>redirect: Veranstaltungsreihe des haus.0
John Akomfrah, Noël Burch, Harun Farocki, framerec (René Straub, Ella Raidel), Isaac Julien, Rainer Kirberg, Christian Marclay, Rashid Masharawi, Regina Möller, Jean Rouch, Constanze Ruhm, Sammlung Wilhelm und Gabi Schürmann: (u. a. Cady Noland, Raymond Pettibon, Edgar Arcenaux), Nomeda und Gediminas Urbonas, Wendelien van Oldenborgh
>redirect eröffnet die letzte Veranstaltungsreihe des haus.0 Programms im Künstlerhaus Stuttgart. Das Projekt bewegt sich durch die Materialien des vorhandenen Kontexts, der mit den Anfängen des Programms 1999 formuliert wurde – und tritt gleichzeitig aus den Verkörperungen möglicher Formen der Zukunft die Rückreise an. >redirect suggeriert, dass die Linien, die Fiktion von Geschichte trennen, sich zu einer fragilen Räumlichkeit anordnen, wie ein Programm sie erfordert, das eine relevante Identität für ein Künstlerhaus im 21. Jahrhundert entwerfen soll.
Der Raum, in dem >redirect stattfindet, konstituiert sich aus einem spekulativen Kräftefeld von Anziehung/ Abstoßung und wird über verschiedene Produktionen erzählt, von denen einige innerhalb dieser Institution zwischen 1999 und 2002 realisiert wurden. Die Ausstellung lokalisiert dieses Feld innerhalb eines Rahmenwerkes verschiedener Praktiken, und organisiert den Raum von dort aus zu unterschiedlichen Konstellationen, so dass filmische, künstlerische, historische oder theoretische Diskurse neben denen eines Sammlers angeordnet werden können, wie das mit Von Citizen Tania zu Patty Hearst aus der Sammlung Schürmann zu sehen ist.
Ausgewählte Filmvorführungen, Vorträge und eine Performance erweitern diese Dynamik durch eine spezifische Interpretation von “Massenmedien”, durch die Bezugnahme von Identitäten früher Formen des Kinos auf dessen Anfänge innerhalb nationaler Konturen und in einer Gegenbewegung durch die Darstellung kultureller Modelle von Repräsentationspolitiken. Innerhalb einer Verlagerung von der Raumzeit ritueller Besessenheit über synthetische Muster von Stimmen, die eine noch zu schreibende Geschichte entwerfen, bis zur Produktion diskursiver Formen des Widerstands wird ein territorialer Fluss sichtbar. So erscheinen die Bruchlinien innerhalb der nahtlosen Bildung von Identitäten wieder, die durch soziopolitische und kulturelle Dynamiken in Gang gesetzt wird.
Veranstalungen im Rahmen der Ausstellung:
16.11.2002
Präsentation und Vortrag von Noël Burch (USA/F)
What Do Those Old Films Mean? (1985)
Part 2: Tomorrow the World (USA, 1902-1914), 26 Min.
Part 4: The Enemy Below (F, 1906-1922), 26 Min.
R: Noël Burch
17.11.2002
Präsentation
Portrait of Shirley Clarke (1996)
R: Noël Burch, André Labarthe
Black and White in Color, Part 1 (1992)
R: Isaac Julien
23.11.2002
Präsentation und Vortrag von John Akomfrah (GB)
Last Angel of History (1996)
R: John Akomfrah
B: Edward George
24.11.2002
Vortrag von Mark Rakatansky (USA)
Theme as Variation: A Few of My Things
12.12.2002
Vortrag von Dr. Eva Hohenberger, Filmtheoretikerin (G)
Institut für Medienwissenschaft at the Ruhr Universität Bochum.
Les Maîtres Fous (1955), 30 min, 16 mm auf Video kopiert (Englisch)
R: Jean Rouch
14.12.2002
Präsentation und Vortrag von Rafi Segal, Architekt (Rafi Segal/Eyal Weizman Architects, Tel Aviv)
A Civilian Occupation – The Politics of Israeli Architecture –
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