, Kulturinhaber*innen und Organisationen, die von Indigenen Menschen geleitet werden, zu mobilisieren. Begleitet werden diese vor Ort stattfindenden Gruppendiskussionen von einem Reader, einer neuen Videoarbeit mit dem Titel „Never Settle: The Program“ von New Red Order, Performances von Tiokasin Ghosthorse und Allison Akootchook Warden, einer Dokumentensammlung und einer Archiv-Präsentation sowie durch ein von Vermittler*innen des Künstlerhaus Stuttgart organisiertes Programm.
Das Center for Native Arts and Cultures wurde 2021 als Hauptsitz der nicht-kommerziell ausgerichteten Native Arts and Cultures Foundation gegründet, nachdem dieser das Eigentum an einer historischen Wäscherei übertragen wurde, die einst als Yale Union Laundry Building registriert war. Dieses zweigeschossige Gewerbegebäude und das umliegende Grundstück in der Stadt Portland in Oregon befanden sich davor im Besitz des von Künstler*innen geleiteten Kunstraums Yale Union. Die am Künstlerhaus Stuttgart stattfindende Arbeitsgruppe ergänzt eine umfassendere Reihe interner Fokusgruppen, die das Center for Native Arts and Cultures derzeit organisiert. Ziel der Fokusgruppen ist, Ideen für die Rolle des CNAC, seine Möglichkeiten als Organisation und für die strukturellen Grundlagen zu sammeln, die notwendig sind, um das jüngst erhaltene Gebäude zu betreiben und dort Ausstellungen und Vermittlungsprogramme umzusetzen. Seit jeher ist es der Native Arts and Cultures Foundation nicht nur ein Anliegen, das Land zu würdigen, auf dem dieses besondere Gebäude steht. Im Zentrum ihrer Aktivitäten steht darüber hinaus eine verantwortungsvolle Arbeit auf verschiedenen lokalen Ebenen, um sich auf die Geschichte früherer Indigener Menschen zu besinnen, die das Land eher zu Nutzungs- denn zu Zwecken des Eigentums bewohnt haben. Zudem spiegeln die Bemühungen, die Überschreibung von der Yale Union auf die Native Arts and Cultures Foundation zu realisieren, die Anliegen einer breiteren Bewegung wider, die die anhaltenden historischen Ungerechtigkeiten im Zusammenhang mit Landbesitz und Eigentum in den USA und darüber hinaus thematisiert.
Diese institutionenübergreifende Zusammenarbeit steht in der Tradition des Künstlerhaus Stuttgart, das 1978 von Künstler*innen als Ort gegründet wurde, an dem Produzent*innen aus der gesamten Welt zusammenkommen können, um über die Bedingungen ihres künstlerischen Schaffens zu diskutieren. Seine Gründungsstruktur reflektiert die enge Verbindung zwischen künstlerischen Interessen und den Kapazitäten einer Institution. Das Künstlerhaus Stuttgart ist bestrebt, einen Wissensaustausch über die spezifischen Interessen des Center for Native Arts and Cultures zu ermöglichen: Indigene Ansätze in der künstlerischen Produktion, Kapazitäten von Organisationen und Governance-Strukturen stehen dabei genauso im Fokus wie dekoloniale Bildung, die Wasserrechte, Wiedergutmachung und Landnutzungsgerechtigkeit umfasst. Deutschland ist ein weiterer Ort, an diesem diese Diskussionen unbedingt stattfinden müssen. Es steht außer Frage, dass das heute geltende deutsche Bodenrecht durch das deutsche Kolonialreich und dessen weltweite koloniale Aktivitäten geprägt wurde, an denen patrizische Stadtstaaten maßgeblich beteiligt waren. Deutschland hat eine lange und komplexe Vergangenheit in Bezug auf das Erlassen von Gesetzen, um Eigentum zu beschlagnahmen und Grundbesitz zu beanspruchen. Diese Geschichte rechtlicher und wirtschaftlicher Strukturen der Konfiskation, die von Deutschland und dem weiteren europäischen Kolonialismus ratifiziert wurden, haben die Verwaltung von Land und Boden und den damit zusammenhängenden Ressourcen weltweit fundamental verändert. Es muss bewusst gemacht und anerkannt werden, dass und wie sich diese grundlegenden Veränderungen auf aktuell gelebte soziale Verhältnisse, wirtschaftliche Bedingungen und kulturelle Praktiken ausdehnen und sich mit Indigenen und weiteren bestehenden Formen der Landnutzung überlagern. Dieses Projekt stellt eine spezifische Reihe gelebter Fragen und materieller Herausforderungen ins Zentrum, mit denen sich die Native Arts and Cultures Foundation und ihr Center for Native Arts and Cultures derzeit auseinandersetzen. Diese Fragen sind aber genauso Teil aktueller Bemühungen in Forschung, Weiterbildung und Vermittlung, den Einsatz Indigener Menschen für Wiederaufbau, Restitution und Reparationen hervorzuheben. Mit diesem Engagement versuchen Indigene Menschen weltweit, interne Kapazitäten zur Steuerung und Verwaltung zu stärken und politische, ökonomische sowie Ziele zur Weiterentwicklung der Gemeinschaft durchzusetzen.
Mitwirkende: Maile Andrade, Natalie Diaz, Healoha Johnston, Tiokasin Ghosthorse, Joy Harjo, Flint Jamison, Brandy Nālani McDougall, New Red Order, und Allison Akootchook Warden. Mit Vertreter*innen des Center for Native Arts and Cultures: Lulani Arquette, Reuben Tomás Roqueñi, und Gabriella Tagliacozzo.
Die Arbeitsgruppe und der begleitende Reader werden von Healoha Johnston, Direktorin Cultural Resources und Kuratorin für Hawai’i and Pacific Arts and Culture am Bernice Pauahi Bishop Museum, gemeinsam mit Eric Golo Stone, Künstlerischer Leiter Künstlerhaus Stuttgart, organisiert und herausgegeben.
Never Settle: The Program von New Red Order zu sehen:
17. Februar – 2. April 2023
Dokumentensammlung zu sehen:
17. Februar – 2. April 2023
Programme der Künstlerhaus Vermittler*innen:
Thora Gerstner: 26. Februar (15–17 Uhr) und 2. März (14–16 Uhr)
Yara Richter: 4. März (15–18 Uhr)
Lejla Dendic: 5. März (15–16.30 Uhr) und 11. März (14–15.30 Uhr)
Ludgi Porto: 17., 18. und 19. März (jeweils 14–18 Uhr)
Ausführliche Informationen zu den einzelnen Programmen der Vermittler*innen finden Sie auf der Website des Künstlerhauses Stuttgart.
Vorstellung des Readers und Performance von Tiokasin Ghosthorse: Freitag, 31. März 2023 (19 Uhr)
Arbeitsgruppe Teil 1: Samstag, 1. April 2023 (13–16 Uhr)
Arbeitsgruppe Teil 2: Sonntag, 2. April 2023 (13–16 Uhr)
Performance von Allison Akootchook Warden: Sonntag, 2. April 2023 (17 Uhr)
Gefördert durch den Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie durch die Stadt Stuttgart.





Ak interspace stellt bei der 20. Dienstagswerkstatt die Heftreihe „Hefte zur Haltung“ in Form einer Lecture Performance vor.
Die Heftreihe setzt sich mit einer kritischen Praxis des künstlerisch-sozialen Machens auseinander und fragt nach einer Haltung zwischen Tun und Lassen, zwischen Theorie und Praxis, zwischen wir und ich.
Die Hefte bündeln Memes, Texte, Fragen, Aufgaben, Bilder und Zitate. Spielerisch und fragmentarisch – ohne Antworten zu liefern – geben sie Impulse für die Arbeit an den eigenen Bedingungen, die im Kontext der Vermittlung und darüber hinaus oft herausfordernd sind. Dabei sollen die Hefte kein Best Practice-Beispiel für Vermittlung, Anleitung oder Methodensammlung darstellen, sondern ein wenig das spielende Suchen erleichtern.
Anschließend soll es Raum geben, um über Form und Inhalte der Hefte ins Gespräch zu kommen. Die Hefte stehen gegen eine Spende zum Verkauf.
Als ak interspace sind Miriam Trostorf, Christian Limber und Lara Dade Teil der Gruppe rampe:aktion.
Die Gruppe arbeitet gemeinsam an einer disziplinüberwindenden Vermittlungspraxis, die sich an der Schnittstelle zwischen Bildender Kunst, Soziale Arbeit, Film, Kunstvermittlung, Aktivismus und Kuratieren verortet.
Im Rahmen des einjährigen Fellowships für Kunstvermittlung 2021/22 der Städtischen Galerie Wolfsburg ist die Heftreihe „Hefte zur Haltung“ entstanden.
Website: https://rampecollective.org/
Instagram: rampe_aktion
Kontakt: mail@rampecollective.org


Midissage Sonntag, 05. Februar 16 Uhr
im Restaurant Im Künstlerhaus
Im Restaurant Im Künstlerhaus zeigen wir Arbeiten von sieben Künstlerinnen und Künstlern, die sich dem Medium Fotografie widmen und die zum Teil auch in der Dunkelkammer des Künstlerhauses entstanden sind.
Die Künstlerinnen und Künstler präsentieren verschiedenste Fototechniken wie Cyanotypie, digitale Prints oder Schwarz-Weiß-Handabzüge und zeigen so nicht nur die Vielfalt der Fotografie, sondern auch die der künstlerischen Positionen.
Für die Ausstellungen im Restaurant laden die Werkstattleiter*innen der zehn Künstlerhaus Werkstätten Mitglieder ein, ihre Arbeiten in einer Gruppenausstellung gemeinsam zu präsentieren. 2022 startete diese Reihe mit einer Ausstellung der Siebdruckwerkstatt mit dem Werkstattleiter Jochen Detscher.
Wir laden ein zu Sekt sowie Kaffee & Kuchen. Die Künstlerinnen und Künstler werden anwesend sein.

Im ersten Vierten Organ des Jahres 2023 widmen wir uns der Ausschreibung der nächsten Künstlerischen Leitung sowie deren Auswahlprozess. Alle Mitglieder sind eingeladen, sich am Samstag, den 04. Februar 2023 19 Uhr, mit dem Beirat darüber auszutauschen.

Die Ausstellung “Masterworks in Loan, 2020, 2022” von Flint Jamison ist vom 19. Dezember 2022 bis einschließlich 10. Januar 2023 geschlossen.
Das Büro des Künstlerhauses ist vom 23. Dezember bis einschließlich 08. Januar geschlossen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch im neuen Jahr und wünschen Ihnen erholsame Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr.
Ihr Künstlerhaus

Dienstags-Werkstatt XIX präsentiert: Andrés Baron
13. Dezember 2022, 19 Uhr
Zwei Personen, die einen Sonnenuntergang beobachten, eine Frau, die nachts schläft, das Ende eines Liedes: Andrés Baron verlagert und überträgt Handlungen in kurzen 5 bis 10-minütigen Filmen. Dann befreit er die bewegten Bilder, von ihrer Narration und Sinnhaftigkeit: Er achtet auf die Taktilität des Bildes, die Spiele der Wahrnehmung und die evokative Kraft des Klangs. Auf dem Weg dorthin werden die Betrachter:innen dazu verleitet, das Objekt mit seiner Darstellung oder die Stille mit der Bewegung zu verwechseln. (Jade Barget)
Andrés Baron ist in Bogotá, Kolumbien, geboren und lebt und arbeitet in Paris. Er ist Absolvent der École nationale supérieure des Arts Décoratifs in Paris. Seine Arbeiten wurden an verschiedenen Orten und in verschiedenen Ausstellungen präsentiert, darunter das Internationale Filmfestival Rotterdam (NL), die Fondation d’enterprise Hermès (FR), das Edinburgh International Film Festival Edinburgh (UK), Anthology Films Archives, New York (USA), LA Film Forum, Los Angeles (USA), Images Festival, Toronto (CA), EMAF, Osnabrück (DE), Le Bal, Paris (FR), La Cité des Arts in Paris (FR), die FRAC Franche-Comté (FR), u.a..
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Zum 1. Mai 2023 vergibt das Künstlerhaus Stuttgart im Rahmen seines Atelierprogramms sieben Arbeitsräume für die Dauer von 12 Monaten. Die Arbeitsräume sind jeweils ca. 25 qm groß. Zusätzlich steht ein großer Vorraum zur Verfügung, der mit den anderen Stipendiat:innen gemeinsam genutzt werden kann. Zu den hauseigenen Werkstätten haben die Stipendiat:innen freien Zugang. Die Arbeitsräume werden mietfrei vergeben, eine Mitgliedschaft im Künstlerhaus ist aber erforderlich.
Es besteht die Möglichkeit das Stipendium zu verlängern und sich für ein weiteres Jahr zu bewerben. Diese Option besteht bis zu zweimal, so dass bei Wiederauswahl durch die Jury eine maximale Nutzungszeit eines Arbeitsateliers von drei Jahren möglich ist.
Das Künstlerhaus Stuttgart wurde 1978 von Stuttgarter Künstler:innen als Produktions- und Präsentationsort für zeitgenössische Kunst gegründet und hat sich seitdem zu einer überregional und international bekannten Institution für Gegenwartskunst entwickelt. Neben den Ausstellungsflächen unterhält das Künstlerhaus Produktionsmöglichkeiten im Medienbereich (mit Ausstattungen im Video-, Audio- und Filmbereich). Hinzu kommen ein Fotolabor sowie Werkstätten für Siebdruck, Hochdruck, Radierung, Lithografie und Keramik.
Das Künstlerhaus freut sich über Bewerbungen aus den Arbeitsfeldern Kunst, Architektur, Theorie und Design, welche die Entwicklung spezifischer Ideen und Projekte erkennen lassen, zu denen die Angebote der Institution beitragen können. Bewerbungen von Gruppen sind ebenso wie Einzelbewerbungen willkommen. Studierende können sich leider nichtbewerben.
Bitte fügen Sie Ihrer Bewerbung folgende Unterlagen bei:
– Lebenslauf
– Informationsmaterial zu Ihrer künstlerischen Arbeit wie Portfolios, Kataloge (max. 2), Bilder etc.
– Kurzbeschreibung, in welcher Weise Sie das Atelier nutzen wollen.
Bitte Bewerbungsunterlagen ausschließlich digital in einem pdf per E-Mail bis spätestens 31. Januar 2023 einreichen:
Ansprechpartnerin: Romy Range
E-Mail: bewerbung@kuenstlerhaus.de
Betreff: Bewerbung Atelierstipendium
Postalisch eingereichte Bewerbungen können nicht berücksichtigt werden. Die Jury, die sich aus dem künstlerischen Beirat zusammensetzt, tagt im Februar 2023. Alle Bewerber:innen werden im Anschluss zeitnah über die Entscheidungen benachrichtigt.
Bitte beachten Sie, dass es sich um Arbeitsstipendien handelt, die weder mit einer Vergütung noch mit Wohnmöglichkeiten verbunden sind. Internationale Bewerbungen werden grundsätzlich akzeptiert, sofern sich die Bewerber:innen eigenständig um eine Unterkunft sowie Visum bemühen. Der Wohnsitz muss während des Stipendiums in Stuttgart sein.




Das Künstlerhaus Stuttgart arbeitet seit 2019 mit dem Hölderlin-Gymnasium zusammen, und konnte nach coronabedingter Pause in diesem Jahr das erste Modellprojekt im Bereich Film zusammen mit dem Künstler Valentin Hennig sowie einer 9. Klasse und ihrer Lehrerin Helene Bopp des Hölderlin-Gymnasiums realisieren. Die filmischen Ergebnisse des mehrwöchigen Workshops, die von Animation bis zu einem Musikvideo reichen, werden am 8. Dezember ab 18 Uhr im Künstlerhaus Stuttgart präsentiert.
Digitale Narrationen durch Videos und Games umgeben, gestalten und beeinflussen den Alltag von Jugendlichen. Diese Narrationen können mehr oder weniger reflektierte Zugänge zu einem kulturellen, geschichtlichen, gesellschaftlichen und politischem Verständnis unserer Welt und Umwelt schaffen. Jugendliche können oft Wirkung und gestalterische Qualitäten dieser Produkte bewerten, finden aber selten Zugang zu den zugrundeliegenden Mechanismen, welche die von den Erstellern beabsichtigte Wirkung erst ermöglichen.
Das Ziel des mehrwöchigen Workshops, der sowohl im Gymnasium als auch im Künstlerhaus stattgefunden hat, war somit, ein tiefergehendes Verständnis der Mechanismen und Wirkweisen digitaler Narration zu schaffen und die Jugendlichen vom Konsum hin zur kreativen Produktion zu ermutigen. Die Schüler:innen konnten sich durch Sichtung und Reflexion filmischer Beispiele z.B. zum Thema Szene, Montage, Ton- und Bildkorrelationen, Musikvideo oder Trickfilm und anschließender kurzer Übungen in die jeweilige Erzählform einfühlen. Die gezeigte Beispiele wurden stets auch in einen filmgeschichtlichen Kontext gesetzt.
Individuelle Interessen sowie formale und inhaltliche Schwerpunkte konnten im letzten Drittel des Workshops durch ein selbst strukturiertes Projekt, sowohl in Alleinarbeit als auch in kleiner Gruppe verfolgt werden. Der Workshopleiter Valentin Hennig begleitete die Jugendlichen dabei mit gezielten Fragestellungen und Anregungen, ließ aber auch freie und selbstständige Arbeit gewähren, sodass wertvolle Erfahrungen über (Un-)Möglichkeiten der Filmerstellung gemacht werden konnten. Dabei eröffneten sich den Jugendlichen ungeahnte Talente und Wege hin zu einer künstlerischen Bildsprache.
Konzept & Realisierung: Valentin Hennig
08. Dezember 2022, 18 Uhr, Künstlerhaus Stuttgart, 2. Stock
Einführung durch Helene Bopp, Valentin Hennig & Romy Range
Filme:
Mirror, Animation: Johanna Rathfelder; Musik: Marianna Nerobova; Idee: Johanna Rathfelder & Marianna Nerobova, 0:30 Min
A ABIDUIIIIIII Production, Idee & Umsetzung: Johanna Rathfelder & Marianna Nerobova, 0:30 Min
Mord am Hölderlin-Gymnasium, Idee & Umsetzung: Ines Gurk, Fanny Fuchs, Patricia Matern, Mara Stein, 8 Min
Ohne Titel, Idee & Umsetzung: Vincent Falk, Paul Gerhardt, Nick Jaegermann, Kasper Rafn, Willi Uebele, 2 Min
Grey, Idee, Animation & Realisierung: Helen Rainer, 0:40 Min
Kunibert, Idee & Umsetzung: Ella Wolkenfuss, Ellinor Wagner-Douglas, Alma Lehmann, 0:30 Min
Four students, one murderer, Idee & Umsetzung: Artemis Mohammadi Gelevandani, Aylin Kühn, Amelie Wacker, Anastasia Wagner, 7:30 Min
Musikvideo, Idee & Umsetzung: Suriya Delan, Sofia Ferreira Alves, Alexandra Straub, Fiona Teklezgi, 3:30 Min
Ein großer Dank gilt Helene Bopp und den Schüler:innen für die engagierte und gute Zusammenarbeit sowie dem gesamten Hölderlin-Gymnasium für die Offenheit sowie dem Künstler und Kunstvermittler Valentin Hennig.
Gefördert durch das Programm “Entwicklungstreiber” des Kulturamts Stuttgart.












Das Künstlerhaus Stuttgart gratuliert Bernhard Herbordt und Melanie Mohren zur Verleihung des Theaterpreises DER FAUST in der Kategorie Genrespringer.
Die Jury begründete ihre Auswahl: “Herbordt/Mohren haben mit ihrem ‚Schaudepot‘ einen Ort geschaffen, der weit über sich selbst hinausweist und wirkt. Es ist zum einen ein kleines Ladenlokal mit offenen Türen in der Stuttgarter Peripherie; liebevoll und sehr aufwändig bis ins letzte Detail durchdacht. Es ist aber vor allem auch ein Baukasten, ein Prinzip, eine Aufforderung, ein Gedanke, der hinausgetragen wird: auf die Dörfer und ins World Wide Web, der sich anwenden lässt und wie nebenbei die Frage nach der gesellschaftlichen Bedeutung des Theaters stellt. Es ist eine sehr ernsthafte – mit Nachdruck und großer Konsequenz – betriebene Forschung. On-going und im allerbesten Sinne: transdisziplinär!”
Bernhard Herbordt und Melanie Mohren waren 2012 Atelierstipendiat*innen des Künstlerhaus Stuttgart. Das Schaudepot findet sich im Netz unter https://www.das-schaudepot.org/ und befindet sich in der Altenbergstraße 10 in Stuttgart-Süd.
DER FAUST wird seit 2006 als nationaler Theaterpreis verliehen und vom Deutschen Bühnenverein, der Kulturstiftung der Länder, der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste sowie in diesem Jahr das Land Nordrhein-Westfalen (Quelle: Wikipedia).




Die Veranstaltung findet im Kunstverein Böblingen, Schloßberg 11, 71032 Böblingen, statt.
Unser erstes Treffen zum Thema „Kunstverein(e) der Zukunft“ fand am 04. Oktober im Künstlerhaus Stuttgart statt. Mit zahlreichen Gästen und Vertreter:innen verschiedener Kunstvereine diskutierten wir über Probleme und Herausforderungen, mit denen sich einige etablierte Kunstvereine konfrontiert sehen. Strukturen, Prozesse, Ideen und Themen, die oft über Jahre und Jahrzehnte entstanden sind, müssen hinterfragt, weiterentwickelt und womöglich neu erfunden werden, um auch in Zukunft erfolgreich künstlerisch engagierte Vereinsarbeit machen zu können. Die Vertreter:innen der verschiedenen Kunstvereine berichteten in der Runde von ihren eigenen konkreten Erfahrungen, Problemen und Lösungsansätzen. Anhand der unterschiedlichen Perspektiven und Kontexte ergab sich so ein offenes, vielfältiges und für alle Beteiligten fruchtbares Gespräch. Klar wurde dabei auch, dass es damit nicht getan sei und wir diesen ersten Impuls nutzen möchten, um weiteren Austausch und Vernetzung zwischen den Kunstvereinen zu fördern.
Dabei möchten wir die Möglichkeit nutzen, um die verschiedenen Kunstvereine zu besuchen und besser kennenzulernen: Gastgeber unseres nächsten Treffens am 04. Dezember um 19 Uhr wird deshalb der Kunstverein Böblingen sein. Eingeladen zu dem Treffen sind der Kunstverein Neuhausen, der Kunstraum34, die Oberwelt, das Künstlerhaus Stuttgart, anorak und der Kunstverein Nürtingen.

Am Freitag, den 25. und Samstag, den 26. November lädt das Bündnis zu einer zweitägigen Veranstaltung mit Workshops ins Künstlerhaus Stuttgart ein. Nach Monaten der Online-Meetings ist es an der Zeit, sich analog und in Präsenz zu treffen, zu begegnen und vor allem auszutauschen.
Die zwei Tage sollen sowohl für ein Wiedersehen mit alten Aktiven als auch für ein Kennenlernen von neuen Engagierten genutzt werden.
Freitag, 25. November, 17 Uhr
„Diversitätsentwicklung“ mit Markues Aviv aus dem BBK Berlin
Am Freitag 25.11.2022 um 17 Uhr berichtet Markues Aviv über die Tätigkeit vom BBK Berlin in den letzten Jahren. Markues Aviv ist Vorstandsmitglied des Berufsverbands, der die strukturelle Förderung aller bildenden Künstler*innen verfolgt. Darüber hinaus ist der BKK kulturpolitisch aktiv und setzt sich für offene und durchlässige Kunstbetriebe ein. Gerade auf die Diversitätsentwicklungen von Organisationen wird Markues Aviv den Fokus in seinem Workshop richten: Welche sind die Grundlegende Zahlen und Strategien zur Diversitätsentwicklung in Kulturverbänden? Und welchen Transfer kann das Bündnis aus den Erfahrungen des BKK für ihre zukünftige Arbeit ziehen? Das soll in einem gemeinsamen Gespräch herausgefunden werden.
Anschließend bleibt der Raum für das Verweilen offen. Getränke und kleine Häppchen laden ein, ins Gespräch zu gehen und uns weiter zu vernetzen.
Samstag, 26. November, 15 Uhr
„Machtmissbrauch und freie Szene in Baden-Württemberg“ mit Paula Kohlmann und Frederik Zeugke
Kooperation mit FTTS, PZ und Theater Rampe
Am Samstag 26.11.2022 um 15 Uhr setzen wir uns mit Paula Kohlmann und Frederik Zeugke als Kooperation mit FTTS, PZ und Theater Rampe mit Fragen zum Umgang bei Diskriminierung, Übergriffen oder Machtmissbrauch auseinander. Auch die Kunstszene in Baden-Württemberg ist nicht frei von diesen Themen. Selten wird darüber gesprochen, noch seltener folgen Konsequenzen. Das soll sich ändern! Als Künstler*innen und Mitarbeiter*innen von Institutionen kommen wir seit Kurzem zusammen, um Wissen zu sammeln, uns intern auszutauschen und wollen mit Verwaltung und Politik ins Gespräch kommen, um Strategien und Maßnahmen zu entwickeln. Es braucht einen Wandel im Denken und Handeln. Auf individueller, institutioneller und politischer Ebene. Machtmissbrauch ist kein individuelles, sondern ein strukturelles Problem. In diesem Workshop sammeln wir unterschiedliche Perspektiven der Beteiligten, diskutieren aktuelle Schwerpunkte, fokussieren notwendige Ziele, bereiten ganz konkrete nächste Handlungsschritte vor.
Die Türen öffnen am Samstag um 14:30 Uhr, der Workshop wird pünktlich um 15 Uhr beginnen.
Für beide Workshops Anmeldung per Mail an praesenz@dasbuendnis.net.

Brücke, Fußball, Fuchs, Tischtennisplatte, Taschentuch, Zahlen, Stange, Uhr, Schmetterling, LOOK.
Das sind Stichworte aus den Serien, die in den letzten 18 Jahren entstanden sind. Sie sind im Hintergrund miteinander verbunden. Aber wie und warum?
In dieser Veranstaltung präsentiert Hayahisu Tomiyasu, wie er sei künstlerische Herangehensweise in Chigasaki, Leipzig, Zürich, Rom, Tokyo und London im Zeitraum von 2004 bis jetzt entwickelt hat.
Hayahisa Tomiyasu (1982, Kanagawa, Japan) studierte Fotografie an der Tokyo Polytechnic University (BA) und an der Hochschule für Grafik und Buchkunst / Academy of Visual Arts Leipzig (Dipl. und MA). Er lehrte an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) im Departement Fine Arts im Bachelor-Studiengang. Im Jahr 2018 gewann er mit seinem Werk TTP den MACK First Book Award. Diese Serie ist Teil der Art Collection Deutsche Börse Photography Foundation.

Die Ausstellung von Flint Jamison im Künstlerhaus Stuttgart untersucht ein steuerbegünstigtes Kunstleihprogramm namens “Masterworks on Loan”, das 2015 im Jordan Schnitzer Museum of Art (JSMA), einem Museum mit einer Sammlung auf dem Campus der staatlichen Universität von Oregon in Eugene, USA, eingerichtet wurde. Jamisons Ausstellung mit neu in Auftrag gegebenen Arbeiten stellt eine erschütternde Bilanz dieses Museumsleihprogramms während des Ausbruchs der COVID-19-Pandemie dar. Letztendlich überdenkt Jamison, inwieweit das JSMA die Bedingungen festlegt, die seine Pflicht als Museum definieren, einem Publikum zu dienen, das die Institution über Steuerabzüge unterstützt und zu dessen Gunsten das Museum als gemeinnützige Organisation besteht. Diese Neubetrachtung kann von dem klein und lokal begrenzt wirkenden Fall des JSMA auf die Rolle übertragen werden, die der breitere Kunstbetrieb mit seinen Organisationen in der Konzipierung, Legitimation und Umsetzung von Steuergesetzen spielt, die die Veräußerung öffentlicher Interessen fördern.
Jamisons Ausstellung im Künstlerhaus Stuttgart baut auf seiner früheren Arbeit auf, in der er die gelebte Politik des Steuerrechts aufdeckte, und stützt sich auf ein breites Spektrum an Literatur, auf die sich Journalist*innen, die das Steuerrecht untersuchen, und kritische Steuertheoretiker*innen stützen. Die kritische Steuertheorie (engl. Critical Tax Theory) ist ein bahnbrechender Bereich der Rechtswissenschaft, der die politischen und diskriminierenden Aspekte des Steuerrechts untersucht. Es handelt sich um eine intellektuelle Disziplin, die zu erkennen versucht, welche tiefgreifenden Auswirkungen das Steuerrecht auf die Verwaltung des Eigentums, auf enorme Einkommensunterschiede, unverhältnismäßige Steuerbefreiungen, vererbte Vorteile, negative Anreize und Verschuldung hat. Die kritische Steuertheorie stellt die historische Behauptung in Frage, das Steuerrecht sei neutral oder nicht tendenziös, und überschneidet sich mit anderen Bereichen, die die anhaltenden Auswirkungen von Steuergesetzen untersuchen, die im Dienste des Kolonialismus, der Klassenunterdrückung und der rassisch-ökonomischen Unterordnung ratifiziert wurden. Bezeichnenderweise hat die kritische Steuertheorie auch lange darauf bestanden, dass eine vollständige Untersuchung der politischen Dynamik des Steuerrechts ein Verständnis der spezifischen kulturellen Kontexte erfordert, in denen die Steuergesetze wirken.
Steuergesetze bestimmen zunehmend die operative Struktur von Kunstinstitutionen. Die Ausweitung des Kunstmäzenatentums auf der ganzen Welt ist untrennbar mit den Steuervergünstigungen verbunden, für die sich wohlhabende Einzelpersonen, Stiftungen und Unternehmen auf städtischer, regionaler und bundesstaatlicher Ebene aggressiv einsetzen. Infolgedessen hat sich der Kunstsektor der Erfindung und Aufrechterhaltung rechtlich-wirtschaftlicher Strukturen verschrieben, die die Steuerpflicht für vermögende Privatpersonen verringern. Diese durch die Kunst mobilisierte rechtlich-wirtschaftliche Ausrichtung zeigt sich heute in Kunstwerken als steuerfreiem Vermögen, in der Kunstphilanthropie als System der Steuervermeidung und in Kunstschaffenden als freiberuflichen Arbeitskräften, die die Steuerlast von den Arbeitgeber*innen auf die Arbeitnehmer*innen verlagern. Natürlich muss man sich darüber im Klaren sein, dass Gesetze zur Steuervermeidung nicht nur von den Wohlhabenden befürwortet werden, sondern dass es sich dabei um Gesetze handelt, die von der breiteren Kunstszene routinemäßig als vorteilhaft für Künstler*innen, Kunstinstitutionen, das Kunstpublikum und die Öffentlichkeit im Allgemeinen propagiert werden.
Vermittler*innen des Künstlerhaus Stuttgart bringen die Besucher*innen ins Gespräch über die Ausstellung: Mi–So 12–18 Uhr
Eric Golo Stone, künstlerischer Leiter des Künstlerhauses Stuttgart, gibt eine Führung durch die Ausstellung (auf Englisch): 20. November 2022 (15 Uhr)
Juliane Gebhardt, kuratorische Assistentin des Künstlerhauses Stuttgart, gibt eine Führung durch die Ausstellung (auf Deutsch): 11. Dezember 2022 (15 Uhr)
Diese Ausstellung wurde mit öffentlicher Förderung durch die Stadt Stuttgart realisiert und mit einer Spende der Galerie Max Mayer unterstützt.











Dienstags-Werkstatt XVIII präsentiert: Lis Klein
08. November 2022, 19 Uhr
Grundlage für ihre Arbeit ist die Beschäftigung mit vorgefundenem Material, welches entweder bereits bestehenden Sammlungen entspringt oder für welches eigene archivarische Strukturen und dokumentarische Mittel entwickelt werden. Ausgehend davon, integriert und transferiert sie Objekte in ihren eigenen Ausdruck, um Werke zu erstellen.
Momentaner Dreh- und Angelpunkt ihrer Arbeit ist die Auseinandersetzung mit der Natur, vorrangig mit der Welt der Insekten, Pflanzen und Pilze. Lis Klein gibt Einblicke in ihre Sammlungen, Arbeitsweisen und zeigt Arbeiten in unterschiedlichen Stadien.
Lis Klein hat Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart studiert. Sie lebt und arbeitet in Stuttgart.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Freitag, 4. November 2022, 20 Uhr
Künstlerhaus Stuttgart, Reuchlinstr. 4b, 70178 Stuttgart, 3. Stock
Wir möchten uns wieder Zeit für eine offene Runde nehmen. Beiträge, Ideen und Fragen können also gerne spontan eingebracht werden.
Seitens des Beirats möchten wir unsere Pläne für die weitere Diskussion zur möglichen Umbenennung des Künstlerhauses besprechen. Zur Erinnerung: Bereits seit einigen Jahren gibt es Stimmen aus dem Künstlerhaus, die den aktuellen Namen problematisch finden, weil die Verwendung des Maskulinums andere Geschlechtsidentitäten unsichtbar macht. Andererseits gibt es Mitglieder, die mit dem Künstlerhaus und seinem Namen wertvolle Erfahrungen und Arbeit verbinden oder von einer starken Marke ausgehen, die durch eine Namensänderung möglicherweise verwässert würde.
Seitens Bea Schlingelhoff wurde dann in Vorbereitung und im Rahmen ihrer Ausstellung der Entscheidungsprozess vorangetrieben. Die Mitgliederversammlung hat Anfang des Jahres keine Entscheidung getroffen, weil die Diskussion noch nicht entscheidungsreif war.
Wir wollen Anfang 2023 die Diskussion wieder aufnehmen mit dem mittelfristigen Ziel, eine Lösung zu finden, die für alle Mitglieder akzeptabel und nachvollziehbar ist. Hierbei steht zunächst der Austausch im Vordergrund.
Unsere konkreten Ideen, wie wir auf diesem Weg weitergehen können, möchten wir kommenden Freitag besprechen und freuen uns auf den Austausch.

Für die Ausstellung “Die Jagd” begeben sich Moritz Berg und Lennart Cleemann im Kräherwald auf die Nachsuche. Eine Annäherung zweier Künstler und ihrer Praxis mit der Natur. Nahe der Erde, dem vermeintlich Toten nahetretend. Von Frühling über Herbst. Das Tun wird jagen, bedächtig, außerhalb des üblichen Zeitempfindens. Das Ritual konstituiert den Wandel. Die Trophäe verewigt den Verfall und festigt unsere Zeit.

Dienstags-Werkstatt XVII präsentiert:
Judith Engel, Katharina Jabs und Ann-Kathrin Müller: Die Sicht ist seit Tagen diffus. 35‘14‘‘
Der Film umkreist den Schauplatz einer seismologischen Messstation und verhandelt, welche Spuren, Risse und Verkeilungen sich entlang von Erdbebengeschichte in unserem Denken finden. Vom physikalischen Phänomen der Unschärfe ausgehend, untersucht der Film, was es wissenschafts- und kulturgeschichtlich mit der Obsession auf sich hat, die Welt scharf und unverstellt betrachten zu können. Die filmische Montage von analogen Fotografien und essayistischen Textfragmente erzeugt ein nicht enden wollendes Bilder-Band, das den Film entlang seiner Erzählung transportiert. So wird ein assoziativer Zugriff auf die Wirklichkeit formuliert, der sich nicht auf ein sicheres Es-ist-so-gewesen verlassen kann, sondern die Unschärfe selbst als Bedingung von Erfahrung anerkennt und damit ein Prinzip fotografischer und filmischer Evidenzerzeugung hinterfragt.
Der Film begleitet das Buch „Das Signal“, das 2022 im Verlag Edition Taube erschienen ist.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Am 4. Oktober treffen wir uns zur nächsten Sitzung des Vierten Organs. Das Treffen steht unter dem Arbeitstitel „Kunstverein(e) der Zukunft – Herausforderungen und Visionen“ und widmet sich Problemen, Konflikten und Lösungen, mit denen sich Kunstvereine im Laufe ihres Lebens auseinandersetzen (müssen). Wir haben dazu Vertreter:innen verschiedener Kunstvereine eingeladen mit uns zu diskutieren: Kunstverein Böblingen, Kunstraum34, Anorak und Oberwelt.
Es wird in erster Linie darum gehen, wie sich Kunstvereine für die Gegenwart und Zukunft wappnen und lebendig bleiben – wie alle Vereine leben sie von Menschen, die Ideen und Visionen mitbringen und diese gemeinsam mit anderen verwirklichen wollen. Gerade bei länger etablierten Kunstvereinen geht es dabei oft um die Frage des (künstlerischen) Nachwuchses. Gleichzeitig entwickeln sich auf Seite der jüngeren Künstler:innen immer wieder Ideen und Energien für eigene Kollektive, Kollaborationen, Gemeinschaften. Wollen diese mehr als flüchtige Projekte sein, geht es häufig um Fragen nachhaltiger Strukturen, um Räume und Finanzierung.
Im gemeinsamen Gespräch wollen wir diese Fragen adressieren und von den Erfahrungen und Perspektiven anderer Institutionen und Künstler:innen verschiedener Generationen lernen.
Das Treffen wird im 4. Stock des Künstlerhauses in der Ausstellung von Anike Joyce Sadiq stattfinden.

Das Künstlerhaus Stuttgart hat in diesem Jahr zwei Arbeitsstipendien an ukrainische Künstlerinnen vergeben, die vor den kriegerischen Auseinandersetzungen geflüchtet und nun in Stuttgart und Umgebung ansässig sind: Ekaterina Surgutanova und Elena Trutieva.
Beiden Künstlerinnen steht bis auf Weiteres einen Arbeitsplatz auf der Atelieretage zur Verfügung. Außerdem erhalten sie eine monatliche finanzielle Zuwendung, die ihre künstlerische Praxis ermöglichen soll.
Ekaterina Surgutanova
Ekaterina Surgutanova wurde 1995 in der Ukraine geboren und lebte in Slawutitsch, Kiew und Lwiw. 2010 bis 2012 studierte sie an der Kultur- und Kunstschule in Slawutitsch an der Fakultät für Bildende Kunst.
2012 bis 2018 studierte Surhutanova an der Nationalen Universität für Bauwesen und Architektur in Kiew mit den Schwerpunkten Stadtplanung und Architektur und Landschaftsarchitektur.
Sie arbeitete als Architektin. Sie begann jedoch mit der Wandmalerei in Innenräumen und im Außenbereich. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf der Detailgenauigkeit von Objekten, der Betonung von Formen und dem Spiel mit Farben, sodass das Gemälde mit der Umgebung, in der es sich befindet, eins wird, wobei sie Acrylfarbe verwendet.
In ihren Gemälden erforscht sie die Verwandlung von authentischen Bildern durch Farbe und abwechslungsreiche Komposition, wobei sie die grafischen Striche der akademischen Zeichnung beibehält.
In ihrer neuesten Serie versucht die Künstlerin den emotionalen Kontext einer Nation, die mit dem Problem der Vertreibung von Menschen aus ihrem Land konfrontiert ist, durch das Prisma ihrer individuellen Gefühle und Erfahrungen zu erfassen. Sie verwendet das Beispiel der ukrainischen Nation, zu der sie selbst gehört. Dabei berührt sie Themen wie Selbstidentität in der Gesellschaft, persönliche und kollektive Erinnerung, Erfahrung und Reflexion.
Für ihre Arbeiten verwendet die Künstlerin Fotografien realer Menschen oder ihre Erinnerung an Menschen, denen sie auf der Straße begegnete, als sich sie und ihr Kind in Sicherheit bringen mussten.
Elena Trutieva
Elena Trutieva wurde 1980 in Odessa, Ukraine geboren.
Von 1998 bis 2002 studierte sie an der Kunstschule M. B. Grekov der Ukrainischen Nationalen Technischen Universität in Odessa. Sie machte ihren Abschluss mit Auszeichnung.
Von 2002 bis 2008 studierte sie an der NAOMA National Academy of Fine Arts and Architecture, Fachrichtung Grafikdesign. Von 2007 bis 2022 arbeitete sie als Innenarchitektin und entwarf private und öffentliche Innenräume.
Von 2015 bis 2017 arbeitete sie in Kalamata in Griechenland und entwarf Cafés, Hotels und Restaurants.
In den Innenräumen versuchte sie immer, Malerei zu verwenden, Wände und Decken zu streichen und interessante künstlerische Lösungen zu finden.
Als sie 2015 nach Griechenland umgezogen ist, begann sie mit dem Malen auf Meeressteinen, was inzwischen zu einer sehr wichtigen künstlerischen Arbeit geworden ist.
Gerade arbeitet sie an einer Serie von Arbeiten, die sich mit ihren Erinnerungen an den Krieg auseinandersetzen. Sie verbrachte 15 Tage mit ihrer Familie in der Besetzung durch russische Truppen in der Nähe von Gostomel. In den sozialen Medien hat sie detailliert beschrieben, was sie in dieser Zeit erlebt haben und ihre Geschichte mit der Welt geteilt. Diese Geschichte verbreitete sich schnell weltweit und ist nun im Österreichischen Historischen Museum in Wien ausgestellt. Sie hat mit drei Gemälden angefangen – ein Porträt ihrer Mutter, eines ihrer Freundin und ein Selbstporträt. Sie möchte nun all die Menschen zeichnen, die diese 15 Tage bei ihr waren und die an ihrer Rettung beteiligt waren. Für sie sind es keine einfachen Porträts, sondern Aufnahmen von Ereignissen mit eingefrorenen Emotionen in den Gesichtern der Menschen. In diesen Arbeiten möchte sie zeigen, was sie er- und überlebt haben, und die besondere Rolle jeder Person in dieser schrecklichen Zeit.
Zwei fertige Porträts zeigen die Frauen, die ihr in Deutschland geholfen haben, als sie gerade angekommen war.
Die monatliche finanzielle Unterstützung ist Dank der Großzügigkeit privater Spender:innen möglich.











Am Freitag, 16. September 2022 findet im Künstlerhaus Stuttgart die KUBUZZ Connects Veranstaltung statt, die von den Atelierstipendiat*innen des Künstlerhaus Stuttgart gemeinsam mit dem Kunstbüro konzipiert und organisiert wurde.
Ab 12 Uhr geben erfahrene Akteur*innen des Kunstbetriebs praxisnahe Einblicke in ihre eigene künstlerische Selbstständigkeit und diskutieren mit den Atelierstipendiat*innen u. a. über erfolgreiche Vernetzungsstrategien mit potenziellen Förder*innen und Kooperationspartner*innen, das professionelle Handling von Materialien und Kunstwerken, die Möglichkeiten und Herausforderungen einer interdisziplinären Praxis oder den Kunstmarkt und seine Facetten. Die eingeladenen Expert*innen stehen während der Veranstaltung für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Eine kulinarische Intervention von Shinroku Shimokawa und ausgewählte Musik der Atelierstipendiat*innen am frühen Abend bieten Raum für Austausch.
Konzipiert vom Kunstbüro zusammen mit den Künstlerhaus Stipendiat*innen Lennart Cleemann, Eva Dörr, Janis Eckhardt, Alba Frenzel, Lena Meinhardt und Lambert Mousseka.
Bitte melden Sie sich, wenn möglich, unter info@kuenstlerhaus.de für die Veranstaltung an.

Zu unserer 16. Dienstags-Werkstatt laden wir Lennart Cleemann ein.
Dienstag, 13. September 2022, 19 Uhr
3. Stock, Ateliers
“In einem Raum werde ich reden
mein Atelier
meine Arbeit
in Enge
umgeben von Charakteren
physisch manifestierte Momente
forcierte materielle Intimität
unausweichlicher Terror
existentielle reelle
subjektiv die Brust
ein bisschen Ruhe
ein bisschen Lust”
Lennart Cleemann (*1990) ist studierter Architekt (Hannover, Aarhus, Basel und Stuttgart). An der ABK Stuttgart war er Teil der Kunstklasse Reto Bollers und fand so seinen Weg in die künstlerische Praxis. Seit 2020 hat er ein Atelierstipendium im Künstlerhaus Stuttgart.
In seinem Atelier untersucht er Ideen und Vorstellungen von „Zuhause“. Er arbeitet mit Raum und Material. Durch die Konstruktion und Abstraktion von Zimmern, Möbeln und Spielgeräten erkundet er seine Umwelt und versucht ein Verständnis für deren Prozesse zu erlangen. Das Atelier ist dabei ein Ort der Notwendigkeit geworden. Es wird physischer Schauplatz des Inneren, saugt Launen, Staub und Schweiß auf. Der tägliche Wandel dieses intimen Raums und dessen Beobachtung dient der Erkundung des Selbst.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Sonntag, 4. September 2022, 14 bis 18 Uhr
im Künstlerhaus Stuttgart, Reuchlinstraße 4b, 70178 Stuttgart, 4. Stock
Seit Jahren verliert die Berichterstattung über Kultur (Feuilleton), sowohl örtlich wie auch darüber hinaus gehend, merkbar an Bedeutung und Qualität in den Lokalblättern Stuttgarts – Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten. Nicht zuletzt der massive Personalabbau in den Redaktionen beider Zeitungen hat dies bewirkt.
Es zeigt sich, dass der Umfang des täglichen Feuilletons in der Regel zwei Seiten umfasst, deren Beiträge zum größten Teil Agenturmeldungen mit keinem örtlichen Bezug sind. Durch diese Einschränkungen erlangen besonders örtliche, durch Tagesaktualität bestimmte Anliegen in der täglichen Kultur-Berichterstattung in Stuttgart nachrangige bis minimale Bedeutung; dazu gehören Kritiken, Reportagen, Ankündigungen von Ereignissen, Personalien … Das monatlich erscheinende Buch „Kulturreport Stuttgart“ vermag das beschriebene Defizit nur begrenzt aufzufangen. So verbleibt den im Kulturbereich Tätigen keine redaktionell ernstzunehmende, mediale Plattform mehr.
Vor diesem Hintergrund lädt die Basisinitiative des Künstlerhauses, das „Vierte Organ“, zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung ein. Wir fragen:
• Wie kann kritische Kulturberichterstattung im lokalen Kontext aussehen?
• Was sind aktuell die wichtigsten Themen in der lokalen Kunst und Kulturpolitik?
• Wie erreicht man diverse Öffentlichkeiten?
• Was erwarten Künstler*innen, Kritiker*innen, Kulturinstitutionen und -verwaltung von Kulturberichterstattung und -kritik?
• Welche Formate wünschen wir uns?
• Wie lässt sich unabhängige Kulturberichterstattung finanzieren?
Lokale Pressevertreter*innen, Kunstkritiker*innen, Künstler*innen und freie Journalist*innen werden ihre Perspektiven darstellen und in einer moderierten Diskussion mit den Besucher*innen des Symposions ins Gespräch kommen.
Referent*innen sind:
• Adrienne Braun, freie Journalistin und Autorin, u.a. Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten, Süddeutsche Zeitung, Themenschwerpunkt Kunst und Theater;
• Dr. Dietrich Heißenbüttel, Kunsthistoriker, freier Journalist und Autor, Kontext Wochenzeitung, Themen: Kunst, Architektur und Stadtplanung;
• Alexa Dobelmann, Mitbegründerin von Frame[Less], digitales Magazin für Kunst in Theorie und Praxis;
• Judith Engel, freie Kulturjournalistin und Autorin, Dozentin für Kulturtheorie an der Merz-Akademie Hochschule für Gestaltung Kunst und Medien Stuttgart
Anschließend möchten wir in Workshops konkrete Maßnahmen erarbeiten, mit denen wir dem diagnostizierten Mangel begegnen können.
Das Ziel ist es, eine neue Plattform für Kritik & Kulturjournalismus zu schaffen, wofür wir Mitstreiter*innen und Unterstützer*innen suchen, die durch ihr Wissen und ihre Expertise bei diesem Projekt helfen können. Wir laden Sie deshalb auch ein, um gemeinsam über die Anforderungen und die daraus resultierende Struktur dieses neuen Formates nachzudenken.
Für die Teilnahme an dem Symposium bitten wir um Anmeldung unter info@kuenstlerhaus.de

Nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause wird in diesem Jahr wieder eine Ausstellung im Stuttgarter Rathaus stattfinden. Zu dieser hat das Künstlerhaus via Open Call seine Künstler:innenmitglieder eingeladen, sich zu beteiligen und Arbeiten zum diesjährigen Thema der Ausstellung “Insel” einzureichen.
21 Künstlerinnen und Künstler wurden ausgewählt und gewähren auch in der 6. Ausgabe der Rathaus-Ausstellung einen Einblick in ihr aktuelles Schaffen. Die Künstlerinnen und Künstler greifen nicht nur auf unterschiedliche Medien zurück, sondern nähern sich auch inhaltlich und konzeptionell auf unterschiedlichen Wegen dem Thema der Ausstellung an.
Die generationsübergreifende Gruppenausstellung zeigt einmal mehr eindrücklich die Rolle des Künstlerhauses Stuttgart als Ort des Austauschs sowie der künstlerischen Produktion und sie bildet darüberhinaus den Querschnitt der künstlerischen Vielfalt Stuttgarts ab.
Mit freundlicher Unterstützung der Landeshauptstadt Stuttgart

Am 5. August findet die nächste Sitzung des Vierten Organs statt (ausnahmsweise nicht am 04.).
Das Treffen wird unter das Thema der Selbstorganisation & Selbstermächtigung gestellt. Dazu wurde die Gewerkschaft FAU eingeladen.
Es wird einen kurzen Impuls von FAU geben und dann in eine gemeinsame Diskussion münden. Fragen, die beim letzten Treffen aufkamen, sind etwa:
– Wie kann alltägliche Mitgliederarbeit gestaltet werden?
– Wie kristallisieren sich Notwendigkeiten innerhalb einer heterogenen Mitgliedschaft?
– Wie kommunizieren wir innerhalb der Mitgliedschaft?
– Welche Gewerkschaft brauchen Künstler*innen?
Das Treffen wird im 4. Stock des Künstlerhauses in der Ausstellung von Anike Joyce Sadiq stattfinden. Alternativ kann man via Zoom teilnehmen:
https://us02web.zoom.us/j/89350887912?pwd=cjdPb0w0NkcxT1RZdWFCSjVrQ2RqQT09
Meeting-ID: 893 5088 7912
Kenncode: 586555

Ich lade euch ein
kommet und trinket sommerlich
seit mit mir, in mir, mit euch um mich
eine Palme aus Plastik spendet Trost.
ein Streben nach Freude am Boden mit Wasser laufend
keine grünen wiesen aber
juicy j lemons mojito colada banana pie
squeezed
ich warte, ich mache in der Hängematte, mit Aussicht träumend
Freunde kommet
Freunde kommet
woof
wo?
off
Besuch auf Anfrage bis 25. Juli

Nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause wird in diesem Jahr endlich wieder eine Ausstellung im Stuttgarter Rathaus stattfinden. Zu dieser laden wir via Open Call unsere Mitglieder ein, sich zu beteiligen und Arbeiten zum diesjährigen Thema – INSEL – einzureichen.
Alle Künstler:innen, die an dem Open Call teilnehmen möchten, sind aufgefordert, Fotos ihrer Arbeiten (max. 2 einzureichende Arbeiten pro Künstler:in) mit allen Werkangaben (Material, Maße) bis spätestens 14. August 2022 an info@kuenstlerhaus.de zu senden.
Dreidimensionale oder ungerahmte Arbeiten können bei der Ausstellung leider nicht berücksichtigt werden, da die räumlichen Gegebenheiten im Rathaus dies nicht zulassen.
Auch in diesem Jahr wird die Ausstellung kuratiert, d.h. nach Einreichung aller Vorschläge wird eine Auswahl der Arbeiten vorgenommen, die in der Ausstellung gezeigt werden.
Alle Künstler:innen werden bis 21. August über die Entscheidung informiert.
Ausstellungsdauer: 02. bis 30. September 2022
Eröffnung: 01. September 2022
Aufbau: 31. August 2022
Abbau: 01. Oktober 2022
Deadline Einreichung (Fotos via E-Mail): 14. August 2022
Jurierung: bis 21. August 2022
Abgabe der Arbeiten im Künstlerhaus: 29. und 30. August 2022
Rückfragen zum Open Call sind telefonisch unter 0711 617 652 sowie via E-mail unter info@kuenstlerhaus.de möglich.
Liebe Mitglieder & Interessierte,
Am Montag, den 4. Juli um 19 Uhr findet das nächste Treffen des Vierten Organs in der aktuellen Ausstellung von Anike Joyce Sadiq statt. Es ist auch möglich über Zoom unter folgendem Link teilzunehmen:
https://us02web.zoom.us/j/81123451307?pwd=KAlucISk57VoQxb5p1jeXBsltyGhp8.1
Meeting-ID: 811 2345 1307
Kenncode: 221271
Beim letzten Mal hat uns Anike Joyce Sadiq durch die Entwicklung ihres Fragebogens, der an alle Mitglieder versendet wurde, geführt und wir haben uns mit der Möglichkeit beschäftigt, die Einladung an das Vierte Organ in die Ausstellung als Katalysator für ein kleines Programm des Vierten Organs selbst zu nutzen. Dieses Thema wollen wir nochmal aufgreifen und außerdem in Vorbereitung auf die Klausurtagung des Beirates und Vorstandes, gerne über das Künstlerhaus im Gesamten sprechen. Was läuft gut? Wo gibt es Raum für Verbesserung? Was sollen wir in die Klausurtagung einbringen? Welche Themen dürfen nicht vergessen werden?

Intervention THEORIE THEORIE
Mittwoch, 15. Juni 2022
Donnerstag, 16. Juni 2022
Sonntag, 19. Juni 2022
Der Besuch ist möglich von jeweils 19:20 bis 22:00 Uhr.
Künstlerhaus Stuttgart, 3. OG, Atelier Nr. 6
Reuchlinstraße 4b, 70178 Stuttgart
Zu unserer 15. Dienstags-Werkstatt laden wir Christian Diaz Orejarena ein.
Dienstag, 14. Juni 2022, 19 Uhr
Ein Comic, der sich mit der deutschen Kolonialgeschichte in Kolumbien beschäftigt. Im Rahmen eines Stipendiums bewegt sich Christian Diaz Orejarena auf den sogenannten »Lengerke Wegen« im Nordosten Kolumbiens, die von einem deutschen Unternehmer im 19. Jahrhundert angelegt wurden. Dort stößt er auf Heldengeschichten über skrupellose Kaufleute, Mythen und Geschichten rund um Ausbeutung und Größenwahn und wirtschaftliche Mechanismen, die sich bis heute fortsetzen. Auf verschlungenen Pfaden, Wegen und Gedanken folgen wir der Familiengeschichte des Autors, treffen auf aufklärerische Karnevalsmasken, den zum Leben erwachten Walking Man aus München und indigene Widerständler:innen.
Experimentell, lustig und abgedreht nähert sich Christian Diaz Orejarena in Otras Rayas – Andere Linien einem Thema an, das im deutschsprachigen Raum noch nicht viel Beachtung erfahren hat und das, obwohl es sehr enge Verbindungen nicht nur zwischen Kolumbien und Kaufleuten aus den hiesigen Hansestädten gab.
Infos zum Buch OTRAS RAYAS – ANDERE LINIEN https://christiandiaz.net/otraraya/index.html
https://thegoldenpress.org/produkt/otras-rayas%E2%80%89-%E2%80%89andere-linien/
Teaser der Performance: https://vimeo.com/662773781?embedded=true&source=vimeo_logo&owner=497281
Christian Diaz Orejarena, in München geboren und aufgewachsen, studierte in Berlin und Wien Konzept- und Medienkunst. Er arbeitet an recherchebasierten und interdisziplinären Projekten, die oft in kollektivem Zusammenhang entstehen. In seiner künstlerischen Arbeit erzählt er selbstironische und persönliche Geschichten über seine postmigrantische Biografie und konstruiert darüber einen dokufiktiven Blick auf sozio-politische, ökonomische und ästhetische Verbindungen zwischen Kolumbien und Deutschland. Den eigenen Wahnsinn vor Augen, hält er durch seine künstlerische Praxis der Gesellschaft den Spiegel vor die Nase und baut Zeichnungen, Videos und Aktionen ins Leben zurück, die von unangepassten Dingen, widerständigen Menschen und antikolonialen Traumwesen berichten. Seit er mit dem Kollektiv rampe:aktion zusammen arbeitet, motiviert er auch andere sich mittels Zeichnung, Film und Poesie eine undisziplinierte Welt zu erkämpfen.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!


Am Samstag, den 4. Juni um 19 Uhr findet die nächste Sitzung des Vierten Organs in der aktuellen Ausstellung “Mit Glück hat es nichts zu tun” von Anike Joyce Sadiq statt.
Es ist auch möglich über Zoom unter folgendem Link teilzunehmen:
https://us02web.zoom.us/j/82690585857?pwd=MHJxUmo2UE5BcUNnYzFRL2VBSFdXZz09
Meeting-ID: 826 9058 5857
Kenncode: 236881
Wir wollen uns bei diesem Treffen mit zwei Themen beschäftigen:
– zum einen mit der Umfrage von Anike Joyce Sadiq, die sie Ende letzte Woche an alle Mitglieder verschickt hat
– zum anderen wollen wir mögliche Formate & Veranstaltungen diskutieren, die während der Ausstellung stattfinden können

Die Stuttgarter Künstler:innen Kerstin Schaefer und Christa Munkert – die als FUKS Freie Unabhängige Künstlerinnen Stuttgart seit 2010 kollaborative und partzipative Installationen und Aktionen im öffentlichen Raum durchführen in unterschiedlichsten Konstellationen mit Künstlerkolleg:innen und Publikum – an Kunstorten oder in neuen, aufregenden Spaces…sind am Sonntag, dem 22. Mai 2022 von 11-16:00 Uhr im KÜNSTLERHAUS STUTTGART zu Gast.
Im Rahmen des inklusiven Kulturfestivals „FUNKELN inklusive“ realisieren Sie gemeinsam mit dem Stuttgarter Künstler Kurt Grunow und den Gästen Ihre Malerei-Lichtskulptur 1000 X LEUCHTEN/ TAUSENDSCHÖN. Dabei werden auf durchsichtigen Materialien Bilder gemalt, welche zu einer transluzenten Rauminstallation zusammengefügt werden.
Mehr Infos unter www.fuksweb.blogspot.com
Ein Video des Projekts findet man hier






Die Arbeit von Anike Joyce Sadiq überprüft immer wieder, in welchem Ausmaß soziale Dynamiken, Intersektionalität und Perspektiven der Differenz innerhalb von institutionellen Strukturen verhandelt werden. Sadiqs Ausstellungsprojekte schaffen häufig szenografische Räume mit installativen Arbeiten, die ein sozial-situatives Bewusstsein für die unmittelbaren institutionellen Zusammenhänge aktivieren. Die Künstlerin entwickelt Mechanismen und Plattformen, die die Aufmerksamkeit der Besucher*innen auf die jeweilige soziale Umgebung mit ihren Menschen, deren Verhalten und den Interaktionen zwischen ihnen lenken. Sadiq interessiert dabei, wie sich an diesen Orten künstlerischer Produktion und Rezeption interaktive, divergierende und konvergierende gelebte Beziehungen entwickeln. Die von Sadiq geschaffenen szenografischen Räume ringen dabei mit grundlegenden Herausforderungen sozialer Verbundenheit, indem sie beispielsweise anerkennen, dass Offenlegung und Austausch zwar Ziele von Kunstinstitutionen sind, aber innerhalb von institutionellen Strukturen angegangen werden, die diese Ziele allzu häufig unterlaufen. Sadiq prägt den Planungs- und Konstruktionsprozess sowie die Nutzung der von ihr in Institutionen geschaffenen Räume und nimmt in der Kommunikation mit Vertreter*innen und eingeladenen Partner*innen der gastgebenden Institutionen manchmal die aktive Rolle einer Mediatorin ein. Sie arbeitet als Gesprächspartnerin, die andere Gesprächspartner*innen sucht und Verbündete einlädt, um die Abhängigkeiten, Gegenseitigkeiten, Unterschiede und Hierarchien innerhalb der Institutionen, in denen sie arbeitet, zu untersuchen. Indem sie diese höchst riskante Rolle der internen Mediation während des Produktionsprozesses ihrer eigenen Ausstellungsprojekte einnimmt, besetzt sie eine Position kritischer Ambåivalenz, die anerkennt, dass und wie Institutionen, deren Intention es ist, öffentlich zugängliche und ermöglichende Orte zu sein, intern fast immer mit Aufschiebungen und Verhinderungen operieren.
Anike Joyce Sadiqs erste große Einzelausstellung in Stuttgart Mit Glück hat es nichts zu tun zeigt neue Arbeiten, die die Untersuchungen der Künstlerin von komplexen sozialen Dynamiken mit Hilfe vermittelter Räume fortsetzen, die die Wahrnehmung von Unterschieden ins Zentrum stellen. Sadiqs Ausstellung am Künstlerhaus Stuttgart umfasst mehrere miteinander verbundene und innerhalb einer raumgreifenden Installation gezeigte Arbeiten. Sadiq hat einen Fragebogen entwickelt, der sich an alle Vereinsmitglieder des Künstlerhaus Stuttgart richtet. Der Multiple-Choice-Fragebogen selbst sowie die Antworten sind in den Ausstellungsräumen zu sehen. Über die Ausstellung der Künstlerin in Stuttgart hinaus werden der Fragebogen und die Umfrageergebnisse zudem dauerhaft auf einer öffentlich zugänglichen Online-Plattform aufbewahrt. Außerdem verteilt Sadiq den Fragebogen an weitere Kunstinstitutionen weltweit und aktualisiert die Spracheinstellungen sowie weitere Features der Webseite, um die Zugänglichkeit der Plattform auch im Laufe ihrer Weiterverbreitung zu garantieren. Während der Fragebogen den Status Quo der demografischen Zusammensetzung des Künstlerhaus Stuttgart unter anderem anhand der Verhältnisse von „Rasse“, Klasse und sozialer Herkunft sowie Geschlecht widerspiegelt, hat Sadiq eine raumgreifende Installation geschaffen, innerhalb der kritisch-reflexive Diskussionen über das Zukunftspotenzial der Institution entstehen können. Zu diesem Zweck hat Sadiq ein Gerüstsystem umfunktioniert, das mögliche Beziehungen und bedingende Infrastrukturen hervorhebt. Vor diesem Hintergrund hat Sadiq die halb-autonome, mit dem Künstlerhaus Stuttgart assoziierte Plattform Viertes Organ dazu eingeladen, ihre monatlichen Treffen innerhalb dieser umfassenden Struktur abzuhalten. Seit der Gründung der Plattform im Jahr 2020 zu Beginn der Pandemie und der jüngsten Bewegungen für soziale Gerechtigkeit, hat Sadiq regelmäßig an den Treffen des Vierten Organs teilgenommen. Das Vierte Organ soll einen offenen inklusiven Zwischenraum innerhalb des Künstlerhaus Stuttgart schaffen, in dem Individuen oder Gruppen ihre Interessen bezüglich der Institution äußern können. Das Vierte Organ ist jedoch nicht nur ein Raum dafür, offene Vorschläge zu formulieren oder eine Politik des Protests zu leben. Die monatlichen Treffen dienen vielmehr einem sehr spezifischen Zweck, nämlich der Entwicklung formaler Anträge, über die während der jährlichen Mitgliederversammlung abgestimmt wird. Sadiq zufolge entspricht die Porosität des Vierten Organs ihren eigenen künstlerischen Interessen, kontroversen sozialen Dynamiken und sich widersprechenden Positionen innerhalb von Kunstinstitutionen einen Raum zu geben. Weil Vorstands-, Verwaltungs-, Vereins- und Nicht-Mitglieder gleichermaßen an den Treffen des Vierten Organs teilnehmen können, stellen die während der Treffen gegenwärtigen Autoritätsdynamiken die Sicherheit und Diskretion dieser Treffen auf die Probe. Die abschließende Arbeit in Sadiqs Ausstellung ist der Text eines Interviews, das die Künstlerin mit der Schriftstellerin Andrea Scrima geführt hat, und das ihre Arbeitserfahrungen in und mit Kunstinstitutionen reflektiert. Ein besonderer fallstudienähnlicher Fokus liegt dabei auf der Villa Romana, einer deutschen Kunstinstitution, die ein Residenzprogramm in Florenz, Italien, sowie ein dazugehöriges Ausstellungs- und öffentliches Begleitprogramm organisiert. Sadiqs und Scrimas äußerst offener, in der ersten Person erzählter Bericht belegt dabei ihre erfahrungsbasierte Erforschung institutioneller Verhaltensweisen allgemein, und zoomt gleichzeitig in die besonders belasteten sozio-ökonomischen Bedingungen und Gegebenheiten der Villa Romana hinein.
Veranstaltungstermine:
21.05.2022 (20 Uhr)
Ortsspezifische Sound-Performance von Judith Hamann in der Ausstellungsinstallation
10.06.2022 (18.30 Uhr)
Diskussion mit Anike Joyce Sadiq, Simone Frangi, Justin Randolph Thompson, Lucrezia Cipitelli, Alessandra Ferrini und Andrea Scrima in der Villa Romana, in Florenz, Italien
04.06. & 04.07. & 04.08. (19 Uhr) & 04.09. (14-18 Uhr)
Viertes Organ Treffen: Offen für alle Mitglieder und jene, die es vielleicht werden möchten. Für Initiativen, Kritik und Visionen, ein Diskursraum zwischen künstlerischer und institutioneller Praxis.
19.06.2022 (15 Uhr)
Öffentliche Ausstellungsführung im Künstlerhaus Stuttgart mit Eric Golo Stone, Künstlerischer Leiter des Künstlerhaus Stuttgart
Mi/Do/Fr/Sa/So (12-18 Uhr)
Künstlerhaus Vermittler*innen führen öffentliche Diskussionen in der Ausstellung
[1] Entsprechend der Struktur eines Kunstvereins fußen auch die Strukturen des Künstlerhaus Stuttgart auf den rechtlichen und ökonomischen Grundlagen des deutschen Vereinsrechts. Das Künstlerhaus Stuttgart zählt aktuell über 500 Mitglieder.
[2] Für jede einzelne in der Ausstellung gezeigte Arbeit setzt sich Sadiq mit der komplexen chaotischen Arbeit des Analysierens, der Verkörperung und der Durchsetzung institutioneller Strukturen aus- einander. Die mit Institutionsanalyse und -kritik verbundene Arbeit wird häufig damit abgetan, von der jeweiligen Institution eingenommen und neutralisiert zu werden, doch diese abschätzige Darstellung institutioneller Arbeit wird der nicht sichtbaren, von Künstler*innen und ihren Kolla- borateur*innen hart erkämpften Mühen und Ergebnisse nicht gerecht. Es darf nicht vergessen werden, dass es bei der Konfrontation institutioneller Strukturen durch künstlerische Positionen reale Grenzen gibt, wenn zum Beispiel künstlerische Projekte abgesagt oder die Vertreter*innen der Institution, die mit den Künstler*innen zusammenarbeiten, entlassen werden.
Mit Glück hat es nichts zu tun im Künstlerhaus Stuttgart wurde in Zusammenarbeit mit Anike Joyce Sadiqs gleichzeitiger Präsentation ihrer Arbeiten “You never Look at Me from the Place form which I See You” (2015), “Papierstück” (2014) und “Berührung” (2008) in der ständigen Sammlung des Kunstmuseum Stuttgart organisiert.
Realisiert mit öffentlichen Geldern der Stadt Stuttgart
Mit großzügiger Unterstützung der Stiftung Kunstfonds
In Zusammenarbeit mit der Akademie Schloss Solitude

















In den letzten zehn Jahren ist Bea Schlingelhoff vor allem aufgrund ihrer situationsspezifischen Ausstellungsprojekte bekannt geworden, die sie als Reaktion auf die spezifischen sozialen Gegebenheiten vor Ort produziert und damit die Fähigkeit der jeweiligen Institution auf die Probe stellt, sich zu exponieren. Schlingelhoffs Ausstellungen initiieren oder beschleunigen dabei einen internen Reflexionsprozess des Aufdeckens, Enthüllens und Reparierens historischer Traumata, die im unmittelbaren Kontext der ausstellenden und sie beauftragenden Institution gegenwärtig sind. Indem Schlingelhoff ihrerseits die Vertreter*innen der Institution mit dieser hinter-den-Kulissen-Arbeit des konfrontativen Exponierens und Schaffens ausgleichender Gerechtigkeit beauftragt, bezieht sie selbst künstlerische Position — es ist ein Weg, wie sie als Künstlerin mit Kurzzeit-Honorarvertrag eine sichere Distanz zu den zutiefst unsicheren sozialen Gegebenheiten zu wahren sucht, die sich in allen Institutionen und vor allem in denjenigen Institutionen wiederfinden, die sich im Wandel befinden und vorgeben, sich für strukturelle Veränderungen einzusetzen. Davon ausgehend, dass das Aufwühlen des belasteten Gedächtnisses und Erbes der Institution und damit auch ihrer Identität eine reale Gefahr in sich birgt, fordert Schlingelhoff Vertreter*innen der Institution dazu auf, sich diesem Stresstest zu unterziehen. Auf diese Weise vermessen die Ausstellungen der Künstlerin konsequent institutionelle Verantwortung, indem sie danach fragen, welche Befugnis und Kapazität Vertreter*innen einer erschütternden Institution haben, sie in deren Namen zu verantworten.
Die Ausstellung Declined Declinations von Bea Schlingelhoff schlägt eine rechtliche Änderung des Institutionsnamens „Künstlerhaus Stuttgart“ vor. Im Verlauf eines mehrmonatigen Prozesses, der im Juli 2020 mit einem ersten Besuch vor Ort begann, hat die Künstlerin Anträge zur Änderung des im generischen Maskulinum formulierten und nicht gegenderten Namens des Hauses — „Künstlerhaus“ — sowie der in der Satzung verwendeten Sprache, die diese geschlechtsspezifische Tendenz ihrerseits widerspiegelt, vorbereitet und eingereicht. Das Künstlerhaus Stuttgart wurde 1978 als Ort gegründet, in dessen Räumlichkeiten Künstler*innen arbeiten und gleichzeitig die ortsspezifischen Produktionsbedingungen diskutieren, weiterentwickeln und neu definieren. Sein institutioneller Zusammenhang ist strukturell dafür ausgestattet, seine Verwaltungsstrukturen und politische Gestaltung aus der Perspektive von Kunstschaffenden neu zu bewerten. Der Institutionsname verkörpert dabei diesen Fokus auf vor Ort arbeitende Künstler*innen, die nicht außerhalb der Institution stehen, sondern Teil von ihr sind. Im deutschsprachigen Raum ist Künstlerhaus als kategorischer Name von Kunstinstitutionen, die Künstler*innen Produktionsstätten zur Verfügung stellen und Residenz-Programme anbieten, weit verbreitet und beispielsweise auch im Künstlerhaus Bremen, Künstlerhaus Dortmund, Künstlerhaus Bethanien usw. zu finden. Entsprechend der Struktur eines Kunstvereins fußen auch die Strukturen des Künstlerhaus Stuttgart auf den rechtlichen und ökonomischen Grundlagen des deutschen Vereinsrechts. Seine Satzung legt zudem das Wahlrecht der Vereinsmitglieder bei der Verwaltung der Institution fest. Die Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart sind mit großer Mehrheit Künstler*innen, die den erforderlichen jährlichen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 25 Euro bezahlen. Abseits dieses jährlichen Mitgliedsbeitrags gibt es keinerlei weiteren Bedingungen für eine Mitgliedschaft. Unmittelbar nachdem eine Person die Mitgliedschaft erworben hat, kann sie Anträge einreichen, über die die Mitglieder abstimmen. Diese Abstimmungen der Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart erfolgen während der Mitgliederversammlung — ein gesetzlich vorgeschriebenes Organ. Jeder Verein muss entsprechend der in seiner Satzung festgelegten Abstände eine (Jahres-)Mitgliederversammlung abhalten. Während dieser Versammlung können die Mitglieder den Vorstand wählen, über Beschlüsse entscheiden und über Satzungsänderungen abstimmen. Folglich besetzen Künstler*innen Positionen, die die institutionellen Verwaltungsstrukturen eng mit den unmittelbaren Produktionsbedingungen am Künstlerhaus Stuttgart verknüpfen. Künstlerische Positionen und künstlerische Kriterien — im Gegensatz zu rein bürokratischen Positionen und technokratischen Kriterien — sind damit zentral für die administrative Arbeit der strukturellen Verwaltung. Und indem Künstler*innen Hauptakteur*innen im Zuge von Verwaltungsentscheidungen sind, fordert das Künstlerhaus Stuttgart die gängige Erwartung heraus, künstlerische Arbeit solle lediglich inhaltlicher Natur sein.
2021 wurde Schlingelhoff Mitglied des Künstlerhaus Stuttgart und reichte zwei formale Anträge ein, über die im November desselben Jahres bei der Mitgliederversammlung abgestimmt wurde. Im ersten Antrag wurde eine Namensänderung von Künstlerhaus Stuttgart zu Künstlerinnenhaus Stuttgart gefordert. Dieser Antrag wurde mit 10 Dafür-Stimmen, 15 Gegenstimmen und 8 Enthaltungen abgelehnt. Im zweiten Antrag wurde gefordert, jegliche Verwendung des generischen Maskulinums in der Satzung in generisches Femininum zu ändern. Dieser Antrag wurde mit 7 Dafür-Stimmen, 19 Gegenstimmen und 4 Enthaltungen abgelehnt. Es gab drei gemeinhin genannte Gründe für die Ablehnung, die Schlingelhoff von weiteren Mitgliedern und anderen Vertreter*innen der Institution kommuniziert wurden. Zunächst hätten die Mitglieder und Verwaltung der Institution mehr Zeit benötigt, um sich mit den mit der Namensänderung zusammenhängenden politischen Geboten und praktischen Implikationen vertraut zu machen, sich darüber zu informieren und einzulesen. Weiter wurde angemerkt, Schlingelhoffs Namensänderungsvorschlag sei reduktiv gewesen, weil nur ein Mitglied eine einzige Namensoption vorgeschlagen habe (dieses Argument wurde zum Teil dahingehend ausgeführt, dass ein*e Künstler*in, die gerade erst Mitglied der Institution geworden sei, keine strukturellen Veränderungen vorschlagen und diese gleichzeitig als Material für eine Ausstellung der eigenen Arbeit verwenden solle). Schließlich wurde gesagt, eine Änderung des Institutionsnamens sowie der in der Satzung verwendeten Sprache sei im Zusammenhang mit geschlechterpolitischen Debatten und der allgemeinen politischen Lage eine verhältnismäßig triviale Angelegenheit.
Für Schlingelhoff war die Antwort auf letzteres Argument bezüglich der verhältnismäßigen Trivialität von Sprache offensichtlich. Gesellschaftliche Strukturen hängen notwendigerweise mit denen der Sprache zusammen. Die durch Sprache hervorgerufenen Verzerrungen und Ausklammerungen werden ab dem frühsten Alter über den Verlauf des Lebens kontinuierlich jeden Tag geprägt und internalisiert. Den geschlechtsspezifischen und rassifizierten Charakter vieler Sprachregeln zu enthüllen und die bei der Analyse des Sprachgebrauchs gängigen Normen aus feministischer Perspektive aufzurütteln, hat sich in diesem Zusammenhang als äußerst wichtig erwiesen. Die verschiedenen Argumente zur Beibehaltung maskuliner oder generischer Formen und Formulierungen sind unterdessen detailliert dokumentiert, erläutert und analysiert worden.[1] Zudem steckt in der vehementen Ablehnung einer für trivial befunden Sache ein merkwürdiger Widerspruch. Als Reaktion auf die anderen vorgebrachten Argumente hat Schlingelhoff neue Anträge vorbereitet und eingereicht, über die bei der Mitgliederversammlung im März 2022 abgestimmt werden sollte. Schlingelhoff reichte neun Anträge ein, die je eine Option für einen Institutionsnamen beinhalteten. Diese neun Namensvorschläge stammten aus öffentlich zugänglichen deutschsprachigen Veröffentlichungsrichtlinien zur gendergerechten Formulierung des Ausdrucks „Künstlerhaus“. Schlingelhoff wollte sichergehen, so viele Varianten wie möglich zu berücksichtigen und dabei nah bei den gängigsten Richtlinien für genderneutrale Sprache und Unterrichtsmaterialien zu Geschlechtervielfalt zu bleiben (in Deutschland gibt es bisher noch keine einheitliche Richtlinie zu genderneutralen Publikationsstandards). Die einzige Bedingung, die Schlingelhoff zugrunde legte, war, dass die Optionen geschlechterpolitischer Konfrontation nicht aus dem Weg gehen durften (was beispielsweise bei „Kunsthaus Stuttgart“ der Fall gewesen wäre). Die neun vorgeschlagenen Namen waren die folgenden: 1.) Künstlerinnenhaus (generisches Femininum), 2.) Künstler/-innenhaus (Schrägstrich mit Ergänzungsstrich), 3.) KünstlerInnenhaus (Binnen-I), 4.) Künstler:innenhaus (Doppelpunkt), 5.) Künstler*innenhaus (Genderstern), 6.) Künstler_innenhaus (Gendergap), 7.) Künstler•innenhaus (Mediopunkt), 8.) KünstlXhaus (X-Endung), 9.) Künstlerinnen- und Künstlerhaus (vollständige Beidnennung).[2] Während es keine abschließende oder feststehende Vereinbarung hierzu gibt, ist jede dieser unterschiedlichen in den Namensvorschlägen verwendeten typografischen Konventionen im deutschen Publikationskontext dafür anerkannt, den der deutschen Sprache inhärenten grammatikalischen Gender-Bias bewusst aufzubrechen.[3]
Am 17. März dieses Jahres — 2022 — standen die neun Anträge und die 15 neun begleitenden Anträge zur Änderung der in der Satzung verwendeten Sprache entsprechend der mit den Anträgen unterbreiteten Namensvorschläge während der Mitgliederversammlung zur Wahl. Diese Anträge waren mehrere Wochen vor der Mitgliederversammlung eingereicht worden, damit sie fristgerecht zwei Wochen vor der Mitgliederversammlung an alle Mitglieder verschickt werden konnten. Zuvor waren bereits vorbereitende Treffen organisiert worden, um den Mitgliedern eine Möglichkeit anzubieten, über die Änderung des Institutionsnamens und die Satzungsänderung zu diskutieren. Darüber hinaus hat Schlingelhoff am Vortag der Mitgliederversammlung eine Informationsveranstaltung für die Mitglieder abgehalten. Am Tag der Mitgliederversammlung, unmittelbar vor der Abstimmung über die neun Änderungsanträge, machte ein Mitglied von dem Recht Gebrauch, einen außerordentlichen Antrag ohne vorherige Ankündigung zu stellen — ein Ordnungspunkt, der nicht entsprechend der sonst für die Zulassung 30 von Anträgen auf die Agenda der Mitgliederversammlung erforderlichen Prozesse mehrere Wochen zuvor eingereicht werden musste. Dieses Mitglied stellte folgende Frage zur Abstimmung: „Soll die Abstimmung über die Anträge zur Satzungsänderung zur Änderung des Institutions- namens Künstlerhaus Stuttgart heute stattfinden?“ Das Wahlergebnis zu diesem von dem Mitglied eingebrachten Ordnungspunkt lautete wie folgt: 15 Dafür-Stimmen, 26 Gegenstimmen und 5 Enthaltungen.[4] Als Konsequenz aus dieser unvorhergesehenen Verhinderung der Abstimmung über die neun Anträge zur Änderung des Institutionsnamens zog Schlingelhoff die neun Anträge zur entsprechenden Satzungsänderung zurück. Es ist erwähnenswert, dass die Beanspruchung des eigenen Rechts, um schon das Stattfinden einer geplanten Wahl zu verhindern, eine langewährende Tradition in der Geschichte der Unterdrückung hat.
Veranstaltungstermine:
19.06.2022 (15 Uhr)
Öffentliche Ausstellungsführung im Künstlerhaus Stuttgart mit Eric Golo Stone, Künstlerischer Leiter des Künstlerhaus Stuttgart
Mi/Do/Fr/Sa/So (12-18 Uhr)
Künstlerhaus Vermittler*innen führen öffentliche Diskussionen in der Ausstellung
[1] Frauenfeindlichkeit, die sich bewusst und unbewusst gegen Sprachbewegungen richtet und diese verhöhnt, besteht bereits seit Jahrhunderten. Ihr unterliegende Argumente wurden detailliert analysiert und lassen sich wie folgt unterteilen: „(1) ‚kulturell übergreifende‘ Argumente, Argumente wie (2) ‚Sprache ist eine triviale Angelegenheit‘, (3) ‚Meinungsfreiheit / ungerechtfertigter Zwang‘, (4) ‚Es gibt keine sexistische Sprache‘, (5) ‚Begriffsetymologie‘, (6) ‚Autoritätshörigkeit‘, (7) ‚Veränderung ist zu schwierig, ungelegen, unpraktisch oder was auch immer‘, und (8) ‚Das würde die historische Authentizität und literarische Arbeit zerstören‘.“ Obwohl sie so eine „triviale Angelegenheit” darstellen, haben die Bemühungen gegen Sprach-Bias sowohl von der Wissenschaft als auch medial erstaunlich viel Aufmerksamkeit erhalten und unverhältnismäßig viel Widerstand gegenüber Veränderung erfahren. Maija S. Blaubergs, „An analysis of classic arguments against changing sexist language“, [Eine Analyse klassischer Argumente gegen die Veränderung sexistischer Sprache] Women‘s Studies International Quarterly, Vol. 3(2–3), 1980, S. 135–147.
[2] Schlingelhoffs Ausstellungsprojekt knüpft damit an die langjährigen und anhaltenden Diskussionen über die Mängel der deutschen Sprache bezüglich Geschlechterpolitik und Identität an. Die Ausbildung von Identitäten und die Entwicklung einer Sprache, mit der diese Identitäten vollständig anerkannt werden, sind ein wichtiger Prozess, der nicht fixiert ist und sich weiterentwickelt. Angesichts dieses Prozesses und der damit zusammenhängenden Veränderungen ist es wichtig zu betonen, dass Schlingelhoff sich strikt gegen jegliches Projekt wendet, in dem sich als weiblich identifizierende Individuen oder Gruppen gegen gender-fluide oder nicht gender-konforme Individuen oder Gruppen ausgespielt werden. Diese Erfahrungen gegeneinander auszuspielen bedeutet, die Politik der Differenz zu neutralisieren und damit letztlich den patriarchalen Status Quo aufrechtzuerhalten.
[3] Im deutschsprachigen Raum existiert eine Vielzahl an Ressourcen zu typografischen Konventionen, genderneutraler Sprache und Publikationsrichtlinien sowie Unterrichtsmaterial zu Geschlechtervielfalt. Einige Beispiele sind: Steinhauer, Anja und Diewald, Gabriele, „Richtig gendern: Wie Sie angemessen und verständlich schreiben.“ Berlin: Bibliographisches Institut Duden (2017); Abbt, Christine und Kammasch, Tim, „Punkt, Punkt, Komma, Strich?: Geste, Gestalt und Bedeutung philosophischer Zeichensetzung“, Edition Moderne Postmoderne, Bielefeld (2009). Für englischsprachige Leser*innen gibt es folgendes Beispiel: Leue, Elisabeth (2000). „Gender And Language In Germany”, Debatte: Journal of Contemporary Central and Eastern Europe, 8 (2): 163–176. Selbstverständlich gibt es auch vergleichbare Forschung zu anderen Sprachen und Publikationskontexten. Der Begriff „Latinx“ wird verwendet, um die der spanischen Grammatik inhärente Binarität aufzubrechen (das genderneutrale Suffix -x ersetzt dabei die Endung -o oder -a des grammatikalischen Geschlechts von Latino und Latina im Spanischen).
[4] Dieser Ordnungspunkt und das Wahlergebnis (sowie alle numerischen Angaben zu den Mitgliederversammlungen, auf die in diesem Text verwiesen wird) sind dem offiziellen Versammlungsprotokoll entnommen. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass die Protokolle aller in Deutschland eingetragenen Kunstvereine öffentlich zugänglich sind.
Realisiert mit öffentlichen Geldern der Stadt Stuttgart
Mit großzügiger Unterstützung der
Stiftung Kunstfonds NEUSTART KULTUR


















Zu unserer 14. Dienstags-Werkstatt laden wir Linienscharen ein.
Dienstag, 10. Mai 2022, 19 Uhr
Die Veranstaltung wird im 3. Stock im Künstlerhaus stattfinden.
Linienscharen
wurde 2012 als Plattform für zeitgenössische Zeichnung in Stuttgart gegründet und bietet einen Rahmen für Austausch, Vorträge und Präsentationen. Dabei fungiert Linienscharen als ein offenes Forum für Künstler:innen aus Stuttgart und der Region, die sich in Ihrer Arbeit mit dem Thema Linie beschäftigen.
Im Rahmen der Dienstags-Werkstatt im Künstlerhaus möchten die Linienscharen zum einen auf vergangene Projekte blicken und auch denjenigen, die die Linienscharen noch nicht kennen, einen Einblick in die Aktivitäten der Plattform geben. Zum anderen werden die Linienscharen ihr aktuelles Vorhaben „How much can a pigeon carry?“ vorstellen, sowie die an dieser geplanten Ausstellungsreihe teilnehmende ukrainische Künstlerin Toma Safarova.
Im Anschluss wäre es schön, miteinander ins Gespräch zu kommen – über die künstlerische Arbeit, die aktuelle Kunstproduktion, die Entdeckungen, Rückbesinnungen, neue Anfänge …
Wir bitten alle Besucher:innen, zu diesem Abend 1-2 Originalarbeiten mitzubringen, eine Zeichnung, ein Skizzenbuch oder eine Äußerung in einem anderen Medium, die sich mit dem Thema der Linie beschäftigt.
_____
Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!


Wählen Sie die Position der Kuchentheke nach der Sonneneinstrahlung aus. Sie sollten Ihren Kuchentisch nicht auf die Sonnenseite Ihres Zeltes stellen.
Wählen Sie eine hellere Farbe für Ihre Torte, vor allem, wenn sie bei heißem Wetter draußen stehen soll.
Verwenden Sie eine Glasabdeckung, wenn Ihre Torte in eine solche passt.
In Innenräumen sollte der Veranstaltungsort auf jeden Fall über eine ausreichende Klimaanlage verfügen.
Fragen Sie Ihren Kuchendesigner, ob er ein paar Faux Tiers einbauen kann.
Sprechen Sie mit Ihrem Tortengestalter und/oder Ihrem Hochzeitsplaner.
Lennart Cleemann, Lena Meinhardt, Sophia Sadzakov und Eva Dörr laden in der dreitägigen Ausstellung “How to protect your wedding cake” zum Flanieren ein – zu materiellem/haptischen, audio-visuellen Träumen. Sich vom Boden lösen, über den Wind, das Schaukeln, das Wiegenlied, über Utopie zur vermeintlich leichten Leere.

Am 4. Mai 2022 um 19 Uhr treffen wir uns zur nächsten Sitzung des Vierten Organs. Dieses Mal findet das Treffen in der kommenden Ausstellung von Anike Joyce Sadiq statt. Es ist auch möglich über Zoom unter folgendem Link teilzunehmen:
https://us02web.zoom.us/j/82633972299?pwd=QmczZnpPUEkyNVo3Z1ByQ2FXbTkwUT09
Meeting-ID: 826 3397 2299
Kenncode: 757374
Anike Joyce Sadiq bietet in Ihrer Ausstellung dem Vierten Organ einen Ort des Zusammentreffens und Austauschs. Daher möchten wir bei diesem Treffen zusammen mit Anike diskutieren, was über die regulären Treffen des Vierten Organs hinaus während des Ausstellungszeitraums möglich ist und woran wir arbeiten möchten.

Zu unserer 13. Dienstags-Werkstatt laden wir Matthias Megyeri ein.
Dienstag, 26. April 2022, 19 Uhr
Die Veranstaltung wird im 4. Stock im Künstlerhaus stattfinden.
Matthias Megyeri
war von 2010 bis 2013 Atelierstipendiat und 10 Jahre lang Mitglied des Beirats im Künstlerhaus.
Matthias Megyeri ist Künstler und Gestalter. Seinen Arbeiten liegt eine konzeptuelle Herangehensweise zugrunde, die darauf ausgerichtet ist, als Diskussionsbeitrag zu gesellschaftlich relevanten Themen verstanden zu werden — und auf diese einzuwirken.
Seit 2003 arbeitet er fortlaufend an einem künstlerischen Forschungsprojekt zum Thema Sicherheit im öffentlichen Raum. Über 140.000 Snapshots sind mittlerweile Teil seines „Living Archives“, mit dem er in seiner künstlerischen Praxis projektbezogen visuell denkt. Die psychologische Funktion von Objekten zu nutzen, ist eine der Strategien, mit dem es ihm gelingt, seine Werke im Alltag zu platzieren. Bei einem Kunst-am-Bau-Auftrag für den Hauptsitz einer Bank in Manhattan, ging es z.B. darum, dreihundert Straßenpoller zu entwerfen. Hierfür nutzte er den funktionalen Aspekt der Poller, um dabei gleichzeitig auf die Frage nach der Verhältnismäßigkeit von Sicherheitsmaßnahmen und deren psychologischen Wirkung zu verweisen.“
Matthias Megyeri hat ungarische Wurzeln und wurde 1973 in Stuttgart geboren. Er lebt und arbeitet seit seinem Stipendium an der Akademie Schloss Solitude 2008/09 hauptsächlich in Stuttgart.
www.matthiasmegyeri.net
Instagram: @matthiasmegyeri
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Am 4. April um 19 Uhr findet die nächste Sitzung des Vierten Organs auf der Atelieretage (3. Stock) statt. Es ist auch möglich über Zoom unter folgendem Link teilzunehmen:
https://us02web.zoom.us/j/82521529290?pwd=enl4SDFLMXRyWjkyK2ZLakE4enF4UT09
Meeting-ID: 825 2152 9290
Kenncode: 606565
Hermann Pflüger wird sein Projekt LadeCA View vorstellen. Es handelt sich hierbei um ein in der Entwicklung befindliches Tool, das bei der Rezeption und Organisation von Bildmengen helfen soll.
Des weiteren wird es einen Austausch über die letzte Mitgliederversammlung geben. Hierbei ist ein essentieller Punkt die Namensänderung und wie es aus Perspektive des Vierten Organs damit weitergehen soll.
Außerdem soll konkretisiert werden, was im Rahmen von Anike Joyce Sadiqs Ausstellung, die im Mai eröffnen wird, passieren kann – auch über die monatlichen Treffen hinaus.
Über das Vierte Organ
In der Mitgliederversammlung am 25. März 2021 haben sich die Mitglieder gemeinsam dafür ausgesprochen, ab sofort regelmäßig als Verein zusammenzukommen.
Diese Treffen sind dazu gedacht, einen Raum zur Verständigung zwischen Mitgliedschaft und Beirat zu etablieren. Ein Resonanzkörper für Initiativen, Kritik und Visionen, ein Diskursraum zwischen künstlerischer und institutioneller Praxis und möglicherweise ein Schritt, um den vielzitierten Bienenstock ein paar Dezibel lauter brummen zu lassen.
Diese regelmäßigen Treffen organisiert der Beirat des Künstlerhauses. Fragen oder Anregungen kann man gerne vorab bereits an den Beirat unter beirat@kuenstlerhaus.de senden.
Diese Treffen sind offen für alle Mitglieder und jene, die es werden möchten.

Frühjahrsmarkt im Innenhof des Künstlerhaus Stuttgart
Samstag, 02. April 2022, 12-20 Uhr
Sonntag, 03. April 2022, 12-18 Uhr
Keramik, Siebdruck, Radierung, Fotografie, Lithografie, Publikationen und vieles mehr
Speisen & Getränke durch das Restaurant „Im Künstlerhaus“

Bitte beachten Sie die Terminverschiebung für diesen Workshop. Der Workshop findet persönlich in der Galerie im vierten Stock des Künstlerhauses Stuttgart statt und wird in englischer Sprache abgehalten. Bitte melden Sie sich per E-Mail hier an.
Die Künstlerin Nikita Gale wird Themen wie Polyvokalität, Performance, Aufzeichnung, Erschöpfung und Dauer im Kontext von Andrea Frasers This meeting is being recorded erkunden.
Nikita Gale untersucht in ihrer Arbeit durch die Perspektive der materiellen Kultur, wie Autorität und Identität in politischen, sozialen und wirtschaftlichen Systemen verhandelt werden. Gale lebt und arbeitet derzeit in Los Angeles, USA. Sie hat einen BA in Anthropologie mit Schwerpunkt auf archäologischen Studien an der Yale University und einen MFA in New Genres an der University of California Los Angeles erworben.
Gales Arbeiten wurden kürzlich im MoMA PS1 (New York), LACE (Los Angeles), Commonwealth and Council (Los Angeles), Matthew Marks Gallery (Los Angeles), The Studio Museum in Harlem (New York), Rodeo Gallery (London) und im Hammer Museum (Los Angeles) ausgestellt. Im Jahr 2022 wird Gale eine große Einzelausstellung in der Chisenhale Gallery in London präsentieren.
Frasers neue Arbeit This meeting is being recorded (2021) wird vom Hammer Museum und dem Künstlerhaus Stuttgart koproduziert. Die Produktion wurde durch ein Stipendium der Mike Kelley Foundation unterstützt, die auch die Ausstellung Hammer Projects: Andrea Fraser (Hammer Museum, Los Angeles, 2019), eine Präsentation von Men on the Line (2019) und die Veröffentlichung von Andrea Fraser: Collected Interviews, 1990-2018, herausgegeben von Fraser, Rhea Anastas und Alejandro Cesarco (New York und London: A.R.T. Press und Koenig Books, 2019), gefördert hat.
Diese Veranstaltung – gemeinsam organisiert von Rhea Anastas, Andrea Fraser und Eric Golo Stone – wurde durch die großzügige Unterstützung der Stiftung Kunstfonds in Form eines NEUSTART KULTUR-Stipendiums 2021 ermöglicht.



Bitte beachten Sie die Terminverschiebung für diesen Workshop. Der Workshop findet persönlich in der Galerie im vierten Stock des Künstlerhauses Stuttgart statt und wird in englischer Sprache abgehalten. Bitte melden Sie sich per E-Mail hier an.
“Mir ist mehr denn je klar, dass die Situation, in der ich mich befinde, einen überraschenden Widerspruch enthält. Auch ich habe Gerüchte über den Wert meiner Beiträge zu Gruppen gehört; ich habe mein Bestes getan, um herauszufinden, in welcher Hinsicht mein Beitrag so bemerkenswert war, aber ich habe keine Informationen erhalten. Ich kann daher leicht mit der Gruppe sympathisieren, die das Gefühl hat, dass sie berechtigt ist, etwas anderes zu erwarten als das, was sie tatsächlich bekommt.”
– WR Bion, Erfahrungen in Gruppen, 1948
Ein Workshop in Form einer Prozessgruppe, in der die Teilnehmer auf verschiedene Weise die Möglichkeit haben, “aus Erfahrungen zu lernen”, wie es der britische Psychoanalytiker Wilfred Bion (1897-1979) vorschlug, dessen Schriften über Gruppenphänomene und gruppeninterne Autoritätsdynamik sowohl Andrea Frasers neue Videoarbeit This meeting is being recorded als auch diese Veranstaltung in Stuttgart zugrunde liegen. Der Workshop wird gemeinsam von Alex Davidson und Jamie Stevens geleitet.
Alex Davidson arbeitet im Bereich der Wohltätigkeitsorganisationen für psychische Gesundheit in London, wo sie unter anderem Reflexionsgruppen für Mitarbeiter im Bereich der psychischen Gesundheit leitet. Sie hat für verschiedene internationale Publikationen über Kunst geschrieben.
Jamie Stevens ist ein unabhängiger Kurator und Autor mit Sitz in London. Er war als Kurator bei Artists Space, New York, CCA Wattis Institute, San Francisco, Cubitt Gallery, London, und Chisenhale Gallery, London, tätig.
Davidson und Stevens sind beide Psychotherapeuten in Ausbildung an der Tavistock Clinic in London.
Frasers neue Arbeit This meeting is being recorded (2021) wird vom Hammer Museum und dem Künstlerhaus Stuttgart koproduziert. Die Produktion wurde durch ein Stipendium der Mike Kelley Foundation unterstützt, die auch die Ausstellung Hammer Projects: Andrea Fraser (Hammer Museum, Los Angeles, 2019), eine Präsentation von Men on the Line (2019) und die Veröffentlichung von Andrea Fraser: Collected Interviews, 1990-2018, herausgegeben von Fraser, Rhea Anastas und Alejandro Cesarco (New York und London: A.R.T. Press und Koenig Books, 2019), gefördert hat.
Diese Veranstaltung – gemeinsam organisiert von Rhea Anastas, Andrea Fraser und Eric Golo Stone – wurde durch die großzügige Unterstützung der Stiftung Kunstfonds in Form eines NEUSTART KULTUR-Stipendiums 2021 ermöglicht.



Zu unserer 12. Dienstags-Werkstatt laden wir Alba Frenzel ein.
08. Februar 2022, 19 Uhr
Die Veranstaltung findet in Präsenz im Künstlerhaus statt.
Alba Frenzel
ist seit 2020 Atelier-Stipendiatin im Künstlerhaus.
Ihre künstlerische Praxis beschreibt sie so:
Mein Projekt ist eine groß angelegte Forschung, in der mit dem Leberwurstbaum so umgegangen wird, als ob er Kunst sei oder mit Kunst, als sei sie ein Leberwurstbaum. Dabei werden die Qualitäten des Baumes ausgewählt, die sich auf die Eigenschaften von Kunst umdenken lassen. Auf diesem Weg erdet sich Kunst und wir lernen den Leberwurstbaum kennen.”
“Ich arbeite an einem Format zwischen Atelier und Ausstellung, in dem ich als Künstlerin aktiv und anwesend bin mit Fotografie, Skulptur, Text, Textbildern, mit gesungenen und gesprochenen Zitaten, die mir im Laufe der Forschung begegnen, performativen Elementen, Lesungen und Vorträgen.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Atelierstipendium 2022/2023
Zum 1. Mai 2022 vergibt das Künstlerhaus Stuttgart im Rahmen seines Atelierprogramms sechs Arbeitsräume für die Dauer von 12 Monaten. Die Arbeitsräume sind jeweils ca. 25 qm groß. Zusätzlich steht ein großer Vorraum zur Verfügung, der mit den anderen Stipendiat:innen gemeinsam genutzt werden kann. Zu den hauseigenen Werkstätten haben die Stipendiat:innen freien Zugang. Die Arbeitsräume werden mietfrei vergeben, eine Mitgliedschaft im Künstlerhaus ist aber erforderlich.
Es besteht die Möglichkeit das Stipendium zu verlängern und sich für ein weiteres Jahr zu bewerben. Diese Option besteht bis zu zweimal, so dass bei Wiederauswahl durch die Jury eine maximale Nutzungszeit eines Arbeitsateliers von drei Jahren möglich ist.
Das Künstlerhaus Stuttgart wurde 1978 von Stuttgarter Künstler:innen als Produktions- und Präsentationsort für zeitgenössische Kunst gegründet und hat sich seitdem zu einer überregional und international bekannten Institution für Gegenwartskunst entwickelt. Neben den Ausstellungsflächen unterhält das Künstlerhaus Produktionsmöglichkeiten im Medienbereich (mit Ausstattungen im Video-, Audio- und Filmbereich). Hinzu kommen ein Fotolabor sowie Werkstätten für Siebdruck, Hochdruck, Radierung, Lithografie und Keramik.
Das Künstlerhaus wünscht Vorschläge aus den Arbeitsfeldern Kunst, Architektur, Theorie und Design, welche die Entwicklung spezifischer Ideen und Projekte erkennen lassen, zu denen die Angebote der Institution beitragen können. Bewerbungen von Gruppen sind ebenso wie Einzelbewerbungen willkommen. Studierende können sich leider nicht bewerben.
Bitte fügen Sie Ihrer Bewerbung folgende Unterlagen bei:
– Lebenslauf
– Informationsmaterial zu Ihrer künstlerischen Arbeit wie Portfolios, Kataloge (max. 2), Bilder etc.
– Kurzbeschreibung, in welcher Weise Sie das Atelier nutzen wollen.Bitte Bewerbungsunterlagen ausschließlich digital in einem pdf per Mail bis spätestens 31. Januar 2022 einreichen:
Ansprechpartnerin: Romy Range
E-Mail: info@kuenstlerhaus.de
Betreff: Bewerbung Atelierstipendium
Die Jury, die sich aus dem künstlerischen Beirat zusammensetzt, tagt im Februar. Alle Bewerber:innen werden zeitnah über die Entscheidungen benachrichtigt.
Bitte beachten Sie, dass es sich um Arbeitsstipendien handelt, die weder mit einer Vergütung noch mit Wohnmöglichkeiten verbunden sind. Internationale Bewerbungen werden grundsätzlich akzeptiert, sofern sich die Bewerber:innen eigenständig um eine Unterkunft bemühen. Der Wohnsitz muss innerhalb des Stipendiums in Stuttgart sein.
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Werkstattstipendium
Das Künstlerhaus Stuttgart vergibt ab sofort regelmäßig Werkstattstipendien für folgende Werkstätten: Audio, Keramik, Medien, Fotografie, Siebdruck, Radierung, Lithografie
Künstler:innen und Kollektive können sich für ein Projekt für eine spezifische Projektdauer bewerben. Die Belegung der Werkstatt wird mit der jeweiligen Werkstattleitung abgestimmt.
Das Werkstattstipendium umfasst:
– die kostenfreie Nutzung der Werkstatt (Belegung in Abstimmung mit der Werkstattleitung)
– einen technischen Einführungskurs in die jeweilige Werkstatt
– Beratung durch die Werkstattleitung (keine komplette Projektbetreuung)
Folgende Angaben sind für die Bewerbung notwendig:
– Projektbeschreibung inkl. Projektdauer
– CV
– Exposé
Eine Bewerbung für ein Werkstattstipendium ist ganzjährig möglich. Die Jury, bestehend aus Vorstand und jeweiliger Werkstattleitung, trifft sich regelmäßig, um über die eingereichten Projekte zu entscheiden. Bewerber:innen sollten vor der Bewerbung Kontakt zur Werkstattleitung aufnehmen, um abzuklären, ob das Projekt in der Werkstatt realisierbar ist. Evtl. anfallende Materialkosten können leider nicht übernommen werden.
Bitte die Bewerbungsunterlagen ausschließlich digital als pdf per Mail einreichen:
Ansprechpartnerin: Romy Range
E-Mail: info@kuenstlerhaus.de
Betreff: Werkstattstipendium


Öffnungszeiten Ausstellung
Vom 22. Dezember bis einschließlich 06. Januar ist die Ausstellung geschlossen. Am 07. Januar 2022 ist die Ausstellung wieder zu den regulären Zeiten für Besucher:innen geöffnet.
Mi – So 12 bis 18 Uhr
Eintritt frei
Öffnungszeiten Büro
Vom 20.12.2021 bis 10.01.2022 ist das Büro nicht besetzt.
Mo geschlossen
Di – Fr 12 bis 17 Uhr
2G+ Regel
Für den Besuch unserer Ausstellungen und Veranstaltungen gilt die 2G+ Regel. Das heißt, Zutritt haben nur Geimpfte und Genesene mit zusätzlichem negativen Schnelltest. Ausnahmen: Wer geboostert ist oder wessen Vollimmunisierung / Genesung nicht länger als drei Monate zurück liegt, ist von der Testpflicht bei 2G+ befreit. Es gilt außerdem die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske. Eine einfache medizinische Maske ist nicht mehr ausreichend.

„ABOUT:BLANK“
30 min, Dok.film HD, Deutsch mit eng. UT
Von Julian Bogenfeld
Der Film “About:Blank” gibt Einblicke in die Ereignisse von einem Art Happening, das im Mai 2018 in Pforzheim in den Räumlichkeiten des LAF (Leerstand als Freiraum e.V.) stattgefunden hat: Eine Gruppe von Künstler:innen begibt sich für 3 Tage in einen leerstehenden Gewerberaum, ein alter Laden mit großen Schaufenstern, gegenüber vom Rathaus der Stadt. Das Gepäck ist auf ein Stück pro Person begrenzt, mit Utensilien für die künstlerische Arbeit vor Ort. Der knappe Zeitrahmen und die klare Bestimmung des Ortes sollen den künstlerischen Austausch stimulieren. Die Interdisziplinarität und die Offenheit des Formats versprechen unerwartete Ergebnisse. Der Film zeigt Bilder aus einer Zeit vor Corona und erinnert an Freiheiten der Kunst, die in den vergangenen Monaten nicht gegeben waren.
Regie und Produktion: Julian Bogenfeld
Dauer 30 min, Deutsch mit englischen Untertiteln
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!
Nächste Dienstags-Werkstatt am 14.12.2021 mit Alba Frenzel

Zu unserer zehnten Dienstags-Werkstatt laden wir Dirk Reimes ein.
12.10.2021, 19 Uhr
Die Veranstaltung findet in Präsenz im Künstlerhaus statt.
Dirk Reimes
ist Bildender Künstler und lebt und arbeitet zwischen Brüssel und Stuttgart. Seine Praxis speist sich aus einer kontinuierlichen Feldforschung am Alltäglichen und Gewöhnlichen. Methoden und Werkzeuge dieser Forschung sowie Formen und Formate der Ergebnisse sind weit gefächert und umfassen Bilder, Objekte und Texte. In der Dienstags-Werkstatt wird er sein aktuelles Buch “sous un ciel partagé entre nuages et éclaircies” vorstellen, dem eine einjährige Recherche in Brüssel zugrunde liegt und das Autobiographie mit Fiktion, alltägliche Erlebnisse mit gefundenen Zeitzeugnissen verknüpft.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Seit den 1980er Jahren ist Andrea Fraser dafür bekannt, Arbeiten zu schaffen, die soziale und psychologische Strukturen mit analytischer Schärfe, schneidendem Humor und Pathos befragen. Während Frasers Arbeit häufig mit kritischen Untersuchungen von Kunstinstitutionen assoziiert wird, widmen sich ihre Performances seit Mitte der 2000er Jahre der Erforschung von Schnittstellen zwischen soziopolitischen und psychologischen Strukturen sowie deren Rolle in der Produktion und Reproduktion von individueller Identität, Gruppenidentität und gesellschaftlichen Systemen. Frasers Einzelausstellung im Künstlerhaus Stuttgart stellt diese Untersuchungen anhand dreier auf Performances beruhenden Videoinstallationen in den Mittelpunkt: Projection (2008), Men on the Line: Men Committed to Feminism, KPFK, 1972 (2012/2014) und ihre neue zentrale Arbeit This meeting is being recorded (2021), eine achtundneunzigminütige Videoarbeit, die die Prozesse und Entstehung von Rasse, Gender und Alter innerhalb einer intergenerationalen Gruppe von sieben selbst als weiß identifizierten Frauen untersucht.
Formal gesehen bilden die Arbeiten Projection, Men on the Line und This meeting is being recorded zwar keine Trilogie. Sie sind jedoch klar durch ihren Prozess, ihre Methode und formale Strategie miteinander verbunden. Alle drei Arbeiten bauen auf der vielstimmigen Performance-Praxis auf, die Fraser seit den frühen 1990er Jahren entwickelt hat. Alle drei Arbeiten sind vor schwarzem Hintergrund aufgenommen und in Lebensgröße projiziert, um die Erfahrung des mit der Performerin in einem Raum Seins zu evozieren. Alle drei Arbeiten sind direkt in die Kamera performt, um Betrachter*innen in die Gespräche einzubinden. Alle drei Arbeiten beruhen auf Aufnahmen von Gesprächsformen mit hohem emotionalem Einsatz, die üblicherweise im Privaten stattfinden, die Fraser aber in den öffentlichen Raum verschiebt. Und alle drei Arbeiten beruhen auf Frasers Verständnis künstlerischer Performance als Praxis der Erfassung und Rahmung von Prozessen der Internalisierung und Projektion, der Inkorporation und Inszenierung, durch die sich das Soziale und das Psychologische bei der Produktion und Reproduktion von sozialer Identität, Gruppen und Institutionen überschneiden. In einer Kombination aus rigorosen Untersuchungen und intimer Selbstdarstellung untersucht Fraser, wie künstlerische, intellektuelle und politische Positionen von emotionalen Bedürfnissen angetrieben werden und wie psychologische Kräfte soziale und politische Strukturen sowohl formen als auch von ihnen geformt werden.
This meeting is being recorded: Andrea Fraser wird organisiert von der Kuratorin Rhea Anastas und Eric Golo Stone, dem künstlerischen Leiter des Künstlerhaus Stuttgart.
Der vollständige Text zur Ausstellung kann im oben genannten Pamphlet nachgelesen werden.
Die Videoarbeiten in der Ausstellung werden nur in englischer Sprache gezeigt. Allerdings können die Performanceskripte von Projection und Men on the Line in englischer und deutscher Sprache auf Nachfrage bei den Vermittler:innen eingesehen werden.
Bitte beachten Sie, dass für den Ausstellungsbesuch sowie alle Veranstaltungen der Reihe ein Nachweis über Genesung oder vollständige Impfung erforderlich ist. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Veranstaltungstermine:
28/09/2021 (19 Uhr):
Andrea Fraser hält einen öffentlichen Vortrag im Auditorium der ABK Stuttgart und diskutiert anschließend mit der Kuratorin Rhea Anastas
(eine Anmeldung per E-Mail an veranstaltungen(at)abk-stuttgart.de ist aufgrund beschränkter Kapazitäten notwendig)
01/10/2021 (nur für Studierende):
Andrea Fraser leitet einen Workshop mit Studierenden des Masterprogramms Körper, Theorie und Poetik des Performativen der Fachgruppe Kunst im Heusteigtheater der ABK Stuttgart
16/10/2021 (15 Uhr):
Öffentliche Ausstellungsführung im Künstlerhaus Stuttgart mit Eric Golo Stone, künstlerischer Leiter des Künstlerhaus Stuttgart
12/02/2022 (15 Uhr):
Öffentlicher Workshop am Künstlerhaus Stuttgart mit Kurator und Psychotherapeut Jamie Stevens und Alex Davidson
19/03/2022 (15 Uhr):
Öffentlicher Workshop am Künstlerhaus Stuttgart mit Nikita Gale
Fri, Sa, So (12–18 Uhr):
Künstlerhaus Vermittler*innen führen öffentliche Diskussionen in der Ausstellung
Frasers neue Arbeit This meeting is being recorded (2021) wird vom Hammer Museum und dem Künstlerhaus Stuttgart koproduziert. Die Produktion wurde durch ein Stipendium der Mike Kelley Foundation unterstützt, die auch die Ausstellung Hammer Projects: Andrea Fraser (Hammer Museum, Los Angeles, 2019), eine Präsentation von Men on the Line (2019) und die Veröffentlichung von Andrea Fraser: Collected Interviews, 1990-2018, herausgegeben von Fraser, Rhea Anastas und Alejandro Cesarco (New York und London: A.R.T. Press und Koenig Books, 2019), gefördert hat.
In Zusammenarbeit mit der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und mit der großzügigen Unterstützung von:










collectively uncurated
mit
Beria Altinoluk, Joannie Baumgärtner, Begleitbüro SOUP, Ulrich Bernhardt, Bureau Baubotanik, Lennart Cleemann, Armin Chodzinski, Ania Corcilius, Theo Dietz, Eva Dörr, Janis Eckhardt, Alba Frenzel, Peter Hauer, Herbordt/Mohren, Yvette Hoffmann, Hannelore Kober, Justyna Koeke, Paul Kramer, Otto Kränzler, Caro Krebietke, Björn Kühn, Marlon Lanziner & Valentino Berndt, Maximilian Lehner, Matteo Locci, Matthias Megyeri, Lena Meinhardt, Elmar Mellert, Boris Nieslony, n.n.n. collective, Romy Range, Yara Richter, Jasmin Schädler, Ursula Scherrer, Anna Schiefer, Fender Schrade, Mira Simon, Michael Stockhausen, Başak Tuna, Helen Weber, Heidemarie von Wedel, Olav Westphalen, Georg Winter
et al
Täglich: Tischgespräche ab 18 Uhr im Künstlerhaus – Performances im Stadtraum – Ausstellung
Vor genau 40 Jahren, vom 01. bis 30. September 1981, lud das Künstlerhaus Stuttgart unter der Leitung von Ulrich Bernhardt zum künstlerischen Gruppenprojekt KONZIL mit 57 lokalen und 19 internationalen Künstler:innen ein. An einem 40qm großen Tisch wurden jeden Abend Fragen zur Zusammenarbeit, zum künstlerischen Austausch, zu inhaltlichen, politischen, formalen und sozialen Aspekten ephemerer und Performancekunst diskutiert. Ergänzt wurde das Projekt durch Aktionen und Veranstaltungen im Stadtraum. Aus dem KONZIL heraus hat der Künstler Boris Nieslony 1981 das weltweit erste Perfomancekunst-Archiv entwickelt, „die Schwarze Lade“ (Black Kit).
40 Jahre später holt das Künstlerhaus Stuttgart das KONZIL zurück nach Stuttgart und schlägt die Brücke zu aktuellen Themen, Debatten und Diskursen. Im Rahmen einer zweiwöchigen Veranstaltung wird das historische Konzil in Form einer archivarischen Ausstellung mit einem Performanceprogramm und täglichen Gesprächsrunden verknüpft.
Neun Künstler:innen wurden im Rahmen eines Open Calls ausgewählt, um im Stuttgarter Stadtraum Performances zu präsentieren. Joannie Baumgärtner, Theo Dietz, Justyna Koeke, Paul Kramer, Caro Krebietke, Matthias Megyeri, Ursula Scherrer und Başak Tuna & Matteo Locci werden an unterschiedlichen Orten in Stuttgart wie Sternwarte, Rosensteingarten oder auch am Neckar Performances durchführen. Im Anschluss an die einzelnen Aktionen laden wir jeden Abend ab 18 Uhr zum Austausch mit wechselnden Gästen und gemeinsamen Essen ins Künstlerhaus ein.
Alle Abendveranstaltungen finden im 4. Stock des Künstlerhauses statt, wo auch die Ausstellung mit historischem Material aus dem Black Kit Archiv von Boris Nieslony zu sehen ist. Dokumente, Fotografien, Plakate und Videomaterial, unter anderem von Künstler:innen, die 1981 im Künstlerhaus und in Stuttgart aktiv waren, geben einen Einblick in die Bedeutung des Archivs und stellen die aktuellen Performances in einen historischen Kontext.
Die Ausstellung Permanente Performance – 40 Jahre Konzil ist vom 31.08. bis 12.09.2021 Dienstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet.
Programm
Montag, 30. August 2021, 18 Uhr
Eröffnung
Grußwort: Ania Corcilius, 1. Vorsitzende, Künstlerhaus Stuttgart
Grußwort: Dr. Fabian Mayer, Erster Bürgermeister, Bürgermeister Referat Allgemeine Verwaltung, Kultur und Recht
Einführung: Ulrich Bernhardt (Mitgründer und 1. Künstlerischer Leiter, Künstlerhaus Stuttgart / Organisator Konzil, 1981); Boris Nieslony (Gründer Performance Art Archiv „Die Schwarze Lade“ / Organisator Konzil, 1981)
Einführung: Anna Schiefer, 2. Vorsitzende, Künstlerhaus Stuttgart
Dienstag, 31. August 2021
Theo Dietz
How to build fishing rods
Ort: Künstlerhaus Innenhof
Zeit: 16 Uhr
Ein Vortrag über sogenannte Fehlwurfhaken, die zum Fischen in Müllcontainern praktisch sein können, und wie diese gebaut werden. Mülltrennung wird zur künstlerischen Handlung und Haltung.
Theo Dietz setzt sich in seinen medienübergreifenden Projekten mit Orten in ihren sozialen, materiellen und politischen Dimensionen auseinander und stellt diesen seine eigenen postironischen Utopieräume entgegen. Er war mit Performances u.a. bei der 15. Istanbul Biennale und der Manifesta11 beteiligt. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit arbeitet Dietz als Müllmann.
Tischgespräch ab 18 Uhr im Künstlerhaus
Gast: Armin Chodzinski
Armin Chodzinski verhandelt das Beziehungsgeflecht zwischen Kunst und Wirtschaft in Performances, Lectures und Ausstellungen. Seine Praxis bewegt sich zwischen Vermittlung, Selbstexperiment und Forschung, die er sowohl in Theatern und Ausstellungsräumen als auch im Radio und Fernsehen weiterentwickelt.
Mittwoch, 1. September 2021
Caro Krebietke
MISSING!
Ort: Haupteingang Schloss Rosenstein, Naturkundemuseum Stuttgart, Rosenstein 1, 70191 Stuttgart
Zeit: 15 bis 17 Uhr
Der dramatische Rückgang der Insektenvielfalt Süddeutschlands ist das Thema der Performance MISSING!. Tiere, die uns durch viele Jahrhunderte begleitet haben, verschwinden fast unbemerkt, in den letzten Jahren mit besorgniserregender Geschwindigkeit.
MISSING! ist eine Kooperation mit dem Naturkundemuseum Stuttgart.
Die Themen ihrer Projekte findet Caro Krebietke im Dialog mit der Umwelt. Spuren, Geschichten und Verknüpfungen sind die Ausgangspunkte ihrer performativen Interventionen. Alltägliche Orte verwandeln sich so in Schauplätze besonderer Ereignisse. Fast immer besteht ein Bezug zu historischen oder aktuellen politischen Fakten.
Tischgespräch ab 18 Uhr im Künstlerhaus
Gäste: Bureau Baubotanik
Bureau Baubotanik steht für die Integration der Lebensprozesse unserer pflanzlichen Umwelt in die Architektur. 2017 hat das Bureau die künstlerische Leitung des „Theatre of the Long Now“ übernommen, das verspricht, auf einer Brachfläche in Stuttgart eine mindestens 100 Jahre andauernde Natur-Theater-Aufführung stattfinden zu lassen.
http://www.bureau-baubotanik.de
Donnerstag, 2. September 2021
Paul Kramer
Song Cycle 150
Live Studioaufnahmebox Recording
Ort: Audiowerkstatt, Künstlerhaus Stuttgart
Zeit: 15 bis 18 Uhr
Paul Kramer knüpft an mit einer Live-Aufnahme von Song Cycle No. 150, seinem Archiv von selbst vorgetragenen musikalischen Fragmenten, die in einer Sitzung aufgenommen werden – ohne Noten, ohne Liedtexte. Eine Arbeit an den persönlichen und kollektiven Ohrwürmern bedeutet außer dem Vortragen von allerlei Musik und Nichtmusik (Klingeltöne, Tierlaute, Maschinentöne), das Recherchieren von Titeln und dessen Scheitern in Form der „Mystery Tracks“. Neben der Live-Aufnahme in der Studioaufnahmebox des Künstlerhauses wird dem Publikum die Möglichkeit gegeben, die „Mystery Tracks“ (also die, die Paul Kramer nicht kennt) anzuhören, und zu identifizieren, sowohl über Hörstationen sowie online über Sound Cloud. (https://soundcloud.com/paul-kramer-10)
Tischgespräch ab 18 Uhr im Künstlerhaus
Gäste: Otto Kränzler, Eva Dörr & Lena Meinhardt
Eva Dörr und Lena Meinhardt sind aktuell Atelierstipendiatinnen im Künstlerhaus Stuttgart und arbeiten seit 2019 als Künstlerinnenduo zusammen. Ihre Arbeiten begegnen sich im Feld der Soundinstallation.
Otto Kränzler, Musiker und Tonmeister, studierte an der Universität und Musikhochschule Stuttgart und war als freier Mitarbeiter im Studio für Elektronische Musik des WDR Köln unter Karlheinz Stockhausen und Mauricio Kagel tätig. Er ist Mitbegründer der Audio-Werkstatt am Künstlerhaus Stuttgart.
Freitag, 3. September 2021
Joannie Baumgärtner
Bat Shit Crazy
Treffpunkt: Eingang Leuze, Am Leuzebad 2a, 70190 Stuttgart
Zeit: 15 Uhr
Bat Shit Crazy widmet sich einem zentralen Rohstoff der frühen Globalisierung: Guano, der von den Industrienationen als Dünger geschätzt und in der ganzen Welt abgebaut wurde. Die Performance verbindet Archivmaterial, Tagebucheinträge und Gedichte mit Field Recordings und elektronischer Musik.
Joannie Baumgärtner arbeitet seit 2010 zwischen Bildender Kunst, Schriftstellerei und Philosophie. Joannie identifiziert sich als nichtbinär und benutzt sie/ihnen als Pronomen. Ihre Performances setzen Sound-Art, Spoken-Word, kritische Theorie und Kulturgeschichte miteinander in Verbindung.
www.jbaumgaertner.com
Tischgespräch ab 18 Uhr im Künstlerhaus
Gast: Fender Schrade
Fender Schrade setzt sich musikalisch, performativ, in Installationen, technischen Erfindungen und live Soundengineering mit Transgenderidentitäten und -verkörperungen im Kontext größerer kulturgeschichtlicher Narrative auseinander. Mit dem Künstler:innenkollektiv NAF bespielt er* Theaterbühnen genauso wie den öffentlichen Raum.
Samstag, 4. September 2021
Peter Hauer
Der Stuhl ohne Eigenschaften
Performance Workshop
Ort: Künstlerhaus Stuttgart und im Stadtraum
Zeit: 16:30 Uhr
Besondere Vorkenntnisse oder Fähigkeiten sind nicht nötig. Anmeldung per E-Mail unter info@kuenstlerhaus.de
In dem Workshop geht es um die Problematik der Domänenabhängigkeit in Bezug auf den Körper, Bewegung und Umgebung. Das Problem der Domänenabhängigkeit beschreibt das Phänomen, dass wir Sachen ausschließlich aufgrund bestimmter Annahmen über Ihre Eigenschaften oder Kontexte wahrnehmen, und dadurch blind werden für eine Vielzahl von anderen Möglichkeiten. Diese Sachen können Gegenstände, Ort oder Zeit sein, aber auch Handlungen selbst, oder ein sozialer Kontext. Wir werden uns damit beschäftigen, wie man verschiedene Strategien verkörpern kann, um mit diesem Problem umzugehen.
In seiner Arbeit beschäftigt sich Peter Hauer mit Bewegung im weitesten Sinn. Vom Körper als Werkzeug und Werkstätte von Wahrnehmung, Ausdruck und Funktion, bis zur Bewegung als Medium von Kultur und Wissensproduktion. Mit seinem interdisziplinären Ansatz entwickelt er neue Perspektiven und verbindet, was vermeintlich nicht zusammenpasst.
Tischgespräch ab 18 Uhr im Künstlerhaus
Gast: Olav Westphalen
Olav Westphalen ist ein deutsch-amerikanischer Künstler, in dessen Werk die Ausdrucksformen von Spiel, Unterhaltung und Cartoons eine zentrale Rolle spielen. Seine Aktivitäten zielen darauf ab, kulturelle blinde Flecken und Scheinheiligkeiten in seinen unmittelbaren sozialen und kulturellen Umfeldern aufzuzeigen.
Sonntag, 5. September 2021
Von und mit: Lennart Cleemann, Eva Dörr & Lena Meinhardt, Janis Eckhardt, Alba Frenzel, Marlon Lanziner & Valentino Berndt, n.n.n. collective (Susanne Brendel, Julia Schäfer & Jasmin Schädler), Helen Weber
CKonvention
Ort: Atelieretage, 3. Stock, Künstlerhaus Stuttgart
Zeit: Zwischen Kirche und Tatort
11:00 Uhr Frühschoppen (n.n.n. collective)
12:00 Uhr Brunch (Eva Dörr & Lena Meinhardt)
14:00 Uhr Ausflug (Janis Eckhardt, Helen Weber)
15:30 Uhr Kaffee & Kuchen (Lennart Cleemann)
17:00 Uhr Stadt, Land, Fluss (Alba Frenzel)
Mittwoch, 8. September 2021
Justyna Koeke
Stadtaufhübschungsmaßnahmen
Treffpunkt: Schiffmann-Brunnen Trinkbrunnen, Badstraße 31D, 70372 Stuttgart
Zeit: 15:00 Uhr
Anmeldung per E-Mail unter info@kuenstlerhaus.de
Justyna Koeke sucht vermeintliche Unorte in Stuttgart auf, mit vorgefundenen und gesammelten Plastikmüll baut sie mit den Teilnehmer:innen Vasen, füllt diese mit Wasser und Blumen aus der Umgebung. Diese Intervention des “Aufhübschens” soll an die Komplexität des Umgangs mit Fortschritt und den Erhalt der Natur erinnern.
Als Künstlerin sucht Justyna Koeke vor allem die Berührung von Kunst und Wirklichkeit. Aus diesem Grund verlagert sie ihre performativen Arbeiten häufig in den öffentlichen Raum, was aber auch bedeutet, die Komfortzone des geschulten und gezähmten Kunstpublikums zu verlassen und so unmittelbare und intime Momente zu erzeugen. Viele ihrer selbst initiierten Projekte bewegen sich an der Schnittstelle zu politischem Aktivismus – gerade in diesem Bereich wird Kunst nahbar, hier ist die Auseinandersetzung mit verschiedenen Akteur:innen essentiell.
Inhaltlich setzt sich ihre Arbeit mit feministischen und sozialpolitischen Themen auseinander: Frauenrechte, Bürgerpartizipation, Nachhaltigkeit, Selbstbestimmung und Urbanität spielen eine entscheidende Rolle in vielen meiner Arbeiten.
Tischgespräch ab 18 Uhr im Künstlerhaus
Gäste: Beria Altinoluk, Elmar Mellert
Beria Altinoluk und Elmar Mellert machen aus Stuttgarter Sperrmüllfunden spontane Interventionen im Stadtraum.
Beria Altinoluk studierte Medienphilosophie und Kunstwissenschaft an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Elmar Mellert ist neben seiner Tätigkeit als DJ Mitglied der elektronischen Musikgruppe Rework.
Donnerstag, 9. September 2021
Matthias Megyeri
Innerer Frieden, Pusteblume, 77/2021
Ort: Königstraße 5 (Höhe Marstallstr.), »Pusteblume-Brunnen« (B. Woodward, G. Behnisch, 1977), 70173 Stuttgart
Zeit: 14 bis 17 Uhr (Dauer 180 Minuten)
Sechs vom Künstler engagierte SicherheitsdienstmitarbeiterInnen (SDM’s) positionieren sich 180 Minuten lang, im gleichen Abstand zueinander, mit dem Rücken zum Brunnen. Höchstens 3 der 6 SDM’s sitzen über den Zeitraum hinweg gleichzeitig auf dem Ring aus Muschelkalk.
Der Konzeptkünstler Matthias Megyeri erforscht in seiner Praxis die kulturellen, sozialen und psychologischen Aspekte der visuellen Erscheinung von Schutz und Sicherheit. Die Arbeiten aus seiner Serie Sweet Dreams Security® verbinden zum Beispiel unser Bedürfnis nach Sicherheit mit dem gleichzeitigen Verlangen nach Harmonie und Schönheit. So werden Abgrenzungen, wie Zäune, Metallgitter, Vorhängeschlösser, Stacheldraht und Ketten zu liebenswürdigen Objekten. Megyeri realisiert seit 20 Jahren international standortbezogene Kunst am Bau wie auch im öffentlichen Raum. Seine Installationen beziehen sich immer auf den jeweilig ortsspezifischen Kontext in dem sie wirken.
www.matthiasmegyeri.net / Instagram: @matthiasmegyeri
Tischgespräch ab 17 Uhr im Künstlerhaus
Gäste: Begleitbüro SOUP
Harry Walter und Ulrich Bernhardt sprechen über das Kunstprojekt BRASILIEN und dessen partizipative Vorgeschichte. Im Anschluss Ausflug zum Hauptbahnhof.
Begleitbüro SOUP ist eine 2009 von den Künstler:innen Ulrich Bernhardt, Steffen Bremer, Michael Gompf, Kurt Grunow, Andreas Mayer-Brennenstuhl, Karin Rehm und Harry Walter gegründete künstlerische Formation, die urbane Prozesse einer Langzeitbeobachtung unterzieht und in Form von Ausstellungen, Interventionen, Publikationen und performativen Wanderungen der Öffentlichkeit zugänglich macht.
www.begleitbuero.de
Freitag, 10. September 2021
Ursula Scherrer
Can you see me
Treffpunkt: Schillerplatz, Am Fruchtkasten 3, 70173 Stuttgart
Zeit: 15 Uhr
Treffpunkt: Landtag, Konrad-Adener-Straße 3, 70173 Stuttgart
Zeit: 16:30 Uhr
Wir versuchen gesehen zu werden indem wir uns Gehör verschaffen.
Wir versuchen uns Gehör zu verschaffen indem wir gesehen werden.
Was zuerst wie ein Spiel wirkt wird zu einem verzweifelten Versuch gehört zu werden, gesehen zu werden.
Die poetische Qualität von Ursula Scherrers Arbeit zieht die Betrachter:in in das Seiende hinein und lässt sie in ihre eigenen Geschichten sinken. Ursula Scherrers Weg begann mit Tanz und Choreografie und führte weiter zu Fotografie, Video, Text, Mixed Media, Performance Art. Sie wurde 1966 in der Schweiz geboren und lebte von 1988 bis 2019 in New York.
Tischgespräch ab 18 Uhr im Künstlerhaus
Gäste: Ulrich Bernhardt, Heidemarie von Wedel
Ulrich Bernhardt, Künstler und ehemaliger Leiter des Künstlerhaus Stuttgart, beschäftigt sich seit 1973 mit Film und Video, Video- und Rauminstallationen und mit Raum-Zeit-Phänomenen in der Fotografie. Seine Arbeiten umfassen Panoramen, Fotosequenzen und Filmfriese, lichtkinetische Objekte und Skulpturen. Heidemarie von Wedel und Ulrich Bernhardt reden über offene Arbeitssituationen und Kooperationen.
Heidemarie von Wedel, Künstlerin und Verlegerin, schleicht sich mit ihren Fotos in den Alltag hinein. Sie produziert ein ständig wachsendes Archiv von Bildern, deren Ziel nie das Einzelbild, die Präsenz eines ikonischen Tafelbildes ist, sondern eher ein assoziatives Rauschen im Ablauf einzelner Momente des Gesehenen, Erlebten, Erhaschten.
Samstag, 11. September 2021
Başak Tuna & Matteo Locci & Maximilian Lehner
Downtown daydreaming–Upward public walk
Treffpunkt: Ecke Marienstraße/Paulinenstraße, 70178 Stuttgart
Zeit: 16 Uhr (Dauer ca. 90 Minuten)
Anmeldung per E-Mail unter info@kuenstlerhaus.de
Ein Spaziergang durch die Stadt mit dem Kopf in den Wolken, ausgerüstet mit einer 90-Grad-Winkelspiegelbrille. Die Wolkenbeobachtung sucht weder nach Symbolen noch nach spiritueller Weissagung. Vorerst genießen wir es, keine Entscheidung zu treffen, und lassen wie desillusionierte Aeromancer die Wolken über unseren Blick treiben.
Tuna-Locci ist ein Künstlerduo, das die sichtbaren und unsichtbaren Formen der Beziehungskunst erforscht. Başak Tuna ist eine kritische Raumkünstlerin aus der Türkei, die in ihrer Arbeit über die Ontologie von Netzwerken und Machtbeziehungen spekuliert.
Matteo Locci ist ein Multimedia-Künstler mit einem architektonischen Hintergrund. Die meisten seiner Forschungen führt er mit und dank des römischen interdisziplinären Kollektivs ATI suffix durch.
www.matteolocci.com, Instagram: @basak.tuna / @ma_l3h
Tischgespräch ab 18 Uhr im Künstlerhaus
Gast: Georg Winter
Georg Winter lebt in Saarbrücken, Stuttgart und Budapest. Kennzeichnend für Georg Winters künstlerische Praxis sind temporäre Laboratorien, urbane Situationen, Self Organizing Performances, Forschungsprojekte in einem fächerübergreifenden Arbeitsfeld.
ab 21 Uhr
musikalischer Ausklang
Sonntag, 12. September 2021
Herbordt/Mohren
Ort: Künstlerhaus Stuttgart
Zeit: ab 12 Uhr
Melanie Mohren und Bernhard Herbordt (Die Institution) sind Absolvent:innen der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen. Seit 2000 erarbeiten sie interdisziplinäre Arbeiten im Grenzbereich der darstellenden Künste. Sie arbeiten an einem erweiterten Theaterbegriff und seit 2012 in unterschiedlichen Formaten und Medien zu Institutionen und ihrer Aktualisierung.
In ihrer Arbeit greifen Herbordt / Mohren die Idee des Performance-Archivs auf. Eine Sammlung von Dokumenten, und Videos zur jüngeren Performancegeschichte ist im Schaudepot in Stuttgart einsehbar.
Die Jury, die die neun Künstler:innen ausgewählt hat, setzte sich zusammen aus: Ulrich Bernhardt (Mitgründer und erster Künstlerischer Leiter des Künstlerhaus Stuttgart/Organisator des Konzils 1981); Ania Corcilius (Vorstand), Yvette Hoffmann (Beirat), Björn Kühn (Beirat), Jasmin Schädler (Beirat), Anna Schiefer (Vorstand).
Mit freundlicher Unterstützung von




















































































































je ralentis ralentissais ralentirai —
Lena Meinhardt und Eva Dörr zeigen aktuelle Arbeiten in der Atelieretage des Künstlerhauses Stuttgart. Es werden unterschiedliche Arbeitsstände aus den Bereichen Sound und Video zu sehen sein, die mit Mustern von Zeit und Zeitgefühl experimentieren.
Öffnungszeiten
Fr. 30.07.21 18.00 – 21.00
Sa. 31.07.21 12.00 – 20.00
So 01.08.21 12.00 – 20.00

Während der zweitägigen Veranstaltung Reconsidering Institutional Conduct (Almost Everything Still Remains to be Done) am Künstlerhaus Stuttgart kommt eine Gruppe Künstler:innen zusammen, um Richtlinien für einen rechtswirksamen Verhaltenskodex zu entwerfen. Auf Basis verschiedener kritischer Perspektiven wird die Gruppe spezifische Überlegungen anstellen und Vorschriften konzipieren, die einem internen Prozess als Grundlage dienen, den die Leitungsgremien des Künstlerhaus Stuttgart aktuell durchlaufen, um den ersten Verhaltenskodex in der Geschichte der Institution auszuarbeiten und umzusetzen.
Die Veranstaltung untersucht die Art und Weise, wie Kunstinstitutionen ihre unmittelbaren sozialen und Arbeitsbedingungen gestalten. Dabei bezieht sie sich auf das Künstlerhaus Stuttgart als responsive institutionelle Fallstudie und ermöglicht gleichzeitig die Auseinandersetzung mit der Erfahrung, gemeinsam an politischen Inhalten und in kollaborativen Führungsstrukturen zu arbeiten. Darüber hinaus hinterfragt die Veranstaltung die gängige Erwartungshaltung an künstlerische Arbeit als rein auf inhaltliche Ergebnisse fokussiert, indem sie Künstler:innen als zentrale Impulsgeber:innen für institutionelle Politik in den Mittelpunkt rückt. Tatsächlich geht es in dem Prozess, einen Verhaltenskodex zu erstellen, darum, das Ausmaß anzuerkennen, in dem Künstler:innen die gelebten Beziehungen und Arbeitsbedingungen definieren, unter denen sie ihre Arbeit produzieren und verbreiten.
Sobald der Verhaltenskodex vollständig umgesetzt ist, wird er sowohl intern als auch nach außen als Richtlinie wirken, die alltägliche, spezifisch für das Künstlerhaus Stuttgart gültige Überlegungen beinhaltet, aber auch auf andere Institutionen übertragbare Modelle anbietet, die die im Kunstsektor allgemein vorherrschenden ausbeuterischen, diskriminierenden und enteignenden Praktiken in Frage stellen. Obwohl das deutsche Kunstvereinssystem dafür bekannt ist, den Aufbau rechtskräftiger Strukturen, die künstlerisches Schaffen regeln, besonders zu fördern, ist noch viel Arbeit hinsichtlich dessen zu tun, wie diese Strukturen ein gerechtes, inklusives und tatsächlich diverses Feld künstlerischer Produktion garantieren können. Während sich Verhaltenskodizes auf bestehenden Rechtsschutz für Arbeitnehmer:innen und das Publikum berufen, geht solch ein Dokument doch viel weiter, indem es Bedingungen und Einspruchsmöglichkeiten beinhaltet, die spezifischer als die vom Gesetz vorgeschriebenen sind. Gemeinsame Neu-Überlegungen darüber anzustellen, was diese spezifischen Prinzipien und ihre Effekte ausmacht, ist genau das, wofür diese Veranstaltung Raum gibt.
Reconsidering Institutional Conduct (Almost Everything Still Remains to be Done) versammelt mit Heba Y. Amin, Grayson Earle, Irena Haiduk, Clara Sukyoung Jo, Sandrine Micossé-Aikins, Anike Joyce Sadiq, Anna Schiefer, Bea Schlingelhoff, Ülkü Süngün, und Stefan Wäldele eine internationale Gruppe herausragender Künstler:innen und Kulturschaffender. Um einen realisierbaren Verhaltenskodex zu entwerfen, beraten die eingeladenen Praktiker:innen Vertreter:innen des Künstlerhaus Stuttgart – dazu zählen der Vorstand, der künstlerische Beirat und die Vereinsmitglieder, die mehrheitlich selbst praktizierende Künstler:innen sind – und arbeiten direkt mit ihnen zusammen. Die zweitägige Veranstaltung aus gerichteter Gruppenarbeit und Diskussion findet öffentlich statt und lebt somit eine Kultur der Transparenz rund um die Arbeit hinter der Bühne, die üblicherweise hinter geschlossenen Türen stattfindet. Die Besuchskapazität wird jedoch entsprechend den aktuell gültigen Maßnahmen zur weiteren Eindämmung des Corona-Virus beschränkt. Das Programm wird in englischer Sprache stattfinden, eine deutsche Übersetzung gibt es auf Nachfrage.
Ablauf:
*Die einzelnen Sessions bilden sich um die eingeladenen Künstler:innen. Zusätzliche Vortragende sind in den jeweiligen Beschreibungen aufgeführt. Das Publikum ist zur Teilnahme an allen Sessions eingeladen, wird jedoch gebeten, Fragen und Kommentare nur in den als „offene Diskussion“ gekennzeichneten Programmteilen einzubringen.
Sonntag, 25. Juli
15.00 – 15.30 Uhr
Intro Session
Vortragende: Eric Golo Stone, Künstlerischer Leiter Künstlerhaus Stuttgart
– Willkommen, Vorstellungsrunde und Veranstaltungsablauf
15.30 – 17.00 Uhr
Session 1
Vortragende: Eric Golo Stone mit Anna Schiefer, Künstlerin, Wissenschaftlerin und KHS Vorstandsmitglied (offene Diskussion)
– Ziel und Nutzen des CoC über anwendbares Recht hinaus
– Zusammenfassung gängiger Richtlinien der CoCs anderer Organisationen und spezifische Richtlinien des aktuellen
CoC-Entwurfs für das KHS
17.00 – 17.30 Uhr
Pause
17.30 – 19.00 Uhr
Session 2
Vortragende: Sandrine Micossé-Aikins, Direktorin Diversity Arts Culture, Berlin
– Richtlinien für Anti-Diskriminierung, Anti-Rassismus, Gerechtigkeit, Diversität und Inklusion
19.00 – 19.30 Uhr
Pause
19.30 – 20.30 Uhr
Session 2 Follow-up (offene Diskussion)
20.30 Uhr –
Essen und Getränke
Montag, 26. Juli
10.00 – 11.30 Uhr
Session 3 (offene Diskussion)
Vortragende: Grayson Earle, Gründer von Artists for Workers, New York
Moderation: Anna Schiefer
– Faire Arbeitspraktiken und Arbeitnehmer:innenrechte
– Arbeitsbedingungen
11.30 – 12.00 Uhr
Pause
12.00 – 13.00 Uhr
Session 4
– Compliance, Beratung, Ombudsprogramm und Beschwerdeprozess
– Rechts- und außerrechtliche Wirksamkeit
13.00 – 14.00 Uhr
Mittagspause
14.00 – 15.30 Uhr
Session 5 (offene Diskussion)
– Zusätzliche Richtlinien
– Anhang und Beilage
15.30 Uhr Veranstaltungsende
Vielen Dank an: Ania Corcilius, Juliane Gebhardt, Yvette Hoffmann, Björn Kühn, Florian Model, Daniel Niccoli, Monika Nuber, Regine Pfisterer, Romy Range, Jasmin Schädler, Anna Schiefer, Damaris Wurster
Deutsche Übersetzung von Programmtext und Ablaufplan: Johanna Schindler
Die Veranstaltung wurde mit freundlichen Unterstützung der Stiftung Kunstfonds im Rahmen von NEUSTART KULTUR realisiert.


Die Atelierstipendiaten Marlon Lanziner und Valentino Berndt (MAVA) präsentieren am Freitag, den 16.07. ab 16 Uhr ihre gemeinsame Publikation MAVA erstmals im Künstlerhaus Stuttgart.
Künstlerhaus Stuttgart
Ateliers, 3. OG
Das Wende-Cover MAVA-Buch (von Marlon Lanziner und Valentino Berndt ) wird zum erstes Mal der Öffentlichkeit live in Zusammenhang mit Werken, Objekten, Installationen, Reliefs der letzten Jahren bis jetzt präsentiert. Diese Publikation umkreist Themen, die nicht nur an der Oberfläche der Erde zu sehen sind. Um zu verstehen, wo wir stehen, bedarf es manchmal einer Reise in die Tiefe, weit unter die Schichten. Man könnte sagen, eine Art Reise ins Innere des Erdkerns und wieder zurück, wobei dieser Rückzug künstlerisch in Installationen, Objekten, Reliefs und Gedichten verdichtet wurde und somit in Fragmenten der Realität sichtbar gemacht wird.
Dieses Buch konnte dank der Unterstützung und Kollaboration zahlreicher Menschen, Instanzen, Unternehmen, sowie Kulturvermittler:innen, Sponsor:innen und Spender:innen realisiert werden.



Zu unserer neunten Dienstags-Werkstatt laden wir Anna Schiefer ein.
13.07.2021, 19 Uhr
Nach vielen Online-Veranstaltungen wird diese endlich wieder in Präsenz im Künstlerhaus stattfinden.
Anna Schiefer
ist Künstlerin. Sie studierte Theaterregie an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Zusammen mit Björn Kühn leitet sie den Verlag für Handbücher (www.verlagfuerhandbuecher.de).
In dieser Dienstags-Werkstatt stellt sie ihre Forschung zum Gegenstand in performativen Zusammenhängen vor. Dabei geht es um das Requisit als zentrales Mittel ihrer künstlerischen Methode. Sie wird anhand eines Granatapfels, eines Dammes, einer Tasse Tee und anderer kollateraler Dinge die narrative Schwerkraft und Eigensinnigkeit des Objektes im performativen Gebrauch herauskehren.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Nach 3 ereignisreichen, dynamischen Monaten mit Ausstellungen, Interventionen, Präsentationen, Kollaborationen und Events geht die Season 1 des temporären Projekt “Satellit Stuttgart” in der Innenstadt zu Ende.
Abschlussveranstaltung: Samstag, den 10.07.21 zwischen 13-20 Uhr in der Königstraße 22
Es gibt eine limitierte Auflage von Satellit T-Shirts (16€) und Taschen (4€) zum Selbstkostenpreis und gekühlte Getränke. Wie immer ist es möglich, sich drinnen und draußen einzufinden.
Wir wollen uns bei allen Beteiligten herzlich bedanken!
Der Epilog mit den SPACE HACKERS startet direkt nach den LINIENSCHAREN ab Mittwoch den 07.07.21, so dass Satellit durchgängig und bis zum Projektende am Samstag, den 10.07.21, 20 Uhr bespielt wird.
Die SPACE HACKERS überführen das Satellit Konzept vom virtuellen in den realen Raum.












Das Künstlerhaus Stuttgart sucht für das Projekt “Permanente Performance – 40 Jahre Konzil” nach künstlerischen Positionen aus dem Bereich der Performancekunst. Künstler:innen und Künstler:innenkollektive sind eingeladen, Konzepte für Performances an von ihnen selbst definierten Orten im Stuttgarter Stadtraum einzureichen. Die Wahl der Orte ist dabei den Künstler:innen freigestellt. Das Künstlerhaus bietet aber Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Ort an.
Die Auswahl der teilnehmenden Künstler:innen für den Zeitraum vom 30. August bis 12. September erfolgt durch eine Jury, bestehend aus Mitgliedern des Vorstandes und Beirates des Künstlerhauses.
Projektzeitraum: 30. August bis 12. September 2021
Bewerbungsfrist: 18. Juli 2021
Honorar: 1.000 EUR
Evtl. Transport-, Material- und Reisekosten können nicht erstattet werden.
Einzureichende Unterlagen: Bewerbungsformular, Projektbeschreibung (max. 2 Seiten), Portfolio und CV
Die Bewerbungsunterlagen bitte in einem pdf (max. 10 MB) per E-Mail an info@kuenstlerhaus.de senden. Nicht fristgerecht eingesendete Bewerbungen bzw. Bewerbungen mit unvollständigen Unterlagen können leider nicht berücksichtigt werden.
Hintergrund
Vor genau 40 Jahren, vom 01.09. bis 30.09.1981, lud das Künstlerhaus Stuttgart unter der Leitung von Ulrich Bernhardt zum künstlerischen Gruppenprojekt KONZIL mit 57 lokalen und 19 internationalen Künstler:innen ein. In diesem Projekt wurden Fragen zur Zusammenarbeit, zum künstlerischen Austausch und zu thematischen Aspekten ephemerer und Performancekunst an einem 40qm großen Tisch täglich um 18 Uhr diskutiert. Ergänzt wurde das Projekt durch Aktionen und Veranstaltungen im Stadtraum. Aus dem Projekt heraus hat der Künstler Boris Nieslony die Schwarze Lade (Black Kit) entwickelt. Die Schwarze Lade archiviert die Dokumentationen von Organisationen, Assoziationen, Artist-Run-Spaces und wichtigste internationale Projekte im Performancebereich seit 1975. Es verweist auf ca. 3800 Künstler:innen, beinhaltet Fotografien, einzelne Performance-Relikte und Aufzeichnungen.
40 Jahre später wird das Künstlerhaus Stuttgart das KONZIL zurück nach Stuttgart und in die Gegenwart holen und den Brückenschlag zu aktuellen Themen, Debatten und Diskursen schlagen. In einem zweiwöchigen Zeitraum soll das historische Konzil in Form einer archivarischen Ausstellung mit einem Performanceprogramm verknüpft werden.
Für die historische Aufbereitung stellt das Black Kit Archiv von Boris Nieslony dem Künstlerhaus Dokumente, Fotografien, Plakate und Videomaterial von Künstler:innen zur Verfügung, die 1981 im Künstlerhaus und in Stuttgart aktiv waren. Parallel lädt das Künstlerhaus Künstler:innen und Künstler: innenkollektive ein, um im Stuttgarter Stadtraum – von Stuttgart West bis Bad Cannstatt, von Zuffenhausen bis Wangen – über einen Zeitraum von vierzehn Tagen Performances zu präsentieren. Im Anschluss an diese Performances wird in mehreren Panels zum gemeinsamen Austausch, zum Diskurs und Miteinander ins Künstlerhaus eingeladen.
Weitere Informationen zur Ausschreibung finden Sie auch hier

Projekt- und Raumstipendium No. 6
Funkenflug
fortlaufendes Arbeiten an der kollektiven Zeichnung
täglich von 10–18 Uhr
Satellit Stuttgart, Königstraße 22, 70173 Stuttgart
Im Herbst 2012 wurde Linienscharen gegründet, eine Plattform für zeitgenössische Zeichnung in Stuttgart. Linienscharen möchte den Diskurs über Zeichnung in Stuttgart lebendig halten und einen Rahmen für Austausch, Vorträge und Präsentationen zu diesem Thema bieten.
Dabei fungiert Linienscharen als ein offenes Forum für Künstler:innen aus Stuttgart und der Region, die sich in ihrer Arbeit mit Zeichnung oder dem Thema Linie in einem anderen Medium beschäftigen.
Das Satellit-Projekt Funkenflug ist als ergebnisoffener Prozess ausgelegt, der über zwölf Tage hinweg den Raum in der Königstraße als Ort sich konzentrierender Zeichnung nutzt. 47 Künstler:innen der Linienscharen werden in dem Projektraum in Zweiergruppen nach und nach aktiv sein und während der gesamten Projektdauer mit zeichnerischen Setzungen auf die räumlichen Gegebenheiten des Raums und des umgebenden Stadtraums reagieren und einen Dialog mit den bereits vorhandenen künstlerischen Interventionen fortführen. Das von den Kolleg:innen begonnene Nachdenken und Erkunden mit Zeichnung und Linie öffnet dabei neue Wege des eigenen Handelns und inspiriert zu unerprobten Herangehensweisen und durch das paarweise Agieren wird der zeichnerische Austausch wiederum das Ergebnis wechselseitiger Gedankenfunken sein.
25. Juni bis 30. Juni 2021
Julia Wenz-Delaminsky mit Barbara Armbruster // AC Klarmann mit Jürgen Klugmann // Elly Weiblen mit Vasiliki Konstantinopoulou // Sabine Fessler mit Alicia Hernandez Westpfahl // Matthias Kohlmann mit Harald Kröner // Kanoko Hashimoto mit Margarete Lindau // Michelin Kober mit Stanislaus Müller-Härlin // Erwin Holl mit Uwe Schäfer // Melanie Grocki mit Stef Stagel // U!!i Berg mit Alexandra Centmayer // Helga Schuhmacher mit Karina Stein // Uta Krauss mit Tobias Greiner
1. Juli bis 6. Juli 2021
Annie Krüger mit Anja Klafki // Karl-Heinz Bogner mit Josephine Bonnet // Sabina Aurich mit Ute Fischer-Dieter // Christian Schiebe mit Doris Erbacher // Nina J Bergold mit Veronika Kergaßner // Monika Schaber mit Rita Schaible-Saurer // Silke Schwab mit Simone Eckert // Werner Degreif // Thora Gerstner mit Heike Grüß // Frauke Schlitz mit Beate Baumgärtner // Maria Grazia Sacchitelli mit Barbara Karsch-Chaïeb // Conny Luley mit Christiane Haag
Mehr über das Projekt Satellit Stuttgart unter:
Instagram: satellit_stuttgart
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Season 1 — Auf der Umlaufbahn
Folgende Künstler:innen und Kollektive wurden für die Satellit Raum- und Projektstipendien 2021 am Schlossplatz ausgewählt:
Episode I
Mi 14.04.21—Mi 28.04.21
Lowland
Episode II
Mi 28.04.21—Mi 12.05.21
Episode III
Mi 12.05.21—Mi 26.05.21
Episode IV
Mi 26.05.21—Mi 09.06.21
Episode V
Mi 09.06.21—Mi 23.06.21
Fünfte Kraft: Min Bark, Mizi Lee, Johanna Mangold, Paula Pelz
Episode VI
Mi 23.06.21—Mi 07.07.21
Linienscharen
SATELLIT STUTTGART ist ein Zusammenschluss von Künstler:innen in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart und gefördert von der Wüstenrot Stiftung im Rahmen der Sonderförderung Kultur trotz Corona.
Die aktuelle Situation bringt für soloselbstständige Künstler:innen, Gestalter:innen und Kulturschaffende viele Herausforderungen mit sich. Satellit Stuttgart soll eine Plattform sein, durch die freie Projekte jetzt sichtbar werden. Wir möchten unser lokales Netzwerk stärken und weitreichende, interdisziplinäre Dialoge generieren.
Wir suchen nach neuen Orten der Kunst im öffentlichen Raum und wünschen uns Kooperation und Kollaboration unterschiedlicher Akteur:innen, um in unserer gegenwärtigen Lebensrealität Kunst weiterhin zu produzieren und erfahrbar zu machen.
Mit Satellit Stuttgart schaffen wir ein neues Format eines temporären, innerstädtischen Kunstraums, zu dem wir professionelle soloselbständige Künstler:innen, Gestalter:innen und Kollektive aus Stuttgart und Umgebung einladen.
Eine leerstehende Ladenfläche in der Stuttgarter Innenstadt wird für 3 Monate (April—Juli) zum temporären Atelier, Ausstellungs- und Galerieraum, zur Interventions- und Experimentierfläche für Kulturschaffende unterschiedlicher Sparten.
Die Projektstipendien werden jeweils für zwei Wochen (14 Tage) an eine/n Künstler:in (oder eine Künstlergruppe/Kollektiv) vergeben.
Projektleitung: Karima Klasen, in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart



















Unser Atelierstipendiat Lennart Cleemann zeigt im experimentellen Projektraum Lagune erstmals seine Installation Schaukeln mit Fischen.
Sommerausstellung! Lennart Cleemann (*1990) zeigt in der Lagune erstmals seine Installation Schaukeln mit Fischen, den Versuch einer abstrakten Reproduktion seiner Atelieratmosphäre. Viele Objekte nehmen den Raum ein, überlagern sich räumlich, visuell und verweigern ihre entkoppelte Betrachtung. Ein wichtiges Thema Cleemanns Arbeit ist die Erkundung der Idee von Heimat. Raum und Objekt dienen dabei als skulpturale Kommunikatoren von zwischenmenschlichen Beziehungen.
Besichtigung nach Terminvereinbarung.
Kontakt: lennart.cleemann@web.de

Projekt- und Raumstipendium No. 5
Home in an Eggshell
09. Juni bis 23. Juni 2021
„Home“ (eng.), zu deutsch: Zuhause, Heim, Heimat, Heimstätte
In Zeiten der Corona-Pandemie bekommt der Begriff „Zuhause“ weltweit eine vollkommen neue und prägende Bedeutung. Durch die Isolation sind alle Teile der Gesellschaft zurückgeworfen auf jenen persönlichen Ort, der als „Lebens-Standort“ fungiert und sich eng mit der Identität der jeweiligen Menschen verbindet.
Ist es jedoch so einfach, das „Zuhause“ als schützende, vier Wände zu definieren oder ist dieser Begriff und die damit verbundenen Bedeutungen weitaus vielschichtiger und schwammiger, als dass sie auf eine simple Formel heruntergebrochen werden könnten?
Aber auch mit den Menschen, die aus anderen Ländern nach Deutschland kommen und hier leben, verändert sich die Debatte um diesen Begriff. Es ist von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung, an dieser Stelle in einen neuen Dialog zu treten und festgefahrene und beschriebene Begrifflichkeiten wieder zu diskutieren und zu verhandeln.
Im Rahmen von Kunst und Kultur kann hierfür ein Anstoss gegeben werden. Wir haben unsere Arbeit als Künstlergruppe diesem Bereich gewidmet, da diese Thematik bei uns allen im künstlerischen oder auch im privaten Bereich eine eigene, besondere Rolle spielt.
Termine:
Samstag, 12.06.2021, 11–19:30 Uhr – Eröffnung
Alle Künstler:innen sind anwesend.
Sonntag, 13.06.2021, 15:30–19:30 Uhr
Johanna Mangold ist anwesend.
Donnerstag, 17.06.2021, 15:30–19:30 Uhr
Jan-Hendrik Pelz ist anwesend.
Freitag, 18.06.2021, 15:30–19:30 Uhr
Min Bark ist anwesend.
Samstag, 19.06.2021, 15:30–19:30 Uhr
Min Bark ist anwesend.
Sonntag, 20.06.2021, 15:30–19:30 Uhr
Mizi Lee ist anwesend.
Mehr über das Projekt Satellit Stuttgart unter:
Instagram: satellit_stuttgart
Season 1 — Auf der Umlaufbahn
Folgende Künstler:innen und Kollektive wurden für die Satellit Raum- und Projektstipendien 2021 am Schlossplatz ausgewählt:
Episode I
Mi 14.04.21—Mi 28.04.21
Lowland
Episode II
Mi 28.04.21—Mi 12.05.21
Episode III
Mi 12.05.21—Mi 26.05.21
Episode IV
Mi 26.05.21—Mi 09.06.21
Episode V
Mi 09.06.21—Mi 23.06.21
Fünfte Kraft: Min Bark, Mizi Lee, Johanna Mangold, Jan-Hendrik Pelz
Episode VI
Mi 23.06.21—Mi 07.07.21
Linienscharen
SATELLIT STUTTGART ist ein Zusammenschluss von Künstler:innen in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart und gefördert von der Wüstenrot Stiftung im Rahmen der Sonderförderung Kultur trotz Corona.
Die aktuelle Situation bringt für soloselbstständige Künstler:innen, Gestalter:innen und Kulturschaffende viele Herausforderungen mit sich. Satellit Stuttgart soll eine Plattform sein, durch die freie Projekte jetzt sichtbar werden. Wir möchten unser lokales Netzwerk stärken und weitreichende, interdisziplinäre Dialoge generieren.
Wir suchen nach neuen Orten der Kunst im öffentlichen Raum und wünschen uns Kooperation und Kollaboration unterschiedlicher Akteur:innen, um in unserer gegenwärtigen Lebensrealität Kunst weiterhin zu produzieren und erfahrbar zu machen.
Mit Satellit Stuttgart schaffen wir ein neues Format eines temporären, innerstädtischen Kunstraums, zu dem wir professionelle soloselbständige Künstler:innen, Gestalter:innen und Kollektive aus Stuttgart und Umgebung einladen.
Eine leerstehende Ladenfläche in der Stuttgarter Innenstadt wird für 3 Monate (April—Juli) zum temporären Atelier, Ausstellungs- und Galerieraum, zur Interventions- und Experimentierfläche für Kulturschaffende unterschiedlicher Sparten.
Die Projektstipendien werden jeweils für zwei Wochen (14 Tage) an eine/n Künstler:in (oder eine Künstlergruppe/Kollektiv) vergeben.
Projektleitung: Karima Klasen, in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart
















Zu unserer achten Dienstags-Werkstatt tauschen wir die Rolle:
Ronald Kolb wird das Workshop-, Veranstaltungs- und Ausstellungsprojekt „Small Projects for Coming Communities“ vorstellen, welches 2018 in Stuttgart stattgefunden hat und ihm als Skizze eines erweiterten Ausstellungsbegriffs („expanded exhibition“) dient.
Dienstag, 08. Juni 2021, 19 Uhr
https://us02web.zoom.us/j/87291399689?pwd=QkFoNXYzRUZGdlBnbUtXb3hBWjlJZz09
Meeting-ID: 872 9139 9689
Kenncode: 498907
Ronald Kolb
arbeitet als Dozent, Gestalter und Filmemacher in Stuttgart und Zürich. Er studierte Visuelle Kommunikation (MA) an der Merz Akademie, Hochschule für Gestaltung, Kunst und Medien, Stuttgart und betreibt ein Design- und Forschungsbüro (www.biotop3000.de), das Publikationen und Webdesign entwickelt u.a. für die Kunststiftung Baden-Württemberg, ifa (Institut für Auslandsbeziehungen, Deutschland), Donaueschinger Musiktage, Badischer Kunstverein, ZKM. Von 2009–2015 war er in verschiedenen Lehrtätigkeiten an der Merz Akademie engagiert.
Seit 2017 ist er Ko-Leiter des Postgraduiertenstudiengang Curating (www.curating.org) an der Zürcher Hochschule der Künste. In diesem Zusammenhang ko-organisierte er Ausstellungen (zb.: “Queering the exhibition”) und Konferenzen (u.a. “Decolonizing Art Institutions”, Kunstmuseum Basel, 2017; Contemporary Art Biennials–Our Hegemonic Machines in Times of Emergency, Bucharest Bienniale 2020).
Er ist Mitherausgeber des Webjournals On-Curating.org (www.on-curating.org) und PHD Student des PHD in Practice in Curating, einer Kooperation der ZHDK und der University of Reading.
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Dienstags-Werkstatt
Mit der Dienstags-Werkstatt lädt das Künstlerhaus Künstler:innen oder Kollektive ein, über ihre Arbeitsweisen, Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen aus Stuttgart und Umgebung, oder auf der Durchreise, an alle Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, Kulturschaffende usw. und ist offen für alle!

Projekt- und Raumstipendium No. 4
Friedrich Hensen: HUMAN CLOUD
Die Ausstellung HUMAN CLOUD untersucht in einer Rauminstallation über Klang, Bewegtbild, und Wort auf poetische Weise die Frage nach dem Menschsein im digitalen Zeitalter. Wie sehr sind wir Cyborg oder waren es schon immer? Wie sehr sind wir mit der Technologie, Stichwort: Technosphäre, verbunden. Jene Fragen, die sich uns als hollywoodschriftzuggroße Lettern aufbahren: Wir Menschen stellen uns SCI-FI meistens märchenhaft vor. Wieso existieren immer noch keine fliegenden Autos? Oder Hologramme? Wieso existiert immer noch keine Siedlung auf dem Mars?!
Doch was vergessen wird ist, dass wir gleich einer drehenden Bewegung uns auf der Zeitachse bewegen. Die Zukunft ist wie hinter ein Ecke versteckt, an der wir schwer vorbeischauen können. Die Zukunft können wir nur erahnen. Der Rückblick ist einfach, nach Vorne kann nur ungewiss gegangen werden. Und die Gewöhnung an das Aktuelle verdeckt eventuell die Sicht darauf, dass wir schon längst im Zeitalter des Science-Fiction angekommen sind, die sich etwas anders anfühlt als die düstere Welt von Blade Runner.
Willkommen im 21. Jahrhundert!
Termine
Donnerstag, 27.05.2021 – ArtsUp-Stammtisch / Livestream aus dem Satellit
Anmelden bitte unter: https://us02web.zoom.us/meeting/register/tZEufuivrTIsHtWvv402reJIcWBQZIaC3Knm
Samstag, 29.05.2021, 19 Uhr – Vernissage
Dienstag, 01.06.2021, 19 Uhr– Lecture Performance: humanCloud
Samstag, 05.06.2021, 19 Uhr– Konzert mit TwoPartout und Livestream
Wo?
Ladengeschäft, Königstraße 22, 70173 Stuttgart
Friedrich Hensen ist Künstler, Musiker und Poet aus Stuttgart.
Er studierte 2012-2020 an der ABK Stuttgart und nahm ab 2017 an zahlreichen Veranstaltungen des CAMPUS GEGENWART an der HMDK Stuttgart teil, wodurch er in Kontakt mit der Neuen Musik kam.
Ausgangspunkt seiner Arbeit beschreibt er als „Durchquerung von Sphären“.
Mit diesen interdisziplinären Ansatz arbeitetet er meist multimedial und installativ, in denen er verschiedenen Medien in anderen transformiert und resamplet.
Neue Ansätze zu finden und Dinge neu zu Verknüpfen ist ein tragendes Element seiner Arbeit, mit dem Ziel an Multiperspektivität zu gelangen, beispielsweise Methoden als Sänger, Komponist oder Poet wieder in die Bildende Kunst einzupflegen.
Mehr über das Projekt Satellit Stuttgart unter:
Instagram: satellit_stuttgart
Season 1 — Auf der Umlaufbahn
Folgende Künstler:innen und Kollektive wurden für die Satellit Raum- und Projektstipendien 2021 am Schlossplatz ausgewählt:
Episode I
Mi 14.04.21—Mi 28.04.21
Lowland
Episode II
Mi 28.04.21—Mi 12.05.21
Episode III
Mi 12.05.21—Mi 26.05.21
Episode IV
Mi 26.05.21—Mi 09.06.21
Friedrich Hensen
Episode V
Mi 09.06.21—Mi 23.06.21
Fünfte Kraft: Min Bark, Mizi Lee, Johanna Mangold, Paula Pelz
Episode VI
Mi 23.06.21—Mi 07.07.21
Linienscharen
SATELLIT STUTTGART ist ein Zusammenschluss von Künstler:innen in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart und gefördert von der Wüstenrot Stiftung im Rahmen der Sonderförderung Kultur trotz Corona.
Die aktuelle Situation bringt für soloselbstständige Künstler:innen, Gestalter:innen und Kulturschaffende viele Herausforderungen mit sich. Satellit Stuttgart soll eine Plattform sein, durch die freie Projekte jetzt sichtbar werden. Wir möchten unser lokales Netzwerk stärken und weitreichende, interdisziplinäre Dialoge generieren.
Wir suchen nach neuen Orten der Kunst im öffentlichen Raum und wünschen uns Kooperation und Kollaboration unterschiedlicher Akteur:innen, um in unserer gegenwärtigen Lebensrealität Kunst weiterhin zu produzieren und erfahrbar zu machen.
Mit Satellit Stuttgart schaffen wir ein neues Format eines temporären, innerstädtischen Kunstraums, zu dem wir professionelle soloselbständige Künstler:innen, Gestalter:innen und Kollektive aus Stuttgart und Umgebung einladen.
Eine leerstehende Ladenfläche in der Stuttgarter Innenstadt wird für 3 Monate (April—Juli) zum temporären Atelier, Ausstellungs- und Galerieraum, zur Interventions- und Experimentierfläche für Kulturschaffende unterschiedlicher Sparten.
Die Projektstipendien werden jeweils für zwei Wochen (14 Tage) an eine/n Künstler:in (oder eine Künstlergruppe/Kollektiv) vergeben.
Projektleitung: Karima Klasen, in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart















Projekt- und Raumstipendium No. 3
Ann-Josephin Dietz: CARPE DIEM. Holistic Nail Concepts
12.05. bis 26.05.2021
Das Nagelstudio Holistic Nail Concepts wird durch Alana Heubeck betrieben, die zudem Eigentümerin und ganzheitlicher Colour-Coach der Praxis CARPE DIEM ist. Sie wird nach einem persönlichen Beratungsgespräch per Zoom ein individuelles Nagel-Set, abgestimmt auf den Konstitutionstyp für die Interessent:innen zusammenstellen. Dieses kann anschließend im Nagelstudio abgeholt und mit einer Handlungsanweisung selbstständig angewendet werden. Durch die offenen Sprechstunden vor Ort und den Instagram-Kanal @heubeckalana wird Passant:innen ein Einblick in die Arbeitsweise und ein persönlicher Kontakt mit Alana Heubeck gewährt.
Ann-Josephin Dietz studierte 2013–2020 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart sowie an der University of Edinburgh (Abschluss: Diplom). Sie arbeitet mit den Medien Fotografie, Performance, Video, Intervention und Installation. Mit ihren künstlerischen Projekten war sie in zahlreichen Gruppenausstellungen, u. a. im UG Museum Folkwang, Essen; Galerie Parrotta Contemporary Art, Bonn; Schaulager der EIGEN+ART, Leipzig; Heidelberger Kunstverein; Minshar Gallery, Tel Aviv; Projektraum AKKU, Stuttgart und Staatsgalerie Stuttgart vertreten.
Öffnungszeiten
montags 12-14 Uhr, 15-18 Uhr
dienstags 12-14 Uhr, 15-18 Uhr
Live Veranstaltungen jeweils montags 14 Uhr und dienstags 17 Uhr
Persönliche Termine nach Absprache unter alana-heubeck(at)web.de
Mehr über das Projekt Satellit Stuttgart unter:
Instagram: satellit_stuttgart
Season 1 — Auf der Umlaufbahn
Folgende Künstler:innen und Kollektive wurden für die Satellit Raum- und Projektstipendien 2021 am Schlossplatz ausgewählt:
Episode I
Mi 14.04.21—Mi 28.04.21
Lowland
Episode II
Mi 28.04.21—Mi 12.05.21
Episode III
Mi 12.05.21—Mi 26.05.21
Ann-Josephin Dietz
Episode IV
Mi 26.05.21—Mi 09.06.21
Friedrich Hensen
Episode V
Mi 09.06.21—Mi 23.06.21
Fünfte Kraft: Min Bark, Mizi Lee, Johanna Mangold, Paula Pelz
Episode VI
Mi 23.06.21—Mi 07.07.21
Linienscharen
SATELLIT STUTTGART ist ein Zusammenschluss von Künstler:innen in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart und gefördert von der Wüstenrot Stiftung im Rahmen der Sonderförderung Kultur trotz Corona.
Die aktuelle Situation bringt für soloselbstständige Künstler:innen, Gestalter:innen und Kulturschaffende viele Herausforderungen mit sich. Satellit Stuttgart soll eine Plattform sein, durch die freie Projekte jetzt sichtbar werden. Wir möchten unser lokales Netzwerk stärken und weitreichende, interdisziplinäre Dialoge generieren.
Wir suchen nach neuen Orten der Kunst im öffentlichen Raum und wünschen uns Kooperation und Kollaboration unterschiedlicher Akteur:innen, um in unserer gegenwärtigen Lebensrealität Kunst weiterhin zu produzieren und erfahrbar zu machen.
Mit Satellit Stuttgart schaffen wir ein neues Format eines temporären, innerstädtischen Kunstraums, zu dem wir professionelle soloselbständige Künstler:innen, Gestalter:innen und Kollektive aus Stuttgart und Umgebung einladen.
Eine leerstehende Ladenfläche in der Stuttgarter Innenstadt wird für 3 Monate (April—Juli) zum temporären Atelier, Ausstellungs- und Galerieraum, zur Interventions- und Experimentierfläche für Kulturschaffende unterschiedlicher Sparten.
Die Projektstipendien werden jeweils für zwei Wochen (14 Tage) an eine/n Künstler:in (oder eine Künstlergruppe/Kollektiv) vergeben.
Projektleitung: Karima Klasen, in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart











Zu unserer siebten Dienstags-Werkstatt laden wir Michael Dreyer ein.
Dienstag, 11. Mai 2021, 19 Uhr
Michael Dreyer
ist Künstler und Gestalter. Er arbeitet mit installativen Medien und realisiert Filme, in denen er teilweise selbst performt. 2006 gründete Dreyer das Projekt W.O. Scheibe Museum als temporären Ausstellungsraum in Stuttgart, weitergeführt in Form von Filmperformances (Atelier, 2012, von Peter Ott, und Abwinkl, 2021 ff., Videorevue von und mit Dreyer). Letzte Ausstellung Gemeinschaftsarbeiten/Society Pieces, Badischer Kunstverein, Karlsruhe, 2016. Die Publikation Michael Dreyer – Theorie und Plastik, hg. von Helmut Draxler mit Texten von Barbara Buchmaier, Kai van Eikels und Felix Ensslin, erschien 2016 im Verbrecher Verlag, Berlin. Dreyer betreut gestalterisch die nGbK, neue Gesellschaft für bildende Kunst, Berlin und die Reihe Polypen im Verlag bbooks, Berlin. Er ist Professor für Visuelle Kommunikation an der Merz Akademie, Hochschule für Gestaltung, Kunst und Medien, Stuttgart, und war 1983 an deren Neuausrichtung beteiligt; lebt seit 2002 in Stuttgart.
www.michaeldreyer.info
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Dienstags-Werkstatt
Das Künstlerhaus lädt jeweils eine:n Künstler:in, oder ein Kollektiv ein – gemeint sind spartenübergreifend und transdisziplinär alle Kunst- und Kulturschaffenden – , über ihre Arbeitsweisen, ihre Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen wohnhaft in Stuttgart und Umgebung oder auf der Durchreise, an alle Kulturschaffende, Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, usw. und ist offen für alle!
Das neue Format wurde von Ronald Kolb initiiert und wird vom Beirat des Künstlerhauses unterstützt.

Wir laden Sie ein zu einem Gespräch mit der Künstlerin Eva Barto. Organisiert in Verbindung mit ihren aktuellen Ausstellungen im Künstlerhaus Stuttgart und im Kunstverein Nürnberg.
27. April 2021, 19 Uhr
Online: https://us02web.zoom.us/j/89943878326
An der Diskussion nehmen Milan Ther (Direktor, Kunstverein Nürnberg) und Eric Golo Stone (Künstlerischer Leiter, Künstlerhaus Stuttgart) teil.
Die Arbeiten der Künstlerin Eva Barto zeichnen sich durch eine situationsspezifische Befragung der Bedingungen und Verhältnisse aus, innerhalb derer ihre Arbeiten hergestellt und verbreitet werden. Dabei internalisiert Barto häufig die bestehenden sozioökonomischen und materiellen Gegebenheiten eines bestimmten Ortes, nutzt diese für ihr eigenes Kunstschaffen um und erhöht deren Komplexität. Bartos Ausstellung im Künstlerhaus Stuttgart setzt sich mit dem wirtschaftsrechtlichen Rahmen auseinander, mit dem im Kunstfeld finanzielle Zuwendungen gehandhabt werden. Anstatt lediglich über die Verwaltungsstrukturen hinter Geldgeschenken, finanzieller Unterstützung und Philanthropie im Allgemeinen nachzudenken, schafft die Ausstellung eine Reihe spezifischer Geschäftsbeziehungen zwischen Förder:innen und Geförderten, Spender:innen, Sponsor:innen und den jeweiligen Zuwendungsempfänger:innen. Den rechtlichen Rahmen für diese Geschäftsbeziehungen und ihre jeweiligen Konsequenzen bieten Verträge, die die Künstlerin eigens zur Mittelverwaltung ihrer Ausstellung entwickelt und durchgesetzt hat. Transparent mit finanziellen Spenden umzugehen und Ausgleichsleistungen im Kunstfeld offenzulegen, versteht Barto als Kritik an idealisierten Vorstellungen von Unabhängigkeit und als Möglichkeit, die chaotischen, verworrenen und konsequenterweise sehr wohl in Abhängigkeiten mündenden, tatsächlich gelebten Arbeitsbeziehungen und -verhältnisse hervorzuheben.
Bitte beachten Sie:
Aufgrund der aktuellen Gesundheitsvorschriften ist die Ausstellung zurzeit geschlossen. Aktuelle Informationen zur Wiedereröffnung der Ausstellungsräume finden Sie auf der Website des Künstlerhauses. Die Website informiert Sie auch über unsere digitalen Angebote im Zusammenhang mit der Ausstellung.
Es ist unser aller Wunsch, die Ausstellungsräume so bald wie möglich unter den besten Sicherheitsbedingungen wieder öffnen zu können. Als öffentliche Institution sieht sich das Künstlerhaus in der Verantwortung gegenüber Besucherinnen und Besuchern, sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hauses, die größtmögliche Vorsorge zu treffen, um die weitere Verbreitung des COVID-19 Virus zu verhindern.
Radikale Fürsorge ist für uns nicht nur ein Lippenbekenntnis oder ein theoretisches Konzept – Kunsträume müssen Konzepte radikaler Empathie und Fürsorge auch auf politischer Ebene umsetzen. Wir arbeiten hinter den Kulissen fortlaufend daran, dass das Künstlerhaus Stuttgart, wenn es wieder geöffnet wird, auch Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko den Besuch ermöglichen kann.

Am 25. März 2021 haben die Mitglieder des Künstlerhauses einen neuen Vorstand und Beirat gewählt. Die eigentlich für 2020 vorgesehene Versammlung wurde pandemiebedingt in das Frühjahr 2021 verschoben und musste schließlich digital durchgeführt werden. Dennoch konnte das Künstlerhaus bei dieser Hauptversammlung eine Rekordbeteiligung verzeichnen. In den Beirat gewählt wurden: Yvette Hoffmann, Björn Kühn, Florian Model, Monika Nuber, Jasmin Schädler und Damaris Wurster. Der neue Vorstand setzt sich zusammen aus:
Ania Corcilius (1. Vorstand), Anna Schiefer (2. Vorstand) und Daniel Niccoli (Schatzmeister).
Ania Corcilius, Künstlerin und Kuratorin, bringt Erfahrung in den Vorständen des Hamburger Kunstvereins, der neuen Gesellschaft für bildende Kunst Berlin und der San Francisco Creative Arts Charter School mit in das Amt. In Stuttgart lehrte sie zuletzt an der Merz-Akademie und engagiert sich bei den Stadtlücken, die bis 2020 Atelier-Stipendiat*innen am Künstlerhaus waren.
Anna Schiefer, Künstlerin und Kunstvermittlerin, ist Absolventin der ABK Stuttgart, Gründungsmitglied des Kollektivs Verlag für Handbücher und ehemalige Atelier- Stipendiatin des Künstlerhauses. Dank zahlreicher Residenzprogramme und Forschungstätigkeiten an Kunstinstitutionen und -hochschulen im In- und Ausland kann sie auf ein breites Netzwerk zurückgreifen.
Daniel Niccoli, IT-Architekt und selbständiger IT-Berater, ist zuerst als Werkstattnutzer zum Künstlerhaus gekommen. Neben seiner unternehmerischen Erfahrung wird er sein Interesse an Beteiligungsformen und Kommunikationsprozessen in die Vorstandsarbeit einbringen.
Gemeinsam mit dem Beirat möchte der Vorstand die Bedeutung des Künstlerhauses als Institution der Stadt Stuttgart, die an der Spitze des internationalen Kunstdiskurses Impulse setzt stärken. Gleichzeitig wird eine engere Verzahnung des kuratierten Programms mit der künstlerischen Produktion vor Ort und mit der Stadtgesellschaft angestrebt. Ziel ist es, das Künstlerhaus als Ort vitaler künstlerischer Auseinandersetzung auf höchstem Niveau in Stuttgart auszubauen und sichtbar zu machen.

Season 1 — Auf der Umlaufbahn
Folgende Künstler:innen und Kollektive wurden für die Satellit Raum- und Projektstipendien 2021 am Schlossplatz ausgewählt:
Episode I
Mi 14.04.21—Mi 28.04.21
Lowland
Episode II
Mi 28.04.21—Mi 12.05.21
Episode III
Mi 12.05.21—Mi 26.05.21
Episode IV
Mi 26.05.21—Mi 09.06.21
Episode V
Mi 09.06.21—Mi 23.06.21
Fünfte Kraft: Min Bark, Mizi Lee, Johanna Mangold, Paula Pelz
Episode VI
Mi 23.06.21—Mi 07.07.21
SATELLIT STUTTGART ist ein Zusammenschluss von Künstler:innen in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart und gefördert von der Wüstenrot Stiftung im Rahmen der Sonderförderung Kultur trotz Corona.
Die aktuelle Situation bringt für soloselbstständige Künstler:innen, Gestalter:innen und Kulturschaffende viele Herausforderungen mit sich. Satellit Stuttgart soll eine Plattform sein, durch die freie Projekte jetzt sichtbar werden. Wir möchten unser lokales Netzwerk stärken und weitreichende, interdisziplinäre Dialoge generieren.
Wir suchen nach neuen Orten der Kunst im öffentlichen Raum und wünschen uns Kooperation und Kollaboration unterschiedlicher Akteur:innen, um in unserer gegenwärtigen Lebensrealität Kunst weiterhin zu produzieren und erfahrbar zu machen.
Mit Satellit Stuttgart schaffen wir ein neues Format eines temporären, innerstädtischen Kunstraums, zu dem wir professionelle soloselbständige Künstler:innen, Gestalter:innen und Kollektive aus Stuttgart und Umgebung einladen, sich mit einem Projektvorschlag zu bewerben.
Durch Satellit wird eine leerstehende Ladenfläche in der Stuttgarter Innenstadt für 3 Monate (April—Juli) zum temporären Atelier, Ausstellungs- und Galerieraum, zur Interventions- und Experimentierfläche für Kulturschaffende unterschiedlicher Sparten.
Die Projektstipendien werden jeweils für zwei Wochen (14 Tage) an eine/n Künstler:in (oder eine Künstlergruppe/Kollektiv) vergeben. Enthalten sind, die Nutzung der Ladenfläche und ein Projektkostenzuschuss/Honorar in Höhe von 800€. Den Auf-/Abbau und Transport organisieren die Projektstipendiat:innen selbst.
Projektleitung: Karima Klasen, in Kooperation mit dem Künstlerhaus Stuttgart
Aktuelle Informationen:
Instagram @satellit_stuttgart
www.kuenstlerhaus.de
Kontakt: satellit@kuenstlerhaus.de














Zu unserer sechsten Dienstags-Werkstatt laden wir Ania Corcilius ein. Aufgrund der aktuellen Bestimmungen wird auch diese Veranstaltung online stattfinden. Sie können via Zoom unter folgendem Link an der Veranstaltung teilnehmen:
Zoom-Meeting beitreten
https://us02web.zoom.us/j/86556521495?pwd=d3l6aENSTUFhZ3RoQjk4UUQzd2NTZz09
Meeting-ID: 865 5652 1495
Kenncode: 656406
Ania Corcilius
hat an der HfbK Hamburg und dem Whitney Independent Study Program New York studiert. Thematischer Schwerpunkt ihrer künstlerisch-kuratorischen Arbeit ist die Stadt als sozialer Raum. Nach vielen Jahren zuerst in Berlin und dann in San Francisco, lebt Ania Corcilius mit Ihrer Familie heute in Stuttgart. Seit 2018 engagiert sie sich beim Verein Stadtlücken e.V.
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Dienstags-Werkstatt
Ab Oktober 2020 treffen sich jeden zweiten Dienstag des Monats um 19 Uhr Künstler:innen und Kulturschaffende im Künstlerhaus Stuttgart, um ihre künstlerische Praxis vorzustellen und sich mit anderen auszutauschen, zu diskutieren und sich näher kennenzulernen.
Das Künstlerhaus lädt jeweils eine:n Künstler:in, oder ein Kollektiv ein – gemeint sind spartenübergreifend und transdisziplinär alle Kunst- und Kulturschaffenden – , über ihre Arbeitsweisen, ihre Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen wohnhaft in Stuttgart und Umgebung oder auf der Durchreise, an alle Kulturschaffende, Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, usw. und ist offen für alle!
Das neue Format wurde von Ronald Kolb initiiert und wird vom Beirat des Künstlerhauses unterstützt.

Im Zentrum von Ramaya Tegegnes Ausstellung im Künstlerhaus Stuttgart steht die auf Erfahrungen beruhende Auseinandersetzung der Künstlerin mit der zwiespältigen Rolle von Kunstinstitutionen, die eine anti-rassistische Haltung einnehmen, jedoch gleichzeitig aktiv rassialisierte Ungleichbehandlung befördern. Diese gewaltige Kluft zwischen erklärter und tatsächlicher Politik ist, so Tegegne, im Kunstbereich weit verbreitet. Aktuell steht diese Kluft insofern verstärkt im Fokus gesellschaftlicher Aufmerksamkeit, als dass verschiedene soziale Bewegungen sich nicht mehr nur für Chancengleichheit hinsichtlich der individuellen Zugänglichkeit und Repräsentation von BIPOC in Institutionen einsetzen, sondern strukturellen Rassismus aufbrechen wollen und gemeinsame institutionspolitische Gestaltungs- und Verwaltungsstrukturen einfordern. Tegegnes Ausstellung beschäftigt sich einerseits damit, wie stark rassialisierte Auswahlkriterien und Aneignungspraktiken die Funktionsweisen von Kunstinstitutionen heute noch bestimmen, und andererseits damit, wie diese historisch gewachsenen und festgeschriebenen Strukturen sich in der gelebten Alltagserfahrung widerspiegeln.
Tegegnes neue, in der Ausstellung präsentierte Filmarbeit Framer Framed[1] zeigt eine Beratungssitzung des Vorstands einer unbenannten Kulturinstitution in der französischsprachigen Schweiz. Dieses fiktive Vorstandstreffen beruht auf einer wahren Begebenheit aus dem Jahr 2019, als eine Gruppe Schwarzer männlicher Migranten dazu gezwungen wurde, das Foyer einer mit staatlichen Mitteln finanzierten Schweizer Kulturinstitution zu verlassen, die zu der Zeit einen Film über die Diskriminierung und Exklusion Schwarzer männlicher Migranten in der Schweiz zeigte. Ein*e Mitarbeiter*in der Institution forderte die Personengruppe mit der Begründung auf, das Foyer zu verlassen, dass sie herumlungere und Förder*innen beim Besuch einer Filmvorführung störe. Dieses Ereignis muss laut Tegegne sowohl in Zusammenhang mit der weit zurückreichenden Geschichte anti-Schwarzer Gesetze bezüglich „Herumlungerns“ und Vagabundierens, als auch im weiteren historischen Kontext rassistischer Gesetzgebung zum Eigentumsrecht und dem öffentlichen Raum gelesen werden. Framer Framed ist eine Antwort auf dieses spezifische Ereignis, das Tegegne eigens miterlebte und in das sie eingriff, indem sie zunächst den*die Mitarbeiter*in konfrontierte und sich anschließend mit einer gemeinschaftlich organisierten Briefkampagne an den Vorstand der Institution wandte. Da die Institution zu den gewählten Kontaktmaßnahmen weder ausführlich Stellung bezog noch Mittel und Wege zur Verfügung stellte, gemeinsam über mögliche angemessene Vergeltungs- und Entschädigungsmaßnahmen zu beraten, suchte Tegegne nach anderen Formen, um eine Anhörung über die Angelegenheit zu organisieren.
Die geskripteten, inszenierten und gespielten Beratungen in Framer Framed führen einen Ort der Verwaltungsstrukturen, Urteile und Streitbeilegung vor, der jenseits der fortgeschriebenen historischen Realität institutioneller Verfahrensweisen operiert, die Eigentumsrecht und -verhältnisse auf Basis rassialisierter Ausschluss- und Enteignungskriterien regeln. Tegegnes Film verkörpert vielmehr eine kollektive Erfahrung der Freude, Solidarität und des Trotzes, und zeugt dabei gleichzeitig von einem schmerzhaften Ergebnis: eine umfassende Beratung des Institutionsvorstands über die Gleichstellung von BIPOC realisierte sich letztlich nur in der Fiktion der künstlerischen Arbeit. Und dieses schmerzhafte Ergebnis – das mit einem realen, aktiven Unterdrückungssystem einhergeht, das Regressansprüche von BIPOC vollständig in den Bereich der Worte, nicht in den der Taten, verdrängt – entsteht durch die hinterlistige Täuschung, die Tegegnes Ansicht nach spezifisch für die Funktionsweisen des Kunstfeldes ist. In der Briefkampagne hatte Tegegne die Organisator*innen der Präsentation des Filmes – der sich mit der Diskriminierung und Exklusion Schwarzer Migranten in der Schweiz beschäftigte – sowie den Vorstand der ausrichtenden Institution dazu aufgefordert, sich für anti-rassistische Richtlinien ein- und diese selbst umzusetzen. Dass die Institution sich gegenüber diesen politischen Forderungen nicht äußerte, während sie gleichzeitig eine künstlerische Arbeit zeigte, die sich mit dem Inhalt der Forderungen direkt auseinandersetzte, ist beispielhaft dafür, wie Kunstinstitutionen strukturelle Veränderungen verhindern, indem sie künstlerische Inhalte von ihren eigenen Produktions-, Verbreitungs- und Rezeptionsbedingungen entkoppeln. Welche Rolle spielen Kunst- und Kulturorganisationen in diesem Zusammenhang, wenn ihre eigenen Positionen bezüglich sozialer Gerechtigkeit auf rein inhaltlicher Ebene verharren? Was sollen Künstler*innen als Produzent*innen von Inhalten tun, wenn institutionelle Verhaltensweisen in unmittelbarem Konflikt mit den Werten stehen, die ihre künstlerische Arbeit ausdrückt? Welche Methoden und Techniken können Künstler*innen nutzen, um ihre symbolischen, affektiven und sensorischen Interventionen mit den Strukturen, die diese künstlerischen Interventionen verwalten und regulieren, in Einklang zu bringen?
Framer Framed bediehnt sich der reflexiven, situationsspezifischen und interventionistischen Theatermethoden, die der brasilianische Autor, Dramaturg und Pädagoge Augusto Boal in den 1950er und 1960er Jahren aus den Traditionen des Schwarzen Experimentellen Theaters in New York und während der Zeit entwickelt hat, in der er am Teatro de Arena de São Paulo in Brasilien Forum-Theaterproduktionen organisiert hat. Boals Forum-Theaterproduktionen brachten benachteiligte lokale Gemeinschaften im Theaterraum zusammen, um in Form von Rollenspielen und Workshops politische Ziele und Forderungen für ihre Gemeinschaften zu entwickeln. Für die Darstellung der für Framer Framedaufgenommenen Beratungssitzungen hat Tegegne Filmemacher*innen und Darsteller*innen gecastet, die sich als Schwarz identifizieren und im französischsprachigen Schweizer Raum leben und arbeiten, darunter auch eine Person, die 2019 direkt in das Ereignis involviert war. Eine weitere Forum-Theatermethode, die Tegegne für ihren Film verwendet, ist eine Mischung aus geskripteten Szenen und ungeskripteten Inputs sowie Feedback, das die Darsteller*innen und Produktionsmitarbeiter*innen während des Drehs der Beratungsszenen am Set äußerten. An einem der zentralen Punkte diskutieren die Darsteller*innen und Produktionsmitarbeiter*innen vor der Kamera frei von jeglichem Skript über ihre jeweiligen Gründe, am Film mitzuarbeiten sowie darüber, was die fiktive inszenierte Beratung des Vorstands über das Feld künstlerischer Produktion aussagt. Während der geskriptete Teil der Beratungen vielfach auf Satire baut, war es Tegegne wichtig, den Aspekt der Entfremdung zu untermauern und die realen Verhältnisse der Produktionsarbeit von Framer Framed unvermittelt offenzulegen. Über die Filmproduktion hinaus war es Tegegne ein Anliegen, die in Framer Framed behandelten politischen Imperative mit einer Befragung des institutionellen Kontexts des Künstlerhaus Stuttgart und seiner Rolle für die Rezeption ihres Films, aber auch ihrer Ausstellung allgemein, zu verbinden.
Während der Vorbereitung von Unusability might be assumed unless there are signs indicating otherwise[2] hat sich Tegegne mit der Ausstellungsgeschichte des Künstlerhaus Stuttgart auseinandergesetzt und eine wirtschaftsrechtliche Struktur geschaffen, um die Produktionsmittel für ihre Ausstellung zu verwalten. Tegegne ist die erste Schwarze Person, die seit der Gründung im Jahr 1978 eine umfassende Einzelausstellung für das Künstlerhaus Stuttgart produziert. Dieser historische Umstand ist richtungsweisend für einige der Entscheidungen, die die Künstlerin bezüglich der Dramaturgie und Nutzung des Raumes getroffen hat, in der ihre Arbeit gezeigt wird. Mit einer Absperrung aus halb-durchsichtigen Theatervorhängen hat Tegegne einen Großteil des Raums so ausgegrenzt, dass er für Besucher*innen weitestgehend unzugänglich ist und ihnen jegliche Möglichkeit verdeckt wird, den Raum zu überblicken. Die Ambivalenz der Künstlerin gegenüber der Nutzung eines Raumes, der sich nicht weiterentwickelt hat, um für sie nutzbar zu werden, wird in der gesamten Ausstellung deutlich. Zunächst äußert sie sich in der verdeckenden und gleichzeitig durchsichtigen Grenze. Der leerstehende Teil des Raums ist für Auseinandersetzungen gesperrt, die Absperrung wird aber durch den halb-durchsichtigen Stoff, der als optischer Filter fungiert, aufgeweicht – ein eindeutiges Hindernis und Weichzeichnungslinse zugleich. Und dann ist da der von Tegegne zum Filmschauen entworfene Raum: etwas abseits, ein Rückzugsort, der Besucher*innen willkommen heißt und ein Gefühl von Intimität, Offenheit und Behagen vermittelt. Neben der symbolischen, affektiven und sensorischen Begegnung, die die Theatervorhangsstruktur schafft, hat Tegegne die Brauchbarkeit der finanziellen Bedingungen hinterfragt, mit denen Ausstellungshäuser üblicherweise arbeiten. In Vorbereitung auf ihre Ausstellung hat die Künstlerin einen eingetragenen Verein gegründet, der eine Organisationsgrundlage für ihre Arbeit bietet und ihr dem Vereinsrecht gemäß eine direktere Handhabe über die Finanzierung ihrer Ausstellung ermöglicht. Beispielsweise werden die für ihre Ausstellung beantragten Drittmittel direkt an den Verein überwiesen und nicht, wie sonst üblich, über die Gastinstitution abgewickelt. Mit Hilfe dieser wirtschaftlichen und rechtlichen Struktur verwaltet die Künstlerin die für ihre eigene Arbeit sowie für zusätzlich angestellte Personen notwendigen Mittel ohne die institutionelle Vermittlungsinstanz der Gastinstitution, die sonst gemäß ihrer Steuerpflicht die zentrale Übersichts- und Berichterstattungsverantwortung innehat. Indem sie ihr künstlerisches Interesse und dessen Umsetzung unmittelbar an materielle Grundlagen knüpft, mobilisiert Tegegnes Ausstellung Schwarzer Ambivalenzen[3] gegenüber der Brauchbarkeit etablierter, vererbter Strukturen von Kunstinstitutionen.
[1] Tegegne entleiht den Filmtitel von: Trinh T. Minh-ha, Framer Framed, Routledge, 1993
[2] Tegegnes Inspiration für den Ausstellungstitel stammt aus den Schriften von Sara Ahmed, im Besonderen: Sara Ahmed, What’s the Use? On the Uses of Use, Duke University Press, 2019, S. 57
[3] Ambivalenz ist eine aktive, kritische Positionierung, kein passiver Zustand des Wiederspruchs. „Ambivalenz“ und verschiedene Formen „Schwarzer Ambivalenz“ wurden zuerst in den Black Studies und Schwarzen Radikalen Traditionen formuliert. In diesem Zusammenhang ist auch der Begriff „Double Consciouness“ – doppeltes Bewusstsein – zu nennen, der häufig mit William Edward Burghardt Du Bois in Verbindung gebracht wird, der diesen Begriff in soziologische und politische Diskurse eingeführt hat, hier besonders in seiner wegweisenden Publikation The Souls of Black Folk (1903; dt. Die Seele der Schwarzen (2003)). Die Notwendigkeit von „Ambivalenz“ wurde auch in intersektionalen und Schwarzen feministischen Schriften diskutiert, die die festgeschriebenen und unterdrückenden Dichotomien aufbrechen wollen, die intersektionale vernetzte feministische Arbeit historisch verhindert haben.














Die Arbeiten der Künstlerin Eva Barto zeichnen sich durch eine situationsspezifische Befragung der Bedingungen und Verhältnisse aus, innerhalb derer ihre Arbeiten hergestellt und verbreitet werden. Dabei internalisiert Barto häufig die bestehenden sozioökonomischen und materiellen Gegebenheiten eines bestimmten Ortes, nutzt diese für ihr eigenes Kunstschaffen um und erhöht deren Komplexität. Bartos Ausstellung im Künstlerhaus Stuttgart setzt sich mit dem wirtschaftsrechtlichen Rahmen auseinander, mit dem im Kunstfeld finanzielle Zuwendungen gehandhabt werden. Anstatt lediglich über die Verwaltungsstrukturen hinter Geldgeschenken, finanzieller Unterstützung und Philanthropie im Allgemeinen nachzudenken, schafft die Ausstellung eine Reihe spezifischer Geschäftsbeziehungen zwischen Förder:innen und Geförderten, Spender:innen, Sponsor:innen und den jeweiligen Zuwendungsempfänger:innen. Den rechtlichen Rahmen für diese Geschäftsbeziehungen und ihre jeweiligen Konsequenzen bieten Verträge, die die Künstlerin eigens zur Mittelverwaltung ihrer Ausstellung entwickelt und durchgesetzt hat. Transparent mit finanziellen Spenden umzugehen und Ausgleichsleistungen im Kunstfeld offenzulegen, versteht Barto als Kritik an idealisierten Vorstellungen von Unabhängigkeit und als Möglichkeit, die chaotischen, verworrenen und konsequenterweise sehr wohl in Abhängigkeiten mündenden, tatsächlich gelebten Arbeitsbeziehungen und -verhältnisse hervorzuheben.
Dass finanzielle Unterstützung für die Künste aktuell ein Problem darstellt, ist weit bekannt. Fundraising beruht im weltweit vernetzten Kunstbereich hauptsächlich auf privat verwalteten wirtschaftsrechtlichen Vereinbarungen im Rahmen von gemeinnützigen Spenden und Mäzenatentum. Dabei wird das US-amerikanische Kulturfördersystem, das seit den frühen 1980er Jahren vollständig auf den Strukturen einer politischen Ökonomie individueller finanzieller Beiträge beruht und von privat verwalteter Philanthropie dominiert wird, vermehrt in die Kunstfelder weiterer Länder übertragen. Ein Beispiel dafür sind die in den USA üblichen Donor Advised Funds, die in ihrer Zuwendungsform deutschen Stiftungsfonds ähnlich sind, steuerlich jedoch anders behandelt werden. Diese und ähnliche gesetzlich festgeschriebenen Mechanismen ermöglichen die rechtlich abgesicherte Umwandlung öffentlich finanzierter, kultureller Dienstleistungen in nicht-öffentliche, private Formen der Vermögensverwaltung, die durch Steuerentlastungen und Kapitalrendite begünstigt werden. Im Zusammenhang mit den Investitionskapazitäten und -entscheidungen von gemeinnützigen Organisationen sind Kunstinstitutionen in vielen Ländern damit ein zentraler Faktor. Institutionen, die Kunst produzieren und verbreiten, dienen häufig als Steueroasen zur Vermeidung von Steuerzahlungen, während die „Philanthropische Klasse“ sie gleichzeitig verstärkt für Privatinvestitionen im Rahmen der wirtschaftsrechtlichen Anreize nutzt, die gemeinnütziges Unternehmertum und soziale Anleihen für sie bereithalten. Diese Investitions- und Renditelogik ist eine treibende Kraft hinter der Ausweitung von Fundraising-Aktivitäten und Strategieabteilungen in Kunst- und Kulturorganisationen, die mit einzelnen Geldgeber:innen und deren Stiftungen innerhalb der jeweiligen Vermögensverwaltungsstrukturen zusammenarbeiten.
Während die Anzahl privater Stiftungen in Deutschland steigt, werden gemeinnützige Spenden von einer immer kleiner werdenden Gruppe von Individualpersonen getätigt.[1] Wenn weniger Personen mehr Geld geben, werden gemeinnützige Zwecke in Deutschland zunehmend von einer sehr kleinen, ausgewählten Personengruppe innerhalb wenig transparenter Verwaltungsarrangements bestimmt. Angesichts drohender Kürzungen öffentlicher Ausgaben drängt sich für das Kunstfeld in Deutschland und darüber hinaus (so beispielsweise auch in Frankreich, wo Barto lebt und arbeitet) die Frage auf, ob steuerbegünstigte Modelle privater Gemeinnützigkeit und der unternehmerische Ansatz, der mit Fundraising im Kunstfeld zusammenhängt, zunehmend als Ersatz für staatliche Zuschüsse erwartet werden. Wie wird sich Kunst- und Kulturförderung vor dem Hintergrund einer solchen Erwartungshaltung an private Mittel und Einnahmequellen verändern? Und welche Rolle spielt dabei gesellschaftliche und wirtschaftliche Benachteiligung, die das Modell eines privat verwalteten Patronats und seines Gemeinwohlengagements notwendig erscheinen lässt?
Förderung, Spenden und Sponsoring sind Antworten auf Förderanträge und Fundraising-Bemühungen. Kunstinstitutionen stehen bei der Verfestigung neoliberaler Philanthropie und unternehmerischen Fundraisings als Antworten auf eine sozioökonomische Notwendigkeit an erster Stelle. Während der Fokus meist auf einer Unterscheidung zwischen verschiedenen Förderformen wie Zuschüsse, Spenden und Sponsoring liegt, sind die Funktionsmechanismen dieser verschiedenen Kulturförderungsmodi ähnlich: die jeweiligen Zuwendungsgeber:innen schreiben die Förderbedingungen und Vergaberichtlinien sowie die Formen der Berichterstattung über die Ergebnisse entlang bestimmter Maßgaben fest, die wiederum Teil ihrer eigenen Fördervereinbarungen sind und damit den Ergebnissen und Evaluationskriterien entsprechen, die sie zur Messung ihres Erfolgs festgelegt haben. Besonders im Kunstfeld ist es zunehmend schwer, zwischen den einzelnen Fördermaßnahmen und ihren Anwendungsbedingungen zu unterscheiden, weshalb die juristische Einordnung von Spenden innerhalb der letzten Jahre komplexer geworden ist. Aus rechtlicher Perspektive dreht sich die Unterscheidung der unterschiedlichen Systeme zur finanziellen Unterstützung der Künste um die jeweiligen Gesetze, Konsequenzen und Effekte bezüglich Steuerlast, Gemeinnützigkeit und der damit zusammenhängenden Zahlungen. Aber die juristische Klassifizierung finanzieller Zuwendungen im Kunstfeld wirft auch wichtige Fragen auf. Beispielsweise gelten Spenden nach deutschem Recht als Zuwendungen oder Schenkungen, die den Empfang einer direkten Gegenleistung oder Entschädigung für die Spende über die gesetzlich verankerte Steuerentlastung hinaus verbieten. Jedoch bleiben Fragen bezüglich möglicher Gegenleistungen für Spenden ungeklärt, wenn diese Spenden für die Produktion von Kunstwerken verwendet werden, die für den Privatbesitz gedacht sind (und der Großteil von Kunstwerken ist als rechtliches Eigentum natürlich für den Privatbesitz gedacht).
In Vorbereitung auf ihre Ausstellung The Supporters im Künstlerhaus Stuttgart hat Barto dieses sehr aktuelle Problemfeld hinsichtlich des Deutschen Kunstkontextes untersucht und spezifische – unterschiedliche, jedoch miteinander zusammenhängende und sich oft überlappende – Formen finanzieller Unterstützung miteinander verschränkt, nämlich Fördergelder, Spenden und Sponsoring. Die Künstlerin hat sich aktiv um diese verschiedenen, für die Finanzierung der Ausstellung verwendeten Quellen bemüht – sowohl der notwendigen Produktionsmittel als auch der unterschiedlichen, jedoch vergleichbaren Beziehungsgefüge wegen. Gemeinsam mit dem Künstlerhaus Stuttgart hat Barto eine Ausstellungsförderung von der Landesregierung Baden-Württemberg eingeworben. Diese Förderung vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg erlangt besonders vor dem Hintergrund an Bedeutung, wenn man die Entwicklung der staatlichen Förderrichtlinien parallel zu veränderten öffentlichen Bedürfnislagen betrachtet. Die Förderung, die unter dem Titel „Kunst Trotz Abstand“ lief, wurde als direkte Antwort auf die Auswirkungen der Covid 19-Pandemie für freischaffende Künstler:innen und Organisationen verabschiedet. Zusätzlich zum Fokus auf Künstler*innen-Honorare und Produktionskosten, war ein Teil des Geldes für infrastrukturelle Erweiterungen gedacht, die für die Umsetzung von Gesundheitsmaßnahmen und Hygienekonzepten notwendig waren. Barto hat diese Förderung – sowie die von Seiten des Künstlerhaus Stuttgart aus seinem mit städtischen Geldern finanzierten Budget zur Verfügung gestellten Mittel – um eine Spende der Galerie Max Mayer, einer vom Inhaber Max Mayer in Düsseldorf betriebenen, kommerziellen Galerie, aufgestockt.
Schließlich ist Barto noch ein zusätzliches Arbeitsverhältnis eingegangen, um die im Rahmen ihrer Ausstellung im Künstlerhaus Stuttgart miteinander vergleichbaren Formen der Vergabe und des Empfangs finanzieller Zuwendungen auszudehnen. Die Künstlerin schlug vor, die Ausstellung in Stuttgart mit einer Ausstellung ihrer Arbeiten im Kunstverein Nürnberg zu spiegeln – einer Institution, die im Vergleich zum Künstlerhaus Stuttgart viel stärker auf die Einwerbung von Drittmitteln angewiesen ist. Während Bartos Ausstellung im Künstlerhaus Stuttgart fast vollständig durch öffentliche städtische und Landesmittel finanziert wird, wird die Ausstellung im Kunstverein Nürnberg, die ebenfalls den Titel The Supporters trägt, hauptsächlich durch das Sponsoring der Galerie Max Mayer ermöglicht. Während die Spende, die die Galerie Max Mayer ans Künstlerhaus Stuttgart geleistet hat, eine über die gesetzesmäßige Steuerentlastung hinausgehende Gegenleistung verbietet, ist das Sponsoring für den Kunstverein Nürnberg hinsichtlich möglicher Entschädigungszahlungen wesentlich weniger restriktiv geregelt. Der komplexe Kreislauf unterschiedlicher, aber vergleichbarer Beziehungen, den Barto zwischen diesen Kunstinstitutionen orchestriert hat, wird mit Hilfe eines Vertragssystems formalisiert, das die jeweiligen Zuwendungsformen und ihre Auswirkungen regelt. Diese Vereinbarungen sind in Form von unlimitierten Editionen, die die Künstlerin zur kostenlosen Verteilung an alle Besucher*innen erstellt hat, Teil beider Ausstellungen.
Das Künstlerhaus Stuttgart freut sich, “The Supporters” zu präsentieren, ein Projekt von Eva Barto, das in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Nürnberg und der Galerie Max Mayer, Düsseldorf, entstanden ist.
[1] Council on Foundations Report, “Non-Profit Law in Germany” (März, 2020). European Fundraising Association, “Growing Philanthropy in Germany“ https://efa-net.eu/features/your-voice-growing-philanthropy-in-germany (März, 2021).








Als Schnittstelle zwischen international wahrgenommenen Ausstellungsprogrammen, der Stuttgarter Künstler:innenschaft und den wichtigen Diskursen der Stadtgesellschaft spielt das Künstlerhaus eine immer wichtigere Rolle. Diese Bedeutung schlägt sich nun auch in einer neuen Website nieder. Nach einem intensiven Arbeitsprozess geht www.kuenstlerhaus.de mit neuem Design und klarer Struktur heute online.
Die neue Online-Präsenz setzt auf Besucher:innenfreundlichkeit, Transparenz und Offenlegung aller Inhalte durch eine neue Navigation, und ein übersichtliches Design.
Die Idee für die neue Website war es, das Künstlerhaus Stuttgart ganzheitlich bereits auf der Startseite darzustellen, und eine Struktur zu schaffen, die es ermöglicht, Informationen leichter auffindbar zu machen, und Ausstellungsprogramm, Aktivitäten in unseren Werkstätten und Ateliers gleichberechtigt darzustellen.
Das Stuttgarter Büro matter of war dabei für das Design, Valentin Alisch für die technische Umsetzung verantwortlich Die Projektleitung lag in den Händen der Geschäftsführerin Romy Range, die vom Vorstand bei der Realisierung unterstützt wurde.
Transparenz und Übersichtlichkeit
Alle Bereiche des Künstlerhauses stehen jetzt gleichberechtigt nebeneinander und sind für die Nutzer:innen direkt einsehbar. Ob es sich um Ausstellungen, Werkstätten, Atelierstipendiat:innen oder um Mitgliedschaften im Künstlerhaus handelt – alles ist auf einen Blick erfassbar und über die Navigation direkt zugänglich. Die Bildkacheln auf der Startseite ermöglichen zusätzlich einen intuitiveren Zugang zu den einzelnen Menüpunkten wie Ausstellungen, Ateliers oder Werkstätten. Die Agenda bietet darüberhinaus einen Überblick über alle kommenden Veranstaltungen und Ausstellungen. Alle Inhalte sind auch weiterhin sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch vorhanden.
Neue Menüpunkte, neue Inhalte
Wir haben aber nicht nur bestehende Inhalte neu strukturiert, sondern heben Beteiligungsmöglichkeiten mit den Kategorien Vermittlung und Mitgliedschaft deutlicher hervor. Im Bereich Vermittlung wird zum Beispiel in den nächsten Monaten auch unser Projekt mit dem Hölderlin-Gymnasium sichtbar.
In unserem neuen Shop kann man Editionen und Publikationen ab sofort erwerben, und den Kauf über die Website abwickeln. Auch Mitgliedschaften können ab sofort online abgeschlossen werden, was eine Vereinfachung für alle Nutzer:innen darstellt.
Neu ist darüber hinaus die Funktion der Website als umfangreiches Recherchetool mit Filteroptionen. Sie bietet unterschiedlichen Nutzer:innen die Möglichkeit, sich gezielt in eine Vielzahl von Themen zu vertiefen und Inhalte zu suchen.
Klares und einfaches Design
Frische Farben, viel Weißraum, großformatige Bilder und der Einsatz von Videos: Die neu gestaltete Website bietet den Nutzer:innen alle wichtigen Inhalte auf einen Blick. Jede Unterseite bietet einen Einstieg über Bilder und Videos, gefolgt von Langtexten.
So sind beispielsweise unsere Werkstätten ab sofort nicht nur über Bilder, sondern auch über Videos erfahrbar. Jede Werkstatt mit ihren Besonderheiten wird in den kommenden Monaten mit einem Kurzfilm vorgestellt. Den Anfang machen die Werkstätten für Keramik, Siebdruck und Radierung.
Archiv aus über 40 Jahren Künstlerhaus
Mehr als 40 Jahre Künstlerhaus Stuttgart lassen sich in unserem Archiv finden. Um den Besucher:innen die Recherche zu erleichtern, haben wir nicht nur eine Such-, sondern auch eine Filterfunktion einbauen lassen, sodass man gezielt nach Ausstellungen oder Veranstaltungen, Publikationen oder ähnlichem recherchieren kann. Wir haben Archivmaterial aufgearbeitet, Bildmaterial recherchiert, und neue Inhalte generiert. Das Archiv ist dabei weiterhin ein Work in progress. In den nächsten Monaten werden wir dieses mit weiteren Inhalten ergänzen.
Mit dieser neuen Website soll das Künstlerhaus Stuttgart in allen Facetten erlebbar sein, und alle Nutzer:innen bestmöglich über alle Aktivitäten des Vereins informieren.

Frau Dr. Hannelore Paflik-Huber, Kunstwissenschaftlerin, stellt sich als 1. Vorsitzende in der Mitgliederversammlung am 25.3.2021 des Künstlerhaus Stuttgart e.V. nicht mehr zur Wahl.
Dies nimmt das Künstlerhaus Stuttgart zum Anlass zurückzublicken und die wichtigsten Verdienste und Aktivitäten ihrer Amtszeit aufzuführen und zu würdigen.
17 Jahre lang, von 2004 bis 2021, hat die 1. Vorsitzende die Verantwortung für das Künstlerhaus Stuttgart getragen. In dieser Zeit konnten insgesamt vier künstlerische Leiter*innen berufen werden: Axel Wieder (2007–2010, heute Direktor Kunsthalle Bergen), Misal Adnan Yıldız (2011–2014, heute Co-Direktor Kunsthalle Baden Baden), Fatima Hellberg (2015–2019, heute Direktorin des Bonner Kunstvereins) und Eric Golo Stone (künstlerischer Leiter seit 2020).
Von 2004 bis 2006 installierte sie die Gruppe Visual Music, gemeinsam mit Roland Blach, Thomas Maos, Cornelia und Holger Lund, Laurenz Theinert, Hans Dieter Huber und Wolf Helzle im Künstlerhaus. Am 13.1.2006 organisierte sie mit dieser Gruppe in den Räumlichkeiten des Künstlerhaus Stuttgart das eintägige Symposium 1. Visual Music Party.
Von 2006 an hat Frau Paflik-Huber acht Jahre lang am sogenannten grauen Tisch im 1. Stock des Künstlerhauses mit ihrem Mann, Prof. Hans Dieter Huber, eine Diskussionsrunde geleitet, an der Sean Rainbird, Staatsgalerie Stuttgart, Dr. Marion Ackermann, Kunstmuseum Stuttgart (nachfolgend Dr. Ulrike Groos), Iris Dressler, Hans D. Christ (WKV), Axel Wieder (nachfolgend Misal Adnan Yıldız), Nikolaus Koliusis, freischaffender Künstler, Klaus Gerrit Friese, Galerist, Nikolaus Forstbauer, Stuttgarter Nachrichten, Uta und Rudolf Scharpff, Sammler, teilgenommen haben. Letztere waren auch die Sponsoren der Abende, zu denen externe Vortragende eingeladen wurden. Die Inhalte der Diskussionen waren die zeitgenössische Kunst, deren Vermittlung, Förderung und Distribution, speziell auf Stuttgart und Baden-Württemberg bezogen.
2009 wurde nach einem Vorschlag des Stuttgarter Künstlers Nikolaus Koliusis dem Künstlerhaus Stuttgart der Stiftungspreis für Kunst und Wissenschaft der Hypo Real Estate Bank International AG verliehen, gemeinsam mit der Stankowski Stiftung. Das Preisgeld für jede Institution betrug 7.500 €. Die gemeinsame Preisverleihung konnte Frau Paflik-Huber in den Räumen des Künstlerhaus Stuttgart organisieren.
Als Geschäftsführerin konnte sie zuletzt 2016 Romy Range berufen.
2011 hat Frau Paflik-Huber die externe Keramikwerkstatt in das Haus integriert. Zuvor war diese nur im Sommer nutzbar und räumlich weit entfernt vom Künstlerhaus gelegen.
Des Weiteren hat sie stets Sorge getragen, dass alle Werkstätten im Hause erhalten bleiben und es ermöglicht, diese von der Ausstattung stets auf einem aktuellen Stand zu halten. Mit ihrem Engagement hat sie dafür gesorgt, dass die immer größere Nachfrage an Ateliers in Stuttgart durch den Aus- und Anbau von vier auf sieben Atelierräume beantwortet wurde. Sie hat im Liegenschaftsamt Befürworter*innen gefunden, in der Atelieretage eine Küche und einen sanitären Bereich einzubauen. Waren es zu Beginn ihrer Amtszeit 2004 circa 25 Bewerber*innen für die Atelierstipendien, so ist ihre Zahl 2020 auf 71 angestiegen. Die Jury zu der Auswahl fand stets unter ihrem Vorsitz statt.
In ihre Amtszeit fällt die Verfassung einer umfangreichen Geschäftsordnung, die vom Vorstand und Beirat in mehreren Klausurtagungen entwickelt wurde und auf das Haus der Künstler*innen in einer individuellen Sprache und Form ausgerichtet ist. Es war Frau Paflik-Huber ein großes Anliegen, das Archiv des Künstlerhauses dem Stadtarchiv Stuttgart zu übergeben. Am dortigen Ort ist das wertvolle Archivmaterial bestmöglich aufbewahrt, verwaltet, inventarisiert und die Dokumente sind jederzeit einsehbar. Der Leiter der Stadtarchives, Prof. Roland Müller hat mit seinen Mitarbeiter*innen einen Vertrag ausgearbeitet, der das Fotomaterial, die Dokumente und Teile des Filmmaterials auf der Basis eines aktuellen Urheberrechtes zum Inhalt hat. Kostenfrei wurde 2016 alles in das Stadtarchiv überführt und in den Server dieser Institution eingespeist.
Gemeinsam mit Fatima Hellberg und Romy Range konnte Frau Paflik-Huber das ehemalige Restaurant Zadu in Federführung von dem damaligen Kämmerer und 1. Bürgermeister Michael Föll ab dem Jahr 2016 umbauen lassen. Ihre Aufgabe war es dabei, die Finanzierung mit der Stadt zu sichern und die gestalterischen sowie architektonischen Aufgaben mit zu entscheiden und zu verantworten. Das entscheidende Gremium bestand aus Architekten, Bauleitern, Liegenschaftsamt, Romy Range und Fatima Hellberg. Für die Moderation war die 1. Vorsitzende zuständig.
Für das Jubiläumsjahr 2018 hat Hannelore Paflik-Huber Michael Klett als Schirmherr gewonnen. Ihn und zahlreiche weitere private Sponsoren sowie Stiftungen konnte sie dafür gewinnen, die Publikation zum Jubiläum, die sie mit dem Künstlerhaus herausgegeben hat, zu finanzieren und einen Festakt zum Jubiläum zu veranstalten, bei dem sie als Moderatorin durch den Abend geführt hat.
2019 eröffnete in den umgebauten Räumen im Erdgeschoss das Restaurant Im Künstlerhaus, für das sie mit Romy Range und Fatima Hellberg den Restaurantbetreiber Sebastian Werning als Pächter vertraglich verpflichtet hat.
2019 ist unter ihrer Herausgeberschaft für das Künstlerhaus die Publikation „Künstlerhaus Stuttgart 40 Jahre 1978-2018“ im Verlag avedition erschienen. Das Buch umfasst die Geschichte des Hauses und die Gründungszeit des Künstlerhauses mit grundlegenden Texten des Kunstwissenschaftlers Hans Dieter Huber. Die Publikation gibt Einblick in die Werkstätten und Ateliers und stellt alle Künstlerischen Leiter*innen in Interviews und Statements vor. Zahlreiche Gratulant*innen aus der Stuttgarter- und der internationalen Kunstszene kommen zu Wort. Es ist ein Standwerk zu einem der wichtigsten Häuser der Stadt Stuttgart und zu einer international einzigartigen Kunstinstitution.
In all den Jahren bestand ihr Anliegen darin, das Künstlerhaus finanziell abzusichern, damit das Haus ein geschützter Ort für Künstler*innen bleibt. Sie hat jederzeit einen sehr guten Kontakt mit der Stadt und den Gemeinderät*innen gehalten und zusätzlich zahlreiche Sponsor*innen gewinnen können. Die Sicherung der Zuschüsse ist ihren umsichtigen Verhandlungen mit den Politiker*innen und dem Kulturamt zu verdanken. Damit auch die Mitglieder selbst zu Wort kommen, wurden zu Beginn ihrer Amtszeit die zwei Veranstaltungsreihen Visual und Local eingeführt. Jedes Mitglied kann hier eine Veranstaltung, eine Performance, einen Vortrag, eine Vortragsreihe, einen Film, etc. vorschlagen und präsentieren. Der Beirat stimmt nach Einreichung finanziell wie inhaltlich über die eingereichten Vorschläge ab.
Ihr großes Anliegen war es, den Studierenden der Kunst und Architektur von der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und der Kunstgeschichte der Universität Stuttgart, sowie der Fachhochschulen in Pforzheim und Schwäbisch Hall dank ihrer Lehraufträge an diesen Institutionen das Künstlerhaus vorzustellen. So besuchte sie mit ihren Studierenden die Ausstellungen, vermittelte zahlreiche Atelier- und Werkstattbesuche von Kunstprofessor*innen, um somit immer wieder den Nachwuchs und interessierte Kreise auf das Haus aufmerksam zu machen.
Ihr oberstes Ziel war jederzeit, Künstler*innen einen Raum zu geben, damit diese in den Werkstätten ihre Arbeiten produzieren, in den Ateliers 1 bis 3 Jahre arbeiten und von dort aus Kontakte zu anderen Institutionen knüpfen konnten. Besonders wichtig war es ihr, den jeweiligen künstlerischen Leiter*innen die Freiheit für die Präsentation ihrer kuratorischen Konzepte zu geben und diese auf zwei Ausstellungsebenen zu zeigen. Die Diskussion sollte stets aktuell sein, dafür hat sie den notwendigen finanziellen Bedarf eingestellt. Es gilt, den Leiter*innen den größtmöglichen Freiraum zu geben, damit diese die noch nicht etablierte, aktuelle Kunst in Stuttgart sichtbar zu machen und den Stuttgarter Künstler*innen, Bürger*innen und einem internationalen Publikum eine aktuell geführte Diskussion anzubieten.
Des Weiteren hat sie erfolgreich in der Stadt, national und international, dazu beigetragen, dass das Künstlerhaus jederzeit im Gespräch ist, dass Neugierde geweckt wird und vor allem, dass das Alleinstellungsmerkmal dieser Kunstinstitution heute auch international anerkannt und geschätzt wird.
Als Abschiedsabend ist ein Abend mit einer Filmvorführung und Diskussion zum Werk der Filmemacherin und Künstlerin Ulrike Ottinger geplant. Pandemiebedingt steht hier noch kein Termin fest. Eine weitere Abschiedsveranstaltung ist eine Diskussionsrunde mit den Neuen Auftraggebern, die sie mit Romy Range organisiert.
Wir haben der scheidenden 1. Vorsitzenden Frau Paflik-Huber eine Menge zu verdanken. Sie prägte in all den Jahren das Haus mit ihrer großen Kenntnis der zeitgenössischen Kunst, ihrem Überblick über aktuelle, kuratorische Konzepte und ihren zahlreichen nationalen wie internationalen Kontakten. Ihrer sehr guten Vernetzung in der Stuttgarter Kunst- und Künstler*innenszene ist es zu verdanken, dass das Künstlerhaus stets im Gespräch war und ist. Ihre Lehrtätigkeit an verschiedenen Hochschulen in Baden-Württemberg ermöglichte es, viele angehende Künstler*innen und Kunstwissenschaftler*innen ans Haus zu binden. Ihre ehemaligen Studierenden des Studiengangs Kommunikationsdesign der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart haben über all die Jahre hinweg die Erscheinungsbilder des Hauses mitgestaltet.
Wir möchten zum Schluss noch etwas nicht Selbstverständliches hervorheben: Es ist ein Ehrenamt.

Das Künstlerhaus Stuttgart freut sich, die neuen Atelierstipendiat:innen des Jahres 2021/22 bekanntzugeben, die ab 01. Mai 2021 ihre Ateliers im Künstlerhaus beziehen werden. Auch in diesem Jahr kann das Künstlerhaus sechs herausragenden Künstlerinnen und Künstlern, Künstlergruppen und Kollektiven Arbeitsräume für ein Jahr zur Verfügung stellen.
Neu begrüßen dürfen wir Helen Weber, Janis Eckhardt und Eva Dörr und Lena Meinhardt.
Die Stipendien von Alba Frenzel, Lennart Cleemann und Marlon Lanziner und Valentino Berndt (MAVA) wurden um ein weiteres Jahr verlängert. Jasmin Schädler wird in ihrem letzten Jahr als Stipendiatin ihr Atelier mit ihren Kolleginnen Susanne Brendel und Julia Schäfer des n.n.n. collectives teilen.
Janis Eckhardt
Janis Eckhardts (*1994) Arbeitsweise verbindet ausgehend von Konstellationen und Objekten, persönliche Faszinationen mit gegenwärtigen sozialen Umständen. Arbeiten entstehen meist durch einen beiläufigen Moment, der aus den angesammelten Materialien hervorgeht. Performative Aspekte, das Wiederverwenden von eigenem und fremdem Material sowie dessen Historie, Distribution und Rekontextualisierung, ziehen sich als Mechanismen durch seine Arbeit. Dabei ist er stets auf der Suche nach nicht rein symbolischer Reproduktion und Darstellung, sondern einem Eingriff, der eine Ambivalenz produziert und aufrechterhält.
Helen Weber
Helen Weber (*1994) studierte Bildende Kunst in Stuttgart und in Istanbul. Arbeitet individuell und kollektiv zwischen Innen- und Außenraum. Teil des Schwäbischen Online-Albvereins, des kollektiv_mitteperformance und ROSANNAWIDUKIND. Wirft sich mit feldforscherischem Anspruch in Kontexte, was Aktionen, Skulpturen, Texte, Videoinstallationen und diverse Formen der Dokumentation zur Folge hat. Seit Längerem gilt ihr Interesse den Widersprüchen des “Deutschen Waldes”, einer ideologischen Spielwiese zwischen Survival, Waldeinsamkeit*, Volkstum, Protest, Zecken, Natur- und Klimaschutz.
*Im Juli 2020 entwaffnet der “Schwarzwald- RAMBO“ Y. Rausch bei einer Kontrolle in seinem Gartenhüttchen 4 Polizeibeamte und findet anschließend auf sechstägiger Flucht vor Polizeihubschraubern Obdach im heimischen Schwarzwald. In einem Video schildert die Anwohnerin die Situation: „Ich war im Garten beschäftigt und auf dem Weg runter habe ich die Straße abgeguckt – weil man sich halt irgendwie umschaut momentan – und dann habe ich einen jungen Mann in Tarnanzug mit einem langen Wanderstock die Straße langlaufen sehen. Er lief wie ein Wanderer.“
n.n.n. collective
n.n.n. collective wurde im Jahr 2014 von Jasmin Schädler, Julia Schäfer und Susanne Brendel gegründet. Schädler studierte Theaterregie an der Akademie für Darstellenden Künste Baden-Württemberg (2016) und Kunst Praxis am Dutch Art Institute (2019). Schäfer machte ihren Abschluss in Bildender Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (2020) und Brendel studierte Bühnen- und Kostümbild und Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (2021).
Gemeinsam entwickeln sie Formate, die sich sowohl im Bereich der Bildenden als auch der DarstellendenKunst bewegen. Inhaltlich beschäftigen sie sich gleichermaßen mit literarischen und theoretischen Texten und deren Potential, szenische Vorgänge auszulösen. Ihre Arbeiten waren u. a. im Projektraum des Kunstverein Wagenhalle, dem Schauspiel Stuttgart und dem Theater Rampe zu sehen.
Unterstützt durch die Publikationsförderung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg erscheint 2021 ihre Publikation vom Aufgang der Sonne. Darin werden Texte und künstlerische Arbeiten präsentiert, die im Rahmen einer kritischen Auseinandersetzung mit Hegels Vorlesungen über die Philosophie der Weltgeschichte entstanden sind.
Eva Dörr & Lena Meinhardt
Lena Meinhardt und Eva Dörr arbeiten seit 2019 als Künstlerinnenduo zusammen. Ihre Arbeiten begegnen sich im Feld der Soundinstallation.
Lena Meinhardt war Kontaktstudentin in Computermusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Aktuell studiert sie an der HdM Stuttgart Audiovisuelle Medien. In ihren Kompositionen verselbstständigen sich Aufnahmen von Orten, Objekten oder Texten durch kraftvolle Klangsynthesen. Zusammen mit Eva Dörr, die unter anderem am KIT Karlsruhe und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Bildende Kunst und Mathematik studierte, entstehen Orts- oder kontextbezogene Arbeiten. Eva Dörrs künstlerische Schwerpunkte liegen im Bereich der (Sound-) Installation und dem Video. Sie konzentriert sich auf die akustische Wahrnehmung von zumeist marginalen Räumen und Orten.
Die Arbeit ABELKA ist Teil des selbstorganisierten Ausstellungsprojektes „Kehrmaschine“. Gleich getaktet mit weiteren Arbeiten der Ausstellung vermischt die 8-Kanal-Sound Installation die Lüftungsanlage der Halle mit einer 60-minütigen Komposition, die das Raumgedächtnis zum Thema hat und die Halle mit Klängen und deren Reflexionen füllt.
Alba Frenzel
Alba Frenzel studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Während ihres Studiums befasste sie sich mit Fotografie im Feld der zeitgenössischen Kunst. Nach ihrem Diplom im Sommer 2017 stellte sie ihre Arbeiten Fotopapier, Licht, Ei zusammen mit weiteren Preisträger:innen im Rahmen des Fotowettbewerbs gute aussichten – junge deutsche fotografie in den Deichtorhallen Hamburg aus. Im Frühjahr 2021 erscheint ihre erste Publikation Kreatur o.T. beim Vexer Verlag.
In ihrer künstlerisch-forschenden Arbeit interessiert sie sich dafür, wie „lebendige Kunst“ entsteht. Bei ihrer aktuellen Recherche stieß sie durch Zufall auf den „Leberwurstbaum“, der im Duden auf derselben Seite steht wie „Leben“. „Meine Arbeit ist eine groß angelegte Forschung, in der mit dem Leberwurstbaum so umgegangen wird als ob er Kunst sei oder mit Kunst als sei sie ein Leberwurstbaum. Die Qualitäten, die sich metaphysisch auf die Eigenschaften von Kunst umdenken lassen, werden dabei ausgewählt.
Das von mir gesammelte heterogene Material zu dem ursprünglich in Westafrika heimischen Baum stammt aus verschiedenen gefundenen Quellen: Bildern, Katalogtexten, Videos, Fachaufsätzen und Internet-Suchergebnissen.“
Lennart Cleemann
Lennart Cleemann (*1990) kommt aus der Architektur. Er studierte in Hannover, Aarhus und Stuttgart. Bevor er zur Kunsthochschule in Stuttgart kam, machte er ein Praktikum bei Buchner Bründler Architekten in Basel (Schweiz). Diese Zeit prägte seine Denkweise und Arbeitshaltung bezüglich des von ihm so benannten „poetischen Pragmatismus“. In der Kunstklasse Reto Bollers hat er seine Affinität für den direkten Kontakt mit Material und dessen emotionale Potenz entdeckt.
In seiner Arbeit behandelt er vor allem Themen der Ein- und Zweisamkeit sowie Themen des sexuellen Begehrens und Konsums. Die Befreiung aus einer gefühlten Hilflosigkeit gegenüber gesellschaftlich und gedanklich festgefahrenen Strukturen ist dabei ein Ziel seiner Arbeit. Er hat eine Verbundenheit zu rohen, unbehandelten Materialen, welche häufig den Ausgangspunkt seiner Arbeit darstellen. Diese werden gerne mit Fundobjekten von der Straße und Baustellen kombiniert und in Kontext miteinander gesetzt.
Am Künstlerhaus Stuttgart hat er sich mit dem Bestreben beworben, das bereitgestellte Atelier als einen Testraum für Installationen, im Sinne einer dystopischen Wohnung, zu nutzen. Die Idee stammt vor allem aus der Auseinandersetzung mit dem Motiv des Bettes als Ort des Rückzugs, der Lethargie, aber auch der Intimität und Freude.
Er erkundet Gefühls- und Beziehungszusammenhänge, welche ihn in seinem Alltag beschäftigen. Der Testraum kann auch als eine Art Baustelle betrachtet werden, die sich in stetigem Wandel befindet. Leben und Tod, Schönheit, Zerstörung und Verfall haben hier gleichermaßen eine Daseinsberechtigung.
Marlon Lanziner und Valentino Berndt (MAVA)
Marlon Lanziner und Valentino Berndt arbeiten seit 2014 als Künstlergruppe MAVA an der skulpturalen Ausarbeitung von Umweltphänomenen. In ihrem Projekt “the rain brings the color” zeigen sie, wie durch Verwitterungsprozesse von Kupfermaterialien in Reaktion mit Regenwasser Farbschlieren auf einer weißen Marmortreppe entstehen und wie diese das Aussehen der Treppe transformieren.
Marlon Lanziner (*1989) und Valentino Berndt (*1988) absolvierten das Studium der Bildenden Kunst an der ABK Stuttgart von 2010 bis 2018.
2019 entwarf Marlon Lanziner mit Eva-Marie Holzner die erste Edition von „Vadonna“-Kleinskulpturen. Die aus Bronze gefertigten und individuell gefärbten Unikate beziehen sich zum einen auf die klassische Mariendarstellung, der „Madonna“, zum anderen auf das weibliche Geschlecht, und verbinden beide Aspekte in den Skulpturen.
2020 publizierte Marlon Lanziner und Valentino Berndt das MAVA Kunstbuch Die Geschwindigkeit der Erde, welches die künstlerischen Projekte von 2014 – 2020 zusammenfasst. Im folgenden Jahr 2021 planen sie die Veröffentlichung des Buches im Rahmen einer Ausstellung.
Im Rahmen des Atelierprogramms werden Arbeitsstipendien an herausragende Künstlerinnen und Künstler sowie Bewerber:innen aus den Bereichen Architektur und Theorie vergeben. Ihnen steht mietfrei ein Arbeitsraum im Künstlerhaus zur Verfügung. Zudem können die Werkstätten des Künstlerhauses kostenfrei genutzt werden. Die Arbeitsräume werden anhand der eingegangenen Bewerbungen jährlich vergeben. Die Entscheidung über die Vergabe trifft der Beirat des Künstlerhauses. Stipendienbeginn ist in diesem Jahr coronabedingt der 1. Mai 2021 . Die Jury bestand aus Vertretern des Vorstands und des Beirats des Künstlerhaus Stuttgart e.V.







Ülkü Süngün
studierte Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste. Mit unterschiedlichen Medien wie Fotografie, Installation, Bildhauerei und Lecture Performances setzt sie sich in ihrer Arbeit kritisch mit Migrations- und Identitäts(politiken) und Erinnerung auseinander und betreibt mit ihren prozessorientierten und kollaborativen Ansätzen künstlerische Forschung. Als Dozentin an der Merz Akademie und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart beschäftigte sie sich auch mit emanzipatorischen Fragen in der Lehre. Im Künstlerhaus realisiert sie ihr Projekt Institut für Künstlerische Migrationsforschung (IKMF). Mit ihrem 2017 gegründeten Verein, macht sie ihre bisherige künstlerische und sozial- und gesellschaftskritische Praxis strukturell sichtbar und nutzt dabei Räume nomadisch. Im Frühjahr 2019 wurde im Rahmen dieses Projektes die Veranstaltungsreihe ACTIVIST ACADEMY. VISUAL STRATEGIES I mit mehreren offenen Workshops im Künstlerhaus realisiert. 2019 hatte sie mit dem IKMF einen Aufenthalt im zeitraumexit in Mannheim: GEMEINGUT JUNGBUSCH. Sie untersuchte im Viertel Jungbusch, Funktionen von Migration und Kultureinrichtungen im Kontext der Gentrifizierung. Stationen des Aufenthaltes waren die Kurzfilm-Kinoreihe KANAKINO mit Belit Sag und Cana Bilir-Meier.
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Dienstags-Werkstatt
Das Künstlerhaus lädt jeweils eine:n Künstler:in, oder ein Kollektiv ein – gemeint sind spartenübergreifend und transdisziplinär alle Kunst- und Kulturschaffenden – , über ihre Arbeitsweisen, ihre Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen wohnhaft in Stuttgart und Umgebung oder auf der Durchreise, an alle Kulturschaffende, Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, usw. und ist offen für alle!
Das neue Format wurde von Ronald Kolb initiiert und wird vom Beirat des Künstlerhauses unterstützt.

Florian Model
mäandert zwischen kuratorischer und künstlerischer Praxis und beschäftigt sich mit dem Einfluss technologischer Entwicklungen auf gesellschaftliche Prozesse und Strukturen, indem er die Folgen dieser komplexen Systeme simuliert. Er leitet gemeinsam mit Johanna Markert und Lukas Ludwig die nomadische gemeinnützige Organisation Anorak e.V. Zu den jüngsten Gruppenausstellungen gehören MADE IN CHINA in der MAB Society Shanghai (2013), Soft Nepotism in der Bar Du Bois Vienna (2014), Expectations in den Composing Rooms Berlin (2015), Zunfthaus der Künstler im Cabaret Voltaire Zürich und the route of friendship runs into a big beautiful wall in der Ladrón Gallery Mexico City (2018).
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Dienstags-Werkstatt
Ab Oktober 2020 treffen sich jeden zweiten Dienstag des Monats um 19 Uhr Künstler*innen und Kulturschaffende im Künstlerhaus Stuttgart, um ihre künstlerische Praxis vorzustellen und sich mit anderen auszutauschen, zu diskutieren und sich näher kennenzulernen.
Das Künstlerhaus lädt jeweils eine*n Künstler*in, oder ein Kollektiv ein – gemeint sind spartenübergreifend und transdisziplinär alle Kunst- und Kulturschaffenden – , über ihre Arbeitsweisen, ihre Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler*innen wohnhaft in Stuttgart und Umgebung oder auf der Durchreise, an alle Kulturschaffende, Kunstvermittler*innen, Kurator*innen, usw. und ist offen für alle!
Das neue Format wurde von Ronald Kolb initiiert und wird vom Beirat des Künstlerhauses unterstützt.
Im Juni 2020 haben wir, Akteur:innen und Institutionen im Bereich der Künste, die in Baden-Württemberg angesiedelt sind, uns zu einem offenen, unabhängigen und disziplinübergreifenden Bündnis für gerechte, diverse und inklusive Verhältnisse im Kunst- und Kulturbetrieb zusammengeschlossen: ein Bündnis, das auf regionaler, bundesweiter und transnationaler Ebene aktiv werden möchte, um einen systemischen Wandel herbeizuführen.
Was uns bewegt, sind die Sorge um die Zukunft der Künste sowie die Überzeugung, dass diese nur dann unabhängig bleiben, wenn sich die Strukturen und Bedingungen des Kunst- und Kulturbetriebs sowie für Kunst- und Kulturarbeiter:innen radikal verändern. Der Begriff „Kunst- und Kulturarbeiter:innen“ schließt für uns sämtliche im Bereich der Künste freischaffend oder angestellt Tätigen ein: von den Künstler:innen, Kurator:innen oder Dramaturg:innen bis hin zu Sicherheits- und Reinigungsdiensten.
Neben dem Anliegen, eine grundlegende Veränderung der bestehenden kulturpolitischen Strukturen und Förderpolitiken in Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung zu erreichen, ist es uns ebenso wichtig, unsere eigenen Arbeits-, Denk- und Entscheidungsweisen im Hinblick auf einen gerechten, diversen und inklusiven Kunst- und Kulturbetrieb auf den Prüfstand zu stellen.
Mit diesem Schreiben senden wir Ihnen das erste ausführliche öffentliche Statement des Bündnis für eine gerechte Kunst- und Kulturarbeit, Baden-Württemberg.
STATEMENT
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MITMACHEN / KONTAKT
Dieses neue ist ein offenes und derzeit noch lückenhaftes Bündnis. Wir freuen uns auf viele weitere Beteiligte aus unterschiedlichen Bereichen und Kontexten der Künste, die an dem Bündnis mitarbeiten und / oder als Mitunterzeichner:innen auftreten möchten.
Sie haben Interesse
· aktiv am Bündnis für eine gerechte Kunst-und Kulturarbeit, Baden-Württemberg, mitzuwirken und / oder
· Mitunterzeichner:in zu werden?*
Dann schreiben Sie uns eine E-Mail an
info@dasbuendnis.net
Mehr Informationen unter www.dasbuendnis.net
Damaris Wurster
ist bildende Künstlerin, freie Editorin und Schriftstellerin. Sie studierte an der Merz Akademie und der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.
In ihren Arbeiten setzt sie sich mit der Abstraktion der Fotografie und digitalen Kompositionen auseinander. Ausgangsmaterialien sind analoges Filmmaterial, digitale Fotografien sowie Found Footage. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit arbeitet sie als Editorin mit dem Schwerpunkt Medienkunst.
2016 gründete sie gemeinsam mit Anne Pflug und Christiana Teufel das Lowland Magazin und das gleichnamige Ausstellungsprojekt. Das Projekt soll die Vernetzung von Künstler:innen aus unterschiedlichen Disziplinen fördern.
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Dienstags-Werkstatt
Das Künstlerhaus lädt jeweils eine:n Künstler:in, oder ein Kollektiv ein – gemeint sind spartenübergreifend und transdisziplinär alle Kunst- und Kulturschaffenden – , über ihre Arbeitsweisen, ihre Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
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Jasmin Schädler ist Regisseurin und bildende Künstlerin. Nach ihrem Bachelor in Physik und Kulturwissenschaften studierte sie Theaterregie bei Christof Nel an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und absolvierte einen Master in Kunstpraxis am Dutch Art Institute. Ihr künstlerischer Fokus liegt in der Sezierung von Zusammenhängen und Etymologien. Technologie und Wahrnehmung stehen aktuell im Zentrum ihrer Auseinandersetzung. Ein längerfristiges künstlerisches Forschungsprojekt ist ihre Arbeit zur Interaktion zwischen Mensch und Algorithmen. Zuletzt zeigte sie hierzu eine Lecture Performance am Silent Green (Berlin) im Mai 2019.
2020 realisiert sie gemeinsam mit Bongile Gorata Lecoge-Zulu eine Arbeit für das Festival Die irritierte Stadt, in der es um die performative Diversität der Wahrnehmung des Stadtraums geht. Als Teil des Kollektivs die apokalyptischen tänzer*innen (www.apocalyptic.dance) entwickelt sie Performances in enger Zusammenarbeit mit dem Theater Rampe und als Teil der Nachwuchsplattform Freischwimmen.
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Dienstags-Werkstatt
Das Künstlerhaus lädt jeweils eine:n Künstler:in, oder ein Kollektiv ein – gemeint sind spartenübergreifend und transdisziplinär alle Kunst- und Kulturschaffenden – , über ihre Arbeitsweisen, ihre Hintergründe und Vorgehensweisen zu sprechen. Wir wollen eine Plattform etablieren, in der sich intensiver zur künstlerischen Praxis ausgetauscht wird und uns so vernetzen, solidarisieren und gegenseitig stärken.
Die Reihe richtet sich an alle Mitglieder des Künstlerhaus Stuttgart, an Künstler:innen wohnhaft in Stuttgart und Umgebung oder auf der Durchreise, an alle Kulturschaffende, Kunstvermittler:innen, Kurator:innen, usw. und ist offen für alle!
Das neue Format wurde von Ronald Kolb initiiert und wird vom Beirat des Künstlerhauses unterstützt.
NAF
sind die beiden Künstler:innen Nana Hülsewig und Fender Schrade. Ihre Zusammenarbeit begann 2013 im Künstlerhaus Stuttgart. Seidem arbeiten sie konsequent an einer Ästhetik der Überschreitung in den Bereichen Popmusik, Theater und Bildende Kunst. Für ihre Bühnenarbeiten wurden sie 2019 bereits zum zweiten Mal mit dem Tanz- und Theaterpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet. Im Juni 2015 erhielten sie für ihre Projektreihe „NORM IST F!KTION“ die dreijährige Konzeptionsförderung des Landes Baden-Württemberg. Seit 2018 erweiterten NAF mit ihrem Projekt „DIE WERKSTATT“ ihr Duo mit internationalen Künstler:innen und entwickelten im Kollektiv künstlerische Arbeitsmethoden, ihr Instrument und ihre Kompositionen. Die Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig und das Theater Rampe Stuttgart sind dabei ihre engen Verbündeten.
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Dienstags-Werkstatt
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